Doris Dörrie - In einem fremden Wald

  • In einem fremden Wald - Doris Dörrie


    Pula wurde von ihrer Mutter weggeschickt. In ihrem Land herrscht Krieg. Ihr Vater wurde schon abgeholt. Und manche junge Mädchen entführt. Und darum hat Pulas Mutter sie in ein anderes Land geschickt.


    Pula ist allein unterwegs. Ich weiß nicht mal, um welches Land es sich handelt, aus dem sie flieht. Sie läuft zerzaust mit Löchern in der Unterhose durch die Gegend. Aber die Unterhose ist sauber. So wie ihre Mutter das immer sagte. Ständig denkt oder redet sie von der Mutter. Sitz gerade, kämm deine Haare, zieh saubere Unterwäsche an. Ob sie sich damit zwingt, menschlich zu bleiben?


    Pula muss sich allein durchkämpfen. Sie bekommt auch manchmal was zu essen und Wasser, wenn sie sich brav an der Menschenschlange anstellt. Manchmal schenkt man ihr auch Kleidung.


    Als mal wieder Wasser verteilt wurde, wollte sie auch eine Flasche bekommen. Doch ein Junge kam ihr zuvor, der sie mit dem Ellenbogen traf, so dass sie ohnmächtig zusammenbrach. Als sie aufwachte, saß der Junge neben ihr und gab ihr die Flasche. Ihre Mutter sagte ihr, sie müsse mit ihren Geschwistern teilen. Also trank sie genau die Hälfte. Immer wieder kommen die Ermahnungen der Mutter in ihrem Kopf.


    Pelge heißt der Junge und spricht die gleiche Sprache wie Pula. Sie wandern gemeinsam weiter bis zu einem Wald. Dort steht ein einsames Haus.


    Was dann kam, ist Interpretationssache. Hat mir überhaupt nicht zugesagt. Ich fand die Flucht des Mädchen interessant. Sie erkämpfte sich essen. Musste sich verstecken. Ihr Smartphone war die einzige bildliche Erinnerung an die Mutter. Immer wieder versuchte sie, das Handy aufzuladen. Aber der Stecker passte nicht. Ihre Gedanken an Zuhause. Ihr Kopfkino war das einzige, was sie noch von ihrer Heimat besaß.


    Aber was dann in dem Haus passierte, konnte ich nicht nachvollziehen. Ich weiß nicht, ob es einen tieferen Sinn hat. Oder es ist eine Horrorgeschichte dieser Art. Vielleicht steht das Wesen für etwas, was mit der Flucht zu tun hat, so wie man sagt, die Dämonen im Inneren zu bekämpfen. Ich weiß es nicht. Auch das Ende hat mich fragend zurückgelassen. Mir kam beim Lesen auch kurz der Gedanke, ob das alles so stimmte oder Hirngespinste waren.


    Fazit

    Anfang bis Mitte der Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Was dann im Haus passiert ist, war jetzt nicht mein Fall.


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