Kurzbeschreibung
Die Geschichte des Mönches Medardus, der vom verbotenen Teufelselixier trinkt und in Liebeswahn, Ehebruch und Mord getrieben wird, gilt als der berühmteste Schauerroman der deutschen Literatur. Virtuos zieht der »Gespensterhoffmann« alle Register des romantischen Gruselkabinetts - und war mit der faszinierenden Schilderung des bedrohlichen Unbewußten der Psychologie seiner Zeit weit voraus.
Der Titel des Buches sagt tatsächlich etwas über die auslösende äußere Handlung aus, aber je mehr man von der Geschichte erfährt umso mehr wird eben das relativiert - und umso mehr tritt die klassische Schicksalsgebundenheit, der göttliche Fluch, in den Vordergrund. Ausgelöst durch die Hybris eines Vorfahren des Mönchen Medardus (das Thema erinnert diesbezüglich an die Literatur der Antike bspw. an den "Fluch der Labdakiden"), und trotz zumindest angenommener Buße desselbigen, sind seine Nachfahren in einem immer wieder sich ähnelnden Kreislauf der Flüche gefangen - so muss auch der Mönch Medardus, ohne es zu wissen, immer wieder Blutsverwandte töten/verletzen/begehren um schließlich nach erfolgter Einsicht, getaner Buße und erfolgreichen Kampf gegen die diabolischen Verführungskünste ein Ende in Ruhe zu finden und "erlöst" zu werden.
Das Buch lebt von seinen Momenten des Wahns und immer wieder dem Entkommen aus demselbigen - das machts recht faszinierend, wenn auch stellenweise etwas schwierig zu lesen. Gewöhnen musste ich mich auch etwas an die mitunter doch etwas arg fremde religiöse Mystik. Auch scheint mir der erste Teil besser als der zweite zu sein, der lässt das Ganze meines Erachtens etwas zu holprig ausklingen, aber im nachhinein erfuhr ich auch, dass diese mit einem gewissen zeitlichen Abstand geschrieben wurden. Nichtsdestotrotz ein sehr interessantes Werk, da werd ich wohl noch einiges mehr lesen von dem Autor.