Albert Kitzler - Leben lernen - ein Leben lang

  • Eine philosophische Betrachtung des Themas "Lebenslanges Lernen, um das Leben zu leben"

    Autor Albert Kitzler hat seine Leser schon vorgewarnt: Dieses Buch ist ein Arbeitsbuch. Es sollte langsam und mehrfach gelesen werden.


    Anhand der Biografie Senecas, der in seinem Leben höchste Höhen (einflussreicher Senator in Rom) und tiefste Abgründe (Verbannung nach Korsika) erlebt hat, beleuchtet der Autor die Grundlage für ein erfülltes Leben.


    Die Voraussetzungen haben sich in den vergangenen 2.000 Jahren nur wenig verändert.


    „Glück und Unglück liegen in der eigenen Seele“ – das war die tiefe Überzeugung einiger großen Denker der Antike. Dem ist nur wenig hinzuzufügen.


    Verändert haben sich wohl die Rahmenbedingungen. In unserer schnelllebigen Zeit, in der alles „sofort, auf der Stelle“ erreicht werden muss, ist innehalten und reflektieren zum Luxus geworden.


    Um dieses Innehalten zu verinnerlichen ist es notwendig, das Leben ein Leben lang zu erlernen.

    Mit der Lektüre dieses Buches könnte es gelingen, verlangt aber Disziplin.


    Meine Meinung:


    Das Buch ist sprachlich auf hohem Niveau und beansprucht den Leser mit allen Sinnen. Nichts für zwischendurch.


    Fast ausschließlich werden Senecas Schriften zitiert. Das ist für mich persönlich eine kleine Schwäche, weil ich – gleich der Römischen Judikatur dem Grundsatz „audiatur altera pars“ (= man höre auch den anderen Teil) anderen Meinungen viel Bedeutung beimesse.

    Das Hardcover besticht durch seine aufwändige Verarbeitung. Als Geschenk für ausgewählte Freunde ist das Buch durchaus zu empfehlen. Ich persönlich mag allzu einseitige Betrachtungen nicht gar so gerne, daher diesmal nur drei Sterne.

    "Ein Tag ohne Buch ist ein verlorener Tag"


    "Nur ein Lesender kann auch ein Schreibender sein oder werden" (Maria Lassnig/1919-2014)