Stuart MacBride - Das dreizehnte Opfer / Birthdays For the Dead

  • Seit zwölf Jahren treibt ein Killer sein Unwesen, den die Medien Birthday Boy genannt haben. Er entführt Mädchen kurz vor ihrem 13. Geburtstag und foltert und tötet sie genau an dem Tag. Doch damit ist das Leiden noch nicht Vorbei: von jetzt an schickt der Täter den Eltern jedes Jahr am Geburtstag ein Foto. Jedes Jahr wird es grausamer, so dass die Eltern genau erfahren, was mit ihrem Kind geschehen ist.


    Detective Constable Ash Henderson ist Teil des Ermittlungsteams. Früher hätte er das Team geleitet, aber sein impulsive Art hat ihm die Degradierung eingebracht. Als die Ermittlungen auf der Stelle treten wird die junge Psychologin Alice MacDonald hinzugezogen. Ash spielt das Kindermädchen für die junge Frau. Das fällt ihm sehr schwer, denn sie hat mehr als eine Macke. Trotzdem will er auf jeden Fall bei den Ermittlungen dabei bleiben, denn auch er bekommt seit vier Jahren bekommt auch er Postkarten vom Birthday Boy.


    Meine Meinung

    Ash Henderson hat in seinem Leben alles verloren, was ihm wichtig war. Seine Tochter Rebecca wurde vor fünf Jahren entführt und getötet. Er hält die Lüge aufrecht, dass sie "nur" von daheim weggelaufen ist damit er Teil der Ermittlungen bleiben kann. Durch das Verschwinden Rebeccas zerbrach seine Familie. Seine Exfrau schwankt zwischen der Hoffnung, dass ihre Tochter irgendwann zurück kommt und Wut auf sie. Die jüngere Tochter gibt sich die Schuld am Verschwinden der Schwester und gerät immer mehr auf die schiefe Bahn.


    Damit nicht genug hat Ash auch Probleme mit Geldeintreibern. Er hat sich bei einem Kredithai Geld geliehen das er nicht zurückzahlen kann. Bis jetzt konnte er sie mit kleineren Beträgen oder Gefälligkeiten beschwichtigen. Aber die Ermittlungen nehmen ihn immer mehr in Anspruch, seine Nerven liegen blank und so macht er den Fehler, diese Leute zu bedrohen.


    Mich hat Birthdays for the Dead nicht nur wegen der Brutalität in der Geschichte mitgenommen. Ash Henderson ist eine tragische Figur, die eigentlich nicht noch tiefer ins Verderben rutschen kann. Im Verlauf der Geschichte musste ich aber feststellen, dass es immer wieder eine Steigerung ins Schlimme gab. Ash versucht verzweifelt, den Mörder seiner Tochter zu finden. Er versucht gleichzeitig zu verheimlichen, dass sie unter den Opfern ist weil er sonst von den Ermittlungen abgezogen würde und seiner Exfrau das letzte bisschen Hoffnung genommen würde. Der Vater eines der Opfer sitzt ihm in Nacken und will Ergebnisse. Der Druck auf Ash wird immer größer und ich fand es schlimm, zusehen zu müssen wie er auf den Abgrund zusteuert. Ich habe bei jedem seiner Schritte gehofft dass er ihn ein bisschen in die richtige Richtung bringt, aber der Grundstein für den Absturz war schon lange gelegt.


    Sehr gut gefallen hat mir Alice MacDonald. Sie war am Anfang ein Sammelsurium von Neurosen. Nach sind die in den Hintergrund getreten und Alice hat sich zu einem perfekten Gegenstück zu Ash entwickelt. Die beiden wurden ein gutes Team, auch wenn Alice in ihrem Eifer den einen oder anderen Whisky zu viel getrunken hat. Wie Ash kennt sie kein Maß, wenn es darum geht Antworten auf ihre Fragen zu bekommen.


    Das Ende der Geschichte war nicht einfach. Von Anfang an war klar, dass es kein gutes Ende geben würde. Trotzdem gab es am Schluss neue Entwicklungen, bei denen ich das Buch auf den letzten Seiten fast noch weg gelegt hätte. Birthdays for the Dead ist unglaublich spannend, aber es ist kein einfaches Buch. Es ist schon lange her, dass mich ein Krimi so bewegt hat.

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    Ich habe den Krimi zweimal gelesen, beim zweiten Mal in der deutschen Ausgabe. Beim zweiten Lesen ist mir nochmal mehr aufgefallen, wie brutal Ash teilweise agiert hat. Deshalb gab es bei der zweiten Lektüre einen kleinen Punktabzug.

  • Mario

    Hat den Titel des Themas von „Stuart MacBride - Birthdays for the dead / Das dreizehnte Opfer“ zu „Stuart MacBride - Das dreizehnte Opfer / Birthdays For the Dead“ geändert.