Emmanuel Rimbert - Le chapeau de Barentsz : La route du Grand Nord

  • Original : Französisch, 2009


    INHALT :

    Der niederländische Seefahrer Willem Barentsz (1550-1597) stellte sich vor,China über den Norden, Nordosten zu erreichen. Er streifte die Küsten Norwegens, Russlands, Sibiriens durch jenes Meer, das noch heute seinen Namen trägt. Auf der dritten Reise wurde sein Schiff gefangen vom Eis. Man nahm es auseinander und lieferte den Polarkräften einen Kampf.

    Vier Jahrhunderte später findet der Autor dieses Buches, Emmanuel Rimbert, in Tromsö/Norwegen auf die Schilderung des Kapitäns, festgehalten von einem Kumpanen. Er wird vom Mut und dem Willen Barentsz’ gefangengenommen und begleitet den Holländer auf seiner Fahrt.


    BEMERKUNGEN :

    Es ist immer so eine Sache, zwei Bücher zu ähnlichen Themen parallel zu lesen. Inspiriert zu diesem zufällig wiedergefundenem Buch wurde ich durch die MLR Christoph Ransmayr - Die Schrecken des Eises und der Finsternis (ab 09.04.2021) . Ich meinte, hier im vorliegenden Buch eine ähnliche Thematik vorzufinden. Es ist relativ kurz, leicht lesbar und stellt eben einen Ich-Erzähler in der Person des Emmanuel Rimberts (Beauftragter des Quai d’Orsay für Frankophonie, und insofern recht häufig im Ausland eingesetzt) einer historischen Entdeckungsfahrt gegenüber.


    Als Rimbert im unumgänglichen (wieder mal) Tromsö/Norwegen an der nördlichsten Uni Europas einem Lehrauftrag nachgeht, besucht er das Polarinstitut. Dort stößt er auf ein französisches Manuskript « Vraye description de trois voyages de mer très admirables, faicts en trois ans, par les navires d'Hollande et Zélande, au Nord par derrière Norvège, Moscovie, et Tartarie, vers les Royaumes de China & Catay », das von den Entdeckungsreisen des Holländers Willem Barentz erzählt (siehe auch : (Quelle : https://de.wikipedia.org/wiki/Willem_Barents ). Dreimal machte jener sich in den 90iger Jahren des XVI. Jahrhunderts auf die Suche nach eben jener Nordostpassage, von der auch bei Ransmayr die Rede ist. Nach ihm wurde das Barentsmeer benannt.


    Rimbert ist wie vom Schlag getroffen, bleibt quasi über das Manuskript gebeugt sitzen, läßt sich über Nacht im Institut einschliessen und kopiert handschriftlich das ganze circa zweihundertseitige Manuskript. Er setzt sich wie in einen inneren Dialog mit dem Niederländer! Dabei merkt man etwas - sehr viel! - von der ausgeübten Faszination, wie jemand « anbeißt ». So wird das Buch zu einem teils träumerisch-halluzinatorischem Erzählen einzelner Kapitel der Aufzeichnungen und das Schildern des dabei durch den Leser Empfundenen. Es wird also nicht nur eine gestraffte Nacherzählung einer historischen Expedition, sondern auch eine sehr persönliche, subjektive Auseinandersetzung mit der schillernden Persönlichkeit Barents’. Dabei – wenn ich es recht verstehe – bleibt Rimbert in diesem Falle ein seßhafter Abenteurer, der sich nicht selbst in die konkreten Spuren des Holländers begibt, sondern sie intensiv nachempfindet. Insofern eine träumerische Mit-Reise, ein Sich-Mitnehmen-Lassen. Es ist zentriert auf die angesprochene Seefahrerperson, die Mannschaft dahingegen spielt da keine allzu große Rolle. Rimbert verfällt da fast in ein Anhimmeln, das poetisch-odenhafte Züge annehmen kann, aber teils auch etwas zu schwärmerisch gerät (in meinen Augen). Ob man da einen « modernen Mazzini » erahnen kann ?


    Schnell gelesen, interessant, wenn wir einiges vom Entdecker erfahren, aber eventuell zu selbstbezogen ?!


    AUTOR :

    Emmanuel Rimbert wurde 1950 in Dieppe/Normandie geboren. Er arbeitet seit vielen Jahren für den Quai d’Orsay mit Posten in Norwegen, der Slowakei. Zunächst als (Lehr-)Beauftragter der Frankophonie. Derzeit ist er politischer Berater der Botschaft in Brüssel.


    Éditeur : Magellan & Cie (13 octobre 2009)

    Langue : Français

    Broché : 174 pages

    ISBN-10 : 2350741478

    ISBN-13 : 978-2350741475

    Poids de l'article : 40.8 g

  • Und eine niederländische Ausgabe:

    Overwintering op Nova Zembla: Willem Barentsz en de expeditie om de Noord

    Ich weiß nicht, warum Du dies als niederländische Ausgabe her reinstellst. Diese wäre eventuell eine andere Bearbeitung des selben Stoffes, aber ist natürlich nicht eine niederländische Ausgabe des von mir vorgestellten Buches.

  • Diese wäre eventuell eine andere Bearbeitung des selben Stoffes, aber ist natürlich nicht eine niederländische Ausgabe des von mir vorgestellten Buches.

    Du hast natürlich recht aber für mich ist es eher lesbar als eine französische Ausgabe des gleichen Stoffes. Ich hatte ein halbes Jahr französich und das vor 63 Jahren, da geht also gar nichts mehr. :lol:

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker: