V.E. Schwab - Das unsichtbare Leben der Addie LaRue / The invisible Life of Addie LaRue

  • Kurzmeinung

    towonder
    Das Setting ist schön, der Fluch und die Zeit in New York spannend, allerdings zieht sich das Ende sehr!
  • Kurzmeinung

    Imagine
    Die Idee und Story gefielen mir zunächst gut, die zweite Hälfte war unfassbar langweilig.
  • Es ist der 29. Juli 1714. Im französischen Villon-sur-Sarthe ist die 23-jährige Addie LaRue auf der Flucht. Seit Jahren hat sie sich erfolgreich dagegen gewehrt, verheiratet zu werden, doch nun soll sie die Frau eines jungen Witwers im Dorf werden und sich um seine Kinder kümmern; ihre Eltern lassen ihr keine Wahl. Und so betet Addie zu den Göttern um Hilfe, ganz wie sie es von der Dorfheilerin Estele gelernt hat. Doch dann begeht sie einen Fehler und gerät dabei an den Teufel, der mit ihr einen Pakt schließt. Addie wünscht sich, nie jemandem zu gehören und gibt dafür ihre Seele, doch dieser Wunsch hat einen hohen Preis.

    Die Handlung wird auf verschiedenen Zeitebenen und zumeist aus Addies Perspektive erzählt. Auf der einen Seite folgen wir der Protagonistin durch ihr Leben in der Vergangenheit, auf der anderen Seite steht die Begegnung mit Henry Strauss im Jahr 2014. Die Erzählweise ist eher ruhig und der Fokus klar auf Addies Innenleben. Ihr Pakt hat sich inzwischen als Fluch erwiesen, denn sie wird vergessen, sobald sie eine Tür durchschreitet. Jahrhunderte der Enttäuschung und Einsamkeit liegen hinter ihr. Amüsant sind hingegen die Anspielungen auf historische Persönlichkeiten, die wie Addie einen Pakt geschlossen haben. Die Sprache ist klangvoll, fast schon poetisch – große Abenteuer sucht man hier jedoch vergeblich.

    In Henry trifft Addie zum ersten Mal jemanden, der sich an sie erinnern kann. Zwar ist es ihr bisher immerhin gelungen, Künstler zu einem Gemälde oder Song zu inspirieren, aber nun existiert jemand, der sich sogar ihren Namen merken kann. Doch Addies Glück ist nicht von langer Dauer, denn das Schicksal in der Gestalt ihres ganz persönlichen Teufels hat noch eine weitere Grausamkeit für sie auf Lager.

    Ehrlich gesagt hatte ich von diesem Buch einfach nur nette Fantasy erwartet, aber es ist so viel mehr: vom mehrschichtigen Aufbau (7 Abschnitte für 7 Sommersprossen in Addies Gesicht, die ein Sternbild formen und 7 Kunstwerke inspirieren) über Addies großartigen Charakter, eine Reise durch die unterschiedlichsten Epochen und natürlich die Liebe – dieser Roman hat all das zu bieten! :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :love:

  • Wunderbar, vielen Dank für diese tolle Rezi ! Da freue ich mich jetzt noch mehr aufs lesen. :)

    Ich habe das Buch ja als eBook aber ich muss sagen, das Cover der deutschen Ausgabe, das Original gefällt mir nicht so, ist so schön, da überlegt man echt das Print anzuschaffen

  • @Jessy1963 Mir gefällt das deutsche Cover auch ganz gut, aber ich hätte lieber eine gebundene Ausgabe. Im Englischen gibt es einige Spezialausgaben, die interessanter aussehen - mal schauen, ob ich eine auftreiben kann.

  • @Jessy1963 Mir gefällt das deutsche Cover auch ganz gut, aber ich hätte lieber eine gebundene Ausgabe. Im Englischen gibt es einige Spezialausgaben, die interessanter aussehen - mal schauen, ob ich eine auftreiben kann.

    Viel Erfolg und dann diese bitte zeigen :)

  • (7 Abschnitte für 7 Sommersprossen in Addies Gesicht, die ein Sternbild formen und 7 Kunstwerke inspirieren)

    Das kommt tatsächlich nicht sonderlich gut rüber bei der E-Book Ausgabe. Ich war eher verwirrt von der Machart der Abschnitte und Kapitelnummerierung.

    Aber ich fand das Buch auch wunderbar. :applause:

  • Eine sehr bewegende Geschichte, unglaublich schön erzählt, mit einer leisen Melancholie und Poesie und einem ausdrucksstarken Stil, der mich total gefangen genommen hat <3


    Der Klappentext


    Frankreich im Jahr 1714

    Die junge Addie LaRue möchte nur eins: Den Beschränkungen der Provinz entkommen und ein selbstbestimmtes Leben führen. In einem Moment der Verzweiflung schließt sie einen Pakt mit dem Teufel, der ihr Freiheit und ewige Jugend verspricht. Doch der Preis ist hoch: Niemand, den sie trifft, wird sich an sie erinnern. Und so beginnt ihre Reise durch die Jahrhunderte, die Addie an die faszinierendsten Orte der europäischen Geschichte, aber auch an die Grenzen der Einsamkeit und Verzweiflung führt. Bis sie im Jahr 2014 in New York einen jungen Mann trifft, der sie nicht mehr vergessen kann.


    Meine Meinung


    Was wäre wenn ... dich jemand erhört und dir einen Ausweg bietet, eine Wunsch erfüllt der dich zerfrisst - und was wärest du bereit, dafür zu geben?


    Addie LaRue erhält diese Chance im Jahr 1714, als sie vor ihrem Leben flüchten möchte, das für sie schon vorgezeichnet ist, auf einem festen Weg, der ihr kaum Raum lässt für all ihre Träume, ihre Unabhängigkeit und ihre Neugier, die Welt zu entdecken. Doch wie immer gilt: sei vorsichtig mit dem, was du dir wünscht ...

    Schon auf den ersten Seiten spürt man den Zauber, der zwischen den Zeilen mitschwingt - eine leise Melancholie, ein bitteres Schicksal, eine Lebensgeschichte mit einem Hauch Poesie, was mich sofort gefangen genommen hat.

    Wie lebt man, wenn sich niemand an einen erinnert?


    Aus den Augen, aus dem Sinn, das durchlebt die Protagonistin 300 Jahre lang. Und ich habe nicht an die vielen Details dabei gedacht, die damit einhergehen und die Autorin hat es aufs beste verstanden, dem Leser genau das nahezubringen. Es ist eine einsame, bedrückende Zeit und doch, und doch.

    Es gibt auch schöne Momente, Augenblicke voller Genuß und Freude, die die Trauer verdrängen und war es das am Ende nicht wert?


    Wir erleben im Wechsel die erste Zeit, als Addie lernen muss, mit ihrem Schicksal zurecht zu kommen, und der Gegenwart im Jahr 2014, in der sie einem Mann begegnet, der sie nicht vergisst. Dabei pickt die Autorin einzelne Momente heraus, die sehr deutlich machen mit welchen Schwierigkeiten sie zu kämpfen hat und wie sie sich trotz allen Widrigkeiten nicht entmutigen lässt.

    Addie ist ein aufgewecktes Mädchen, voller Tatendrang und Neugier, verträumt und voller Hoffnung. Ich mochte sie sehr, denn sie setzt sich durch und gibt nicht auf, trotz weniger Höhen und vieler Tiefen, die sie durchleben muss.

    Ohne Verpflichtungen zu sein scheint reizvoll, aber ohne Verbindungen zu Menschen, ohne Chance auf Freunde, die sich freuen dich wiederzusehen, ohne Spuren, die man hinterlässt, wirkt es leer und sinnlos. Doch Addie lässt sich nicht unterkriegen und findet ihren Weg, von der Welt gesehen zu werden und Erinnerungen zu schaffen; ein kleiner Trick, ein Schlupfloch aus ihrem Pakt, der den Künstlern und Künsten gewidmet ist.


    Als sie schließlich Henry trifft, der sie tatsächlich wiedererkennt, scheint Addie dem Teufel endlich ein Schnippchen geschlagen zu haben, aber nichts im Leben ist einfach und alles kostet seinen Preis.

    Ich habe beide sehr ins Herz geschlossen, denn sie tragen beide eine berührende Tragik in sich, die mich sehr bewegt hat.

    Aber auch Luc hat mich fasziniert - wer das ist müsst ihr selber erfahren und wer das Buch kennt weiß, wen ich meine - denn seine undurchsichtige Rolle entwickelt eine überraschende Dynamik, mit der ich so nicht gerechnet habe.


    Ich habe Addies Weg mit Bewunderung verfolgt, mit ihr gelitten, mit ihr getrauert und mich mit ihr gefreut und jeden Moment genossen. Eine großartig erzählte Geschichte über den Mut, die Liebe und die Träume, die einem die Richtung weisen, aber nie ganz erfüllt werden.

    Das muss auch nicht sein, denn jeder Tag ist eine neue Chance und mit jedem Tag kann man sich selbst einen Schritt näher kommen.


    Eine großartige Idee die für mich perfekt umgesetzt wurde, einem Schreibstil der mich verzaubert hat und mich jeden Moment miterleben ließ, dazu die Protagonisten, die auf ihre Art etwas ganz besonderes sind und viele Fragen über das Leben, die zum nachdenken anregen.


    Mein Fazit: 5 Sterne


    Weltenwanderer

  • Inhalt:
    Addie LaRue ist die Frau, an die sich niemand erinnert. Die unbekannte Muse auf den Bildern Alter Meister. Die namenlose Schönheit in den Sonetten der Dichter. Dreihundert Jahre lang reist sie durch die europäische Kulturgeschichte – und bleibt dabei doch stets allein.
    Seit sie im Jahre 1714 einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat, ist sie dazu verdammt, ein ruheloses Leben ohne Freunde oder Familie zu führen und als anonyme Frau die Großstädte zu durchstreifen. Bis sie dreihundert Jahre später in einem alten, versteckten Antiquariat in New York einen jungen Mann trifft, der sie wiedererkennt. Und sich in sie verliebt.

    Rezension:
    Seit Addie LaRue im Jahr 1714 einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat, kann sie keine Spuren mehr auf der Welt hinterlassen.
    Keiner erinnert sich an ihren Namen, ihr Gesicht oder ihre Geschichte, bis sie dreihundert Jahre später auf Henry trifft, der sich erinnert.


    "Das unsichtbare Leben der Addie LaRue" ist ein Einzelband von V. E. Schwab, der aus den wechselnden personalen Erzählperspektiven von Adeline LaRue und später auch von Henry Strauss erzählt wird.


    Addie wurde im Jahr 1691 in Villon-sur-Sarthe, einem kleinen Dorf in Frankreich geboren. Sie war als Kind eine Träumerin und mit dreiundzwanzig noch immer unverheiratet, eine Seltenheit zur damaligen Zeit. Doch dann wurde sie Roger versprochen.
    Um der Hochzeit zu entgehen und um ihre Freiheit zu bewahren, hat Addie ihre Seele verkauft. Seitdem altert sie nicht mehr, doch es erinnert sich auch niemand mehr an Addie.
    Mit der Zeit hat sie gelernt, wie sie in Künstlern Ideen weckt, sodass sie sich in Kunstwerken verewigen kann, doch nichts, was Addie erschafft, hat Bestand.
    Keiner erkennt Addie jemals wieder, niemand kennt ihre Geschichte, bis auf Luc, der Teufel, mit dem Addie ihre Abmachung getroffen hat, und Henry, den sie 2014 in New York trifft.


    Wir lernen Addie im Alter von sieben Jahren kennen und begleiten sie über die Jahrhunderte. Ein Kapitel wird in der Gegenwart im Jahr 2014 erzählt, bevor man wieder einen Ausschnitt aus Addies Vergangenheit lesen darf, was mir sehr gut gefallen hat! Die einzige Konstante über die Jahre war Luc und man merkt schnell, dass die Geschichte der beiden sehr spannend ist! Nach und nach erfährt man, wie die beiden sich über Jahre immer wieder begegnet sind und welch explosive Mischung an Gefühlen zwischen den beiden war! Addie hat in ihrem langen Leben viel gesehen, gutes wie schlechtes, aber auch nach dreihundert Jahren gibt es noch immer Dinge, die Addie überraschen können.


    Addie ist eine starke und dickköpfige Protagonistin, die immer weiter macht, egal wie schlecht es aussieht, was mir sehr gefallen hat! Über die Jahre ist sie auch mal wahnsinnig geworden, kein Wunder, denn sie lebt ein einsames Leben und es schmerzt sie sehr, dass sich niemand an sie erinnert und sie sich spätestens am nächsten Morgen wieder neu vorstellen muss. Doch Addie ist ihr langes Leben nie leid, denn es gibt immer was Neues zu entdecken! Besonders die Kunst spricht Addie an und sie ist sehr schlau, die Regeln ihrer Abmachung zu verbiegen, sodass sie doch Spuren hinterlassen kann.


    Henry Strauss ist der erste Mensch in dreihundert Jahren, der sich an Addie erinnert. Für Addie beginnt eine völlig neue Lebenserfahrung, denn nie zuvor war es ihr möglich, neben jemanden aufzuwachen, der sie nicht vergessen hat, geschweige denn eine Beziehung zu führen oder nur ihren Namen und ihre Geschichte zu teilen. Doch Henry hat seine eigenen Dämonen, die ihr Glück bedrohen.
    Auch Henry mochte ich echt gerne, wobei mich dieLiebesgeschichte nicht ganz so sehr berühren und begeistern konnte.


    V. E. Schwab erzählt eine sehr ruhige Geschichte und manchmal war es etwas langatmig, aber Addies Geschichte konnte mich echt fesseln! Ich habe es sehr bewundert, dass sie sich niemals aufgegeben hat und Wege gefunden hat, ihr Leben trotz der Einschränkungen zu leben und zu genießen! Addie hat in ihren dreihundert Jahren viel gesehen, hat Revolutionen und Weltkriege mitgemacht und es war total spannend, sie auf ihren Weg zu begleiten!


    Fazit:
    "Das unsichtbare Leben der Addie LaRue" von V. E. Schwab hat mir richtig gut gefallen!
    Addies Geschichte hat mich total in ihren Bann gezogen, auch wenn es manchmal etwas langatmig war. Aber ich mochte auch diese ruhigen Töne sehr gerne und fand es sehr spannend, dass man Addie über Jahrhunderte begleiten konnte!
    Ich vergebe gute vier Kleeblätter!

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • So unendlich wie die Sterne...


    Ich erinnere mich daran, dass ich damals das Bild sag und begriff, dass Fotos kein Abbild der Wirklichkeit sind. Es gibt keinen Kontext, nur die Illusion, dass es die Momentaufnahme eines Lebens ist; aber das Leben besteht nicht aus Momentaufnahmen, es ist ein Kontinuum. Weshalb jedes Foto eine Fiktion ist. Das hat mir daran gefallen. Alle glauben dass Fotos die Wahrheit zeigen, dabei lügen sie nur besonders überzeugend.


    Dieses Zitat hat mich nach dem Lesen des Buches noch lange beschäftigt, weswegen ich es auch an den Anfang meiner Rezension stellen möchte.


    Addies Leben begann zu einer Zeit, da gab es noch keine Kameras. Es begann in einem kleinen Dorf zu einer Zeit, als das Leben einer Frau nur einen Sinn hatte: heiraten, eine eigene Familie gründen und die eigenen Kinder großziehen. Bis sich der Kreislauf wiederholt. Doch hat das Leben nicht mehr zu bieten? Was ist mit all den Orten und Menschen, die sie nie gesehen, nie kennengelernt hat? Und da fasst sie einen Entschluss: absolute Freiheit gegen ihre Seele und sie entscheidet, wann es Zeit ist, die Erde zu verlassen. Doch ist der Preis der Freiheit höher, als sie zunächst gedacht hat..


    Das faszinierende dabei an Addie ist, dass sie diese Entscheidungen für sich trifft und dann unermüdlch versucht, das neu gewonnene auch zu nutzen. Statt dem Leben, dass sie verloren hat, entdeckt sie die Chancen und Tücken nach ihrem Deal. Sie will leben und dieser unglaubliche Lebenswille hat mich jedesmal beeindruckt, denn auch wenn es einen Rückschlag gibt, findet Addie doch immer wieder die Kraft, weiterzumachen. Und sind wir ehrlich, dass ist lange nicht selbstverständlich.


    Hinzu kommt die immer wiederkehrende Beschreibung ihrer 7 Sommersprossen auf ihrem Gesicht, die an einen Sternenhimmel erinnern. Und ich finde, dass diese Unendlichkeit in ihrem Gesicht und auch die unendliche Freiheit im Universum ihr Schicksal nicht besser hätte beschreiben können.


    Dabei ist dies nicht die einzige Metapher, die man im Buch antreffen kann. Die Autorin bedient sich gerne solcher Bilder, besonders wenn man eine neue Situation und Addies Gefühle im Zusammenhang damit kennenlernen soll. Auch sind diese Bilder wichtig, wenn es um die vorgestellten Kunstwerke geht. Denn von Addie inspirierte Kunstwerke spielen im Buch eine recht große Rolle, sodass man sich auch in deren Deutung verlieren kann, wenn man das möchte. :)


    Das hat mir nämlich auch an diesem Buch sehr gefallen. Man kann, wenn man das möchte, sich zwischen den Zeilen verlieren, sich Gedanken über den Sinn des Lebens machen und herausfinden, was einem selbst im Leben am meisten bedeutet. Allerdings muss man das auch nicht, man kann auch nur Addies Begleitung sein, das Leben mit ihr meistern und mit ihr auf das Schlupfloch durch Henry hoffen. <3 Jeder Leser trifft diese Wahl für sich.


    Allgemein sei gesagt, dass der Schreibstil voller bedeutungsschwangerer Wörter steckt und sich, wie ich finde, auch sehr flüssig liest. Besonders abwechslungsreich sind dann die Perspektivwechsel ab der Mitte des Buches. Selten konnte ich in meinem Kopf so viele Bilder des Geschehens festhalten, wie es hier der Fall war. ;)


    Wenn Henry dann auftritt, ergibt sich ein neuer Wind, der Addies langes Leben nochmal auffrischt. Man sieht im Kontrast deutlich, wie sich ihr Leben entwickelt hat und erfährt auch, wie es in einer anderen Zeit hätte verlaufen können.


    Zuletzt sei nur noch gesagt, wie spannend ich das Konzept von Addies Fluch fand. Jeder, dem sie begegnet, vergisst sie wieder, sobald er sich abwendet. Eine einsame Freiheit, wie ich finde, da man zwar von jeder sozialen Verpflichtung befreit ist, aber gleichzeitig auch keine Bildung freiwillig eingehen kann. Selten wurde mir so sehr bewusst, wie wichtig andere Menschen in meinem Leben für mich sind und dass ich sie für keine Freiheit der Welt hergeben möchte. <3


    Darum kann ich dieses Buch nur mit 5 von 5 Sternen bewerten. Es hat mir eine neue Perspektive auf das Leben geschenkt, die ich nicht mehr missen möchte. Und ich kann diese Reise mit Addie nur jedem empfehlen, der sich gedanklich gerne einmal entführen lassen möchte.

  • Ich lese das Buch gerade und bin so, so fasziniert und begeistert davon. Die Hintergrundidee ist so besonders und einmalig, gleichzeitig so genial. Dazu wird die Geschichte so sanft, so tiefgründig und feinfühlig erzählt. Addie ist so ein nahbarer und berührender Charakter. Das Lesen macht einfach nur Spaß und das Buch hebt sich so sehr ab. Es ist etwas ganz Besonderes.

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Ruhige, aber gefühlvolle Geschichte mit tiefgründigen Gedankengängen


    Klappentext


    „Addie LaRue ist die Frau, an die sich niemand erinnert. Die unbekannte Muse auf den Bildern Alter Meister. Die namenlose Schönheit in den Sonetten der Dichter. Dreihundert Jahre lang reist sie durch die europäische Kulturgeschichte – und bleibt dabei doch stets allein.


    Seit sie im Jahre 1714 einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat, ist sie dazu verdammt, ein ruheloses Leben ohne Freunde oder Familie zu führen und als anonyme Frau die Großstädte zu durchstreifen. Bis sie dreihundert Jahre später in einem alten, versteckten Antiquariat in New York einen jungen Mann trifft, der sie wiedererkennt. Und sich in sie verliebt.“


    Gestaltung


    Mit dem dunklen Wald im Hintergrund, welcher von zwei schwarzen Bäumen am Bildrand umrahmt wird, wirkt das Cover sehr mystisch und magisch. Unterstützt wird dieser Effekt davon, dass die Farben zum Bildmittelpunkt hin heller werden und ins Türkise hineingehen. Da dort eine Glaskugel zu sehen ist, scheint diese magisch zu leuchten, was ich sehr spannend finde.


    Meine Meinung


    V.E. Schwab ist bekannt für tolle Fantasygeschichten, sodass ich der Autorin blind vertraue und ein Buch kaufe sobald ich ihren Namen auf dem Cover entdecken kann. In „Das unsichtbare Leben der Addie LaRue“ geht es um die gleichnamige Addie LaRue, die als Muse über dreihundert Jahre lang Künstler und Dichter inspiriert hat. Seit einem Pakt mit dem Teufel ist sie allein und verdammt auf ewig einsam zu sein. Doch dann trifft sie einen Mann, der sie wiedererkennt…


    Besonders gut gefallen hat mir, wie V.E. Schwab das Leben und vor allem das Schicksal von Addie darstellt, denn die Autorin zeigt die Schattenseiten der Unsterblichkeit auf, welche für viele Menschen doch als ein erstrebenswertes Ziel wirkt. Gleichzeitig schwingen in dieser Geschichte neben Einsamkeit und Verlust auch hoffnungsvolle Themen wie Liebe und die Freude am Leben mit. Diese bittersüße Mischung zieht den Leser in den Bann!


    Emotional fand ich vor allem Addies einsames Leben und wie ihre Gefühle für den Leser greifbar dargestellt wurden. Immer wieder gab es Momente, in denen mir das Herz unglaublich schwer wurde und in denen ich mit Addie litt. Obwohl sich niemand an sie erinnern kann, sie die Jahrhunderte überlebt und somit auch Menschen, die sie gern hat, ist Addie ein Mensch, der nicht aufgibt.


    „Das unsichtbare Leben der Addie LaRue“ überzeugt allerdings eher durch die leisen Töne, die Emotionen und die tiefgründigen Gedanken. Action findet man hier eher weniger. Ich fand es gut, dass sich die Geschichte langsam entwickelt hat, da es zum Buch und der Geschichte passt. Gleichzeitig habe ich mir manchmal doch etwas schnelllebigere Passagen gewünscht, um etwas aus dem ruhigen Trott auszubrechen.


    Fazit


    Insgesamt hat mir „Das unsichtbare Leben der Addie LaRue“ gut gefallen, wobei man sich darauf einstellen sollte, dass es eine ruhige, langsame Geschichte ist. Wer sowas also nicht so gerne liest, sollte sich auf jeden Fall vorher die Leseprobe ansehen. Ich persönlich fand es gut, hätte mir aber ein, zwei Mal gewünscht, dass die Geschichte ein wenig aus den ruhigeren Tönen ausbricht und etwas schneller wird, um mehr Abwechslung zu erhalten. Dennoch konnten mich vor allem die Gedankengänge und die Botschaften der Geschichte erreichen, da ich mit der Protagonistin mitgefühlt habe.


    4 von 5 Sterne!

  • Das ist jetzt das dritte Buch von Victoria Schwab, welches ich nacheinander von ihr lese. Jedes ihrer Bücher ist bislang ein Unikat, aber allesamt sind bewegend, mitreißend und einfach schön zu lesen. Das vierte Schwab-Buch in Folge liegt auch schon auf meinem Nachttisch.


    Adeline, geboren im Jahr 1691 und aufgewachsen in einem kleinen Dorf in Frankreich, ist ein Freigeist. Als Kind gibt es für sie nichts schöneres, als mit ihrem Vater und seinen Schnitzereien in die nächste Stadt zu fahren und dort die Welt zu entdecken. Auch als Heranwachsende ist der Gedanke von einem simplen Leben im Dorf als Haus- und Ehefrau für sie unerträglich. Sie ist zufrieden allein und träumt davon zu reisen. Im Alter von 23 wird sie jedoch schließlich von ihren Eltern davon abgehalten, auch den letzten möglichen Anwärter für eine Ehe in die Flucht zu schlagen. Und so rennt Adeline am Tag ihrer Hochzeit vollkommen verzweifelt in den Wald und unternimmt einen letzten Versuch diesem Leben zu entkommen: Sie betet zu den Göttern und gerät dabei leider an den falschen.


    Den Deal, den sie dabei mit „der Dunkelheit“ eingeht, beschert ihr nicht das Leben, wie sie es sich gewünscht hätte. Direkt im ersten Kapitel kann man erkennen, wie seltsam Adeline bzw. Addie ihr Leben nun bestreiten muss. Wir befinden uns 300 Jahre später im Jahr 2014 und seit mehreren Wochen übernachtet Addie regelmäßig bei einem Mann, der sich jeden Morgen aufs Neue nicht an sie erinnern kann. Jeden Morgen macht Addie die gleiche Prozedur durch: das neben ihr Aufwachen; das peinlich berührt sein, weil er nicht weiß, wer sie ist; die Überzeugung davon am Vorabend zu viel getrunken zu haben; das auf’s neue Kennenlernen; einen tollen gemeinsamen Tag und eine noch schönere gemeinsame Nacht miteinander verbringen. Und am nächsten Morgen das Gleiche noch einmal. Am Anfang des Buches ist noch nicht ganz klar, wieso sie es sich immer wieder neu antut. Aber im Laufe der Geschichte wird klar, was sie versucht.


    Die Geschichte um Addie ist eine, die ich in dieser Fülle so nicht erwartet hätte. Sie ist wirklich wunderschön und ich finde es schade, dass ich das erst so wirklich ab der zweiten Hälfte des Buches begriffen habe. Für mich war der Anfang etwas schleppend. Die Grundidee zum Buch hat mich die ersten 50 Seiten absolut fasziniert. Aber nach einer Weile, hat es sich für mich doch etwas gezogen und mir ging alles nicht schnell genug. Im Nachgang muss ich allerdings sagen, dass kein einziges Kapitel hätte fehlen dürfen.


    Dem Klappentext zu urteilen, habe ich eine schöne Liebesgeschichte erwartet, die auch viele historische Aspekte umfasst. Aber das ist - wenn überhaupt - nur ein Bruchteil des Ganzen. Das eigentlich schöne an dem Buch ist Addie selbst, ihre Stärke und dass sie sich von nichts von ihrem Weg abbringen lässt. Das Buch ist zudem eine lange Liebeserklärung an die Kunst in all ihren Formen: Musik, Bücher, Theater, Skulpturen und Gemälde. So sehr, wie Addie sich davon in den Bann ziehen lässt, so stark war plötzlich der Drang in mir selbst (Wann war ich eigentlich das letzte Mal in einem Museum? Oder in einer Ausstellung?).


    Zu meiner Überraschung drehte sich in der zweiten Hälfte des Buches das Geschehen noch einmal in eine ganz andere Richtung. Alles bekommt eine neue Dimension, es wird ungemein spannend und unvorhersehbar. Und noch immer fand ich, dass die Romanze nicht mal ansatzweise die Faszination daran ausgemacht hat. Für mich war es eher der Katalysator, der die eigentlichen Themen des Buches sichtbarer werden lies. Henry habe ich sehr schnell in mein Herz geschlossen, da sein Thema eines ist, welches sicher viele von uns in der ein oder anderen Phase ihres Lebens in ähnlicher Weise kennen. Seine Geschichte hatte zu meiner Freude, auch neben der Tragik um Addie genügend Platz, um noch einmal auf ganz andere Art zu berühren.


    Fazit:

    Ein unerwartet facettenreiches Buch, eine ganz wunderbare Protagonistin und wieder mal ein Unikat von der Autorin. Die Begeisterung mit dem Buch wuchs bei mir kontinuierlich und ich ärgere mich, erst im Nachgang so richtig die Relevanz der eher ruhigen ersten Hälfte begriffen zu haben. Durch den anfänglich schwierigeren Einstieg würde ich einen halben Stern abziehen, möchte allerdings ganz klar sagen: es ist ein ganz tolles Buch und Addie ist zu meinen absoluten Lieblingscharakteren geworden.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    "The worth of a book is to be measured by what you can carry away from it."

    - James Bryce