Wolf Harlander - Systemfehler

  • Kurzmeinung

    -the-black-one-
    Gute Idee, manche Handlungsstränge haben aber nicht gut rein gepasst.
  • Kurzmeinung

    serjena
    Wer Mainstream mag ist mit diesem Buch gut bedient welches nicht an allen gängigen Klischees spart.
  • Mit "Systemfehler" legt der Autor Wolf Harlander erneut einen Politthriller vor, der sich aktuellen Gefahren in der Welt widmet. Diesmal geht es darum, das Kriminelle das Internet lahmlegen und es dadurch zu Chaos und Zerstörung incl. Aufständen, Mobilisierung faschistischer Kräfte und Hungersnot kommt. Präzise wird deutlich, wie massiv abhängig große Teile des Lebens von der Internet - Technologie sind und wie wenig westeuropäische Gesellschaften auf deren Ausfall und Manipulation vorbereitet sind. Hier den Finger auf die Wunde zu legen ist definitiv ein Verdienst des Autors. Leider bleibt er aber dabei stehen und verwandelt das Buch in einen Spionagethriller a la James Bond, wo am Ende den Kriminellen das Handwerk gelegt wird und alles bleibt wie es ist. Grundlegende Impulse zur Veränderung unserer Gesellschaft weg von der Abhängigkeit vom Internet fehlen aber leider.
    Das Hörbuch wird spannend vorgelesen und mensch bleibt bei der Erzählung gerne mitfiebernd dabei. Es wird definitiv nicht langweilig, auch wenn mir am Ende zu viel Action statt Tiefe im Vordergrund steht.

  • Das Internet, die Achillesferse der modernen Gesellschaft


    „Systemfehler" habe ich als Hörbuch erleben dürfen. Gleich zu Beginn nahmen mich im Prolog die Worte gefangen, machten mir die Bedrohung durch das Internet mehr als deutlich. So ähnlich heißt es:

    Für das Ende der Zivilisation braucht es keine Bomben. Am Anfang vom Ende steht eine Computertastatur. Mit einem Tastenklick wird der Virus auf die Reise geschickt und bringt Chaos, Tod und Zerstörung...


    Wolf Harlander versteht es eindrucksvoll in seinem Werk „Systemfehler“ den immensen Einfluß des Internets auf unser Leben zu beschreiben. Mit dem Ausfall der digitalen Netzwerke ist von einem Moment zum anderen nichts mehr wie vorher. Die Lebensadern wie Verkehr, Wasser- Energieversorgung, Gesundheits- und Finanzwesen, Kommunikation – kurz die gesamte Infrastruktur, werden abrupt abgeschnitten. Es beginnt mit Stromausfall im Klinikum Hamburg Eppendorf, wenig später schalten sich alle Geräte auf der Intensivstation ab. Viele Patienten sterben.

    Das gesamte Land versinkt im Chaos. Es weitet sich aus auf andere europäische Länder, vor allem Frankreich, Österreich, Italien. Anhand der Personen zeigt der Autor auf, wie die Misere im Laufe der kurzen Zeit bewältigt wird...


    Ich habe „Systemfehler“ in der Hörbuchversion erlebt durch einen ausgezeichneten Sprecher. Uve Teschner gelang es hervorragend, den unterschiedlichsten Menschen (männlich, weiblich, Kind) seine Stimme zu leihen und ausdrucksstark durch das Geschehen zu führen. Er machte für mich das Hörbuch durch seine Charakterisierung der handelnden Personen zu einem Erlebnis.

    Zu meinen Kritikpunkten – manches erscheint mir unlogisch, zu arglos (Claudia steigt bei Stromausfall in den Aufzug, für die Uniklinik gibt es für die Intensivstation und andere Bereiche keine Notstromaggregate?), zu schnell abgehandelt, klischeehaft, zu viele Nebenschauplätze.


    Trotz allem wurde ich gut unterhalten und ich hoffe, dass das Geschehen dystopisch bleibt.


    Ich bewerte mit vier von fünf Sternen und gebe meine Empfehlung. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Sehr fesselnd


    Urplötzlich an einem warmen Sommertag fällt das Internet europaweit aus. Nichts geht mehr. Die Menschen können nicht mehr miteinander kommunizieren. Es bricht die totale Panik aus. In Berlin wird die S-Bahn stillgestellt, weil die Schranken an den Bahnübergängen nicht mehr richtig gesteuert werden können. In Paris kommt es zum Mega-Verkehrsstau, weil die Ampeln nicht mehr richtig funktionieren und in London ist die Tower Bridge betroffen. BND-Ermittler Nelson Carius beginnt mit seinen Ermittlungen. Er stößt auf den IT-Experten Daniel Faber. Nun muß dieser seine Unschuld beweisen.


    Wolf Harlander spielt mit unseren ureigenen Ängsten, was wir tun, wenn das Internet und die ganze Stromversorgung zusammenbricht. Diese Geschichte hat mich sehr gefesselt. Der Autor versteht es, eine ungemeine Spannung aufzubauen. Leider war einiges in der Geschichte etwas unlogisch. Trotzdem hat es mir sehr gefallen. Man denkt sich, dass so etwas wirklich bei uns mal passieren könnte. Ich hoffe sehr, dass wir nie in so eine Situation kommen werden. Das Hörbuch ist als ungekürzte Lesung mit dem Sprecher Uve Teschner im Argon Verlag erschienen mit einer Dauer von ca. 13,5 Stunden.


    Sehr spannendes und fesselndes Szenario, was wir machen, wenn unsere Versorgung zusammenbricht.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Mitten im Hochsommer fällt das Internet teilweise aus und zwar in vielen europäischen Städten gleichzeitig. Im ersten Augenblick sind die Menschen genervt: ihre Smartphones sind nutzlos, eine Kommunikation über Messenger nicht mehr möglich, genauso wenig wie Zeit im Social Media Bereich totzuschlagen. Doch der langfristige Ausfall hat ganz andere Folgen: Behörden und Unternehmen können nicht mehr arbeiten, da sie keinen Zugriff auf die digitalen Daten haben, hochmoderne Geräte, die zum Beispiel in Krankenhäusern im Einsatz sind, funktionieren nicht mehr, wodurch lebenswichtige Operationen nicht mehr durchgeführt werden können, etc. und durch die Unfähigkeit der Regierungen treten radikale Splittergruppen hervor, die versuchen das Chaos auszunutzen, um die Macht zu übernehmen.


    Bei dem Hörbuch "Systemfehler" handelt es sich zwar um eine fiktive Handlung, jedoch führt es einem die möglichen Folgen der Digitalisierung und Globalisierung vor Augen. Durch einen Virus könnten große Teile des heutigen Lebensstils von Jetzt auf Gleich verschwinden. Man würde sich fast wieder in der vorindustriellen Welt zurückversetzt finden. Der Gedanke ist beängstigend, aber gleichzeitig versprach es spannende Unterhaltung.


    Man begleitet den Sonderermittler Nelson Carius vom BND, der schnell einen Computervirus als Ursache hinter allem vermutet und seine heiße Spur führt zum IT-Experten Daniel Faber in München. Der hat jedoch noch ganz andere Problem, als diese Verdächtigung, und muss sich um seine Familie sorgen.


    Die Handlung ist linear erzählt, birgt aber leider wenig Überraschendes. Die Geschichte wird aus mehreren Blickwinkeln geschildert, die sich nach und nach zusammenfügen, aber trotzdem wurde die spannende Idee eher langatmig umgesetzt und konnte das Potenzial des Themas nicht ausschöpfen. Uve Teschner, der Sprecher des Hörbuches, ist auf der Eintönigkeit mitgeschwommen und erlaubt sich keine großen Schwankungen was die Intonation angeht, so dass sich alles sehr monoton anhört.


    Fazit: Solides, aber wenig überraschendes Hörbuch, in dem sich der Sprecher dem etwas eintönigen, langatmigem Gesamtbild der Geschichte anpasst.


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