Jean-Christhophe Grange - Der Flug der Störche / Le Vol des cigognes

  • Inhalt lt Klappentext:


    Jedes Jahr im Spätsommer versammeln sich die Störche und brechen nach Süden auf. Und jedes Jahr im Frühling kehren sie zurück in ihre alten Nester. Doch diesmal bleibt die Rückkehr der Zugvögel aus. Ein Schweizer Ornithologe schlägt Alarm. Er erteilt Louis Antioche den Auftrag, den Weg der Störche von Europa nach Zentralafrika zu verfolgen. Seine Nachforschungen werden zu einer Reise ins Grauen.




    Mein Kommentar:


    Die Kurzversion meiner Kritik wäre wohl: ein unglaubliches Buch!


    Grange ist in bekannter und bewährter Manie ganz und gar nicht zimperlich im Beschreiben von Gewaltszenen, wobei sich das meiste eher im Kopf des Lesers abspielt. Nichts desto trotz überkam mich schon immer wieder das Grauen und Entsetzen.


    Die Handlung ist wirklich gut durchzogen und der Protagonist Louis handelt (finde ich) recht nachvollziehbar die ganze Geschichte durch (nichts mag ich weniger, als Geschichten, in denen die "Frey'sche Würde er/sie wirklich..." zur Anwendung kommt. Louis will zunächst gar nicht den Auftrag annehmen, aber dann ist doch sein Interesse geweckt und er kommt immer weiter in die Geschichte hinein. Und am Schluss geht es natürlich nur mehr um Aufklärung und Rache und das "Zu Ende bringen".


    Auch die eingestreuten Informationen sind gut recherchiert wie alles von Grange, sowohl was die Störche betrifft, als auch den Urwald, die geschichtlichen Hintergründe, Beschreibungen etc.


    Mir ist nicht einmal wirklich bewußt aufgefallen, daß das Buch in ICH-Form geschrieben ist, was ich sonst auch nicht wirklich mag.



    Der Flug der Störche ist auf jeden Fall ein Tipp für alle die Grange mögen, aber auch für alle die wirklich gute Thriller lesen wollen. Es ist sicher kein Fehlkauf!

  • Danke frl_smilla :cheers:


    für die ausführliche Rezi. Auf meiner Liste steht es bereits, da es sehr interessant klingt.


    Bin auch schon sehr auf das neue gespannt "Das Herz der Hölle", welches im November heraus kommt. :wink:

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • Mir hat "Der Flug der Störche" eher weniger gefallen. Viel zu viele Informationen, viel zu viele Personen, die einmalig oder ganz kurz auftreten, dadurch nur oberflächlich dargestellt werden, zu viele Handlungsorten, auf mich wirkte der ganze Roman dadurch zu zerstreut. Und die Spannung wollte auch nicht aufkommen. Ich habe von Grangé "Der steinerne Kreis", "Das schwarze Blut" und "Die purpurne Flüsse" gelesen und alle drei Romane haben mir sehr gut gefallen, entsprechend waren meine Erwartungen bei "Der Flug der Störche" groß. Leider, war ich, wie gesagt, enttäuscht von diesem Buch.

    2024: Bücher: 100/Seiten: 43 976

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Lese gerade:

    Adrian, Lara - Hüterin der Ewigkeit

  • Ich fand "Der Flug der Störche" sehr spannend. Teilweise sehr grausam aber fesselnd. Ich werde es sobald ich Zeit habe noch Mal lesen um meine etwas lückenhafte Erinnerung aufzufrischen.

  • Leider blieb der erste Roman von Jean-Christophe Grangé hinter meinen Erwartungen zurück und es war das schwächste Buch, das ich von ihm bisher gelesen habe. Parallelen zu seinen späteren Werken, die mir viel besser gefallen, gibt es jedoch genügend, z.B. eine nicht unbedingt alltägliche Hauptperson, die nicht wirklich sympathisch ist und einige Eigenheiten hat. Auch der Strudel, der den Leser zusammen mit den Protagonisten immer tiefer in ein unvorstellbares Grauen zieht, ist vorhanden. Trotzdem denke ich, hat sich Grangé im Laufe der Zeit enorm gesteigert mit seinen späteren Thrillern.

    Viel zu viele Informationen, viel zu viele Personen, die einmalig oder ganz kurz auftreten, dadurch nur oberflächlich dargestellt werden, zu viele Handlungsorten, auf mich wirkte der ganze Roman dadurch zu zerstreut.

    Dem kann ich mich anschließen. Slowakei, Bulgarien, Israel, Zentralafrika, Indien. In jedem dieser Länder haben wir uns für längere Zeit aufgehalten und der Autor hat sogar versucht, dem Leser Details näherzubringen und genau das war der Fehler. Denn es war zu wenig, das man aufsaugen konnte und wie Emili sagt, es blieb zu oberflächlich, da er meist nur Negatives über die Städte zu berichten hatte und einem das Gefühl gab, eine Stadt wie z.B. Sofia ist ein einziger Moloch.


    Auch die Spannung war anfangs ziemlich schwach und ich hab lange gebraucht, mich mit dieser Geschichte anzufreunden. Es hat sich ziemlich früh schon abgezeichnet, was es mit den Störchen auf sich hat, wie ich finde. Die letzten ca. 80 Seiten haben das Buch dann doch noch einigermaßen gerettet. Diese habe ich am Stück gelesen, da es mich dann doch nicht losgelassen hat wie sich alles auflöst und wie die letzten fehlenden Puzzleteile aussehen. Und da gab es durchaus noch die ein oder andere spannende Überraschung.


    Fazit: Das Frühwerk eines tollen Autors, das nicht ganz ausgereift auf mich wirkt. Bei Weitem nicht schlecht, aber zu überladen und vorhersehbar.
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • Dann werde ich mir das wohl ersparen. Danke, Emili und Kapo, für's Bewahren vor einem überflüssigen Kauf. "Das schwarze Blut" und "Das Herz der Hölle" haben mir nämlich sehr gut gefallen und so muss ich mir den guten Eindruck ja nicht kaputt machen. :wink:

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • "Das schwarze Blut" und "Das Herz der Hölle" haben mir nämlich sehr gut gefallen und so muss ich mir den guten Eindruck ja nicht kaputt machen.


    Das stimmt, muss nicht sein. Grangé kann es besser :)
    Bei mir liegt immer noch "Das Herz der Hölle" ungelesen :-,

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  • Nach über 6 Jahren musste ich das Buch wieder einmal hervorholen und lesen. Zwar wusste ich nach einigen Seiten die Grundzüge des Buches, doch viele Inhalte oder Querverweise waren in den unendlichen Weiten meines Gedächnisses verschwunden. Nichts desto trotz bleibt es ein außergewöhlich fesselnder (und leider auch teilweise sehr brutaler) Thriller. Vor allem die "Nebengeschichte" hat mich besonders getroffen, was vermutlich daran liegt, dass ich jetzt Kinder habe und alles was auch nur ansatzweise mit Kinder und Gewalt zu tun hat, nun ganz anders empfinde.


    Der Flug der Störche ist für mich ein Buch, das ich sicher wieder lesen werde.


    PS: Ich hab nun zufällig gesehen, dass es auf SKY eine Verfilmung gibt. Vielleicht ergibt es sich ja mal, die anzuschauen.

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Jean-Christophe Grangé - Der Flug der Störche“ zu „Jean-Christhophe Grange - Der Flug der Störche / Le Vol des cigognes“ geändert.
  • Die Grundidee mit den Störchen fand ich sehr gelungen, der Einstieg in die Geschichte war interessant. :thumleft:

    Den Hauptprotagonisten hatte ich als sympathischen, "ewigen Studenten" im Kopf - ein wenig naiv und friedfertig. Daher konnte ich seine wie selbstverständliche Art, Probleme, die im Laufe der Story auftraten, mit brutaler Gewalt zu lösen, nicht nachvollziehen. Die Wandlung vollzog sich zu glatt.

    Die Sexszenen war übertrieben und aufgeblasen geschildert. Einfach nur guten Sex zu beschreiben, scheint zu abgedroschen. Es muss Schwulst bis zum :puker:sein.

    Brutalität ist in einem Thriller zu erwarten, aber auch hier wurde übertrieben. Eimerweise Blut und säckeweise Gedärme machen eine Story nicht besser.

    Alles in allem ein enttäuschendes Buch; von Grangé habe ich schon Besseres gelesen.

    Ein Stern für die Idee und einen für den Anfang, mehr ist nicht drin. :bewertung1von5::bewertung1von5: