Wilhelm Genazino - Die Liebesblödigkeit

  • Meine Meinung:
    Ein Mensch auf der Suche nach sich selbst. Der Ich-Erzähler im Zwiespalt zwischen zwei Frauen. Er kann sich ganz einfach nicht entscheiden. Genazino versteht es sehr gut, die Unentschlossenheit seiner Hauptperson eindrucksvoll darzustellen. Das Buch fasziniert. Genazino schildert distanziert aber nicht unbeteiligt das Dilemma in dem sich sein Hauptdarsteller befindet. Es ist aber keines dieser Bücher, die dem Leser auf Dauer in Erinnerung bleiben werden, dazu ist eigentlich alles viel zu banal. Es ist ganz nette Unterhaltung – mehr nicht. Die beiden Frauen Sandra und Judith bleiben leider etwas „leblos“. Sie wirken oftmals nur wie notwendige Kulisse, eine tragende Rolle scheint ihnen der Autor allerdings nicht zuzutrauen. Sie sind nicht mehr als die Namen, mit denen der Autor sie bezeichnet hat. Das Buch geht zudem nicht richtig in die Tiefe, vieles bleibt in der Schwebe hängen.
    Trotzdem ist das Buch lesenswert – Genazino ist schließlich nicht irgendwer. Selbst ein etwas schwächeres Buch von ihm ist immer noch besser, als so manches Meisterstück eines anderen Autors oder einer anderen Autorin.

  • Hallo Voltaire,
    "Die Liebesblödigkeit" habe ich vor einigen Monaten gelesen. Besonders zutreffend fand ich den Titel. Ein Mann ständig hin und her gerissen zwischen zwei Frauen. Was er bei der einen schätzt, vermisst er bei der anderen. Diese Unentschlossenheit des Protagonisten , die er konsequent bis zum Schluss durchhält, nervt mit der Zeit. Da hilft auch keine noch so schöne Sprache.
    Komischerweise ist aber das Buch immer noch in meinem Kopf. Vielleicht liegt es daran, dass ich Menschen, die nicht in der Lage sind eine Entscheidung zu treffen für oberflächlich und schwach halte.
    Gruß Wirbelwind


    :study: Carla Banks, Der Wald der toten Seelen

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Dieses Buch hätte ich ganz sicher nicht zu Ende gelesen, wenn ich es nicht als Hörbuch neben dem Autofahren gehört hätte, wo ich ja sowieso die Zeit rumbringen muss.


    Ich fand weder die Sprache, mit seinen kurzen Sätzen, ansprechend noch die Geschichte.


    Für mich ist es die Geschichte eines Psychopathen, die man sich ersparen sollte.


    Trotzdem kurz zur Geschichte:
    Ein Apokalypseforscher steht zwischen zwei Frauen, zwischen denen er sich nicht entscheiden kann. Mit seiner ersten Frau zeugte er ein Kind, das jedoch abgetrieben wurde. In Ratlosigkeit geht er durch's Leben, reflektiert seine Erlebnisse während einer von ihm organiserten Apokalypeseminars und ist emotional irgendwo zwischen Vergangenheit (Kindheit) und dem verworrenen Heute, mit all' seinen Selbstzweifeln, hängen geblieben.


    Mein Gesamturteil: :(