Klappentext/Verlagstext
So wunderbar wie ein Frühling in Paris ... Ein klarer, neugieriger Blick auf Orte in ganz Europa, auf Frauen und Männer in jedem Lebensalter und in unterschiedlichsten Situationen durchzieht die fünfzehn Erzählungen dieses Bandes. Ob in Paris, Dresden, Helsinki, auf Capri oder in den Schären: Janssons feiner Humor zeichnet so eigenwillige wie liebenswerte Charaktere - einsame Flaneure, frisch Verliebte, junge Künstlerinnen, alternde Autoren - und ja, sogar Hemule und Filifjonken, die wir aus den Mumin-Geschichten kennen. Es ist ein einzigartiger Band, der hier von der Jansson-Forscherin Sirke Happonen zusammengestellt wurde. Die Texte waren bisher nur in finnischen Zeitschriften erschienen: der erste, titelgebende bereits 1934, der letzte 1997. So ergibt sich ein spannender Blick auf das Gesamtwerk Tove Janssons, der einmal mehr ihre Meisterschaft im Genre der Kurzgeschichte und der Erzählung belegt.
Die Autorin
Tove Jansson (1914-2001) wuchs in Helsinki als ältestes Kind des Bildhauers Viktor Jansson und der schwedischen Illustratorin Signe Hammarsten Jansson auf. Mit 16 Jahren begann sie ihre Ausbildung als bildende Künstlerin in Stockholm, Helsinki und Paris. Die "Mumin"-Bücher machten sie international berühmt, sie erhielt dafür u.a. die Nils-Holgersson-, die Elsa-Beskow-Plakette und den H.C.-Andersen-Preis. In den letzten beiden Jahrzehnten ihres Lebens schrieb sie Romane, Erzählungen und Kurzgeschichten für Erwachsene.
Inhalt
Von der 1914 geborenen finnischen Autorin Tove Jansson war bisher wenig bekannt, dass sie als Tochter eines Bildhauers und einer Grafikerin Kunst studiert hatte und sich in erster Linie als Künstlerin sah. Außer ihren Mumin-Büchern für Kinder verfasste sie ein erstaunliches Dutzend Bücher für Erwachsene. Wer ihr Sommerbuch gelesen hat, wird die schwedischen Schären und ihre Mumin-Geschichten mit anderen Augen sehen. Die 2017 herausgegebenen Erzählungen dieses Bandes entstanden zum großen Teil 1934-40 auf Janssons Reisen. Nach einem Zeitsprung von 20 Jahren erscheint 1961 „Die Insel“, ein reiferer Text als ihre früheren humorvollen Beobachtungen auf Boulevards und vom Caféhaus-Stuhl aus. Am besten hat mir neben den Texten zum Schreiben für Kinder und zu ihrer Muminwelt „San Zeno Maggiore 1 Stern“ gefallen, der die rätselhafte Begegnung mit einer Italienerin beschreibt, die offenbar die ausländische Besucherin ihren Nachbarn präsentieren will. Im letzten Text von 1997 ist Tove Jansson noch einmal nach Frankreich zurückgekehrt, sichtlich gealtert und mit Gehstock.
Fazit
Der Band zeigt Janssons besondere Beobachtungsgabe und bereits die Wärme und den ironischen Humor ihrer längeren Texte.