Marc-Uwe Kling - Der Spurenfinder

  • Kurzmeinung

    ViktoriaScarlett
    Die Geschichte um den Spurenfinder entwickelte sich ganz anders als ich erwartet hatte.
  • Die Geschichte um den Spurenfinder entwickelte sich ganz anders als ich erwartet hatte und trug ein gutes Maß an Spannung mit sich. Näheres berichte ich unten im Text.

    Zitat
    Inhaltsangabe:
    »Elos von Bergen war nicht einfach irgendein Spurensucher. Er war es, der das Rätsel des Obelisken von Tarnok gelöst hat. Er brachte der Gräfin von Oberlinden ihren Greifen zurück. Er fing den Traummörder von Altschwanenberg. Er war der berühmteste Spurensucher der Verlorenen Provinzen. Wobei er sich selbst nie als Spurensucher bezeichnet hätte. Elos von Bergen war Spurenfinder.«
    Elos von Bergen hat das Spurenfinden eigentlich an den Nagel gehängt, seit ein Fall mit einem nachtragenden Nachtmagier ihn und seine Kinder Ada und Naru fast das Leben gekostet hätte. Darum wohnen die drei nun seit einigen Jahren in Friedhofen, dem verschlafensten Dorf des gesamten Königreichs. Dort arbeitet Elos – sehr zum Leidwesen der Kinder, die sich in dem Kaff unsäglich langweilen – an der Niederschrift seiner zwanzigbändigen Memoiren. Doch dann geschieht ausgerechnet in Friedhofen ein rätselhafter Mord, der den Spurenfinder in den verzwicktesten Fall seines Lebens hineinzieht. Und wenn er glaubt, seine Kinder würden derweil zu Hause bleiben und Däumchen drehen, täuscht er sich gewaltig.

    (Quelle: https://www.hoerbuch-hamburg.d…nfinder/978-3-8449-3683-4, Datum: 11. Dezember 2023)


    Meine Meinung zur Geschichte:

    Ich wurde durch den Titel auf das Hörbuch aufmerksam und las mir danach den Klappentext durch. Da ich beides für gut, befand begann alsbald damit. Parallel zu diesem Hörbuch hatte ich mir sein kurzes Kinderhörbuch »Das Klugscheißerchen« angehört. Bei beiden Geschichten stellte ich fest, dass der Autor einen direkten Schreibstil hat und das Geschehen ohne Umschweife schildert.


    Die Geschichte von Elos und seinen Kindern spielt in einem fiktiven Königreich, das vom Setting her im Mittelalter angesiedelt ist. Zuerst wurde mir das Leben der Familie im beschaulichen Friedhofen erzählt. Die Kinder Ada und Naru waren Zwillinge, die es faustdick hinter den Ohren hatten und nicht immer so gehorchten, wie der Vater es gerne gehabt hätte. Das Leben in dem kleinen Örtchen war ihnen außerdem viel zu langweilig, besonders da hier nie viel zu geschehen schien. Dann passierte der besagte Mord aus dem Klappentext und Elos war gezwungen jene Fähigkeiten zu nutzen, die er eigentlich nie mehr einsetzen wollte.


    Die Grundidee ist eine Mischung aus High Fantasy und einem Krimi, dessen Hintergründe weit größer waren, als ich in der ersten Hälfte noch vermutet hatte. Während dem Verlauf war immer wieder von Abenteuern die Rede, die Elos von Bergen vor seiner Zeit in Friedhofen durchlebt hatte. Sie weckten in mir das Bedürfnis auch diese im Detail zu kennen, gleichzeitig hatte ich das Gefühl spannende Ereignisse verpasst zu haben.


    Nach dem Mord stieg die Spannung kontinuierlich an, weil die Story richtig in Fahrt kam. Die schlagfertigen Dialoge zwischen dem Vater und den Kindern trugen maßgeblich zum Hörspaß bei und brachten mich immer wieder zum Schmunzeln. Bei den Ermittlungen war stellenweise Fingerspitzengefühl angesagt, die Ada und Naru leider nicht hatten. Zum Glück agierte Elos ruhig und besonnen und wusste fast immer, was zu tun war.


    Der Verlauf förderte immer mehr Wendungen und Informationen zu Tage. Überrascht stellte ich fest, dass die Sache immer größere Kreise zog. Ich hörte aufmerksam zu und versuchte selbst die Puzzlestücke zusammen zu setzten. Gelang es mir? Nein. Der Autor führte mich an der Nase herum. Trotzdem erstaunten mich die Hintergründe zum Mordopfer sehr. Ich hatte mit vielem gerechnet, aber nicht damit. Zugegeben die Ereignisse in einer bestimmten Stadt zogen sich ein kleines bisschen in die Länge.


    Dann ging es hoch her und ich wusste nicht, ob sie der Situation entkommen würden. Der Showdown war wirklich gut gemacht. Licht ins Dunkel des Mordes wurde danach gebracht. Endlich verstand ich wie alles zusammenhing und war sprachlos. Erneut konnte mich der Autor überraschen und für seine Geschichte begeistern. Schlussendlich wurde der Täter gestellt und die Wahrheit in allen Details offenbart. Zuletzt endete das Hörbuch mit einem Cliffhanger, der mich kommende Folgebände vermuten lässt. Meine Neugier ist jedenfalls geweckt und ich hoffe, dass es weitergehen wird.


    Meine Meinung zum Sprecher:

    Der Autor Marc-Uwe Kling sprach die Geschichte höchst persönlich ein. In meinen Augen ist ihm dies gut gelungen. Anfangs brauchte ich etwas Gewöhnungszeit, danach versank ich in seinem Vorlesen. Es machte mir großen Spaß seiner Stimme zu lauschen und mich an die Seite seiner Protagonistinnen und Protagonisten zu begeben.


    Mein Fazit:

    »Der Spurenfinder« konnte mich mit den vielen überraschenden Wendungen und Hintergründen für sich begeistern. Mir gefiel es, dass weit mehr hinter dem Mord steckte, als anfangs gedacht. Durch die ständige Erwähnung von Elos von Bergen alter Abenteuer fühlte es sich an, als hätte ich sehr viel verpasst. Seine Ermittlungstaktik war stellenweise unkonventionell, doch führte sie zum Ziel. Ada und Naru brachten mich mit ihrer rebellischen Art immer wieder zum Schmunzeln. Ich hatte herrlich viel Spaß mit ihnen. Bis auf eine kleine Stelle war die Geschichte immer spannend und auch mit gefährlichen Abschnitten gespickt. Schlussendlich waren Elos und die Kinder auf der richtigen Spur. Die Dimension des Ganzen und vor allem die Wahrheit hinter der Tat überraschten mich sehr. Durch die Autorenlesung war das Hörerlebnis so doppelt gut. Der finale Showdown gefiel mehr durch die Art der Auflösung und mit dem Cliffhanger kommen vermutlich noch weitere Bände.


    Ich vergebe 4 von 5 möglichen Sternen!


    Das Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!