Dani Shapiro - Leuchtfeuer /Signal Fires

  • Kurzmeinung

    Buchspatz
    Ein Buch wie eine gewebter Teppich! Absolute Leseempfehlung!
  • Kurzmeinung

    Gaymax
    Sehr gut und dramatisch - Kommunikation spielt eine wichtige Rolle.
  • Kurzmeinung

    easymarkt3
    Wie wichtig ist Kommunikation zur Problembewältigung?
  • Leuchtfeuer von Dani Shapiro ist ein Buch der Gefühle. Bereits am Klappentext kann man erahnen, dass in diesem Buch Schicksalsschläge und der Umgang mit diesen eine zentrale Rolle spielen werden. Was ich allerdings nicht erwartet hatte, ist wie sehr man von der ersten Seite an mit den einzelnen Protagonisten mitfühlt. Man spürt sichtlich wie das Ungesagte bezüglich des Unfalls 1985 die Familie auffrisst. Gleichzeitig ist es herzzerreißend mit anzusehen wie Waldo dafür bestraft wird, wer er ist und dass er einfach nur seinen Interessen nachgehen will. Andererseits versteht man seinen Vater im nächsten Moment auch ein bisschen, denn er will seinen Sohn auch nur schützen.

    Die Verwebungen und Zusammenhänge dieses Buches sind simpel und unerwartet zugleich. Ich hatte nicht gedacht, dass ein Buch mit derart vielen Perspektiven so gut geschrieben sein kann und man so sehr die Geschichte aus dem Winkel jeder Person sehen und verstehen kann.

    Die Autorin hat wirklich etwas Großartiges und Einzigartiges geschaffen. Es gibt hier nicht mehr Gut und Böse, sondern echte, komplizierte Menschen mit ihren Geschichten und Erlebnissen.

    Das Buch geht in die Tiefe und zeigt uns gleichzeitig auf, dass wir alle mehr Mitgefühl miteinander haben sollten. Denn wenn man die Perspektive wechselt, erscheint plötzlich einiges, was man vorher verurteilt hätte, als verständlich und sinnig.

    Ganz klare Empfehlung und definitiv eins der besten Bücher, die ich in den letzten Jahren gelesen habe.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Dani Shapiro - Leuchtfeuer“ zu „Dani Shapiro - Leuchtfeuer /Signal Fires“ geändert.
  • Lese das Buch auch, bei mir steht allerdings eine Bitte drin, dass man die Rezension nicht vor 19. Februar veröffentlichen soll. :-k

    :study: Feuerkind (Stephen King) 34 / 542 Seiten

    :study: Mit Nachsicht (Sina Haghiri) 50 / 268 Seiten


    SUB: 857

  • Wie wichtig ist Kommunikation zur Problembewältigung?


    Das Cover zeigt zarte, verschiedenfarbige Blumen – vielleicht die Wildblumen unter der sehr alten Eiche? Ein Sternbild hätte vielleicht besser als Cover gepasst. Der Begriff Leuchtfeuer wird häufig für die Befeuerung in der Seefahrt gebraucht, hier passend zur Beleuchtung zweier Familien mit all ihren Herausforderungen und tiefgreifenden Schicksalsschlägen. Für Waldo scheinen die Sterne nicht mehr fern und unnachgiebig, sondern wirken eher wie Leuchtfeuer in der Dunkelheit, geheimnisvolle Reisegefährten, die einen Weg erhellen. Deren berührende Geschichte folgt keinem chronologischen Ablauf, sondern erzählt über einen Zeitraum von 50 Jahren sogar unter Einbeziehung der Pandemie. Im Wechsel kommen Familienmitglieder als Puzzlestück zu Wort, um schließlich ein Gesamtbild voller psychischer Traumata, Alkoholismus, Scham, Trauer, Einsamkeit, Schuld und Verantwortung zu erstellen. Die Figuren Ben Wilf, der unfassbar gütige, liebevolle und freundliche Mann und Waldo, der introvertierte, hoch intelligente Nachbarsjunge, vernarrt in Astronomie, werden in einem besonders rührenden Freundschaftsverhältnis beschrieben. Das Abdriften ins Metaphysische und Übersinnliche ist etwas schwer nach zu vollziehen. Die Eiche, der fast fünfhundert Jahre alte Zauberbaum, von hoher, auch religiöser Symbolkraft ist sicher bewusst in die Handlung eingebaut. Insgesamt ein interessantes Buch zum Reflektieren über die Wichtigkeit von rechtzeitiger, offener Kommunikation in Problemsituationen.

  • Meine Meinung: Das Cover des Buches hatte mich überhaupt nicht angesprochen, aber das Wort 'Feuer' im Titel hatte mich zumindest so angefixt, dass ich den Klappentext gelesen habe und dann fand ich den Klappentext so interessant, dass ich ein Leseeindruck verfasst habe und dann konnte ich ein beeindruckendes und sehr dramatisches Buch lesen. Die Autorin hat in der Geschichte sehr gut beschrieben, dass mangelnde Kommunikation zu einem noch größeren Problemen führen kann.


    Fazit: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    :study: Feuerkind (Stephen King) 34 / 542 Seiten

    :study: Mit Nachsicht (Sina Haghiri) 50 / 268 Seiten


    SUB: 857

  • Eine Sekunde im Leben kann alles verändern und den Rest des Lebens prägen. Dies müssen die Teenager Theo und Sarah Wilf erfahren, die als Jugendliche einen schweren Autounfall verschulden.



    Im Mittelpunkt von "Leuchtfeuer" steht die Geschichte der Familie Wilf mit den Kindern Theo und Sarah und ihren Eltern Ben und Mimi, sowie die der Familie Shenkman, die einige Jahre später gegenüber einzieht.


    Leuchtfeuer spielt auf verschiedenen Zeitebenen zwischen 1970 und 2020 und springt kapitelweise zwischen diesen hin und her. Innerhalb der Kapitel werden die Erlebnisse in Unterkapiteln aus unterschiedlichen Blickwinkeln geschildert. Da ich diese Art des Erzählens sehr mag, hat mich Leuchtfeuer von Anfang an für sich eingenommen. Allerdings hatte ich anhand des Klappentextes erwartet, dass der Unfall, seine Folgen und etwaige damit verbundene Geheimnisse eine zentrale Rolle spielen würden, möglicherweise neue Ermittlungen in Gang gesetzt werden könnten oder ähnliches. Hier ist der Klappentext meiner Meinung nach etwas irreführend. Der Unfall ist nur insofern präsent, als die schwer auf den Wilfs lastende Schuld sie bis heute beeinflusst.


    Die Figuren sind sehr lebendig und glaubhaft gezeichnet, so dass ich mich sehr gut in sie hineinversetzen konnte. Auch der einfühlsame und ruhige Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen.


    Im Roman ist das Thema Kommunikation zentral. Was wäre gewesen, wenn es gelungen wäre, den Unfall durch Gespräche im der Familie aufzuarbeiten? Auch bei den Shenkmans finden die Eltern, insbesondere der Vater, keine Ebene, auf der sie mit ihrem Sohn Waldo kommunizieren können. Das zweite große Thema, ist die Frage, welche Spuren wir auf der Erde hinterlassen. Bestehen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gleichzeitig im Kosmos, bleiben Energien Verstorbener im Raum spürbar? Auch wenn ich persönlich nicht an Derartiges glaube, waren diese Gedanken sehr interessant zu lesen. Sehr gut hat mir die Einbindung des Sternenhimmels in die Geschichte gefallen. Während auf der Erde alles im Fluss ist und sich Lebensbahnen auf schicksalhafte Weise kreuzen, stehen die Gestirne als Orientierungspunkte am Himmel, tröstlich und verlässlich.


    Insgesamt ein sehr gelungener, nachdenklich stimmender Roman, der mich dazu angeregt hat, auch über mein eigenes Leben zu reflektieren.

  • Zauberbaum


    Leuchtfeuer, Roman von Dani Shapiro, Ebook von hanserblau


    Das Leben zweier Familien in der Nachbarschaft durch das Schicksal miteinander verknüpft.


    Das Geschwisterpaar Sarah und Theo beschließen in einer Sommernacht 1985, zusammen mit einer Freundin eine Spritztour mit dem Wagen der Familie zu unternehmen. Ein Unglück passiert und nichts mehr ist so wie zuvor.
    Eigentlich ist Theo noch viel zu jung um Auto zu fahren, Sarah hat getrunken und deshalb wird die Ursache und das Geschehen, des Unfalls, welches an einer großen Eiche in der Nachbarschaft endet, niemals ans Licht kommen, auch der Vater Ben, ein renommierter Arzt trägt einen Teil der Schuld durch seine Rolle im Geschehen. Dieses Geheimnis bestimmt das weitere Leben der Familie.
    Der Zeitrahmen des Geschehens umspannt insgesamt 50 Jahre. Die Erzählungen und Einsichten erfolgen jedoch nicht in chronologischer Reihenfolge. Verschiedene Zeitabschnitte sind mit Datum zusammengefasst, das ist auch nötig um den Überblick zu behalten. Die einzelnen Kapitel sind aus der Sicht einzelner Personen geschildert, und mit den Namen des erzählenden Charakters überschrieben.
    Der Autor bemerkt im Anhang, dass chronologische Erzählung langweilig ist. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich es lieber in der richtigen Reihenfolge, durchaus mit Rückblicken, genossen hätte. Doch hier springt die Erzählung in der Zeit vor und zurück. Das finde ich schwierig zu lesen, und auch den Überblick zu behalten ist mir schwer gefallen. Personen sind erwachsen haben ihre berufliche Laufbahn schon eingeschlagen im nächsten Abschnitt sind sie Kinder, es wird dadurch auch einiges von der Entwicklung des Geschehens und der Figuren vorweggenommen. Ein Spannungsaufbau ist auf diese Weise fast unmöglich.


    Doch das Buch besticht durch die mannigfaltigen Charaktere die durchgehend tief und authentisch beschrieben sind. Sehr oft konnte ich mich mit den Gefühlen der Akteure identifizieren. Meine Lieblingsfigur war Dr. Ben und natürlich Waldo, der Außenseiter, hochbegabt und liebenswert, der von seinem Vater überhaupt nicht verstanden wird. Außerdem fand ich die Botschaft des Buches sehr tröstlich und bemerkenswert. Der Umgang mit Schicksalsschlägen, mit der Trauer und mit dem Tod ist bewegend rübergekommen.
    Trotzdem fand ich die Geschichte nicht rund, sondern viel zu bruchstückhaft berichtet, die Lücken zwischen den Erzählabschnitten sind mir zu groß.


    Von mir 3 Sterne. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    :study::musik::montag:


    Und wenn mir alle Königskronen für meine Bücher und meine Freude am Lesen angeboten wären: Ich würde sie ausschlagen.
    François Fénelon

  • Eine falsche Entscheidung und alles ändert sich

    Der fünfzehnjährige Theo Wilf verursacht einen Autounfall, bei dem ein junges Mädchen stirbt. Anstatt über den Unfall zu reden, beschließt die Familie, den schrecklichen Vorfall totzuschweigen. Dabei hätte es jedem einzelnen von ihnen gutgetan, das Trauma gemeinsam zu verarbeiten.


    Theo packt eines Tages seinen Rucksack und flieht nach Südamerika, seine Schwester Sarah heiratet und macht Karriere. Die Eltern Ben und Mimi bleiben im Heim der Familie, bis Mimi an Demenz erkrankt und in ein Heim umziehen muss.


    Die andere Familie, um die es in „Leuchtfeuer“ geht, ist Familie Shenkman, die gegenüber der Wilfs wohnt. Als sie gerade in ihr neues Haus gezogen sind, rettet der Arzt Ben Wilf dem Sohn der Shenkmans, Waldo, das Leben, indem er ihn bei seiner viel zu frühen Geburt sicher auf die Welt bringt. Trotz dieses einschneidenden Ereignisses gibt es keinen Kontakt zwischen den beiden Familien. Zehn Jahre später überschneiden sich die Schicksale der beiden Familien von Neuem.


    Wir begleiten die Protagonisten über einen Zeitraum von fünfzig Jahren, wobei die aus der Sicht der einzelnen Personen erzählte Geschichte nicht linear wiedergegeben wird, was manchmal ein wenig verwirrend ist. Am Schluss fügt sich aber wie in einem Puzzle alles zusammen.


    Ich habe diese Familiengeschichte, die manchmal Ausflüge ins Esoterische und Philosophische unternimmt, gern gelesen. Sie ist spannend und emotional, aber nichts, was einem lange im Gedächtnis bleibt. Gute Unterhaltungsliteratur für zwischendurch.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Der Inhalt dieses Romans ist genau so schön wie das Cover.

    Ich fand es sehr eindrucksvoll, wie viele Themen, Erzählstränge und Personen Dani Shapiro in diesem doch eher kurzem Roman unterbringen konnte ohne dass es sich gehetzt oder überladen angefühlt hat.

    Alles hat Sinn ergeben, sogar die eher übernatürlichen Aspekte hatten Erklärungen mit Hand und Fuß und hatten scheinbar die Aufgabe Trost zu spenden, was sie meiner Meinung nach auch taten.

    Die Charaktere waren vielschichtig und nachempfindbar und auf wundervolle Weise miteinander verwoben.

    Ich habe nichts an dem Roman auszusetzten, der sich kurzweilig, aber nicht unbedeutsam angefühlt hat. Das Erzähltempo hat genau gepasst und die Schreibstil hat eine wohlige und angenehme Stimmung geschaffen.

    Ich bin sehr froh, den Roman gelesen beziehungsweise gehört zu haben und würde ihn auch durchaus weiterempfehlen.