Meine Meinung:
Ein Mensch auf der Suche nach sich selbst. Der Ich-Erzähler im Zwiespalt zwischen zwei Frauen. Er kann sich ganz einfach nicht entscheiden. Genazino versteht es sehr gut, die Unentschlossenheit seiner Hauptperson eindrucksvoll darzustellen. Das Buch fasziniert. Genazino schildert distanziert aber nicht unbeteiligt das Dilemma in dem sich sein Hauptdarsteller befindet. Es ist aber keines dieser Bücher, die dem Leser auf Dauer in Erinnerung bleiben werden, dazu ist eigentlich alles viel zu banal. Es ist ganz nette Unterhaltung – mehr nicht. Die beiden Frauen Sandra und Judith bleiben leider etwas „leblos“. Sie wirken oftmals nur wie notwendige Kulisse, eine tragende Rolle scheint ihnen der Autor allerdings nicht zuzutrauen. Sie sind nicht mehr als die Namen, mit denen der Autor sie bezeichnet hat. Das Buch geht zudem nicht richtig in die Tiefe, vieles bleibt in der Schwebe hängen.
Trotzdem ist das Buch lesenswert – Genazino ist schließlich nicht irgendwer. Selbst ein etwas schwächeres Buch von ihm ist immer noch besser, als so manches Meisterstück eines anderen Autors oder einer anderen Autorin.
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Buchdetails
Titel: Die Liebesblödigkeit
Wilhelm Genazino (Autor)
Verlag: dtv
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 208
ISBN: 9783423135405
Termin: März 2007
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