Die Schweiz gilt sich selbst und anderen oft als Sonderfall in der Geschichte der Freiheitsliebe und Demokratie. Die neue Ausgabe der GEO-Epoche nimmt diesen Anspruch mit unter die Lupe.
Schon in der Einleitung wird ein Fehlzitat aus 'Der dritte Mann' zur Schweiz richtiggestellt. Dann folgt - wie gewohnt eine Bilderserie und ein Artikel zum 'Mythos Schweiz.' Danach geht es von der Schacht von Margnano, über die Reformation in den 30-jährigen Krieg. Ab dann geht es stark um wirtschaftliche und damit verbundene globalpolitische Entwicklungen: Sklavenhandel, Uhrmacherkunst, den Gotthardttunnel - in Verbindung mit der temporären Herrschaft der Franzosen der Bildung der Bundesverfassung, die Gründung des Roten Kreuz', Asylkultur und Abgrenzung, den Zweiten Weltkrieg und der vergleichsweise späten Einführung des Frauenwahlrechts (obwohl Frauen in der Schweiz schon sehr früh Doktorwürden erlangen konnten).
Natürlich darf auch der Bezug zu den Berge nicht fehlen, weswegen es einen Artikel zur Besteigung des Matterhorns (1865) und einen zu Johanna Spyris 'Heidi' (1878) gibt. Und in einem Abschlußinterview geht es um die Frage, ob die Schweiz nun ein Musterland oder ein Schurkenstaat ist.
Wieder einmal sehr informativ - und bildgewaltig - und mit der bewährten kommentierten mehrseitigen Zeitleiste. Zu empfehlen.
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Verlag: Gruner + Jahr
