Eva Almstädt - Ostseesühne

  • Inhalt

    Im Löschteich eines Bauernhofes wird vom Postboten eine männliche Leiche entdeckt. Von den Bewohnern des Hauses, einem Ehepaar und ihrem geistig zurückgebliebenen Sohn, fehlt jede Spur. Auch im Dorf weiß niemand etwas über den Verbleib der zurückgezogen lebenden Familie, die sehr überstürzt abgereist sein dürfte.
    Pia Korittki nimmt mit ihren Kollegen die Ermittlungen auf. Im Eiskeller des Anwesens machen sie eine weitere grausige Entdeckung. Als bald darauf ein junges Mädchen auf dem Heimweg von der Musikschule verschwindet, ist höchste Eile geboten. Die Suche nach Täter und Opfer ist ein Wettlauf gegen die Zeit und Pia gerät dabei in eine lebensgefährliche Situation.


    Mein Eindruck

    Der vorliegende neunte Band der Krimiserie um Pia Korittki beginnt sehr spannend und bleibt erfreulicherweise bis zum Schluss auf diesem hohen Spannungsniveau.
    Sowohl Pia als auch ihre Kollegen mit ihren typischen charakteristischen Eigenschaften begegnen dem Hörer wie gute alte Bekannte, sofern dieser auch die vorhergehenden Teile der Serie kennt. Sollte das nicht der Fall sein, kann man sich diesen Krimi auch ganz unabhängig von jeglichem Vorwissen anhören. Zu Verständnisschwierigkeiten wird es dadurch nicht kommen, da der Fall an sich und nicht das Privatleben der Polizisten im Mittelpunkt des Geschehens steht. Den altbekannten Protagonisten wird man sich aber gewiss verbundener fühlen, wenn man auch über deren Vorleben und ihre typischen Charaktereigenschaften Bescheid weiß.
    Die Geschichte um die verschwundene Familie und die vermissten Mädchen ist sehr gut aufgebaut. Die Ermittlungsarbeit gestaltet sich trotz der intensiven Befragungen äußerst interessant, da immer wieder neue Details ans Tageslicht kommen, die weitere Fragen aufwerfen.
    Dennoch wird es dem Hörer kaum möglich sein, dem Täter frühzeitig auf die Spur zu kommen. Die Vermutungen werden sich in alle Richtungen erstrecken und am Ende kommt es doch zu einem unerwarteten Finale, das für meinen Geschmack aber etwas zu dramatisch ausgefallen ist.


    Besonders erfreulich fand ich, dass die Sprecherin Anne Moll vor allem bei den männlichen Akteuren auf eine übertriebene Betonung der unterschiedlichen Stimmlagen verzichtet hat. In früheren Hörbüchern dieser Reihe war das wirklich ein Ärgernis und oft kaum auszuhalten.
    Frau Moll hat eine sehr angenehme Stimme und es reicht vollkommen, wenn sie diese ohne irgendwelche Theatralik zum Einsatz bringt. Dem Hörer darf zugemutet werden, dass er die Protagonisten auch ohne stimmliche Akrobatik auseinanderzuhalten in der Lage ist.


    Für diesen spannenden, gut durchdachten und logisch aufgebauten Krimi mit glaubwürdigen Charakteren, aber einem etwas zu spektakulären Ende vergebe ich sehr gerne :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    Liebe Grüße von Lorraine :)


    "Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen." (Karl Kraus) :study: