Seid ihr Bibliomane?

  • Grund meiner Recherechen war ein Bericht in meiner heutigen Tageszeitung, in dem die Symptome für "bibliomania vulgaris" geschildert wurden. Ich entdeckt mich in Vielem wieder und kam zu der Erkenntnis, dass ich zu dem Kreis der Lesesüchtigen gehöre ;-)


    Wikipedia sagt dazu folgendes:



    Bibliomanie (v. griech.: biblion = Buch + mania = Wahn) bezeichnet das Verfallensein an Bücher. Bibliomanen sind notorische Büchersammler.


    Bibliomanie nennt man im allgemeinen die Sucht, Bücher zu sammeln, ohne sie eigentlich zu brauchen. Dies betrifft oft vor allem alte und seltene Bücher.


    Der echte Bibliomane kauft nicht ohne Auswahl alles zusammen, was ihm vorkommt, sondern sammelt als Kenner nach gewissen Aspekten, lässt sich aber bei dem Ankauf mehr durch unwesentliche und zufällige Umstände und Beschaffenheiten der Bücher als durch den wissenschaftlichen Wert derselben bestimmen.


    Werden dergleichen Sammlungen nicht bloß aus Liebhaberei, sondern zu wissenschaftlichen Studien angelegt, so wird die Bibliomanie zur Bibliophilie ("Bücherliebhaberei").


    Übersteigerte Varianten der Bibliomanie


    Bibliomanie kann - ebenso wie andere Suchtformen - zu Verbrechen führen. Der erste bekannte Fall in Deutschland war der Pfarrer Johann Georg Tinius (* 1764 in Stanko/Niederlausitz; † 1846 in Gräbendorf bei Königs Wusterhausen). Er unterschlug Kirchengelder und verübte mehrere Raubmordversuche, um seine Sammelleidenschaft zu finanzieren. Hierfür wurde er 1823 zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt.


    Für die übersteigerten Formen der Bibliomanie sind eine Reihe anderer Bezeichnungen gebräuchlich, die jeweils spezielle Spielarten bezeichnen:


    * Biblioklast (von griech. klastein = zerbrechen): jemand, der besessen ist vom Wunsch Bücher zu zerstören.
    * Bibliopath (von griech. pathos = Leiden): jemand, den Bücher krank machen.
    * Bibliophag (von griech. phagein = essen): jemand, der Bücher "frisst" bzw. buchstäblich verschlingt.
    * Bibliophobe (von griech. phobos = Angst): jemand, der Angst vor Büchern hat.
    * Biblioskop (von griech. skopein = betrachten): jemand der Bücher durchblättert, ohne zu lesen.
    * Bibliotaph (von griech. taphos = Grab): jemand, der zwanghaft seine Bücher versteckt und vor der Welt verbirgt ("wie in einem Grab").
    * Biblioverser (von lat. versus = gegen): jemand, der Bücher zweckentfremdend nutzt.


    Ein Beispiel für einen Bibliotaphen ist der Comte de Lignerolles (1816 - 1893), der sich ab 1848 völlig aus dem gesellschaftlichen Leben zurückzog und sich nur noch dem Ausbau und der Pflege seiner Büchersammlung widmete, die er in einer eigens dafür bestimmten Wohnung in Paris aufbewahrte. Er gab seine Kenntnisse nicht an Andere weiter und leugnete sogar, bestimmte Bücher zu besitzen. Der Umfang und Wert seiner Sammlung zeigte sich erst, als die Bücher nach seinem Tode versteigert wurden.

    Liebe Grüße,
    Rita


    ~Ich wäre lieber ein armer Mann in einer Dachkammer voller Bücher als ein König, der nicht lesen mag.~
    Thomas Babington

  • Hallöchen Rita,


    ich glaube, ich bin ein waschechter Bibliomane :D mit einem Hang zum Bibliophagen. :oops:
    Nein, Quatsch, natürlich esse ich meine Bücher nicht, ich meinte das im übertragenen Sinne, da ich sie regelrecht "verschlinge". :wink:


    Danke für das tolle Posting!


    Liebe Grüße
    Wilaja :flower:

  • Gefällt mir, @ Rita. "Sind wir nicht alle ein bisschen manisch?"


    Leider hatte ich in diesem Monat schon ein paar Bücher, die mich zwangen, "biblioskopisch" zu handeln. :cyclopsani: (Klingt doch viiiel besser als: Ich habe sie durchgeblättert und zugeklappt!)


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • @ Marie,


    wenn ich ein Buch durchgeblättert und zugeklappt habe, nenne ich das (frei nach Thomas Mann) "Ich habe zu dem Buch Kontakt aufgenommen" :loool:

    Liebe Grüße,
    Rita


    ~Ich wäre lieber ein armer Mann in einer Dachkammer voller Bücher als ein König, der nicht lesen mag.~
    Thomas Babington


  • Freut mich, dass dir der Text gefällt, Wilaja :-)
    Ich zähle mich auch zu den Bibliophagen ;-)

    Liebe Grüße,
    Rita


    ~Ich wäre lieber ein armer Mann in einer Dachkammer voller Bücher als ein König, der nicht lesen mag.~
    Thomas Babington

  • Zitat

    Original von Rita


    "Ich habe zu dem Buch Kontakt aufgenommen" :loool:


    Tja, aber es gibt anscheinend Bücher, die keinen Kontakt zu mir wollen. :cry:


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • So "schlimm" (gut) ist es bei mir leider nicht.
    Ich liege gehaltsmäßig soweit unter diesen beiden, dass ich es mir nicht leisten kann, solch ein Bibliomane zu werden.
    Würde ich aber gerne :loool:

    Neue Lektüre:
    John Norman : Die Nomaden (Gor-Reihe, Bd 4 )
    Wo man liest, da lass dich ruhig nieder,
    böse Menschen lesen keine Bücher

  • Hallo Karthause,


    das war ja mal ein Artikel zum Genießen.
    Aber leider, leider... Immerhin WÄRE ich gerne ein Bibliomane - und das ist doch auch schon etwas, oder??? ;)


    Gruß
    Leseratte


    P.S. Zumindest werde ich irgendwie an DIESE beiden Bücher kommen, meine
    Stadtbibliothek besitzt sie nämlich leider nicht.

    ...Dann sagte ein Lehrer: Sprich uns vom Lehren.
    Und er sagte:
    Niemand kann Euch etwas eröffnen, das nicht schon im Dämmern Eures Wissens schlummert.


    Khalil Gibran
    Der Prophet

  • Hallo,


    ich kann mich da nur anschließen, wenn ich die nötigen finanziellen Mittel hätte, wäre ich ganz klar ein Bibliomane :D

  • Hallo Ihr!


    Also die Tendenz ist stark steigend. :D
    Und mein lieber Mann baut mir gerade ein Bücherregal, weil meins zum brechen voll ist und er auch noch ein wenig Zeugs von sich da drauf stellen will. :mrgreen:


    Grüße!

  • Ich war schon immer eifersüchtig auf Elinor aus Tintenherz, weil sie so schön viele Bücher hat...
    Bei mir ist es leider auch die finanzielle Seite, hach


    Liebe Grüße
    Tink

  • Aus dem anderen Thread:
    "Bibliomanie nennt man im allgemeinen die Sucht, Bücher zu sammeln, ohne sie eigentlich zu brauchen."


    Also kann ich mich ja schonmal keine Bibliomane sein, weil ich all meine Bücher doch brauche :loool:


    Also Bücher sammeln und eine Sucht ist es bei mir bestimmt schon! :loool: Muss mir ständig neue Bücher zulegen, egal wie knapp das Geld ist.


    Wir sind doch eh alle Bibliomane :loool:

  • Also ich denke mal, dass ich kein Bibliomane bin, aber kurz davor. Ich sammle keine Bücher ohne sie zu brauchen, aber ich könnte ohne Bücher nicht leben oder zumindest nur schwer. Unsere Wohnung bricht nur deshalb nicht zusammen, weil ich auch Bücher verschenke oder verkaufe. Meinen finanziellen Möglichkeiten sind Grenzen gesetzt, aber in all den Jahren hat sich schon ganz schön was zusammengefunden. Von einer eigenen großen Bibliohtek träume ich und wenn ich das nötige Kleingeld dafür hätte (und damit auch den nötigen Platz) wäre das mein ganzer Stolz. Träume sind doch etwas Schönes oder ? :wink:
    Gruß Wirbelwind


    :study: Elsemarie Maletzke, Das Leben der Brontes (Leserunde)
    :study: Anne Bronte, Die Herrin von Wildfell Hall

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.