Andrew Vachss - Der Fahrer / The Getaway Man

  • Andrew Vachss
    The Getaway Man
    Vintage Crime (Softcover/2003)
    ISBN 1-4000-3119-2
    192 Seiten


    Eddie ist ein Fluchtwagenfahrer und dies ist er eigentlich schon, seitdem er denken kann. Sei-nen ersten Wagen hatte er bereits gestohlen, als er kaum alt genug war um über das Armatu-renbrett zu linsen und schon kurz darauf begann er auch seine Karriere als Bewohner staatli-cher Unterbringungen für nicht so gesetzestreue Menschen. Hier lernte er alles, was er über das Leben in der kriminellen Bruderschaft wissen musste, bevor er wusste, was er als Flucht-wagenfahrer eigentlich wirklich für eine Aufgabe hatte.


    Bei seinem ersten „Einsatz“ wird er der, der am Ende von seinen Kameraden finanziell übers Ohr gehauen wurde, was er aber erst einen Tag später aus der Zeitung erfuhr. Da Eddie immer ein bisschen hilflos im Umgang mit Menschen ist und auch meist ehrlicher als es ihm gut tut, fällt er in der Folge noch verschiedentlich auf andere Männer und Frauen herein, bis er einen Mann findet, der ihm eine richtige Ausbildung in seinem Ressort angedeihen lässt und ihm außerdem noch die Möglichkeit gibt, mit Halbprofis zusammen zu arbeiten.


    Diese Halbprofis bringen ihm dann sauber auch im Endeffekt seine erste Haftstrafe als er-wachsener ein, als ein nicht so gut geplanter Banküberfall in einem Massaker endet. Nachdem er aus dem Krankenhaus in die Haft entlassen wurde, lernt er hier sehr bald einen Mann na-mens Gus kennen, der mit seinem Kumpel J.C. auf den jungen Mann aufpasst und als Eddie das Gefängnis schließlich verlässt haben die beiden einen Job für ihn. Und so wird Eddie zu einem wahren Spezialisten für Autos und vor allen Dingen für´s Fahren, während ihn viele andere Dinge im Leben – wie zum Beispiel auch der Umgang mit Frauen – überfordern.


    Als Vonda – die Freundin von J.C. – zu den Männern stößt, die ihren letzten großen Fischzug vorbereiten, beginnt diese Eddie mehr und mehr in die Möglichkeiten einer Beziehung einzu-weisen, auch weil J.C. sie immer öfter schlägt. Und Eddie, der zunächst gar nicht weiß wie ihm geschieht, lässt sich in dieses Beziehungsdrama mehr und mehr hineinziehen, weil er so eventuell Vondas Fluchthelfer werden könnte. Doch für den zu erwartenden Gewinn muss er zunächst einen großen Einsatz leisten.


    Aus der Sicht Eddies lakonisch und in einem etwas naiven Stil erzählt erinnert die Geschichte vom Gefühl her stark an Andrew Vachss „Mr. Fixit“-Geschichte in seiner Comic-Sammlung. Im klassischen Genre Noir-Stil, durch die Augen eines ritterlichen Narren wird hier das Schlechte im Menschen und auch immer wieder die Hoffnung auf das Gute thematisiert, et-was, das Vachss Werk ja im Ganzen auszeichnet – seien es seine „Burke“-Romane, seine freien Comics oder die Einfälle in die Welt des Schwarzen Ritters bei den Zusammenarbeiten mit DC.