Ursula Poznanski - Die Burg

  • Kurzmeinung

    -the-black-one-
    Sehr spannend! Ab einem gewissen Punkt hätte ich das Buch am liebsten nicht mehr aus der Hand gelegt.
  • Kurzmeinung

    Farast
    Spannendes KI-Escape Abenteuer mit Horroreffekten
  • KI-Thriller mit einigen Längen


    Der Milliardär Nevio hat sich seinen größten Traum verwirklicht: Einen Escape-Room in der halbverfallenen Burg Greiffenau. Dafür hat er die Burg nicht nur instandsetzen, sondern außerdem die modernste Technik einbauen lassen, die seinen Escape-Room zu einem individuellen Spektakel für Groß und Klein machen soll. Dies gelingt ihm mithilfe einer KI und um sein Werk zu testen, hat Nevio fünf Experten aus verschiedenen Branchen einberufen, die seinen Escape-Room exklusiv testen dürfen und dafür auch noch gut entlohnt werden. Doch keiner ahnt, dass sie ihr Schicksal in die Hand der KI geben und diese ihr ganz eigenes Spiel spielen möchte.


    Die Burg von Ursula Poznanski ist ein KI-Thriller, den wir aus zwei Perspektiven erleben. Durch den Escape-Room-Besitzer und als Experten eingeladenen Maxim erleben wir den Thriller innerhalb der Burg, die Game-Masterin Alessia führt uns durch die Geschichte außerhalb der Burg.


    Die Grundidee der Geschichte finde ich äußerst spannend, vor allem weil ich Escape-Room-Thriller generell gerne lese und mir das Element der KI interessant erschien. Diese Vorfreude auf den Thriller hielt auch zu Beginn an, doch im Laufe der Geschichte verlor sich der Reiz. Ich hatte das Gefühl, dass die Teilnehmer des Escape-Rooms sich im Kreis bewegen und nicht vorwärts kommen, diese Wiederholungen erlahmten die Story und führten zu Frustration während des Lesens. Zudem sind die Rätsel nur selten für die Leser zu lösen, weil dazu das Wissen über die persönlichen Fakten der Teilnehmer fehlen und wir nur eine Perspektive kennen, doch auch dessen Vorgeschichte ist uns nicht vorab bekannt, sodass das Miträtseln auch bei seiner Person nicht gegeben ist.


    Ebenso bleiben die Charaktere leider flach, das liegt einerseits daran, dass wir sie nur durch zwei Perspektiven erleben und andererseits daran, dass wir vorab nicht viel über sie erfahren, um Empathie zu entwickeln und mit ihnen (intensiver) mitleiden zu können, zudem wirken ihre Handlungen nicht immer plausibel.


    Gut gelungen ist definitiv die Ausarbeitung der KI und die Szenarien wurden toll umschrieben, die kurzen Kapitellängen und Ursula Poznanskis Schreibstil trugen mich auch gut durch die Story. Nur leider war diese spätestens ab dem Mittelteil nicht mehr spannend und auch das Ende war für mich leider eine komplette Enttäuschung. Es konnte mich zwar überraschen, aber zufriedenstellen leider nicht. Die Auflösung war mir schlicht zu simpel.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Ursula Poznanski zählt definitiv zu meinen Lieblingsautor:innen und ich habe mich sehr auf das neue Buch gefreut. KI in Thrillern ist zwar nichts Neues, aber auch noch nicht so super geläufig. Ich liebe Frau Poznanskis Bücher, finde aber bei fast allen die Cover nicht schön, weshalb mich das Cover von "Die Burg" auch nicht abgeschreckt hat. Leider muss ich sagen: "Die Burg" ist für mich das bisher schlechteste Buch von Ursula Poznanski. Diese Rezension ist mir nicht leicht gefallen, aber ich hoffe, dass ich meine Meinung nachvollziehbar darlegen kann.


    Das Positive zuerst: Die Idee finde ich kreativ und der Schreibstil ist wie immer sehr angenehm zu lesen. Die 47 Kapitel sind schön kurz (ungefähr 7-10 Seiten) und lesen sich zum Teil wie von selbst. Auch das Setting mit der Burg konnte ich mir gut vorstellen und fand ich an sich gut.


    Jetzt zu meinen Kritikpunkten: Leider hatte ich schon ganz zu Beginn meine Schwierigkeiten mit dem Buch. Irgendwie kam ich nicht richtig in die Geschichte, was sich aber nach etwa 10 Kapiteln zum Glück geändert hat. Auch mit dem Ende hatte ich meine Schwierigkeiten, denn die Auflösung fand ich enttäuschend. Die Handlung zwischendrin konnte mich leider auch nicht abholen. Zum einen hatte ich das Gefühl, dass im Grunde die gleichen Schritte immer wieder passieren (möchte hier nicht spoilern) und dadurch insgesamt gar nicht so viel passiert. Dazu kommt, dass ich trotz der Karte der Tunnelsysteme vorne und hinten im Buch einfach keine Orientierung mehr hatte, wer wo ist und wie die Person da eigentlich hingekommen sein soll. Entweder ich bin zu blöd für die Karte oder es sind nicht alle Wege eingezeichnet. Viele Elemente in dem Buch waren für mich eher Fantasy oder Horror, auch wenn das natürlich technisch erzeugt wurde, aber durch die vielen Beschreibungen kamen da eher solche Vibes bei mir auf. Die Handlung (oder fehlende Handlung) von einzelnen Personen fand ich logisch nicht so ganz nachvollziehbar.


    Kurz zusammengefasst: Obwohl ich sonst alle Bücher von Ursula Poznanski liebe, hat "Die Burg" mich leider enttäuscht. Weil ich aber trotzdem auch mal 200 Seiten nahezu ohne Unterbrechung verschlungen habe, gibt es trotzdem drei Sterne von mir und ich hoffe, dass andere Personen mehr Freude an dem Buch haben werden als ich.

  • Interessantes Thema und verschenktes Potential


    Mit hohen Erwartungen ging ich an das Buch heran. Dass Ursula Poznanski spannende Thriller schreibt, ist bekannt. Dass sie dabei auch topaktuelle Themen verarbeitet, machte für mich den besonderen Reiz dieses Buches aus.

    Ein Escape Game, entwickelt von künstlicher Intelligenz...brisant, wenn das außer Kontrolle gerät.

    Der Auftakt ist vielversprechend: Milliardär Nevio versammelt fünf völlig unterschiedliche Charaktere zu einem "Probelauf" auf seiner gigantischen, zu einem nie dagewesenen Escape Room umgebauten Burg. Eine Influencerin, einen Wissenschaftler, einen Möchtegern-Promi, eine Rätsel-Spezialistin und Maxim, selbst Entwickler von Escape Rooms und damit Konkurrent. Das Besondere an der Burg: Das Spiel wurde von künstlicher Intelligenz entwickelt.

    So weit, so gut.

    Doch was dann kommt, lässt in meinen Augen den Spannungsbogen arg abflachen.

    Die beschriebenen Grausamkeiten und Gruseligkeiten erinnern mich ein wenig an Geisterbahnfahrten meiner Kindheit und sind, bei aller Brutalität, eher langweilig.

    Die Personen bleiben merkwürdig blass, wohl auch, weil man nur wenig über sie und ihre Hintergründe erfährt.

    Positiv am Buch: Frau Poznanski beherrscht die Kunst des Schreibens, ihr Schreibstil ist eingängig, und die kurzen Kapitel sind schnell gelesen.

    Und... das Ende ist überraschend und versöhnlich, deshalb bin ich im Nachhinein auch froh, dass ich nicht abgebrochen habe...

    Frau Poznanski werde ich treu bleiben, denn mit vielen Büchern hat sie mich überzeugt. Nur nicht mit diesem. Aber das ist wahrscheinlich, wie so oft, (Lese)Geschmackssache...

  • Erinnert an Erebos


    "Die Burg" hat mich in vielen Dingen an Ursula Poznanskis "Erebos" erinnert, nur in allem etwas bigger ... mehr. Das Setting ist größer und umfasst eine ganze Burganlage, die Gewaltszenen sind härter (logisch, weil für Erwachsene) und die Hintergründe der Geschichte sind komplexer. Wem Erebos als Jugendbuch zu seicht war, aber wem die Thematik an sich gut gefallen hat, sollte hier zuschlagen.


    Mir war "die Burg" teilweise ein bisschen zu brutal, einige Schockmomente hätte ich jetzt für das Fortkommen der Geschichte nicht benötigt. Bzw. manches wiederholt sich auch, was zu ein paar kleineren Längen führt. Es passt insofern zur Geschichte, als dass es den Personen in den Kellern wahrscheinlich auch alles ewig lange vorkam, entschleunigte die Spannung aber etwas. Deswegen würde ich für mich persönlich einen Stern abziehen, im Vergleich mit den anderen Poznanskikrimis.

    Im Vergleich zu anderen Thrillern mit ähnlicher Thematik, wie z.B. Frank Schätzings "Die Tyrannei des Schmetterlings" gefiel er mir aber trotzdem sehr viel besser, da ich die Auflösung auch für sehr realistisch halte - auch wenn das zweite Mal lesen jetzt wahrscheinlich nicht mehr ganz so gruselig sein wird, wenn man die Hintergründe kennt. ;D Mehr möchte ich dazu nicht verraten, da Spoilergefahr!

  • Mittelalterliche Burg vs. KI – ein (größtenteils) packender Thriller

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    Mit ihrem neuen Thriller „Die Burg“ greift Ursula Poznanski ein derzeit brandaktuelles und recht umstrittenes Thema auf – den Einsatz von Künstlicher Intelligenz im öffentlichen Leben. Im Mittelpunkt dieses Buches steht eine riesige Escape-Welt, die fast ausschließlich von einer KI generiert und beeinflusst wird. Schon auf den ersten Seiten gelingt es der Autorin, eine düstere Atmosphäre auf der fiktiven, mittelalterlichen Burg Greiffenau zu erschaffen. Deren komplexe, unterirdische Höhlen- und Tunnelsysteme bieten die idealen Voraussetzungen für eine mysteriöse und unheilvolle Handlung.


    Der Milliardär Nevio hat einen seiner kostspieligen Träume verwirklicht, indem er eine recht zerfallene Burg renoviert und in ein Paradies für Escape-Games verwandelt hat. Die Burg Greiffenau und ihr riesiges, verzweigtes Tunnelsystem sollen in Zukunft für Escape-Fans aus aller Welt zugänglich gemacht werden. Diese sind mit modernster Technik ausgestattet und ermöglichen in Kombination mit der eingebauten KI stets unterschiedliche und abwechslungsreiche Spiele. Mit beeindruckend realistischen Bildern und dem Einsatz von Regen, Wind, Gerüchen und unterschiedlichen Temperaturen können so manche Schauplätze äußerst authentisch nachgebildet werden. Eine kleine Gruppe von fünf Personen wurde eigens zu dem Zweck eingeladen, um Nevios Kreation noch vor der offiziellen Eröffnung zu testen. In Begleitung vom Milliardär und einem Mitarbeiter begibt sich das zusammengewürfelte, fünfköpfige Team auf ein mehrstündiges Abenteuer durch die Kerker, Verliese und Höhlen. Nur ahnt noch niemand, dass die KI ihnen einen Strich durch die Rechnung machen möchte. Können die Test-Teilnehmer:innen wieder lebendig entkommen?


    Ursula Poznanskis unverwechselbarer und sehr angenehmer Schreibstil im Zusammenspiel mit einer gelungenen Umsetzung der einzigartigen Konzeptidee haben dieses Buch zu einer wirklich mitreißenden Geschichte gemacht. Als lesende Person erlebt man das Ereignis aus zwei Perspektiven. Einerseits ist man mit dem Gast Maxim immer mitten im Geschehen, andererseits erfährt man durch Alissas Blickwinkel auch ein wenig, was hinter den Kulissen passiert. Die ausführlichen Schilderungen der Aufgaben und Herausforderungen, denen sich die Truppe in der Escape-Welt stellen muss, erzeugen den Eindruck, dass man selbst an diesem Experiment teilnimmt. Auch das Setting der mittelalterlichen Burg ist großartig gestaltet! Leider stimmt der Aufbau der beigefügten Karte der Höhlensysteme nicht immer mit den Beschreibungen im Text überein. Ich nehme an, dass dies daran liegt, dass die Grundriss-Karte von einer anderen Person entworfen wurde. So verliert man beim Lesen der verschiedensten Geschehnisse in den unübersichtlichen und unförmigen Tunnelanlagen schnell die Orientierung. Wenn man die Übersicht der Kellersysteme jedoch nicht allzu ernst nimmt, sollte man dennoch eine fesselnde Lektüre genießen können.


    Dieser Thriller startet auf diese Weise wunderbar spannungs- und actionreich. Jedoch verliert er in der Mitte des Buches etwas an Schwung. Ohne hier zu viel zu verraten, liegt es ein wenig daran, dass einer der Gäste zwischenzeitlich überwiegend im Fokus der Ereignisse steht. Dies führt zu vielen, sich wiederholenden Szenarien. Auch die Tatsache, dass dieser Abschnitt mehr die Atmosphäre und die Details der Umgebung in den Vordergrund stellt, macht diese Mischung manchmal etwas ermüdend und langatmig. Zudem waren mir die beteiligten Personen ein wenig zu nüchtern dargestellt und nicht ausreichend charakterisiert. Das machte es mir ziemlich schwer, mit ihnen zu bangen und echte Gänsehautmomente zu erleben.


    Nichtsdestotrotz vermag Poznanski den/die Leser:in immer wieder in den Bann zu ziehen und zu begeistern, selbst wenn der Spannungsbogen zeitweise etwas nachlässt. Es handelt sich hier definitiv um ein Buch, das zum Nachdenken anregt – wie auch schon andere Bücher der Autorin. Mit großer Vorfreude habe ich mich an dieses Exemplar gesetzt. Ich habe die erste Hälfte des Thrillers sehr genossen und regelrecht verschlungen, jedoch konnte es mich letztendlich nicht durchweg überzeugen. Vielleicht hatte ich einfach aufgrund der bisherigen Werke von Poznanski etwas zu hohe Erwartungen.

    Ich bin jedoch überzeugt, dass diese Geschichte anderen Thriller-Fans ein intensives, fesselndes Lesevergnügen bietet. Mich hat es auf jeden Fall vollkommen davon überzeugt, dass die „guten alten“ Escape-Rooms mit deutlich mehr Requisiten und ohne KI sehr viel mehr Spaß machen, wenn man sich keine Sorgen ums Überleben machen muss …

  • Leider nicht durchgängig spannend und irgendwie keine vollständige Aufklärung

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Dieses Buch stand bereits seit einigen Wochen auf meiner Wunschliste. Als dann kürzlich bei Vorablesen Rezensionsexemplare verlost wurde und ich nach Ende der Leseprobe am liebsten gleich weitergelesen hätte, bewarb ich mich. Kurze Zeit später freute mich riesig, dass mir die Glücksfee beim E-Book wohlgesonnen war und unmittelbar nachdem ich es auf meinen Kindle geladen hatte, begann ich zu lesen.


    Der Multimillionär Nevio hat Burg Greiffenau nicht nur instandsetzen lassen, sondern die unterirdischen Kellerräume mit Hilfe modernster Technik und einem auf Künstlicher Intelligenz basierten System auch zu einer einzigartigen Escape-Welt ausgebaut. Zur Vorab-Präsentation dieses Herzensprojektes, für das er weder Kosten noch Mühen scheute, hat er fünf Gäste eingeladen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Ein bereits kurz nach ihrer Ankunft gezeigter Vorgeschmack auf das kommende Erleben, beeindruckt sie alle. Doch als sie am nächsten Morgen zu einem geplanten vierstündigen Escape-Spiel aufbrechen, ahnen sie nicht, dass die KI das Ganze zu einem mörderischen Höllentrip werden lässt…


    Der Anfang des Buches gefiel mir sehr gut, denn da gelang es der Autorin schon, obwohl sie eigentlich nur die Charaktere einführte, eine düster atmosphärische Grundspannung zu erzeugen. Allerdings hielt sich diese leider nur bis ca. zur Hälfte des Buches. Ab da empfand ich etliche Längen. Es drehte sich im Keller fast alles nur noch um einen der Gäste und ich hatte das Gefühl von ständigen Wiederholungen. Zwar mit ausgetauschten und zugegebener Maßen erschreckend grausamen Kulissen, aber eben ohne neue Erkenntnisse.


    Bei den zwischenrein geschobenen Handlungssträngen um die Game-Masterin und das IT-Team empfand ich es leider nicht anders. Auch hier dauerte es mir deutlich zu lange, bis wieder mal etwas Entscheidendes passierte. Das besserte sich dann zwar wieder etwas, als nach und nach auch die anderen Charaktere wieder mit ins Spiel gebracht wurden, aber selbst dann hatte ich noch längere Zeit das Gefühl, dass spannungstechnisch irgendwie die Luft raus war. Später kam es zwar doch noch zu einigen Szenen, in denen sich die Ereignisse ziemlich brutal überschlugen. Die rissen es für mich dann aber nicht mehr wirklich raus und die Aufklärung empfand ich als unvollständig.


    Gerade bei dem Charakter, der längere Zeit so sehr im Fokus stand, wurde ganz speziell von der KI erwähnt, dass er gar nicht wüsste warum er hier wäre. Eine schlussendliche Erklärung dafür blieb für mich jedoch aus. Auch ein Aspekt, der mit einer Ungleichbehandlung der geladenen Gäste zu tun hatte, der ebenfalls von der KI auf den Tisch gebracht wurde und der wütende Reaktionen auslöste, wurde später gar nicht mehr erwähnt. Mich persönlich hätte das jedenfalls noch sehr interessiert und dass es nicht aufgearbeitet wurde, störte mich.


    Letztendlich hat mich dieses Buch zwar durchaus unterhalten und ich bereue auch nicht, es gelesen zu haben. Die auf die Künstliche Intelligenz bezogenen, aus dem Ruder gelaufenen Ereignisse, waren schon ziemlich beängstigend. Dennoch schmälerten die empfundenen Längen und das von mir als nicht wirklich rund empfundene Ende den Lesegenuss. Ich habe in der Vergangenheit schon einige Bücher der Autorin gelesen, die ich allesamt deutlich besser fand.

  • Bei einer großartigen Autorin wie Ursula Poznanski sind die Ansprüche des Lesers hoch. Denn einige ihrer Werke bleiben für immer in Erinnerung, und gewollt oder ungewollt, vergleicht man ihr neues Buch, mit den vorangegangenen Bestsellern.


    Die Idee zu diesem Roman ist nicht neu, inzwischen gibt es eine Reihe von Thrillern, die genau dieses Thema behandeln. Es ist aktueller, denn ja. Eine Handlung, die in Escape-Room sich abspielt, eine KI, die durchdreht... Ich will auf keinen Fall sagen, dass das Thema uninteressant wäre, das ist es nicht, doch die Umsetzung in diesem Fall hat aus irgendeinem Grund gelitten.


    Der Grundriss des Romans ist schnell erzählt, ein Multimillionär erfüllt sich einen langen Traum, von einem Unternehmen, das die KI gesteuerten Spiele in Escape-Rooms, anbietet. Als die Testphase läuft, zu der er einige ausgewählte Personen eingeladen hat, geschieht unfassbare. Die KI reagiert anders, als die es sollte und bringt die Teilnehmer in Gefahr. Das ist die eigentliche Handlung. Das, was spannend beginnt, dreht sich bedauerlicherweise in der Mitte des Romans bis zum Ende im Kreis. Die Handlungen und Szenen wiederholen sich praktisch in der fast gesamten Länge des Buchs. Es wird langatmig. Auch die Charaktere kamen nicht zu Geltung. Natürlich hatte man eindeutigen Sympathen und Unsympathen, doch nahe war dem Leser keiner der Protagonisten, was dazu führte, dass die Emotionen auf der Strecke blieben.


    Dennoch habe ich nicht ungern den Roman gelesen, da mich die Thematik doch sehr interessiert. Allerdings alles in allem ist dies kein Werk einer hervorragenden Autorin, der in Erinnerung bleibt. Letztendlich kann ich mir gut vorstellen, dass die Wenigleser, die noch nicht allzu vielen Bücher mit ähnlicher Thematik gelesen haben, ihren Spaß an der Geschichte haben werden.

    2024: Bücher: 100/Seiten: 43 976

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Lese gerade:

    Adrian, Lara - Hüterin der Ewigkeit

  • Der Milliardär Nevio hat mit hohem finanziellem Aufwand die halbzerfallene Burg Greiffenau nicht nur in Stand setzen lassen, sondern auch noch seine Idee für eine von KI inszenierte Escape Welt aufwändig programmieren lassen. In den dafür perfekten unterirdischen Tunnel- und Höhlensystem der Burg soll der begeisterte Spieler alles nach seinen Wünschen gestalten können. Sicherheitsstandards zugesichert und auf jeden individuell zugeschnitten. Dazu noch ein technischer Aufwand mit Regen, Kälte, Geräuschen und Gerüchen, der das Spiel noch lebendiger erscheinen lässt.

    Kurz vor der Eröffnung lässt Nevio eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von Experten sein Werk testen. Er lässt es sich nicht nehmen mit einem seiner Mitarbeiter teilzunehmen. Doch es kommt anders als geplant, die KI spielt ihr eigenes Spiel. Und es stellt sich die Frage, ob überhaupt noch jemand das Spiel lebendig verlassen wird.


    Man erlebt die Geschichte aus mehreren Perspektiven. Zum einen aus dem Blickwinkel der Spieler, vor allem der von Maxim. Was sich hinter den Kulissen abspielt erfährt man durch Allisa. Es ist atemberaubend mitzuerleben, was die KI, von den Angestellten liebevoll KIsmet (Kismet = Schicksal) genannt, alles leistet. Die Rätsel sind knifflig und übertreffen alles, was man bisher von einem Escape Room kennen mag. Es fühlt sich fast wie echt an, um allen Gefahren zu entrinnen. Der Spannungsbogen wird langsam angezogen, bis sich die Gruppe plötzlich der KI ausgeliefert wiederfindet. Ab da geht nichts mehr, was sie nicht zulässt.


    Ich fand das alles äußerst spannend erzählt. Ohne jetzt viel mehr zu verraten wurde der Erzählbogen für mich allein schon deshalb straff gehalten, weil man stückweise mehr über diese kleine zusammengewürfelte Truppe erfährt. Und so mancher Charakterzug, in dieser doch außergewöhnlichen Situation, zu Tage trat. Ich begann mich während der Lektüre immer mehr zu fragen, was mit KIsmet passiert war, was da falsch läuft.


    Fazit:

    In den letzten Jahren habe ich fast keine Thriller oder Krimi mehr gelesen. So fehlen mir entsprechende Vergleichsmöglichkeiten. Für mich war es spannende Unterhaltungsliteratur bis zum Schluss, die mir viele vergnügliche Lesestunden bereitet hatte, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht.

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


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  • Ich finde es total interessant, wie hier wieder die Meinungen auseinander gehen. Ich bin noch hin und her gerissen, ob ich das Buch lesen möchte. Ich mochte Poznanski anfangs sehr, ein paar ihrer späteren Werke haben mich gelangweilt und dann habe ich irgendwann nichts mehr von ihr gelesen. Hier hat mich der Klappentext angesprochen, aber momentan zögere ich noch. Vielleicht irgendwann, wenn es zu einem erschwinglichen Preis erhältlich ist...

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Hirilvorgul Diese unterschiedlichen Meinungen finde ich auch interessant. Nachdem die ersten negativen Eindrücke hier eintrudelten, war ich mir zunächst nicht sicher ob ich es lesen wollte oder nicht. Immerhin ist das ja meine Lebenszeit, die ich mit einem Buch verbringe. Und einem Rezensionsexemplar widme ich mich da noch sorgfältiger als sonst.

    Das letzte Buch von Poznanski welches ich gelesen habe, war Erebos. Also ewig her und ich konnte nicht einschätzen, ob mich ihre Art zu schreiben noch erreichen würde. Letzten Endes hatte ich es mir dann doch bei NetGalley angefordert, freundlicherweise genehmigt bekommen und war mit meiner Entscheidung fein. Ich kann mir aber gut vorstellen, wenn man zwischenzeitlich anderes gewöhnt ist, dass einem der Spannungsbogen nicht erreicht.


    Im Grunde bleibt nur selbst lesen. :lol:



    Vielleicht irgendwann, wenn es zu einem erschwinglichen Preis erhältlich ist...

    Wäre auch meine Entscheidung, wenn ich mir unsicher wäre.

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  • Dieses Buch ist mal wieder ein absoluter Pageturner und beweist, warum die österreichische Autorin Ursula Poznanski seit Jahren zu einer meiner liebsten Autorinnen zählt und das, obwohl ich dem Jugendbuchalter eigentlich längst entwachsen bin.

    Doch deshalb liebe ich die Autorin, denn diese versteht es genau wie dieses Mal, dass sie Gegenwarts- oder Zukunftsthematiken in eine spannende Thrillerhandlung verpackt und einem als Leser dabei, aufgrund der so realitätsnahen fantasievollen Handlungen wahrlich der Atem stockt. Denn alles was die Autorin schreibt, scheint manchmal auf den ersten Moment überspitzt, doch so weit weg, ist dies zumeist nicht.
    Hinzu kommt ein grandioser Schreibstil, der zwar flüssig und schnell lesbar ist, aber immer ein ansprechendes Niveau wart, sodass man auch als Leser von anspruchsvollen Romanen auf seinen Geschmack kommt.
    Großartig ist auch, dass die Charaktere unabhängig von ihrem Alter wirklich toll ausgearbeitet sind und nie klischeehaft oder naiv wirken.

    Ein spannender Pageturner mit nicht zu verachtenden intellektuellem Niveau!

  • Künstliche Intelligenz ist aus unserem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. In der Schule wird KI Chat GPT von Lehrkräften und Schüler*innen genutzt, im Berufsleben markiert sie einen radikalen Wandel in der Arbeitswelt. Befürworter*innen sprechen von einem Segen, Kritiker*innen begreifen Künstliche Intelligenz als Fluch. Beherrschen wir die Technik - oder beherrscht sie uns? Dieses umstrittene Thema hat Ursula Poznanski In ihrem neuen Roman "Die Burg" aufgegriffen.

    Das Cover hat mich geflasht. Einerseits spiegeln die alten Mauern eine längst vergangene Zeit, andererseits rückt es moderne Technik in den Mittelpunkt, wenn der Titel "Die Burg" in Szene gesetzt wird.

    Auch der KI-Thriller hat mich nicht mehr losgelassen. Das Setting ist klug gewählt; die (an sich gewagte) Kombination von Escape Rooms mit Künstlicher Intelligenz ist perfekt umgesetzt worden. Mit Hilfe von moderner Technik ist die halb verfallene Burg Greiffenau nach den Wünschen eines Milliardärs zu einem Escape Room der besonderen Art geformt worden, mit Geheimgängen, Gruften, Türmen und Verliesen, der eine düstere, verwunschene Atmosphäre ausstrahlt. Alle Wünsche der Gäste werden erfüllt, nichts ist unmöglich - und alles scheint safe. Oder nicht?

    Das Geschehen wird aus einerseits aus der Sicht von (bunt zusammengewürfelten) Gästen, die sich in Begleitung des Eigentümers der Burg auf die exklusive Premiere einlassen, andererseits aus der Sicht von Mitarbeiter*innen, die hinter den Kulissen agieren und ihre Sicherheit garantieren sollen. Bis die Künstliche Intelligenz sich nicht mehr steuern lässt, eigene Wege geht und alles aus dem Ruder gerät.

    Für mein Empfinden hat Ursula Poznanski ein brillantes Buch geschrieben. Er bietet Action, Spannung und Tempo, sorgt für Gänsehaut und Panikattacken und hält alle Leser*innen von der ersten bis zur letzten in Atem. Deshalb gibt es von mir eine ausdrückliche Lese-Empfehlung!

  • Ich finde es total interessant, wie hier wieder die Meinungen auseinander gehen.

    Es ist immer interessant, zu erleben, wie unterschiedlich man manche Bücher wahrnimmt. Ich schätze mal, bei diesem Roman lag es für mich an dem Vergleich mit anderen Werken der Autorin und allgemein dem Thema, das in letzter Zeit doch reichlich in vielen Romanen bearbeitet wird. Allerdings werde ich von der Autorin auch weiterhin alles lesen, wie bis jetzt. Vielleicht kannst du das Buch ausleihen oder später als Taschenbuch kaufen. Würde ich empfehlen.

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    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Lese gerade:

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  • In ihrem neuesten Thriller “Die Burg” geht Ursula Poznanski das Thema KI - Künstliche Intelligenz - an. Der überreiche Milliardär Nevio hat Burg Greifenau gekauft und restauriert. Exzentrisch? Ja. Aber er geht einen Schritt weiter: In den Gewölben und Gängen unter der Burg hat er einen High-Tech-Spielplatz eingerichtet. Hier erschafft die KI KIsmet für Besucher individuell gestaltete Escape-Abenteuer - Special Effects inklusive. So jedenfalls der Traum. Doch als die handverlesene Gruppe aus fünf Experten verschiedenster Sparten zum Testlauf antritt, hat KIsmet offenbar beschlossen, ein ganz eigenes Spiel zu spielen - und alle Tabus über Bord zu werfen.

    Das Setting und die Ausgangsproblematik waren für mich extrem vielversprechend - diese Kombination hat einfach Potenzial. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an den Knaur Verlag, der mir die Lektüre mit einem Rezensionsexemplar ermöglicht hat!

    Der Anfang war dann auch einigermassen prickelnd: Die MitspielerInnen treten auf, lassen ihre verschiedenen und gegenläufigen Persönlichkeiten aufblitzen, bringen ihre Geschichte mit. Und als das unterirdische Abenteuer beginnt, warte ich natürlich schon ganz hibbelig auf… was auch immer dann eben passieren würde. Leider kam die Ernüchterung für mich dann aber ziemlich schnell. Irgendwie hat das von KIsmet erzeugte Abenteuer bei mir nicht gefunkt - nicht im noch “regulären” Spiel und auch nicht, als die KI dann vom Plan abgewichen ist. Die Rätsel waren für mich zu abstrakt, ihre Auflösung mutete oft seltsam und wahllos an - intellektuell war ich so nicht involviert. Ausserdem wartet KIsmet mit einer Vielzahl abstossender, ekelerregender Bilder, Szenarien und Erscheinungen auf, die einer Splatter-Horror-Ecke entstammen. Die waren für mich so abstrakt, dass irgendwie keine schaurige Gänsehautatmosphäre aufkommen wollte. Gefühlt ist auch immer mal wieder nicht viel passiert - die Leute standen herum und wussten nicht weiter. Als die Gruppe dann auch noch getrennt wurde, fehlte dann eben auch die zwischenmenschliche Spannung. Da hat auch die zweite Perspektive der Gamemasterin nicht geholfen, die gefühlt einfach von einem Ende zum anderen gerannt ist - und nichts wirklich getan bekam. Kurz: Irgendwie war es über lange Strecken ziemlich langweilig.

    Als es dann auf die Auflösung ging, war ich zwar gespannt, aber vor allem froh, dass diese scheinbar sinnlose Odysee ein Ende findet. Das Ende ergibt zwar in sich selbst Sinn, hat aber in meiner Wahrnehmung eine ganz neue Geschichte aufgemacht, auf die aus den vorangegangenen Ereignissen nicht zu schliessen war. Das Grosse Ganze bleibt für mich irgendwie unbefriedigend.

    Wie gesagt, waren meine Erwartungen und die Vorfreude recht gross. Die Enttäuschung dann eben auch entsprechend. “Die Burg” ist wohl ein typischer Fall von “nicht mein Fall”.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Wowwww... Ich habe schon einiges von Ursula Poznanski gelesen und war immer begeistert, aber diese Geschichte hat es ja wirklich ganz besonders in sich...

    Das Thema KI, die Wunschwelten, die unterschiedlichen Menschen mit diversen Ambitionen...

    Ich liebe Ursula Poznanski, und speziell das Thema um dieses Buch klang schon vom Klappentext her super interessant.


    Das Cover finde ich sehr gelungen. Die Farbstellung in kühlen und dunklen Blau- und Grüntönen suggerieren die Kühle einer Burg, von altem Gemäuer, aber auch die Kälte der digitalen Welt. Gleichzeitig ist es der Treppenaufgang einer realen Burg mit aufleuchtenden digitalen Schriftzügen, und man zittert natürlich und ist gleichzeitig neugierig, was einen hinter der geschlossenen Tür erwartet. Man könnte ja theoretisch auch noch umkehren, die Treppe wieder hinunter gehen… Sehr clever gemacht finde ich – das Cover machte mich schon ganz kribbelig, und es passt hervorragend zum Inhalt des Buches.


    Den Lageplan fand ich auch super, ich schaute auch immer wieder rein...wo die Menschen gerade sind ... oder auch meinten zu sein...


    Zwar war mir die Thematik KI zunächst etwas fremd, ich stehe diesen hochtechnischen Dingen immer mit einer gewissen Ahnungs- bis Fassungslosigkeit ;-) gegenüber, aber so wie Frau Poznanski das alles beschreibt, ist es denke ich für jeden verständlich und super packend.

    Hoch interessant sind natürlich in erster Linie die Menschen, die auf der Burg zusammen kommen, das "Personal" und der Eigentümer Nevio, aber auch die geladenen Gäste, und die ungeladene Vivi.

    Jeder skurril auf seine Art, jeder interessant und voller Rätsel und jeder mit seinen Leichen im Keller.


    Ich fragte mich lange, ob hinter all dem, was nicht oder anders als sonst zu funktionieren schien, wirklich die KI steckt oder ein Intrigant, jemand vom Personal, einer der Gäste, der neidische Maxim, oder vielleicht wäre auch Vivi gar nicht so dumm und zufällig dazu geraten wie geschildert, sondern raffiniert eingeschleust....


    Geheimnisse über Geheimnisse, die erst nach und nach und in letzter Konsequenz erst am Schluss des Buches enthüllt werden.


    Die Gefühle der "Spieler" sind sehr lebendig geschildert, ich konnte alles gut nachfühlen, von Übermut über Euphorie bis zu Verzweiflung und Resignation.

    Die ganze Geschichte ist megaspannend, mit kleinen Längen, zugegeben, vielleicht auch mit einem gewissen kleinen Abstumpfungseffekt.


    Dennoch konnte ich das Buch immer kaum aus der Hand legen. Ich konnte es nach jeder Lesepause kaum mehr erwarten weiter zu lesen und habe ganz gegen meine Gewohnheit manchmal am hellen Tag alles andere stehen und liegen lassen oder mir eine halbe Nacht um die Ohren geschlagen bis zum furiosen Ende.


    Unter dem Strich bin ich begeistert von der Spannung und den Ideen dieses Buches. Über manches - weniges - Ungereimte oder nicht richtig Aufgeklärte sehe ich gerne hinweg...

  • Ein brandaktueller Thriller mit einigen Längen


    Inhalt: Der Milliardär Nevio hat sich einen Traum erfüllt: die Erschaffung einer gigantischen Escape-Welt. Dafür hat er die gesamte Burg Greiffenau renoviert sowie das weitläufige Höhlen- und Kellersystem unterhalb der Burg gesichert und mit großflächigen Bildschirmen bestückt. Auf diesen soll eine KI immersive wie erzähltechnisch einmalige Escape-Rooms erschaffen. Nun steht die Eröffnung der Themenwelt kurz bevor, sodass Nevio – zur Feinjustierung – ein Expertenteam durch eine individuell kreierte Welt rätseln lässt. Allerdings: Die KI hat ganz eigene Pläne mit den Besuchern…


    Persönliche Meinung: „Die Burg“ ist ein KI-Thriller von Ursula Poznanski. Erzählt wird die Handlung aus zwei personalen Perspektiven: Die Hauptperspektive ist diejenige von Maxim, einem Mitglied der Expertengruppe. Maxim ist Besitzer einiger analoger Escape-Rooms und ist von Nevio eingeladen worden, um die Vertracktheit der Rätsel, die die KI entwirft, zu beurteilen. So fasziniert Maxim auch von der Technologie ist: Er befürchtet, das digitale Escape-Erlebnis wird seinen Ruin bedeuten. Die zweite Perspektive bildet Alissa, die persönliche Assistentin von Nevio, deren Rolle lebensnotwendig für die Expertengruppe wird, als die KI ihr eigenes Ding macht. Das Thema des Thrillers ist brandaktuell und verspricht durch die Verknüpfung von KI, alter Burg und Escape Room eine spannungsgeladene Handlung. Dies trifft auch für den Beginn des Thrillers zu: Alles ist neu, ungewohnt und man erwartet gespannt, wie die KI arbeitet. Nach diesem vielversprechenden Anfang flacht die Spannung allerdings ab. Zwar sind die Räume, die von der KI kreiert werden, durch ihr düster bis gruseliges Mittelaltersetting interessant, allerdings in Bezug auf die Handlungslogik insgesamt austauschbar. Eher episodenhaft stolpert die Expertengruppe durch die Räume, wobei – mal mehr, mal weniger – schwierige Rätsel gelöst werden müssen. Dadurch weist der Mittelteil des Thrillers gewisse Längen auf. Gerettet wird die Handlung ein Stück weit durch die Auflösung: Hier finden sich einige Twiste (Geheimnisse der handelnden Figuren), die in dieser Form nicht zu erahnen sind. Der Schreibstil von Ursula Poznanski ist gewohnt anschaulich und lässt sich flüssig lesen. Insgesamt ist „Die Burg“ ein Thriller, der mich zwiegespalten zurücklässt: Einerseits besitzt er ein interessantes und brisantes Thema, einen schönen Einstieg und ein überraschendes Ende, andererseits weist er – gerade im Mittelteil – einige Längen auf.

  • Wenn die KI über Leben bestimmt


    Die Burg ist ein
    Thriller von Ursula Poznanski aus dem Jahr 2024. Eine bunt
    zusammengewürfelte Gruppe soll eine neue Escape-Raum-Erfahrung
    testen, die vollständig auf künstlicher Intelligenz beruht. Es
    handelt sich um ein regelrechtes Labyrinth unter einer historischen
    Burg, in der zig Räume aneinander gereiht sind. Durch die KI wird
    ein einmaliges Erlebnis versprochen, da alles simuliert werden kann.
    Wind, Geruch, Bilder, Ton. Man fühlt sich, als wäre man in einer
    vollkommen anderen Welt. Die Gruppe von Leuten macht sich erst
    motiviert an das Lösen der Rätsel, aber bereits nach kurzer Zeit
    übernimmt die KI die Kontrolle und das spaßige Spiel wird zum
    Albtraum.

    Die Idee und auch
    das Cover waren sehr beeindruckend. Ich habe mich schnell in die
    Charaktere eingefühlt und fand auch die Vielfalt dieser sehr
    interessant. Auch die Rätsel, bei denen man teilweise mitraten kann,
    ist sehr erfrischend. Ich war unheimlich beeindruckt. Nach einer
    Weile ermüdete das Ganze aber schnell und zog sich in die Länge.
    Nicht nur einmal habe ich mir gedacht, dass das Spiel jetzt langsam
    einmal enden könnte. Auch machen die Figuren im Laufe des Buches
    kaum Entwicklungen durch und wurden mir höchstens immer
    unsympathischer. Auch die Figuren, die der KI entsprangen, waren sehr
    merkwürdig. Nicht nur einmal hatte ich das Gefühl, dass sie einem
    gemeinen Fiebertraum der Autorin entspringen. Auch fand ich es
    befremdlich, dass die künstliche Intelligenz zu sehr vermenschlicht
    wird, sogar einen Namen erhält (Kismet). Wieso reden die Entwickler
    die ganze Zeit mit „ihr“, anstatt Quellcode zu schreiben?

    Ich war sehr
    gespannt auf das Buch und die Idee ist auch wirklich toll. Leider hat
    sie mich nicht so abgeholt, wie ich es mir gewünscht hätte. Das
    Buch ist empfehlenswert, nur müssen gewisse Abstriche gemacht
    werden.

  • KI außer Kontrolle


    Der Milliardär Nevio hat es sich Unsummen kosten lassen, die halbverfallene Burg Greiffenau nicht nur Instand zu setzen, sondern in den Kellern, Gängen und Burgverliesen auch eine hochmoderne Escape-Welt erschaffen. Mit künstlicher Intelligenz kann hier jede Besuchergruppe ganz individuell ihr eigenes Escape-Spiel spielen, egal ob mittelalterliche Burg oder einer Fantasywelt. Bevor es für Besucher geöffnet wird, läd Nevio eine Gruppe eine buntgemischte Gruppe aus Experten ein, die diese Escape-Welt testen sollen. Niemand ahnt dabei, dass die KI dabei beschließt ihr eigenes Spiel zu spielen.

    Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven (Sicht der Teilnehmer & der der Angestellten auf der Burg) erzählt. Man ist sofort mitten im Geschehen gewesen und es wurde einem ganz nah vor Augen geführt was passiert. Man hat sich gefühlt als wenn man mit der Gruppe dort eingeschlossen ist und das schreckliche Spiel mitspielen muss. Die Perspektivwechsel haben einem die Auswegslosigkeit vor Augen geführt und die Situation war dadurch sehr realistisch.

    Die Verselbstständigung der KI hatte etwas gruseliges an sich, als wenn man auch machtlos ist wenn die Technik alles alleine macht. Durch das Setting mit der Burg und der Escape-Welt in den Kellern und Verliesen hatte es eine unheimliche, gruselige und beklemmende Atmosphäre.

    Man wusste nie was als nächstes passiert und war genauso gespannt wie die Mitspieler wie sich die Story weiterentwickelt und was einen noch so erwartet. Durch die Cliffhänger an den Kapitelenden wurde die Spannung umso mehr gesteigert, purer Nervenkitzel.

    Mein Fazit:

    "Die Burg" ist ein hochspannender Thriller. Mich hat es bis zum Schluss gefesselt und ich konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen. Ein absoluter Pageturner und unbedingt lesenswert für alle die Nervenkitzel lieben.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • KI steht im Mittelpunkt

    Zunehmend beschäftigen sich nun auch Autoren mit dem Thema KI. Hier in diesem Thriller spielt die KI eine entscheidende Rolle. Da dies der erste Roman für mich von dieser Autorin war, musste ich mich erst einmal mit dem Schreibstil anfreunden. Dieser ist zwar schön flüssig, aber anfangs eben auch gewöhnungsbedürftig.


    Die Story, eine Gruppe sich vollkommen fremder Leute, in ein Escapeszenario wiederfinden zu lassen, fand ich richtig interessant. Zumal die Gruppenzusammensetzung recht heterogen war. Und damit auch ein mögliches Konfliktpotenzial gegeben ist.


    So werden gängige Klischees bedient, dass Superreiche sich über das Gesetz stellen, um Profit aus ihren Geschäften zu generieren. Besonders dreist fand ich ich wirklich, wie sich der Millionär schamlos an fremden Ideen bedient, nur um zu zeigen um wie viel besser seine Umsetzung mit Hilfe der KI im Vergleich zu einem anderen Escapanbieter, der auch noch anwesend ist, ist.


    Das eine KI nur so gut ist wie sie auf Grund ihrer Programmierung sein kann, zeigt sich in diesem Thriller auch sehr gut. Wegen einer Einflussnahme ist sie alles andere als nett. Sie ist brutal und blutrünstig. Ganz ehrlich ich bin froh das ich manche Bilder nur gelesen habe und nicht wirklich sehen musste, da diese wirklich sehr sehr blutig waren.


    Allerdings war ich auch häufig einfach verwirrt, wo im Höhlensystem die Gruppe zeitweise war, aber dass denke ich war auch Absicht. Auch wenn die Autorin so nett war eine Skizze der verschiedenen Höllensysteme beizufügen.


    Das Cover fand ich richtig klasse, mit ein Grund warum ich diesen Thriller unbedingt lesen wollte.


    Fazit: Ein wirklich brutaler und bildgewaltiger Thriller, der sehr blutig ist. Mich hat er zeitweise ziemlich verwirrt. Aber schon allein für die Auflösung lohnt sich dieser Thriller.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: