Kein bisschen kitschig, einfach nur wunderschön!
Die Ich-Erzählerin, die Enkelin, erzählt uns das Leben ihrer Großmutter.
Diese stammt aus einer Bauernfamilie auf Sardinien. Sie ist die
Älteste und hat noch zwei jüngere Schwestern. Als diese ins
heiratsfähige Alter kommen, träumt die Protagonistin von der großen
Liebe, ihrer Meinung nach ist der Mensch nur aus diesem Grund auf der
Welt. Ihre vielen Verehrer, denn sie ist eine Schönheit, vertreibt sie
allerdings mit anrüchigen Gedichten und schönen Augen. Zu direkt und
aufdringlich will man meinen, doch das liegt im Naturell der
Liebessüchtigen. Als sie während des Krieges immer noch alleine ist,
und die Gefahr besteht, dass sie als alte Jungfer enden würde, wird sie
von ihren Eltern an den einzig verbleibenden Verehrer verheiratet. Doch
es ist eine Ehe ohne Liebe!?
Soll sie ihr ganzes Leben so fristen, ohne ihren großen Traum zu
erleben? Man hält sie ja für ein wenig verrückt, als “Die Frau vom
Mond”, die nur sehnsüchtig auf ihr Glück wartet.
Mir hat diese Erzählung ganz ausgesprochen gut gefallen. Sie ist
intensiv, phantasievoll und sehr gefühlvoll ohne in Herz-Schmerz zu
verfallen. Und dennoch ist einem danach das Herz leichter.