Melanie Vogltanz / Stefan Cernohuby - Im Auge der Leere

  • Über die Autoren:

    Melanie Vogltanz wurde 1992 in Wien geboren und hat ihren Magister in Deutscher Philologie, Anglistik und Lehrer*innenbildung an der Universität Wien gemacht. Sie hat als Lehrerin, Regaleinräumerin, Spielzeugverkäuferin und Hundefutterträgerin gearbeitet. Aktuell ist sie selbstständige Lektorin und macht gute Worte mit großartigen Menschen und Verlagen. 2007 veröffentlichte sie ihr Romandebüt; weitere Veröffentlichungen im Bereich der Dunklen Phantastik folgten.

    Stefan Cernohuby wurde 1982 in Wien geboren und machte seinen Master in Elektronik am Technikum Wien. Er war schon Postzusteller, in der Binnenschifffahrt, bei einem Münchner Automobilhersteller und bei einem Onlinespielekonzern. Aktuell ist er im Qualitätsmanagement für ein Wiener Startup tätig, leitet eine Onlineredaktion, gibt Anthologien heraus, ist zweiter Vorsitzender im Phantastik-Autoren-Netzwerk (PAN) und setzt tolle Literaturprojekte mit genauso tollen Menschen um.


    Kurzbeschreibung:

    Mehr als 3.000 Sternensysteme werden von Menschen besiedelt. Auf hunderten bekannten Welten existiert nichtmenschliches Leben. Doch nur ein Wesen behauptet, aus dem unzugänglichen Teil der Galaxis zu stammen – mitten aus dem Auge der Leere: Void.

    Void ist ein Individuum mit verborgenen Talenten und speziellen Bedürfnissen, sowohl was seinen Lebensstil als auch seinen Metabolismus angeht. Das ist aber nur einer der Gründe, warum er sich in einem intergalaktischen Hochsicherheitsgefängnis befindet.

    Als Aelianus, das inoffizielle Oberhaupt der Organisation Oculus, von einer Bedrohung galaktischen Ausmaßes erfährt, erkennt er, dass nur eine ganz spezielle Fähigkeit das Schlimmste verhindern kann. Doch dies bedeutet, mit dem gefährlichsten Verbrecher der Galaxis gemeinsame Sache zu machen.


    Meine Gedanken zu dem Roman:

    In der Beschreibung eine groß angekündigte Space Opera, das musste ich natürlich lesen. Die Geschichte beginnt allmählich. Der Mann, der die Dienste des Oberhaupts einer Organisation Oculus ausführt, der Aelianus, erfährt über die bevorstehende Katastrophe. Die gesamte Galaxis wird bedroht. Die Technokraten, die dafür bekannt sind, dass sie alle drei Generationen ihre Kultur, Technik, den gesamten Fortschritt ihrer Zivilisation auf Anfang zurücksetzen, beabsichtigt dieses Mal die ganze Galaxis mit all ihren Volker in den Untergang zu reisen, und dazu zu bringen, die Entwicklung vom neuen zu starten. Aelianus stellt sich zur Aufgabe, dies zu verhindern. Dazu braucht er nicht nur sein ausgewähltes Team von ausgezeichneten Kämpfern und Agenten, sondern einen ganz bestimmten Mann.


    Wobei die Bezeichnung Mann schon falsch wäre. Das Wesen, das einzig fähig ist, der fortschrittlichen Technik der Technokraten zu widerstehen, ist ein Alien, der aus dem Auge der Leere stammt. Void, ein Individuum ohne Geschlecht, ein Gestaltwandler verfügt über unsagbaren Fähigkeiten. Doch er befindet sich in einem Hochsicherheitsgefängnis, abgeschottet und sicher verwahrt. Aelianus bietet ihm Freiheit im Gegenzug für die Hilfe bei der Rettung der Galaxis.


    Nach und nach entwickelt sich die Geschichte, die von vieler Aktion und Kampfszenen, gezeichnet ist. Das Team, das dem Void zur Seite steht, besteht aus verschiedenen Agenten, Kämpfern, die alle im Laufe der Geschichte gut charakterisiert und dargestellt werden. Jeder von ihnen hat seine Gründe so zu sein, wie er ist, und man versteht die Handlungsweisen und Charaktereigenschaften der Einzelnen nach und nach, häppchenweise. Besonders interessant ist natürlich die Figur von Void. Ein Wesen, das die Menschen wenig versteht, da diese in seinen Augen unlogisch handeln und denken. Ein Wesen, das sich wesentlich von den Menschen unterscheidet, und den Leser vielleicht mit seiner Kälte und fehlender Mitgefühl, ein wenig schockiert. Dennoch fand ich sehr interessant über Void mehr zu erfahren, wie auch über anderen Spezies.


    Der Roman ist kennzeichnet vom hohen Tempo, schnellen Wechsel der Szenen, und auch wenn ich einiges über die Protagonisten in Rückblenden erfahren habe, so blieben mir die Helden der Geschichte mir relativ fern und waren leider unsympathisch. Doch um Sympathien und Friede, Freude, Eierkuchen ging es in diesem Roman auch gar nicht. Es ist ein temporeicher Actionthriller, der in einer fernen Welt der Zukunft angesiedelt ist. Ich hätte gerne mehr Informationen über die fremden Welten gehabt, ausführlichere Beschreibungen von den Spezies und unterschiedlichen Völkern. Doch alles in allem bietet dieser Roman eine recht gute Unterhaltung, ohne tiefgründig zu sein. Was ich besonders schön fand und gerne erwähnen würde: Mir hat der feine Humor in dieser Geschichte sehr gut gefallen.


    Eine neutrale Bewertung: Dieser Science-Fiction-Roman wird die Leser von Actionthriller, die Geschichten aus der fernen Zukunft mögen, zufriedenstellen. Mit seinem sehr hohen Tempo, Vielzahl an Kampfszenen bietet er eine spannende Lektüre. 4 Sterne.

    Mein persönliches Empfinden: Ich fand die Ansätze zu der Geschichte sehr interessant. Über manche Elemente des Romans, wie die fremden Welten oder Angehörige unterschiedlicher Spezies, hätte ich gerne mehr erfahren und mir dabei etwas weniger Kämpfe gewünscht, sondern mehr Tiefe. Von mir gibt es 3,5 Sterne.

    2024: Bücher: 100/Seiten: 43 976

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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