Dominique Fabre – Gare Saint-Lazare

  • Original: Französisch, 2023


    INHALT:

    Mit Jahrzehnten Abstand schaut ein heute Sechzigjähriger auf die Spuren seiner Kindheit und Jugend, die stets verbunden zu sein scheinen mit dem Bahnhof Saint-Lazare, dessen umgebende Strassen, dem Viertel. Er selbst lebte in der Banlieu, die von dort aus zu erreichen ist: Asnières, Bécon.


    BEMERKUNGEN:

    Nachdem ich vor Kurzem ein erstes Buch des Autors gelesen hatte: Dominique Fabre – Aujourd’hui lieh ich mir nun dieses im letzten Jahr erschienene Buch aus. Das ist doch irgendwie originell, einen Bahnhof wie den https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnhof_Paris-Saint-Lazare zu einem Erinnerungsort und Schauplatz zu machen! Aber auch irgendwie verständlich: wer hat nicht schon mal bei einem Aufenthalt in einem der grossen Bahnhöfe seine Gedanken schweifen lassen? So lebt dieses Buch von Erinnerungen an verschiedene Episoden und Themen seiner Kindheit und Jugend. Und ich bin mir ziemlich sicher - siehe auch die Vita des Autors -, dass Fabre eine Menge Eigenes einfliessen lässt. So hätte man auch von einem autobiographischen Roman sprechen können?!


    Zu diesen Episoden gehört die Kindheit bei einer ihn eher ablehnenden Mutter, die ihn auch zeitweise in eine Gastfamilie abschieben wird. Er ist teils in einem Internat. Die Wege laufen stets über diesen Bahnhof. Dort hält er sich auch viel mit einem Freund auf. Später wird er, wenn auch ein wenig jünger, sich in Madjida verlieben. Diese lebt als Verkäuferin von Bildern im Umfeld des Bahnhofs, wird aber wohl von einem Abrutschen in die Prekarität bedroht. Eine Tages wird er ebenfalls ungewollter Komplize eines Ganoven… Kurz: auch unser Ich-Erzähler lebt in diesem Umfeld von Schule Schwänzen und Angezogen-Sein von dieser Halbwelt eines Bahnhofs, ist ein gebranntes Kind. Eines Tages wird er Zeuge eines Rendez-Vous seiner Mutter in einem naheliegenden Café.


    Die Sprache und der Stil sind einfacher als im bislang gelesenen Buch. Sie haben beinahe etwas “Flopsiges” an sich, etwas Umgangssprachliches, Legeres. So fand ich Aujourd’hui vielleicht komplexer, dieses hier aber menschlicher, zugänglicher.


    AUTOR:

    Dominique Fabre ist ein 1960 in Paris geborener franzôsischer Schriftsteller.

    Als er drei Jahre alt war, sandte seine Mutter ihn und seine Schwester in eine Pflegefamilie bei Annecy. Mit 12 Jahren kehrte er nach Asnières zurück um erneut mit seiner Mutter und Schwester in einer Sozialwohnung zu leben. Er kam ins Internat und blieb dort bis zum Abitur. Anschliessend studiert er zunächst Literatur, dann aber Philosophie. Er sendet eine Zeitlang umsonst Manuskripte an verschiedene Herausgeber; es dauert mehrere Jahre, bis er Erfolg hat. Er macht kleinere Jobs. Mit 23 bleibt er ein Jahr in New Orleans. Zurück daheim arbeitet er im Tourismus und im Wohnungsbau. Er trifft seine Frau; sie haben gemeinsam zwei Söhne. Heute noch unterrichtet er Englisch an der Schule.

    (Quelle: http://www.cadex-editions.net und wikipedia)



    Éditeur ‏ : ‎ Fayard (23 août 2023)

    Langue ‏ : ‎ Français

    Broché ‏ : ‎ 144 pages

    ISBN-10 ‏ : ‎ 2213725659

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-2213725659

    Poids de l'article ‏ : ‎ 194 g

    Dimensions ‏ : ‎ 13.5 x 1.3 x 21.5 cm