Camilla Läckberg & Alexander Karim - Gletscher/Glaciär

  • Ein Virus hat eine Pandemie ausgelöst und bereits die halbe Menschheit getötet. Jeder Kontakt zu anderen Menschen kann tödlich sein. Wer Geld genug hat, kann sich in ein Quarantänehotel zurückziehen. Straffer Zeitplan und kein Kontakt zu irgendjemanden versprechen, dass man sich nicht mit dem Virus ansteckt. Die ehemalige Ärztin Anna wohnt bereits über 2 Monate in dem Hotel als der Pastor Erik einzieht. Prompt hält er sich nicht an die Regeln und trifft Anna in der Hotelküche. Diese ist verärgert und lässt im ein Walkie-Talkie zurück, worüber sie kommunizieren. Während am Anfang noch Beschimpfungen und Vorwürfe die Themen der Gespräche sind, kommen sich die beiden ungleichen Charaktere langsam näher. Doch kann eine Liebe über die Distanz halten, wenn die Welt herum zerbricht?

    Das Cover ist gut gemacht und passt hervorragend zum Buch, auch wenn ich ein paar Mal schauen musste, was es darstellen soll. Der Titel, der auch im Original die gleiche Bedeutung hat, ergibt aber für mich eigentlich nicht wirklich einen Sinn.

    Camilla Läckberg, die berühmte schwedische Krimi-Autorin, hat während der COVID-Pandemie zusammen mit Alexander Karim dieses Buch geschrieben, das zuerst allerdings ein Film in Schweden war. Definitiv ein minimalistischer Film, denn man braucht nur 2 Schauspieler und auch nicht viel mehr Kulissen. Das Buch bzw. Hörbuch ist exklusiv bei Storytel erhältlich.

    Da ich die Krimis und Thriller der Autorin sehr mag, wollte ich das Buch natürlich hören. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich ja noch, dass es sich um das gewohnte Genre der Autorin handelt. Daher war ich wohl enttäuscht als das Buch dann begann und sich eigentlich für mich keine Spannung entwickelte.

    Auch die beiden Charaktere (v.a. Anna) blieben für mich sehr blass und nicht greifbar. Die Beschreibung war sehr dürftig; allerdings dauert das Hörbuch auch nicht einmal 5 Stunden.

    Die Emotionen und die Düsternis durch die Pandemie waren definitiv zu spüren, allerdings fand ich das ganze Buch doch eher zäh.

    Die Sprecher Iris Berben und Denis Moschitto machen ihre Sache ausgezeichnet: exzellente Aussprache, optimales Sprechtempo und hervorragende Betonung führten dazu, dass ich doch dranblieb. Dazu wird zu Beginn und Ende des Buches und zwischen den Kapiteln, wo die Handlung von einem zum anderen geht, Musik eingespielt, die passend zum Buch ist. Geigenmusik, die zusätzlich noch für etwas Dramatik sorgt.

    Obwohl ich Iris Berben sehr schätze, passte sie am Anfang nicht ganz als Anna für mich, da ich Fr. Berbens eher raue Stimme nicht auf Anna beziehen konnte. Erst nach und nach, als man mehr über Annas Charakter erfährt, fand ich die Schauspielerin dann doch sehr passend, obwohl ja Charakter und Stimmbild nur wenig miteinander zu tun haben.

    Das Ende gefiel mir gut, aber wie gesagt, hatte das Hörbuch für mich zu wenig Handlung, sicher auch durch meine Erwartungen bedingt und dass das Thema ja noch viel in den Köpfen ist, auch wenn COVID und das Virus aus dem Buch nur wenig miteinander zu tun haben.

    Fazit: Wohl auch durch falsche Erwartungshaltungen konnte mich das Buch nicht wirklich überzeugen. 3 von 5 Sternen