Anne Frank - Tagebuch / De Dagboeken van Anne Frank

  • Das Tagebuch bot einen detaillierten Einblick in ein Leben, das von der Angst entdeckt zu werden begleitet wird und während derer ein junges Mädchen pubertierend heranwächst, sowie gleichsam ihren Platz im Leben sucht. Wie sehr mich das Buch bewegt hat, möchte ich dir im Text erzählen.

    Zitat
    Inhaltsangabe:
    Der Weltbestseller endlich als ungekürzte Lesung!
    Für Anne Frank war ihr Tagebuch in der Enge des Verstecks Ersatz für eine Freundin und Gesprächspartnerin, Ventil für Sorgen und Unmutsausbrüche, zugleich Übungsfeld für ihre schriftstellerischen Talente. Für uns ist und bleibt es das eindringlichste und bewegendste Dokument der Judenverfolgung im Nationalsozialismus.
    (Quelle: https://www.argon-verlag.de/ho…k-tagebuch-9783866107656/, Datum: 08. Februar 2023)


    Meine Meinung zur Geschichte:

    Als ich das Buch begann, war mir klar, dass ich einen tiefen Einblick in Anne Franks Leben mit ihrer Familie und den anderen „Versteckten“ im Hinterhaus bekommen würde. Ich hatte über die Jahre sehr viel über das Buch und ihr Schicksal gehört und habe sogar eine Printausgabe in meinem Regal stehen. Warum ich es trotzdem nie gelesen habe, weiß ich nicht.


    Mit dem Hörbuch vom Argon Verlag ergriff ich die Chance und begab mich in eine Zeitmaschine. Zurück durch die Zeit ins Jahr 1942. Denn da begann das Tagebuch. Anne erzählte, wo sie sich befand und wie sie im Versteck im Hinterhaus gelandet waren. Wie schön ihr Leben davor war und wie sich die Lage durch die Nationalsozialisten immer weiter zu spitzte. Bis sich die Familie schließlich dazu entschloss ihren Versteckplan in die Tat umzusetzen. Ein schrecklicher Aufruf war der Auslöser dafür. Anne selbst wusste bis zu jenem Tag nichts davon.


    Das Tagebuch erzählte authentisch das Leben im Hinterhausversteck. Anne schrieb über alles, was sie erlebte, prägte, bewegte und beeinflusste. Sie berichtete uns von ihrer Familie und den anderen Mitbewohner. Welche Konflikte es gab und wie sie sich bei all dem fühlte. Anfangs war sie der Meinung, dass niemals jemand ihre Worte lesen wird. Später spielte sie mit dem Gedanken das Tagebuch bzw. einen Roman darüber zu veröffentlichen. Emotional und bewegend gab sie ihre intimsten Gedanken und Empfindungen wieder. Dabei ließ sie nichts aus, weder die Beziehung zu ihren Eltern und der Schwester, noch zu den anderen im Versteck. Selbst Pubertiertes und das Entdecken des eigenen Körpers gehören dazu. Dementsprechend war es eine Achterbahn der Gefühle für das Mädchen. Ihre widerstreitenden Gefühle konnte ich ebenso verfolgen. Erinnerungen, Träume, Ängst, Sehnsüchte, Wünsche – alles war dabei. Wie schwer war es doch für die Versteckhelfer sie zu verbergen und Lebensmittel unbemerkt heranzuschaffen.


    Gleichzeitig schilderte sie, wie das Leben im Hinterhaus vonstattenging. Sie beschrieb den Alltag sehr genauund mache explizite Angaben. Dann wiederum was um das Haus geschah und was sie von ihren Versteckhelfern über „die Welt da draußen“ erfuhren. Sie erklärte, wie schwer es war stets leise zu sein und kaum eigene Privatsphäre zu haben. Streitereien und vieles mehr gehörten dazu. Die Angst entdeckt zu werden schwang immer mit, auch wenn sich Anne manchmal in gewissen Sachen verlor. Eine Zeit lang fand sie Ablenkung, doch wenn die Bomben fielen oder Einbrecher im Vorderhaus waren, kam die Panik zurück. Sie versuchte aus ihrem Verhalten zu lernen und wenigen zu „schwätzen“.


    Ich weiß, dass ich dir nun sehr viel über das Hörbuch erzählt habe, doch wie habe ich es wahrgenommen? Viele Szenen haben mich tief bewegt und in diese grausame Zeit zurückversetzt. Mit dem Holocaust habe ich bereits intensiv beschäftigt, weshalb ich viel wusste. Dennoch ist es immer wieder etwas anderes, wenn man einen Augenzeichenbericht vor sich hat. Das abrupte Ende des Tagebuches erschreckte mich. Natürlich wusste ich, dass es so sein musste, denn schließlich konnte Anne nach ihrer Festnahme im August 1944 nichts mehr schreiben. Anne Franks Gefühle wurden von ihr selbst sehr intensiv wiedergegeben. Stellenweise war ich überrascht, dass der Vater eine Veröffentlichung dieser erlaubte hatte. Dann wiederum dachte ich mir, dass er es somit authentisch und echt ließ. Er verfälschte nichts und nahm nichts heraus. Sein bewegender Brief nach dem Tagebuch tat sein übrigens dazu. Ich erfuhr einiges über seine Gedanken, was aus der Familie Frank, den anderen Versteckten und den Versteckhelfern wurde. Ich konnte seinen Schmerz über den Verlust wahrnehmen und gleichzeitig so viel mehr.


    Meine Meinung zur Sprecherin:

    Fritzi Haberlandt wurde für mich für die Dauer des Hörbuches zu Anne Frank. Ihre jugendliche Stimme passte zu dem Mädchen. Außerdem versetzte sich in das Geschriebene hinein und las auch die Emotionen, die sich im Text befanden. Stellenweise bekam ich durch ihre Betonungen und den Szenen Gänsehaut. Durch die Sprecherin konnte ich die Jahre zurückreisen und Anne über diese Zeit begleiten.


    Mein Fazit:

    Anne Franks Tagebuch ist ein Muss für alle Hörerinnen und Hörer in der Welt. Es führt vor Augen, was Krieg zerstört und anrichtet. Wie grausam die Judenverfolgung war und das dies niemals wieder passieren darf. Bei keinem Volk! Gleichzeitig zeigt es, dass der Mensch für sein Überleben einiges zu tun bereit ist. Ich hörte von der Angst entdeckt zu werden, bis hin zu Konflikten aller Art durch mangelnde Privatsphäre, über Pubertäts- und Beziehungsproblemen alles. Dadurch erlebte ich ein echtes Wechselbad der Gefühle, das Anne Frank uns in allerlei Facetten beschrieb. Emotional, bewegend und vor allem unverfälscht! Fritzi Haberlandts Stimme wurde in meinen Gedanken zu Anne Frank, die mich mit in ihr Versteck nahm und alles hautnah erleben ließ.


    Ich vergebe 5 von 5 möglichen Sternen!


    Das Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!