Brigitte Riebe - Ein neuer Morgen

  • Kurzmeinung

    Rapunzel
    Anfangs sehr gut, schwächt dann aber ab
  • Kurzmeinung

    claudi-1963
    Die Thalheims enden mit Miris Lebensgeschichte voller Tragik und Hoffnung. Beeindruckend und lesenswert alle Bücher!
  • Berlin, Mitte der 1960er Jahre:

    Der Krieg liegt bereits 20 Jahre zurück, und die Zeiten haben sich abermals sehr verändert. Eine neue Stilrichtung, passend zur Flower-Power-Bewegung hat sich zumindest unter der Jugend durchgesetzt, und auch im Modekaufhaus Thalheim weht ein frischer Wind.
    Chefdesignerin Miriam Feldmann hat alle Hände voll zu tun, um moderne und klassisch-elegante Kundenwünsche unter einen Hut zu bringen. Im Privatleben der vierten Thalheim-Tochter geht es ebenfalls sehr turbulent zu. Miriams unerwartete Schwangerschaft stürzt die 42jährige in ein Gefühlschaos und auch ihre pubertierende Adoptivtochter Jenny stellt sie immer wieder vor neue Herausforderungen.
    Die zufällige Begegnung mit Moritz, dem Mann, welchem die Halbjüdin ihr Überleben in den furchtbaren Kriegsjahren verdankte, stellt Miriams Leben noch einmal gründlich auf den Kopf und ihre bisher glückliche Ehe auf eine harte Probe.



    Mit dem vierten Band der "Schwestern vom Ku'damm" hat Brigitte Riebe einen großartigen Abschluss ihrer Familiensaga um die Thalheims vorgelegt.

    Im Mittelpunkt dieser unterhaltsamen, aber auch sehr berührenden Geschichte steht Miriam Feldmann, die uneheliche Tochter des Modekaufhauschefs, eine äußerst sympathische und glaubwürdig dargestellte Protagonistin. Den Passagen, in denen sie sich an die Umstände ihres Überlebens als U-Boot während der furchtbaren Kriegsjahre erinnert, habe ich immer mit besonderer Spannung entgegengefiebert. Die Autorin verbindet diese schrecklichen Erlebnisse sehr geschickt mit einer aufwühlenden Begegnung in der Gegenwart, die mir sehr realistisch geschildert erscheint.
    Neben Miriams ereignisreichem Leben werden auch die übrigen Familienmitglieder, sämtliche Verwandte und Freunde in die Geschehnisse miteinbezogen, woraus sich immer wieder sehr aufwühlende Szenarien ergeben. Dennoch gab es für meinen Geschmack zu viele verwandtschaftliche Verknüpfungen, die nicht ganz leicht einzuordnen sind. Das gilt vor allem für Hörer, die die vorhergehenden Bände mit einigem zeitlichen Abstand konsumiert haben.
    Sehr gut hat Brigitte Riebe den zeitlichen Hintergrund beschrieben, das neue Lebensgefühl einer rebellierenden Jugend, das sich mit neuer Mode, neuer Musik, neuen Wohnmodellen und freier Liebe auszudrücken versucht. Es ist die Zeit der Love-and-Peace-Bewegung, die bei allen älteren Semestern wohl Jugenderinnerungen heraufbeschwören wird.
    Der Sprecherin Tanja Fornaro habe ich sehr gerne zugehört, da sie unaufgeregt und dennoch ausdrucksvoll vorzutragen versteht. Besonders gut vermag sie sich in die Gefühlswelt der Hauptakteurin zu versetzen, die dem Hörer dadurch sehr lebendig und bildhaft vor Augen steht.
    Für diese wundervolle Geschichte, die mich von Anfang an sprachlich und inhaltlich in ihren Bann gezogen hat, vergebe ich sehr gerne :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Liebe Grüße von Lorraine :)


    "Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen." (Karl Kraus) :study: