Arthur Golden - Die Geisha/ Memoirs Of A Geisha

  • Ich habe das Buch soeben beendet und es war einfach toll. Das Leben dieser Geisha ist so interessant und wunderbar geschrieben, ich konnte mir in meiner Fantasie Gion wirklich als kleinen Ort aufbauen. Dies hätte ich nicht gekonnt, wenn das Buch zu detailreich oder detaillos gewesen wäre, aber es hat genau die Mitte getroffen, das schaffen, meiner Meinung nach, die wenigsten Bücher. Es ist wirklich sehr spannend, wie so eine Geisha ausgebildet wird, wie sie lebt, weshalb sie in dieses Milieu gekommen ist. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: gibt es von mir.

  • Ich liebe "Die Geisha" sowohl das Buch wie auch den Film. Keine Ahnung wie man drauf kommen kann, dass Geishas da als Edelnutten dargestellt werden. Ich find eher das Gegenteil ist der Fall. Früher war ich ja eine von den vielen Menschen, die die Geisha immer als Freudenmädchen sahen. Aber seit dem ich den Film gesehen habe hat sich mein "Weltbild" zum Glück wieder etwas in die richtige Richtung verschoben. Ohne den Film wäre ich nie auf den Gedanken gekommen das Buch zu lesen. Es ist zwar klar, dass man ein Buch niemals mit einem Film vergleichen kann. Aber für mich macht eine gute Verfilmung schon aus, dass das Interesse für ein Thema/Buch geweckt oder die Fantasie angeregt wird. Beides war bei "Die Geisha" der Fall. Ich würde sowohl dem Film als auch dem Buch volle Punktzahl geben. :)

  • Ich fand "Die Geisha" auch richtig gut. Die Geschichte und auch die exotische Welt Japans fand ich total faszinierend und spannend. Etwas schade fand ich zwar, dass einige Stellen doch sehr schnell abgearbeitet werden, wie zum Beispiel die Kriegsjahre, aber dafür mochte ich die Sprache und Ausdrücke sehr gerne, ich konnte das Buch teilweise überhaupt nicht mehr aus der Hand legen.
    Durch den Film bin ich übrigens erst auf das Buch gekommen. Klar, das Buch ist um einiges besser als der Film, aber ich war trotzdem begeistert. Von mir bekommt auf jeden Fall auch sowohl Buch als auch Film die volle Punktzahl :thumleft:

    "Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz."
    Cornelia Funke "Tintenherz"


    :study: Henning Mankell - The man from Beijing

  • Ich habe dieses Buch vor einigen Jahren von einer Freundin in die Hand gedrückt bekommen mit den Worten: "Das musst du unbedingt lesen" und ich war glaube ich selten so froh zu einem Buch "gezwungen" worden zu sein.
    Ich finde das Buch einfach toll und bin fasziniert von der Geschichte. Ich habe es innerhalb kürzester Zeit verschlungen und werde es bestimmt irgendwann wieder zur Hand nehmen. Den Film fand ich übrigens auch sehr gelungen wenn er auch leider nicht an das Buch heranreicht.
    Gruß

    "Er liebte sie so unbändig. So unbändig, dass er niemals wieder um ihre Lippen bat und ohne sie ins Grab gehen würde " (Die Bücherdiebin)

  • Obwohl der Film ja in vielen Kritiken ziemlich schlecht gemacht wird, habe ich ihn mir letztens mal angeschaut, da ich mich sehr für die asiatische und vor allem für die japanische Kultur interessiere.
    Und der Film hat mir wirklich den Atem geraubt. Zwar war die ganze Geschichte äußert mulmiges-Gefühl-erregend - ein kleines Mädchen, dass von ihrem Vater verkauft wird, und sich in so jungen Jahren in einen viel älteren Mann 'verliebt'.
    Aber die schauspielerischen Fähigkeiten, die Kulisse und die Kostüme, vor allem auch das Gefühl beim gucken, dass man mitten drin steckt, machen diesen Film zu einen meiner Lieblinge. Mann kann sich total gut in Chiyo/Sayuri hineinversetzen.


    Jetzt wünsche ich mir natürlich auch das Buch und habe es mir gleich auf meine Wunschliste gesetzt.
    Wahrscheinlich lese ich es so um die Weihnachtszeit rum, das ist zwar noch ein ganzes Weilchen hin, aber Dezember ist meiner Meinung die schönste Lese-Jahreszeit. (Mit einem heißen Kakao und einer Decke eingekuschelt ins Sofa, am besten noch bei Kaminfeuer. :wink:) Da ich eh noch ein bisschen was zu lesen habe bis dahin, geht das schon in Ordnung, denke ich.

  • Ich hab das Buch in den 2 Wochen der vorletzten Winterferien gelesen und es hat mich in eine andere Welt entführt. :drunken:
    Ich fand es unheimlich spannend aus so persönlicher Sicht vom Leben einer Geisha zu lesen, was ja bisher immer etwas war, das ein bisschen fremd blieb, worüber man nicht soviel wusste.
    Ist auf jeden Fall eines meiner Lieblingsbücher. :drunken:


    Den Film fand ich allerdings auch nicht schlecht. Nicht ganz so gut wie die Buchvorlage, klar, aber relativ nahe an ihr orientiert und deswegen gut. :D

    merveille.


    It was that kind of a crazy afternoon, terrifically cold, and no sun out or anything,
    and you felt like you were disappearing every time you crossed a road.


    Catcher in the Rye. ♥

  • Oh je, das Buch staubt bei mir im Regal so langsam ein. Ich habe es vor ungefähr einem Jahr auf dem Flohmarkt erstanden, doch bis heute habe ich mich noch nicht dazu durchringen können, es zu lesen, obwohl ich sagen muss, dass ich den dazugehörigen Film, den sich meine Mutter auf DVD gekauft hat, gesehen und auch gar nicht so schlecht fand. Vielleicht sollte ich dass Buch doch langsam mal aus seinem Dornröschenschlaf befreien… :roll:

    With freedom, books, flowers, and the moon, who could not be happy? ― Oscar Wilde

  • Ich habe Die Geisha vor ein paar Tagen beendet und spüre immer noch den Zauber dieser "anderen Welt". Ein wirklich interessantes und einfach schönes Buch, das man so schnell nicht vergisst. Gestern habe ich mir dann den Film dazu angesehen und fand ihn auch gut, das Buch jedoch noch besser, weil es einfach viel ausführlicher ist. Würde in Zukunft gerne noch mehr Bücher lesen, die in Japan spielen.

  • Der erste Satz:
    "Mal angenommen, Sie und ich säßen in einem stillen Raum mit Blick auf einen Garten, tränken grünen Tee, plauderten über lang vergangene Zeiten, und ich sage zu Ihnen: 'Der Nachmittag, an dem ich den-und-den kennenlernte... das war der beste Nachmittag in meinem Leben, und zugleich der schlimmste.'"


    Inhalt:
    Japan 1929: Chiyo ist ein kleines Mädchen aus einem kleinen japanischen Fischerdorf. Dort lebt sie mit ihrer Schwester Satsu, ihrem Vater und ihrer schwer kranken Mutter. Ihr Vater beschließt, sie und ihre Schwester zu verkaufen, sodass Chiyo und Satsu nach Kyoto gebracht werden. Während Satsu im Vergnügungsviertel zur Prostitution gezwungen wird, wurde Chiyo an eine Okiya, einem Geisha-Haus, im Gion verkauft. Hier lernt sie Kürbisköpfchen und die herrische, aber erfolgreiche Hatsumomo kennen. Hatsumomo ist die erste Geisha des Hauses und damit eine machtvolle Person innerhalb der Okiya. Frau Nitta, die Herrin der Okiya, beschließt dann aber, dass Chiyo zur Schule geschickt wird, um eine Geisha zu werden. Doch das Schicksal und Hatsumomo meinen es nicht gut mit ihr, sodass sie als einfaches Dienstmädchen in der Okiya leben und arbeiten muss. Eines Tages kommt dann aber die große Geisha Mameha und will Chiyos große Schwester werden...


    Meine Meinung:
    Ach, ich liebe diese Geschichte!
    Ich habe zuerst den Film gesehen, bevor ich das Buch gelesen habe. Eigentlich ist mir das Buch durch Zufall in die Hände gefallen.


    Die Personen sind gut beschrieben und durchdacht.
    Während Chiyo am Anfang einfach nur versucht, so gut wie möglich zu arbeiten, verzweifelt sie später an ihrem Schicksal. Hatsumomos Grausamkeiten setzen ihr sehr zu, und nachdem Satsu weggelaufen ist, hat sie niemanden mehr, an den sie sich klammern kann. Bis sie eines Tages die Liebe findet und endlich wieder einen Sinn im Leben findet. Das Gemüt von Chiyo ist gut beschrieben, ihre Gefühle und Handlungen nachvollziehbar. Jedoch ist sie am Anfang sehr naiv, blickt nicht wirklich hinter der Spielchen, dass zwischen den Geishas und ihren Kunden abläuft.
    Hatsumomo scheint auf den ersten Blick grausam, erbarmungslos und stellenweise einfach nur bösartig. Doch auch sie wird von verständlichen Gründen getrieben, die sie zu diesem Handeln treiben und man hinter der Fasade eine sehr tiefe Verzweiflung erkennen kann.
    Kürbisköpfchen hingegen ist eine einfache Person, die nur einen Platz sucht, an dem sie für immer leben kann. Auch sie ist Hatsumomos Grausamkeiten ausgesetzt,
    jedoch nimmt sie ihr Schicksal an in der Hoffnung, dass sie einfach nur in Gion bleiben darf.
    Selbst Mameha ist kein Gutmensch, wie es am Anfang scheint, denn sie hat genau ihre Gründe, warum sie so handelt wie sie es macht. Auch, wenn Mameha dafür andere Menschen etwas ausnutzen muss, um an ihre Ziele zu kommen.
    Das beste an diesen Figuren: sie sind nicht perfekt! Es sind Menschen mit eigenen Gefühlen und Gedanken, sodass die Personen nie wirklich abgehoben wirken. Außerdem gibt es kein "gut" vs. "böse", da jede Figur beides ist.


    Die Handlung ist sehr bewegend. Der Orginaltitel lautet "Memoirs of a Geisha", welche das Buch echt verdient hat und die Geschichte am besten beschreibt. Man erlebt Chiyos Leben aus ihrer Sicht, eine Art Biografie einer besonderen Art. Auch wenn einige Szenen und Traditionen sehr verstörend wirken, wirkt die komplette Handlung trotzdem ziemlich verharmlost, da eben diese Szenen ein bisschen "nett" umschrieben worden sind.
    In sich ist die Handlung schlüssig und logisch, die menschlichen Beweggründe sind gut nachvollziehbar und verständlich. Es gibt kaum langatmigen Szenen, bei denen man froh ist, wenn sie vorbei sind (die Beschreibungen können mal langatmig sein). Jede Information ist wichtig, um dies Welt der Geishas zu verstehen und die äußere Handlung des Buches nachvollziehen zu können.
    Der Schreibstil ist super, oftmals mit Metaphern, Vergleiche, Symbole gekleidet, aber immer klar und verständlich. Man versteht auf Anhieb, was gerade passiert. Die Beschreibungen sind nur stellenweise sehr detailreich. Man wird fast erschlagen mit Details.


    Insgesamt hat das Buch es aber auf meine Liste mit meinen Lieblingsbüchern geschafft.


    Der Film, mit dem es bei mir angefangen hat, wirkt nach der Lektüre des Buches aber sehr oberflächlich, stereotypisch und nicht so detailreich wie das Buch. Obwohl der Film echt schön gemacht ist und auch die Handlung sehr gut übernommen worden ist (was ja nicht bei Verfilmungen nicht immer der Fall ist), ist das Buch verständlicher und man blickt hinter die Fasaden der Charaktere, nicht nur davor. Daher sind die Charaktere im Film nur einseitig dargestellt, die eigentlichen Beweggründe werden selten offenbart.


    Bewertung:
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    *~* Ich sage euch: man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. (Friedrich Nietzsche) *~*


    :study: tbc


    Gelesen 2023: 0 (0): 0 Seiten


    Punktechallenge 2023: 0,00 Punkte

  • Ich habe dieses Buch schon vor einigen Jahren gelesen und bin dann durch den Film - der dem Buch meiner Meinung nach nicht ganz gerecht wird, obgleich auch er sehr gut ist - wieder daran erinnert worden.


    Positiv hervorzuheben ist an dem Buch die wundervolle Sprache, allein die Passage über das Haus am Meer und die Bescheibungen der Personen sind so wunderbar, dass sie einem (d.h. zumindest mir) im Gedächtnis bleiben. Außerdem gelingt es dem Autor sehr gut, dass man sich in die Personen hineinversetzen kann. Was habe ich mit der Protagonistin mitgelitten, als sie plötzlich von der Familie fortgerissen und an das Geisha-Haus verkauft wurde. Und was habe ich um ihre arme Schwester gebangt, die es mit einem gewöhnlichen Bordell so viel schlimmer getroffen hatte!


    Wie Chiyo dann im Geishahaus zur Frau heranwächst, war so einfühlsam beschrieben, den Konkurrenzdruck dort habe ich nur zu oft fast körperlich gespürt. Man kann sich alles so gut vorstellen, diese für uns Europäer fremde Welt mit anderen Gewohnheiten und Denkweisen. Auch die Liebesgeschichte fand ich sehr berührend, trotz des großen Altersunterschiedes - bei dem ich vorab gedacht hatte, dass ich damit ein Problem haben würde.


    Insgesamt kann ich die Lektüre dieses Buches nur allen Liebhabern von Romanen über fremde Kulturen wärmstens empfehlen.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Stell dir vor, es gibt nur einen Menschen, dem du vertraust. Der dich so sehen darf, wie du bist. Er ist deine Familie.
    Und plötzlich verliebst du dich in ihn.
    Wenn du es nicht wert bist, dass er dich liebt, wirst du alles verlieren.
    Was wirst du tun?

    Taranee: Zeiten des Zweifels

  • Eine wahre Geschichte! Ein ist wunderbares, doch auch Traurig stimmendes Buch. Die japanische Kultur ist interessieren und faszinierend. Vor diesem Buch dachte ich das die Geisha-Kultur anders wäre, aber ich gebe zu das ich mich geirrt habe! Es zeigt diese Kultur in allen Facetten, die positiven und negativen Aspekte und dazu lernt man ganz viel über die Geschichte Japans....

  • Inhalt: Als junges Mädchen muss Chiyo ihre Familie und das kleine Fischerdorf verlassen, das sie ihre Heimat nennt. Sie kennt nichts anderes von der Welt, als sie nach Kyoto gebracht wird und fortan in einem Geishahaus wohnt. Vor ihr liegen Jahre voller Träume und Hoffnungen, aber auch harte Arbeit, Feinschaften und Enttäuschungen.


    Meine Meinungen: Der Erzählstil des Romans hat mich von Beginn an fasziniert, denn er fingiert den biographischen Charakter so gut, dass ich beim lesen ständig überlege, wie viel davon nicht doch auf wahren Ereignissen beruht. Chiyos Leben wird immer wieder von Zufällen in andere Bahnen gelenkt, aber bis auf das Ende wird damit nicht übertrieben und ist man erstmal in dem Buch gefangen, stört es auch nicht. Die junge Protagonistin nimmt mich mit auf eine Reise durch ihr Leben, das sie verändert, bei der die kleine Chiyo aus dem Fischerdorf dennoch immer noch präsent ist. Doch nicht nur Chiyo ist ein liebevoll gestalteter Charakter, auch alle anderen Figuren haben etwas Eigenes. Manche kommen dabei mit schlechteren Eigenschaften weg als andere, aber "blaß" könnte ich zu keiner sagen.


    Über 500 Seiten Buch kommen nicht ohne zwischenzeitliche Längen aus, aber warum auch nicht? Neben der liebevollen Geschichte bietet es eine interessante Kultureinführung, die nicht kürzer sein kann. Schließlich könnte ich nicht einmal den Beruf der Geisha in einem Satz erklären. Und so komplex und vielfältig ihre Ausbildung, ihre Tätigkeit, ihr gesellschaftlicher Status, ihr Aussehen und ihr Leben ist, so viel muss auch der Roman leisten. Inwieweit alles der vollen Korrektheit entspricht, kann ich natürlich nicht beurteilen. Zumindest zum Film, der mir ausgesprochen gut gefallen und der mich erst zum lesen des Buches animiert hat, gibt es kritische Stimmen, die einige Fehler in der Darstellung der Kultur aufzeigen.


    Ein Problem habe ich mit der Liebe, die Chiyo für den Direktor empfindet. Ein ganzes Stück des Buches über ausgehend von der ersten Begegnung, halte ich es für die bewundernde Liebe einer Tochter, weswegen mich das Ende weniger begeistert. Auch das Verhältnis zu Nobu, den ich als äußerst interessanten Charakter sehe, ergibt für mich kein klares Bild. Dieses Dreieck ist natürlich der Knackpunkt der Geschichte und anders funktioniert sie auch nicht, deshalb akzeptiere ich es einfach.


    Fazit: Ich habe Kritik, aber auch sehr viel Freunde an dem Buch. Chiyo reißt mich mit und führt durch Kultur und Geschichte, die mir bis dato noch nicht groß bekannt waren, lässt mich lachen und macht mir Angst. Trotzdem ist dieses Buch nicht für jeden etwas, doch wer den Film schon gut fand, sollte sich an der Vorlage versuchen :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:


    PS: Wenn ich "lachen" sage, meine ich vor allem das beste Aufklärungsgespräch, das ich jemals gelesen oder gehört habe (308-309) :totlach:

    "All we have to decide is what to do with the time that is given to us."