Manfred Bomm - Himmelsfelsen

  • »Die wichtigsten Posten in dieser Republik sind von Schwätzern besetzt.«

    Als Gerald Fronbauer , der Besitzer der örtlichen Diskothek tot am Fuße des Himmelsfelsens liegt, geht man zunächst von einem Unfall aus. Doch dann entdeckt man ein Hämatom auf seinem Bauch und ein Mord ist wahrscheinlich.


    Auf der Suche nach einem Motiv stoßen August Häberle und sein jüngster Kollege Mike Linkohr, auf Pläne des Toten mitten in der Innenstadt von Geislingen einen riesigen Tanzpalast errichten zu wollen, was aber denen von Geralds Bruder Daniel, einem Architekten und Immobilienmakler, der dort hochpreisige Eigentumswohnungen bauen will, widerspricht. Daneben scheinen der Geschäftsführer der Disco und seine Flamme, eine neue Einnahmequelle unter Beteiligung zwielichtiger Litauer gefunden zu haben.


    Wie Häberle den Fall dreht und wendet, Motive sind zahlreich vorhanden, Verdächtige auch. Nur wer war’s wirklich?


    Meine Meinung:


    Das ist der erste Fall dieser Reihe rund KHK August Häberle, der schon auf eine lange Karriere bei der Polizei zurückschauen kann. Die Arbeit macht ihm nach wie vor Spaß, auch wenn er die „guten Ratschläge“ von Vorgesetzten wie Polizeipräsidenten mit seinem Standardsatz »Die wichtigsten Posten in dieser Republik sind von Schwätzern besetzt.« quittiert. Womit er, wenn ich mir die politische Lage in Deutschland (und Österreich) ansehe, nicht unrecht hat.


    Die Handlung ist fesselnd und komplex, so dass die Leser mitunter auf einer der zahlreichen falschen Fährte landen. Mein Verdacht, der sich recht bald ergeben hat, hat sich letzten Endes wirklich bestätigt. Und ja, ernste Themen wie Menschenhandel, Zwangsprostitution oder der drohende Abriss von historischen Gebäuden, weil die Kommune geschlampt bzw. geschlafen hat, dürfen auch nicht fehlen.

    Die Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet. Häberle verfügt über einen speziellen Humor und sein Bonmots sind erfrischend. Mit seinem jüngsten Mitarbeiter Mike Linkohr versteht er sich prächtig. Die sonst so häufigen Generationskonflikte sind hier nicht spürbar.


    Fazit:


    Gerne gebe ich diesem fesselnden Reihenauftakt 5 Sterne.

    "Ein Tag ohne Buch ist ein verlorener Tag"


    "Nur ein Lesender kann auch ein Schreibender sein oder werden" (Maria Lassnig/1919-2014)