Eva Björg Ægisdóttir – Verborgen / Night Shadows / Næturskuggar

  • Kurzbeschreibung (Quelle: Amazon)
    The small community of Akranes is devastated when a young man dies in a mysterious house fire, and when Detective Elma and her colleagues from West Iceland CID discover the fire was arson, they become embroiled in an increasingly perplexing case involving multiple suspects. What’s more, the dead man’s final online search raises fears that they could be investigating not one murder, but two.
    A few months before the fire, a young Dutch woman takes a job as an au pair in Iceland, desperate to make a new life for herself after the death of her father. But the seemingly perfect family who employs her turns out to have problems of its own and she soon discovers she is running out of people to turn to.
    As the police begin to home in on the truth, Elma, already struggling to come to terms with a life-changing event, finds herself in mortal danger as it becomes clear that someone has secrets they’ll do anything to hide…


    Autorin (Quelle: Amazon)
    Born in Akranes in 1988, Eva Björg Ægisdóttir moved to Trondheim, Norway to study my MSc in Globalisation when she was 25. After moving back home having completed her MSc, she knew it was time to start working on her novel. Eva has wanted to write books since she was 15 years old, having won a short story contest in Iceland.
    Eva worked as a stewardess to make ends meet while she wrote her first novel. The book went on to win the Blackbird Award and became an Icelandic bestseller. Eva now lives with her husband and three children in Reykjavík.


    Allgemeines
    Dritter Band der Reihe um die Ermittlerin Elma
    Titel der Originalausgabe: „Næturskuggar „, ins Englische übersetzt von Victoria Cribb
    Erschienen am 1.November 2022 bei Orenda Books als TB mit 431 Seiten
    Gliederung: Hinweise zur Aussprache isländischer Namen – Roman in zwei Teilen, jeweils mit Angabe des Tages überschriebene Kapitel – Danksagung
    Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven
    Handlungsort und -zeit: Akranes, Island, im Spätsommer und Herbst 2019


    Inhalt
    Nach dem Brand eines Hauses wird in Akranes die Leiche eines jungen Mannes gefunden, zunächst wird ein Selbstmord durch Brandstiftung in Erwägung gezogen. Da es eine Ungereimtheit gibt, wird detaillierter ermittelt und es stellt sich heraus, dass der Mann bereits tot war, als das Feuer gelegt wurde.
    Im Bekanntenkreis des Toten hat sich ein weiterer mysteriöser Fall zugetragen: die 19-jährige Lise, die als Au Pair im Haushalt einer befreundeten Familie gearbeitet hat und dann in die Niederlande zurückgekehrt sein soll, wird ebenfalls tot aufgefunden – ausgerechnet in der Scheune des ermordeten jungen Mannes.
    Für Elma und ihren Kollegen Sævar liegt die Vermutung nahe, dass beide Todesfälle in einem Zusammenhang stehen, aber die Ermittlungen erweisen sich wesentlich als schwieriger als gedacht, immer wieder haben Verdächtige ein Alibi, sodass Theorien verworfen und neu aufgestellt werden müssen.


    Beurteilung
    Idealerweise sollte der dritte Band erst im Anschluss an die beiden vorherigen Bände gelesen werden, da neben dem aktuellen Kriminalfall auch die persönlichen Umstände der beiden Ermittler eine wichtige Rolle spielen und dabei Vorkenntnisse von Nutzen sind.
    Die polizeilichen Untersuchungen sind in diesem Fall sehr komplex, da eine größere Anzahl an Personen und deren Familien in die Ereignisse verwickelt sind. Es gelingt der Autorin eindrucksvoll, alle diese einzelnen Fäden souverän zu einem vollständigen, lange nicht vorhersehbaren Gesamtbild zu verweben. Dabei erhält jede Romanfigur eine sehr gründliche, ausgefeilte Charakterisierung und die „Gruppendynamik“ in den jeweiligen Familien wird sehr gut dargestellt.
    Die Erzählstil ist anschaulich und teilweise recht spannend, die Ermittlungen werden mit langsamen Fortschritten und Rückschlägen realitätsnah dargestellt. Auch die Entwicklungen im Privatleben von Elma sind spannend zu verfolgen.
    Während im ersten Teil des Kriminalromans die fortlaufenden Ereignisse geschildert werden, sind in den zweiten Teil Kapitel mit Rückblenden auf die Monate Februar bis September 2019 eingeflochten, die aus dem Leben des niederländischen Au Pairs Lise berichten, sodass der Leser ab diesem Zeitpunkt einen Wissensvorsprung vor Elma und Sævar hat.
    Zum Ende hin wartet die Autorin noch mit einer überraschenden Wendung auf, hier erscheinen einige Umstände etwas zu unwahrscheinlich, um in dieser Kombination realistisch zu sein.


    Fazit
    Ein weiterer sehr lesenswerter Band aus der Reihe „Forbidden Iceland“, die hoffentlich fortgesetzt wird!

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Ein sehr mörderisches Island – ein komplexer Fall.
    Das Cover von Band 3 hat Wiedererkennungswert in seiner Gesamtgestaltung in Schrifttyp und passendem Landschaftsbild. Im gesamten Verlauf der Aufklärung von zwei Morden an jungen Opfern imponieren die detaillierten, polizeilichen Recherchen, scheibchenweise mit viel Feingefühl aufgeblättert und nachvollziehbar beschrieben. In Akranes und Reykjavik bauen sich die zwischenmenschlichen Spannungsfelder auf – nicht nur in der oberflächlich intakten Familie mit drei Kindern und holländischem Au-pair-Mädchen, sondern auch zwischen den sympathischen Ermittlern. Die große Bandbreite der eingebundenen Charaktere überzeugt in ihrer Diversität, realistisch porträtiert. Während es im ersten Teil des Krimis um die Aufklärung des Mordes an einem jungen Mann inclusive Hausbrand geht, enthüllt der zweite Teil erst die ganze Komplexität nach Auffindung einer zweiten jungen Leiche – mit überraschendem, aber überzeugend konzipiertem Aufklärungsgeschehen. Ein Lesegenuss!

  • Dieses Buch erscheint im Februar in der deutschen Übersetzung unter dem Titel "Verborgen".


    Squirrel oder K.-G. Beck-Ewe Kann bitte einer von euch den deutschen Titel in der Überschrift ergänzen?

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Eva Björg Ægisdóttir – Night Shadows / Næturskuggar“ zu „Eva Björg Ægisdóttir – Verborgen / Night Shadows / Næturskuggar“ geändert.
  • Originaltitel ‏ : ‎ Næturskuggar


    Kurzbeschreibung


    Als bei einem Hausbrand in der Kleinstadt Akranes ein junger Mann ums Leben kommt, deutet zunächst alles auf einen tragischen Unglücksfall hin. Auch in Eva Björg Ægisdóttirs drittem Krimi ist nichts so, wie es zunächst scheint, und sie erweist sich einmal mehr als Meisterin der psychologischen Spannungsliteratur.

    Die Kleinstadt Akranes ist zutiefst erschüttert, als beim Brand eines Einfamilienhauses ein junger Mann ums Leben kommt. Als sich im Zuge der Ermittlungen von Kommissarin Elma und ihrem Team herausstellt, dass es sich um Brandstiftung handelt, sehen sie sich schnell mit einem äußerst komplexen Fall mit verschiedenen Verdächtigen konfrontiert. Und die letzte Online-Recherche des mutmaßlichen Opfers legt nahe, dass man es eventuell nicht nur mit einem, sondern mit zwei Morden zu tun haben könnte.

    Ein paar Monate vor dem Brand: Eine junge Holländerin tritt eine Stelle als Au-pair-Mädchen in Akranes an, um sich nach dem Tod ihres Vaters ein neues Leben aufzubauen. Doch die zunächst so perfekt wirkende Familie, in der sie unterkommt, hat offenbar ihre ganz eigenen Probleme. Im Zuge der sich immer weiter verzweigenden Ermittlungen hat Elma zusätzlich noch mit einigen persönlichen Schwierigkeiten zu kämpfen — und sie gerät sogar in Lebensgefahr, als klar wird, dass jemand bereit ist, alles zu tun, damit sein Verbrechen nicht ans Licht kommt.



    Autorin


    Eva Björg Ægisdóttir ist Jahrgang 1988 und lebt mit ihrem Partner und drei Kindern in Reykjavík. Sie ist in Akranes geboren und aufgewachsen, der Stadt, in der ihre Krimis spielen. Nach ihrem Abschluss in Soziologie zog sie nach Trondheim in Norwegen, wo sie einen Master in Globalisierung machte. Für ihren ersten Krimi wurde sie mit dem renommierten isländischen Blackbird-Award ausgezeichnet.



    Meine Meinung


    Mörderisches Island zum Dritten


    Schauplatz Island – Akranes

    Bei einem Brand in einem Einfamilienhaus wird die Leiche des 20jährigen Sohnes der Familie Marinó Finnson gefunden. Wie sich herausstellt, war er aller Wahrscheinlichkeit nach schon vor dem Brand tot, dieser diente nur zur Verschleierung. In seinem Blut werden große Mengen von Schlafmittel und auch Alkohol gefunden. Seine Eltern waren zu diesem Zeitpunkt in einem Hotel, die Zwillingsschwester bei ihrem Freund. Bei der Finanzkrise 2008 hatten die Eltern mit Immobilien viel Geld verdient und sich deshalb auch viele Feinde bzw. Neider gemacht. Marinó und seine Clique hatten am Abend eine Party gefeiert, war hier vielleicht der Auslöser für die Taten zu suchen? Kriminalkommissar Saevar und seine Kollegin Elma ermitteln zunächst im engen Umfeld von Marinó. Und dann kommt es zum nächsten Leichenfund. Im Gartenschuppen von Marinós Elternhaus wird die Leiche des Au-pair-Mädchens Lise gefunden. Was ist womöglich bei dieser Party aus den Fugen geraten?



    Auch dieser 3. Band ist spannend geschrieben und der Plot ist komplex. Die Autorin beschreibt die Ermittlungsarbeit sehr detailliert und realistisch. Sie legt die Schwächen der Figuren offen bzw. die Geheimnisse, die unter der Oberfläche brodeln und der Fall nimmt immer größere Dimensionen ein. Für etwas Abwechslung sorgen die Einschübe um das Privatleben von Chef Hördurs, sowie der Ermittler Saever und Elma. Das Duo bleibt auch in diesem Fall sympathisch. Als Leser ist man bei der Recherchearbeit voll dabei, folgt falschen Fährten und man kann mit rätseln. Gleichzeitig hat man das Gefühl, daß nichts vorwärts geht. Die Perspektivwechsel halten die Spannung oben und man will unbedingt wissen, was wirklich passiert war. Das Cover paßt perfekt zu den Vorgängerbänden.


    Ich hatte unterhaltsame Lesestunden mit diesem 3. Band. Er gefiel mir wieder sehr gut und ich empfehle ihn gerne weiter!

  • Eigentlich bin ich ein absoluter Liebhaber der skandinavischen und isländischen Thriller- und Kriminalautoren. Denn wenn ich meinen Blick über mein Spannungsromaneregal schweifen lasse, dann stammt der Großteil meiner liebsten Schriftsteller*innen genau aus diesen Regionen der Welt.

    Auch dieses Buch hörte sich für mich wirklich nach einer unsagbar spannenden und individuellen Kriminalgeschichte an, doch schon nach wenigen Sätzen, stieß ich auf das erste Problem: den Schreibstil. Dieser war in meinen Augen, komplett "unmelodisch", von einer außerordentlich schlecht formulierten und leicht nervigen Sprache geprägt, die selbst für ein seichten Kriminalroman too much war. Hinzu kam, dass mich auch die Geschichte nicht fesseln und die Spannung nicht erreichen konnte. Denn zu einer überaus seichten Sprache kam dann auch noch eine seichte Handlung. Am Ende fehlte letztlich die Überraschung und die Spannung dümpelte wohlwollend vor sich hin.

    Kein schlechter Krimi, aber auch alles andere als herausragende. Eine nette Lektüre für Zwischendurch mit einigen Mängeln und wenig Spannung. 2,5, aber eher 2 Sterne.

  • Durchaus wieder atmosphärisch, aber diesmal empfand ich etliche Längen

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    "Verborgen" ist bereits der dritte Teil der Krimi Reihe "Mörderisches Island" der Autorin. Die beiden Vorgänger habe ich erst vor Kurzem gelesen und war von ihnen so angetan, dass ich die Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen wollte.


    Die Kriminalpolizei der isländischen Kleinstadt Akranes wird zu einem Hausbrand gerufen, bei dem ein junger Mann ums Leben kam. Dass es sich um einen Unglücksfall handeln könnte, kann schnell ausgeschlossen werden. Denn schon vor Ort erkennen die Feuerwehrleute, dass es sich um Brandstiftung handelte und kurze Zeit später findet die Rechtsmedizin außerdem heraus, dass der junge Mann bei Ausbruch des Brandes bereits tot war. Die Verdächtigen sind zahlreich und im Zuge der Ermittlungen stoßen Elma und ihr Team auf eine weitere Leiche. Was ist passiert und gibt es zwischen den beiden verdächtigen Todesfällen gar Zusammenhänge?


    Das Buch begann mit einem sehr mysteriösen Prolog und gleich danach gab es sehr traurige, aber auch erfreuliche Nachrichten zu Geschehnissen im Privatleben des Teams. Wie bereits in den Vorgängerbüchern ging es die Autorin gemächlich an und schaffte es anfangs auch wieder, die düster atmosphärische Spannung zu erzeugen, die mir bei den ersten beiden Teilen so gut gefiel und dort auch dauerhaft gehalten wurde.


    Die Handlung war zwar auch diesmal wieder eine Mischung aus realistisch wirkender Ermittlungsarbeit, Episoden aus dem Leben möglicher Verdächtiger und dem Privatleben der Ermittler in der Gegenwart sowie einer Geschichte, die ein paar Monate zuvor begann. Allerdings hatte ich diesmal zwischenrein immer wieder das Gefühl, dass sich die Autorin bei den Episoden aus dem Leben der Verdächtigen mit einem Zuviel verzettelte und empfand auch die Szenenwechsel nicht so gelungen gesetzt.


    So verspürte beim Lesen diesmal etliche Längen, die die Spannung für mich deutlich minderten und ich empfand die Handlung teilweise deutlich vorhersehbarer als bei den Vorgängern. Am Ende setzte die Autorin zwar noch etwas drauf, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet hatte, aber das riss es dann für mich auch nicht mehr gänzlich raus. Das Einzige was mir diesmal etwas besser gefiel als in den beiden Vorgängern war, dass die Täter ihren Kopf nicht gänzlich aus der zogen. Allerdings gab es dabei Situationen, bei denen mir das Warum nicht einleuchtete und das meiner Meinung nach auch nicht vollständig aufgeklärt wurde.


    Insgesamt bereue ich die Lesezeit mit diesem Buch jetzt zwar nicht wirklich, empfand diesen dritten Teil aber deutlich schwächer als die anderen Beiden. Dennoch würde ich der Reihe aufgrund meiner Begeisterung für Letztere eine weitere Chance geben und mich freuen, wenn der Verlag auch den 4. Teil, der im isländischen Original lt. meinen Recherchen im vorigen Jahr erschien, wieder für die deutschen Leser übersetzt.

  • Was geschah mit Marino und Lise?

    Ein junger Mann kommt bei einem Brand ums Leben, während seine Eltern und seine Schwester nicht zuhause sind. Bald stellt sich heraus, dass der Brand absichtlich gelegt wurde. Wer wollte Marino tot sehen? Und gibt es einen Zusammenhang zwischen seinem Tod und dem Verschwinden eines holländischen Au-pair-Mädchens, das angeblich nach Hause fliegen wollte, die Insel laut Flugdaten jedoch nie verlassen hat? Kommissarin Elma und ihr Vorgesetzter Saelva ermitteln im Umfeld der jungen Leute.


    Ich hatte bereits den ersten Roman aus der Reihe, „Verschwiegen“, gelesen, den ich als ziemlich zäh und unspannend empfand. Eigentlich wollte ich die Reihe gar nicht weiter verfolgen, aber dieser Band war sehr viel spannender und ausgefeilter als der erste. Die Autorin überrascht bis zuletzt mit unerwarteten Wendungen und punktet mit psychologischer Spannung. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Vielschichtiger Island-Krimi


    In Akranes erschüttert ein Brand mit tödlichem Ausgang die Kleinstadt. Kommissarin Elma und ihr Team stoßen bei den Ermittlungen auf Brandstiftung und haben nun einen komplexen Fall mit mehreren Verdächtigen. Die Online-Recherche des Opfers kurz vor seinem Tod deutet darauf hin, dass es nicht nur um einen, sondern vielleicht um zwei Morde geht. Monate zuvor: Eine junge Holländerin, die nach dem Tod ihres Vaters ein neues Leben beginnen will, arbeitet als Au-pair in Akranes. Die vermeintlich perfekte Familie, bei der sie untergebracht ist, verbirgt jedoch eigene Probleme. Während die Ermittlungen sich immer mehr verzweigen, schlägt sich Elma nicht nur mit persönlichen Schwierigkeiten herum, sondern schwebt auch noch in akuter Gefahr, als klar wird, dass jemand alles tun würde, um sein Verbrechen zu vertuschen.


    Das Cover passt gut zur restlichen Reihe und der lilafarbene Schriftzug sticht ins Auge. Leider ist auch hier wieder nur das typische Skandinavien-Motiv gewählt, was zwar zur Stimmung des Buches passt, aber ein bisschen mehr Abwechslung gefällt mir besser als immer nur ein einsames Haus an einem See/Wald. Die Karte in den Buchdeckeln ist übersichtlich gestaltet und hilft bei der Orientierung.


    Der Schreibstil packt einen schon ab der ersten Zeile und man muss unbedingt erfahren, wer dort wessen Leiche begutachtet. Die unterschiedlichen Perspektiven und die zwei Zeitebenen bringen eine abwechslungsreiche Dynamik beim Lesen und die Seiten fliegen nur so an einem vorbei. Elmas zum Teil langwierigen Ermittlungen sind authentisch beschrieben und man ist hautnah dabei, wie sich die Wahrheit langsam herausbildet. In diesem Band der Krimi-Reihe kommt mehr Privates vor, doch der Mix mit der Polizeiarbeit ist gut gelungen. Elmas Hartnäckigkeit trägt die Geschichte und ist maßgeblich für die Aufklärung.

    Besser wäre es gewesen, das Personenverzeichnis an den Anfang zu setzen, statt nach der Handlung, denn da ist es dann leider ein bisschen zu spät.


    Auch diesen dritten, komplexen Teil der Island-Krimi-Reihe kann ich nur empfehlen und hoffe, dass die Reise mit der sympathischen Elma noch nicht vorbei ist. 4 Sterne

  • Als bei einem Brand in Akranes ein junger Mann ums Leben kommt, sieht alles zunächst nach einem Unfall aus. Doch die Kommissarin Elma und ihr Team stellen fest, dass es sich um Brandstiftung handelt und Marinó ermordet wurde. Bei den Ermittlungen tauchen einige Verdächtige auf und es gibt sogar Hinweise, dass es um zwei Morde gehen könnte. Einige Monate zuvor kam die junge Holländerin Lise nach Akranes, um als Au pair zu arbeiten, doch dann verschwand sie spurlos.


    Dies ist bereits der dritte Band aus der Reihe „Mörderisches Island“. Obwohl es ziemlich ruhig zugeht und auch das Private der Kommissare ausführlich beschrieben wird, ist es ein sehr spannender und komplexer Krimi. Wenn man sich erst einmal mit den ungewohnten Namen vertraut gemacht hat, lässt sich das Buch aus schön flüssig lesen.


    Nachdem Elmas Beziehung in die Brüche gegangen war, hat sie Reykjavik den Rücken gekehrt und ist in ihre Heimatstadt Akranes zurückgekommen, wo auch ihre Familie lebt. Sie ist eine erfahrene Polizistin mit Durchsetzungsvermögen. Aber auch ihre Kollegen und Ihr Chef Hörður gefallen mir gut.


    Die Ermittlungen sind schwierig, es geht einfach nicht voran. Außerdem will jemand unbedingt, dass die Sache nicht aufgeklärt wird und so wird es gefährlich für Elma. Die Perspektivwechsel geben einen guten Einblick und dennoch bleibt es bis zum Ende spannend. Für mich war die Auflösung dann auch überraschend.


    Mir hat dieser Island-Krimi sehr gut gefallen.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Solider dritter Fall für Elma


    In den beiden Vorgängerbänden durfte ich Eva Björg Ægisdóttirs Ermittlerin Elma schon kennenlernen und habe ich mich über ihre unaufgeregte, bodenständige Art gefreut. Mit "Verborgen" liefert Ægisdóttirs einen soliden dritten Teil der Serie rund um die Ermittlerin ab. Das Cover ist dem Vorgängerband sehr ähnlich, modern, reduziert und fängt das raue, isländische Leben perfekt ein. Die Stimmung spiegelt sich auch in der kalten, unheimlichen Anfangsszene wider. Ein Hausbrand in der Kleinstadt Akranes wird zunächst als Unfall eingestuft, erscheint dann aber schnell unstimmig. Wie auch schon in den Vorgängerbänden handelt es sich hier nicht um eine temporeiche Suche nach einem blutrünstigen Serientäter, sondern spielen vor allem die Zwischentöne eine große Rolle. Ægisdóttirs baut geschickt eine bedrückende, psychologische verstrickte Spannung auf. Keine Beziehung ist so, wie sie auf den ersten Blick erscheint.


    Neben dem eigentlichen Fall entwickelt sich auch das Team rund um Elma weiter und begleiten wir ihr persönliches Leben. Sehr sympathisch finde ich hier, dass auf außergewöhnliche Eigenschaften und Marotten der Ermittler*innen verzichtet wurde. Elma ist bodenständig und „durchschnittlich“ – eigentlich jemand, mit dem man sich einfach identifizieren kann. Leider hat mir beim Lesen trotzdem manchmal die Nähe zu den Protagonisten gefehlt und blieb eine Distanz immer bestehen. Der Fokus liegt so eindeutig auf dem Fall.


    Mein Fazit: Spannende Unterhaltung und ein schöner Thriller für gemütliche Lesestunden.

  • In Akranes stirbt bei einem Hausbrand ein junger Mann, auf dessen PC ein Suchlauf entdeckt wird, der bei den Ermittlern die Alarmglocken läuten lässt.


    Der dritte Fall der Reihe ist wieder komplexer als zunächst gedacht. Ich mag diese Reihe mittlerweile sehr gerne, auch Elma, die Protagonistin, ist mir inzwischen ans Herz gewachsen. Auf Island, vor allem in einer relativ kleinen Stadt wie Akranes, scheint alles ein bisschen näher, man duzt sich grundsätzlich, was ich sehr sympathisch finde, man kennt sich, Elmas Team wirkt sehr familiär – es ist fast ein bisschen idyllisch, und doch gibt es Gewaltverbrechen, und die Idylle bekommt Löcher, manches ist doch nicht so, wie es scheint und/oder verstrickter als zunächst gedacht. So ist es auch in diesem Fall, und das macht die Reihe so besonders.


    Man lernt die mit dem Fall verbundenen Charaktere recht gut kennen, kann sich eine Meinung über sie bilden. Erst nach und nach wird überhaupt klar, wie der eine, die andere überhaupt damit verbunden ist. Auch hier gibt es wieder, wenn auch erst relativ spät und in einem kürzeren Zeitraum, Rückblenden in Vergangenes, allerdings muss man als Leser:in dieses Mal deswegen nicht so viel rätseln, die Verbindung ist schon da. Trotzdem geht es auch hier zu Herzen, hat es doch auch dieses Mal wieder eine tragische Komponente. Miträtseln kann und wird man übrigens trotzdem.


    Auch das Leben des Ermittlungsteams spielt hier seine Rolle. Elmas und Sævars Vorgesetzter Hördur hat einen tiefgreifenden Verlust zu verarbeiten, und Elmas Leben wird sich in nächster Zeit gravierend verändern, was auch Sævar betrifft.


    Die Auflösung ist nicht einfach und bevor alles gelöst ist, gibt es die eine oder andere Wendung, manche kann man als Leser:in erahnen. Wahrscheinlich wird auch dieses Mal nicht allen das Ende gefallen, auch hier bleiben, auch wenn der Fall gelöst ist, Fragen offen. Ich persönlich kann damit aber leben, so hallt der Roman eben noch etwas länger nach.


    Wer Band 1 und 2 der Reihe nicht kennt, kann diesen Roman trotzdem lesen und verstehen, schöner ist natürlich, wenn man die Vorgängerbände gelesen hat, da man dann schon eine gewisse Beziehung zu den wiederkehrenden Charakteren hat.


    Mir hat auch der dritte Band der Reihe wieder gut gefallen. Inzwischen kennt man die Charaktere gut, hat eine gewisse Beziehung zu ihnen aufgebaut, auch der Fall ist interessant und wieder komplex. Mir gefällt auch die isländische Atmosphäre gut.

  • Tolle Ermittlungsarbeit

    Bei einem Brand eines Einfamilienhauses in Akranes kommt ein junger Mann ums Leben. Alle sind zutiefst erschüttert und zunächst deutet alles auf Selbstmord hin. Doch im Zuge der Ermittlungsarbeit von Ermittlerin Elma und ihrem Partner stellt sich heraus, dass es sich hier um Brandstiftung handelt. Schnell sehen sie sich mit verschiedenen Verdächtigen konfrontiert. Die letzte Online-Recherche des Brandopfers legt nahe, dass es noch ein weiteres Mordopfer geben könnte. Ein paar Monate zuvor tritt eine junge Frau aus Amsterdam eine Stelle als Au-Pair bei einer Familie an. Alles läuft gut bis sie scheinbar Hals über Kopf abgereist ist.

    "Verborgen" ist der 3. Teil der Serie mit Kommissarin Elma. Der Fall kann unabhängig von den Vorgängerbänden gelesen werden, dennoch ist es empfehlenswert, wie bei allen anderen Serien auch, die Vorgänger zu kennen, allein schon für die persönliche Geschichte der Protagonisten.

    Kommissarin Elma ist mir bereits aus den Vorgängerbänden schon bekannt und ich finde sie nach wie vor sehr sympathisch. Ihre persönliche Geschichte wurde hier auch toll weiterentwickelt und es ist genauso spannend ihre Geschichte zu verfolgen wie dem eigentlichen Kriminalfall. Auch ihr Partner Saevar wurde gut weiterentwickelt, auch wenn er z.T. noch etwas blass wirkt.

    Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven, sowohl der Wechsel zwischen den einzelnen Protagonisten als auch auf unterschiedlichen Zeitebenen, erzählt. Die Spannung ist hier eher ruhig und baut sich doch nur langsam auf. Hier prägen eher die Befragungen und die Ermittlungsarbeit den Fall, was wieder sehr gut gelungen ist. Dennoch hat es einige interessante Wendungen zu bieten und somit wird die Spannung bis zum Schluss gehalten, auch wenn es ganz ohne großen Nervenkitzel ist.

    Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen und durch die düstere Erzählperspektive wird hier auch eine tolle Atmosphäre geschaffen.

    Mein Fazit:

    Ein ruhiger Island-Krimi mit einem tollen Mix aus Kriminalfall und persönlichem Unterfangen der Hauptprotagonistin Elma. Ich hatte hier spannende Lesestunden und kann den Krimi nur empfehlen.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Ein komplexer Krimi, bei dem wenig so ist, wie es scheint

    Als im September 2019 bei einem Brand in einem Haus in Akranes Marinò, ein junger Mann, ums Leben kommt, ist Kommissarin Elma und ihren Partner Saevar schnell klar, dass es sich hier um Brandstiftung handelt, zumal der Tote mit Schlafmitteln betäubt war. Die beiden klappern Freunde und Bekannte ab, doch niemand scheint ein Motiv zu haben.


    Wenig später findet man im Gartenhaushaus von Marinòs Eltern die Leiche des vermissten Au-Pair-Mädchens Lisa. Kurt taucht die Vermutung auf, Marinò hätte das Mädchen getötet und in einem Anflug von Reue Selbstmord begangen. Aber, kann das wirklich so gewesen sein? Elma ist sich sicher, die beiden Morde hängen zusammen. Nur das WIE, ist noch unklar.


    Meine Meinung:


    Wie schon in den beiden Vorgängern gelingt es Autorin Eva Björg Ægisdóttir ein fesselnden Krimi zu schreiben. Lange tappen die Ermittler und auch die Leser im Dunkeln. Wir Leser wissen zwar ein wenig mehr als Elma und Saever, da wir das Tagebuch von Lisa lesen dürfen, dennoch ist die Auflösung nicht ganz trivial. Sie offenbart tiefe menschliche Abgründe in der Kleinstadt Akranes.


    Wie bei Eva Björg Ægisdóttir ist die Anzahl der „Mitspieler“ ziemlich hoch, so dass das Personenverzeichnis im Anhang genauso hilfreich ist, wie die Landkarte von Island. Nicht jeder hat die geografischen Einzelheiten der Insel im Kopf. Um sich in Akranes zurechtzufinden, gibt es noch einen Stadtplan der Stadt.


    Der Schreibstil gefällt mir und vermutlich ist dies auch der Übersetzung von Freya Melsted geschuldet. Ich muss die Leistungen der Übersetzer wieder einmal loben, denn ich glaube, sie haben einen großen Anteil daran, ob ein Buch gerne gelesen wird oder nicht.


    Fazit:


    Diesem komplexen Kriminalfall, der bis zur letzten Seite fesselt, gebe ich gerne 5 Sterne.

    "Ein Tag ohne Buch ist ein verlorener Tag"


    "Nur ein Lesender kann auch ein Schreibender sein oder werden" (Maria Lassnig/1919-2014)