Kurzbeschreibung:
Karwoche 1814. In Europa toben die Befreiuungskriege gegen Napoleon, die Welt ist in Aufruhr. Auch das Leben des westfälischen Bauernsohns Jeremias Vogelsang, der sich mit anderen geduldeten Deserteuren in seiner Heimat aufhält, gerät aus den Fugen. Vorgeblich, weil Jeremias desertiert ist, in Wahrheit jedoch, um sich des unerwünschten Liebhabers seiner Tochter zu entledigen, ruft Amtmann Boomkamp zur Hatz auf "den Verräter" auf. Von Gendarmen gejagt, bleibt Jeremias nur die Flucht ins Moor, das auch allerlei lichtscheuem Gesindel Zuflucht bietet - eine schicksalhafte Entscheidung, wie sich bald zeigt. Denn hier kommt Jeremias einem Rätsel der Vergangenheit auf die Spur, einem Geheimnis, das sein eigenes Leben umgibt.
Über den Autor
Mani Beckmann, 1965 in Alstätte/Westfalen geboren, studierte Film- und Fernsehwissenschaft und Publizistik in Berlin. Er ist freier Filmjournalist und Drehbuchlektor sowie Autor von Kriminalromanen und historischen Romanen. Er ist Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller (VS), in der Krimi-Autorengruppe "Das Syndikat" und im Autorenkreis Historischer Roman "Quo Vadis".
Mani Beckmann ist verheiratet und Vater eines Sohnes. Er lebt in Berlin-Schöneberg.
Meine eigene Meinung:
Die eigentliche Handlung des Buches spielt im Jahr 1814 während der Zeit der Befreiungskriege gegen Napoleon, dreht sich aber um eine dörfliche Tragödie, die mit der Vergangenheit und Herkunft der Hauptfigur zusammenhängt, und um die turbulenten Erlebnisse, bei denen er davon Stück für Stück erfährt.
Mani Beckmann hat gut die Atmosphäre des kleinen, abgelegenen Dorfes eingefangen. Obwohl die Handlung stetig voranschreitet, wird es selten hektisch. Die beiden Parallelhandlungen, die Geschichte von Jeremias' Herkunft und seine eigenen Erlebnisse sind geschickt verwoben und schaffen den gelungenen Spannungsbogen. Auch die Figuren sind vielschichtig gestaltet und ausgezeichnet beschrieben. Oft ändert sich der Blickwinkel des Lesers durch langsam auftauchende neue Informationen.
Kein typischer historischer Roman, weil die Handlung ähnlich auch in einer ganz anderen Zeit und Umgebung spielen könnte. In gewisser Weise gleicht das Buch eher einem (historischen) Krimi mit seiner Spurensuche als Hauptmotiv.
Das Buch sieht unscheinbar aus, aber ich habe den "Moorteufel" fast nicht mehr aus der Hand legen können, bevor ich ihn durch hatte, weil alles stimmig war. Temporeicher historischer Krimi, spannende Story.
Ein Buch, das mit seinem ganz eigenem Flair den Leser sofort in seinen Bann schlägt.
Gruß
Baumbart