Charlotte Brontë - Jane Eyre (ab 04.01.2021)

  • Sollte so sein, aber mal ehrlich? Wer will schon das was ihm eigentlich gut täte?

    Es ist doch irgendwie immer so daß man das will was man nicht haben kann oder was schlecht für einen ist

    Ist das so? :shock: Okay, das war bei mir bisher nicht so. Ich schaue immer darauf, dass ich Wege gehe, die meiner Seele gut tun. :) (Demnach würde ich einen riesen Bogen um Rochester machen :-,) Und ich denke, es gibt genügend Männer, die Jane eindeutig Miss Ingram vorziehen würden. Ich bin gespannt bezüglich Mr. Rochester - vielleicht habt ihr Recht und er ist gar nicht so schlimm und ich befinde mich auf dem Holzweg. :wink: Aber derzeit halte ich ihn für einen rein oberflächlichen, charakterlosen Mann, der mehr Schwächen, als Stärken hat und andere Menschen für sich benutzt. :uups:

    "Herr, in mir ist es finster, aber bei dir ist das Licht. Ich bin einsam, aber du verlässt mich nicht. Ich bin kleinmütig, aber bei dir ist Hilfe. Ich bin unruhig, aber bei dir ist der Friede. Ich verstehe deine Wege nicht, aber du weisst den Weg für mich." (Dietrich Bonhoeffer) :love:


    "Don't look to the left or the right, look up to the throne of God."


    :study: "Die Bibel - AT und NT" + Kommentare von William MacDonald (Langzeitprojekt) :flower:

    :study: "Das Geisterhaus - Isabell Allende" (Minileserunde)



  • Sollte so sein, aber mal ehrlich? Wer will schon das was ihm eigentlich gut täte?

    Es ist doch irgendwie immer so daß man das will was man nicht haben kann oder was schlecht für einen ist

    Ich glaube, Rochester will sich und seine Lebensweise wirklich ändern. Zu Jane ist er in dieser Hinsicht ehrlich, manchmal fast schon wehleidig, weil ihn seine Vergangenheit quält. Was den zweiten Punkt betrifft, so stimme ich dir zu. Habe es zwar zuerst nicht so gesehen, aber das könnte durchaus so sein und würde auch zu seinem Charakter passen. Er hält sich vielleicht nicht für würdig, Janes Ehemann zu werden, da es so viele dunkle Seiten in ihm gibt.


    Ist das so? Okay, das war bei mir bisher nicht so. Ich schaue immer darauf, dass ich Wege gehe, die meiner Seele gut tun.

    Das sollte man machen, und ich finde es toll, dass du so denkst. Andererseits gibt es ganz viele Menschen, die aus Angst vor Veränderung oder Bequemlichkeit lieber das behalten oder in Kauf nehmen, was sie haben, auch das Schlechte. Im Fall von Rochester scheint mir irgendwie noch eine Selbststrafe mit im Spiel zu sein.

  • Andererseits gibt es ganz viele Menschen, die aus Angst vor Veränderung oder Bequemlichkeit lieber das behalten oder in Kauf nehmen, was sie haben, auch das Schlechte.

    Ja, der Teufel den du kennst...

    Es ist schwer gewohnte Pfade zu verlassen, vor allem wenn man denkt es nicht besser verdient zu haben. Wer soll es ihm auch besser beigebracht haben? Für seine Familie war er ja als "zweiter" Sohn wohl auch nicht von belang. Wobei er ja nicht wie viele andere jüngere Geschwister zu dieser Zeit zur Kirche oder Millitär geschickt wurde.

    We´re all Stories in the End. Just make it a good one. - The Doctor


    Glücklich sein bedeutet nicht das Beste von allem zu haben, sondern das Beste aus allem zu machen!



  • Zu Rochester möchte ich gern noch etwas loswerden. Die Sympathien liegen eindeutig bei Jane, und trotzdem kann ich mir nicht helfen - ich mag ihn, glaube ich, von allen Charakteren am meisten. Als Figur ist er faszinierend, weil ihn etwas quält und ihn auf Thornfield hält, obwohl er es so oft wie möglich verlässt. Seine Ruhelosigkeit und seine nonchalante Art, die oft auch einen melancholischen Unterton hat und dazu im Kontrast steht, machen unheimlich neugierig.


    Dazu kommt sein Geheimnis, das er nicht einmal mit Jane teilt, der er doch fast alles erzählt, was es über ihn zu erzählen gibt. Und Jane beginnt, seine Maskerade zu durchschauen. Sie ist zwar oft brüskiert von seinen Spielchen und seiner Schroffheit, aber was mir gut gefällt, ist, dass sie nicht über ihn urteilt. Nicht nur, weil sie ihn liebt, sondern weil sie seine Not in ihren Gesprächen wirklich heraushört und bereit wäre, zu helfen, wenn es in ihrer Macht läge (ich glaube wirklich, das täte sie!).

  • Kapitel 14-16

    Nur, ich glaube, ihm zu sagen das er nicht gut aussieht, das hätte ich mich nicht getraut. :totlach: Und ich kann mit Schroffheit auch nicht gut umgehen.... Das bewundere ich echt an ihr, da möchte ich mir eine Scheibe abschneiden. Und das zu der Zeit.... Hut ab.

    Ich hätte mich das auch nicht getraut, wobei es mir aber auch durchaus in einem unbedachten Moment so ehrlich von den Lippen hätte kommen können :lol:

    Ich habe mich aber gefragt, ob Menschen früher wirklich so gesprochen haben; also so perfekt geschliffen. Aus dem Stehgreif könnte ich nie und nimmer so formulieren

    Ja, so geht es mir schon die ganze Zeit! Ich komme mir beim Lesen richtig "ungebildet" vor in rhetorischer Hinsicht :pale:

    Diesen Satz fand ich toll. Ich kann ihn so gut nachvollziehen. Wenn mich jemand fragen würde, ob ich einen guten Freund rein äußerlich attraktiv finde - ich könnte es gar nicht so genau sagen. Allein dadurch, dass ich ihn kenne und schätze, wird er für mich schön.

    Ich kann auch meist das Aussehen von jemandem schlecht beschreiben, weil ich mich sehr auf die Persönlichkeit, den Charakter konzentriere - die ich "Schönheit" immer vorziehe. "Wahre Schönheit kommt von innen".

    Ich schaffe es leider nicht, wünsche euch aber noch viel Spaß bei der Leserunde und werde das Buch für mich alleine lesen.

    Schade, ich würde mich freuen, wenn du es doch schaffts, den einen oder anderen Kommentar zwischendurch zu schreiben :)


    Den nächtlichen Zwischenfall finde ich auch sehr interessant, ich bin gespannt, wie sich das Ganze auflöst - denn ich kann mir nicht vorstellen, dass Grace die Schuldige ist.

    Lesen ist ein großes Wunder. Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach


    :study: Das lese ich gerade: *klick*

  • Kapitel 17-19

    Vielleicht hätte Rochester wenigstens etwas sagen können, um die Lästermäuler in Bezug auf Gouvernanten zum Schweigen zu bringen.

    JA, das hätt er definitiv tun müssen. Hier agiert er herzlos und egoistisch - was ihn mir derzeit nicht sympathischer macht. Er hat seine guten Seiten - auch ich schätze z. B. Ehrlichkeit und Direktheit - aber für mich überwiegen diese nicht seine Schwächen...

    denn er ist zugleich der Dreh- und Angelpunkt und in Janes Augen der schönste Mann des Abends. Eigentlich hat er das gar nicht verdient in diesem Fall, aber sie ist nun mal verliebt.

    ... weswegen ich auch hoffe, dass Jane die rosarote Brille, die sie nun aufhat, schnellstens wieder absetzt. Sie "darf" ruhig verliebt sein, aber sie sollte sich - um ihrer selbst Willen - seiner Fehler doch stets bewusst sein. Das schmälert meiner Meinung nach die Liebe nicht, schützt aber vor Enttäuschungen.

    Mhm, ich glaube nicht, dass da etwas abgesprochen ist. Dafür agiert mir Miss Ingram zu boshaft und zu arrogant gegenüber Jane. Sie rümpft ja regelrecht das Näschen, wenn die "Gouvernante" ihr auch nur ein Stückchen zu Nahe kommt. [-( Diese Frau finde ich einfach nur schrecklich. Ich glaube vielmehr, dass Mr. Rochester nicht aus seinem "alten Muster" fallen kann und sich mal wieder eine Frau sucht, von der er weiß, dass sie ihn bloß ausnutzen wird. Ihm scheint da die "äußere Hülle" mehr Wert zu sein, als der Charater einer Frau und das macht ihn für mich absolut uninteressant.

    Ich glaube ebenfalls, dass hier nichts abgesprochen ist. Das Handeln nach alten Mustern finde ich eine sehr gute Erklärung!

    Das er sich als Wahrsagerin ausgibt und ihn niemand erkennt, fand ich etwas unglaubwürdig. :-k Ich würde jetzt mal behaupten, dass man es bemerkt, wenn ein Mann sich als Frau verkleidet und zudem ist er doch recht groß oder? Aber während des Dialogs bin ich tatsächlich auch nicht darauf gekommen, dass er es ist.

    Als sich herausstellt, dass Rochester sich als Wahrsagerin verkleidet hat, ging es mir so: ?(:scratch::-s Ich habe keine Ahnung, was er damit bezwecken will?! Sehr seltsam, das Ganze.


    Auch die Ankunft des Fremden - Mason - wirft viele Fragen auf. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht.

  • ... weswegen ich auch hoffe, dass Jane die rosarote Brille, die sie nun aufhat, schnellstens wieder absetzt. Sie "darf" ruhig verliebt sein, aber sie sollte sich - um ihrer selbst Willen - seiner Fehler doch stets bewusst sein. Das schmälert meiner Meinung nach die Liebe nicht, schützt aber vor Enttäuschungen.

    Das hast du sehr schön ausgedrückt. :thumleft: Ich hoffe auch, dass Jane, ihm gegenüber, weiterhin auf ihren Verstand setzt. :)


    Und schön zu lesen, dass du Rochester ähnlich einschätzt wie ich. :friends:


    Die Wahrsagerei halte ich wieder für eine seiner Spielereien. :roll: Im Grunde hat er ja nicht viel neues erfahren. Das Miss Ingram nur an seinem Herrenhaus interessiert ist, scheint ihn immerhin nicht sonderlich zu stören.

    "Herr, in mir ist es finster, aber bei dir ist das Licht. Ich bin einsam, aber du verlässt mich nicht. Ich bin kleinmütig, aber bei dir ist Hilfe. Ich bin unruhig, aber bei dir ist der Friede. Ich verstehe deine Wege nicht, aber du weisst den Weg für mich." (Dietrich Bonhoeffer) :love:


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  • ... weswegen ich auch hoffe, dass Jane die rosarote Brille, die sie nun aufhat, schnellstens wieder absetzt. Sie "darf" ruhig verliebt sein, aber sie sollte sich - um ihrer selbst Willen - seiner Fehler doch stets bewusst sein. Das schmälert meiner Meinung nach die Liebe nicht, schützt aber vor Enttäuschungen.

    Wäre Liebe echte Liebe, wenn sie nicht auch Fehler toleriert? Das klingt wahrscheinlich hoffnungslos romantisch, und trotzdem sucht man sich denjenigen, dem man Gefühle entgegenbringt, ja nicht aus. Jane hat zwar einen scharfen Verstand und hört in der Regel auf ihre Vernunft, aber ihre Gefühle Rochester gegenüber kann sie nicht einfach ausschalten, so rüpelhaft er sich auch benehmen mag.

  • Wäre Liebe echte Liebe, wenn sie nicht auch Fehler toleriert?

    Das ist eine gute Frage, aber schwierig zu beantworten. Ich denke man kann die Fehler eines geliebten Menschen so lange hinnehmen und akzeptieren, wie diese Fehler einem selbst nicht seelisch oder körperlich schaden. Da würde ich eine klare Grenze ziehen. Sobald die Fehler eines anderen Menschen einem selbst nicht gut bekommen, sollte man sich entfernen und die Vernunft dem Herzen vorziehen. Momentan spielt er sehr mit Janes Gefühlen und somit finde ich es richtig und gut, dass sie sich distanziert.

    "Herr, in mir ist es finster, aber bei dir ist das Licht. Ich bin einsam, aber du verlässt mich nicht. Ich bin kleinmütig, aber bei dir ist Hilfe. Ich bin unruhig, aber bei dir ist der Friede. Ich verstehe deine Wege nicht, aber du weisst den Weg für mich." (Dietrich Bonhoeffer) :love:


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  • Sobald die Fehler eines anderen Menschen einem selbst nicht gut bekommen, sollte man sich entfernen und die Vernunft dem Herzen vorziehen.

    Da stimme ich dir zu. Nur leider ist das in der Praxis oft schwer umzusetzen.


    Was für mich die Beziehung Jane / Rochester so spannend macht, sind ihre Paralellen im Lebenslauf. Auch Jane hat eine schlimme Vergangenheit, aber im Vergleich zu Rochester ist sie stark genug, sich mit ihr zu versöhnen und mit ihr abzuschließen. Ich könnte mir vorstellen, dass sie ihm gerne helfen möchte, weil sie spürt, dass er sie braucht und Ähnliches durchgemacht hat.


    Wir sind es in den "normalen" literarischen Liebesgeschichten gewöhnt, dass man sich wohlfühlt mit den Verliebten, sie anschmachtet und sie nett findet. Meist gehen sie gemeinsam auf Wolke Sieben und haben höchstens mit äußeren Umständen zu kämpfen. Hier findet ein innerer Kampf statt, den Rochester zu überwinden hat. Er liebt Jane ohne Zweifel, aber er kann es ihr nicht offen zeigen. Nicht nur, weil sie unterschiedlichen Standes sind (ich wette, Rochester würde sich nicht darum scheren), sondern weil er sich vor Jane schämt und zugleich nicht ohne sie sein kann.

  • Es bedarf des Mutes und einer immensen Stärke, sich aus einer ungesunden Beziehung zu entfernen. Aber unmöglich ist es keinesfalls und der einzige Weg die Selbstachtung und das innere seelische Gleichgewicht zu wahren. :) Jane ist da - bisher - das beste Beispiel. Und ich bewundere sie sehr dafür. :pray:


    @Yael

    Dieses "sich vor Jane schämen", sehe ich bei Rochester bisher nicht. Er scheint sich sehr auf die Hochzeit mit der Ingram zu freuen, himmelt sie an und schwärmt vor Jane von ihr. Ich denke für ihn ist die Ingram ein "Jackpott", weil er sich von dem Äußerlichen blenden lässt. Jane hingegen hält er sich bloß warm, als seine Angestellte - jemand mit dem er reden kann. Eine wahre Liebe ihr gegenüber sehe ich noch nicht. Eher wieder Spielereien und ein austesten seiner Grenzen bei ihr.


    Aber interessant, wie unterschiedlich wir das für uns deuten. :D

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  • Also ich bin froh wenn die ganze Gesellschaft Thornfield wieder verläßt. Ich kann diese arrogannte Blanche Ingram nicht ausstehen. Sich damit zu brüsten wie sie und ihre Geschwister früher den Gouvernanten das Leben schwer gemacht haben - als wäre das eine persönliche Glanzleistung. :wuetend:

    Sie behandelt das Personal von Thornfield wie Dreck, genau wie Adele

    Zitat

    "Du lästiger Aff! Wer hat dich ans Fenster gesetzt damit du falschse Auskunft gibst?"

    Sie ist das Ebenbild ihrer furchtbaren Mutter, die Jane bewertet ohne auch nur ein Wort mit ihr gesprochen zu haben.

    Die Sache mit der Wahrsagerin war ein guter Test von Rochester. Wahrscheinlich hat er ihr in Verkleidung ihr Berechnung und Geldgier aufgezeigt. Er hat diesen Typ Frau ja schon kennengelernt. Er hat ihn bestimmt amüsiert Blanche so auflaufen zu lassen ohne seine Maske vom charmanten Gastgeber zu verlieren. Denn wenn er zu ihr als Rochester so ehrlich gewesen wäre hätte das einen Affront gegeben!

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  • Kapitel 17-19 (Zweiter Band, 2-4)

    Zu den Kapiteln ist ja schon einiges gesagt worden. Ich fand eure Gedanken zum Verhalten Mr. Rochesters sehr interessant und bin selbst zwiegespalten, was ich darüber denken soll. Seinen Auftitt als Wahrsagerin fand ich reichlich seltsam. Für mich fühlte es sich so an, als wollte er Jane durch die Hintertür aushorchen. Spielt er mit ihr? Oder trägt er wirklich einen inneren Kampf mit sich selbst aus und weiß sich nicht anders zu helfen?
    Jane erkennt auf jeden Fall, dass Mr. Rochester Blanche Ingram nicht wirklich liebt und sie befürchtet, dass er sie nur aufgrund ihrer gesellschaftlichen Position heiraten wird. Diese Befürchtung ist es, die Jane besonders quält, und nicht etwa Eifersucht.


    Irritiert hat mich der plötzliche - und mehrmalige - Wechsel ins Präsens. Kam das im Buch schon öfter vor und ist mir bloß nicht aufgefallen?

  • Breonna Mir ist bisher gar kein Wechsel ins Präsens aufgefallen. :uups: Hast du einen Beispielsatz mit Seitenangabe?

    "Herr, in mir ist es finster, aber bei dir ist das Licht. Ich bin einsam, aber du verlässt mich nicht. Ich bin kleinmütig, aber bei dir ist Hilfe. Ich bin unruhig, aber bei dir ist der Friede. Ich verstehe deine Wege nicht, aber du weisst den Weg für mich." (Dietrich Bonhoeffer) :love:


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  • Irritiert hat mich der plötzliche - und mehrmalige - Wechsel ins Präsens. Kam das im Buch schon öfter vor und ist mir bloß nicht aufgefallen?

    Ja, das fiel mir auch auf, und es erscheint auch wieder in späteren Kapiteln (und wieder habe ich das Buch nicht da für Beispiele! :roll:). Gestört hat es mich nicht wirklich, denn ich nehme an, dass es als Stilmittel verwendet wird, etwa wenn Jane aufgeregt ist oder die Situation so gegenwärtig, dass es gar nicht anders geht, als ins Präsens zu verfallen. Normalerweise fände ich das auch seltsam, so aber passt es irgendwie.

  • Eleonorah Klar, gern :)

    Zum Beispiel (bei mir) Band 2, Kapitel 2 (entspricht Kapitel 17), Seite 248 (17. Seite des Kapitels): "Endlich wird der Kaffee gebracht und die Herren werden hereingerufen."

    Wie lieb, dankeschön! :friends:

    Ich halte es - wie Yael - auch für ein Stilmittel, ich glaube man spricht da auch von einem "szenischen Präsens"? Dadurch soll der Leser näher und intensiver an das Geschehen herangeführt werden. Und ich fühle mich dann tatsächlich mehr im Geschehen und denke auch, dass dies in - für Jane - besonders aufregenden, interessanten Situationen geschieht. Mir gefällt dieser Wechsel sehr und ich bin bisher auch gar nicht darüber gestolpert.

    "Herr, in mir ist es finster, aber bei dir ist das Licht. Ich bin einsam, aber du verlässt mich nicht. Ich bin kleinmütig, aber bei dir ist Hilfe. Ich bin unruhig, aber bei dir ist der Friede. Ich verstehe deine Wege nicht, aber du weisst den Weg für mich." (Dietrich Bonhoeffer) :love:


    "Don't look to the left or the right, look up to the throne of God."


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  • Kapitel 20 - 22 bzw. 5 - 7 Band 2


    Kapitel 20


    Das 20. Kapitel startete sehr spannend. Ein Schrei mitten in der Nacht, Kampfgeräusche im dritten Stock und das alles direkt über Janes Kammer. :shock: Scheinbar ist es Mason, der um Hilfe ruft. Rochester schreitet ein, erklärt dem Personal aber, dass lediglich jemand einen schlechten Traum gehabt hätte. Was hat es mit diesem dritten Stock auf sich? Dort befindet sich ein kleiner Raum, in welchem sich Grace Pool aufhält. Aber...kommt dieses Knurren und Schnappen auch von ihr? Mir kommt es so vor, als würde dort "etwas" leben, dass von Grace versorgt wird? Immerhin bekommt sie ja sehr viel mehr Geld als die anderen Bediensteten. Vielleicht...weil sie das Geheimnis ebenso hütet.


    Mason blutet. Was hat er da oben nachsehen wollen?

    Wie Rochester in dieser Situation mit Jane umgeht, fand ich alles andere als gut.

    Er sperrt sie tatsächlich für gut eine bis zwei Stunden da oben ein, mit einem blutenden Mann und einer oder zwei? irren Personen/Kreaturen. Auch seine drohenden Worte, dass sie keine Fragen stellen dürfe und Mason ebenso nicht reden dürfe...fand ich schrecklich. Da hat Rochester etwas "böses" an sich.


    Mason redet dann aber doch etwas über den Vorfall. Sie hat ihm den Rest gegeben. Wer ist sie? Sollte es Grace Pool sein, dann wüsste ich nicht, warum Rochester sie im Hause behalten sollte. Er wurde von Zähnen verletzt. Mason hingegen schien gute Beweggründe gehabt zu haben. Er wollte mit der Person reden und ihr helfen. Und was für ein "Medikament" verabreicht Rochester ihm? :-k


    Rochesters Gemüt schlägt wieder urplötzlich um. Im Garten pflückt er eine Blume für Jane und ich hatte das Gefühl, er wollte sie unbedingt besänftigen, damit sie bloß mt niemandem redet. Für mich war das wieder purer Eigennutz. [-( Er säuselt davon, dass er ein "Werkzeug" gefunden hat, dass ihn heilen kann. Am Ende erwähnt er, dass es Miss Ingram ist. Er schwärmt vor Jane von ihr und fragt Jane allen ernstes ob sie in der Nacht vor der Hochzeit bei ihm sein kann, um von Miss Ingram zu schwärmen. :roll: Man merkt aber auch, dass Jane sich innerlich distanziert. Sie will erst nicht neben ihm sitzen und nickt seine Worte über Miss Ingram einfach ab. Ich denke anders könnte sie diese Stuation auch nur schwer durchleben.


    Kapitel 21


    John Reed ist verstorben und...oh Wunder...die sterbende Mrs. Reed möchte noch einmal mit Jane reden.


    Was ich unglaublich gut und tröstlich fand war, dass Jane Rochester darum bittet, Adele und sie aus dem Hause zu schaffen, bevor die furchtbare Ingram dort einzieht. Sie selbst hat gemerkt, dass Adele sonst bei einer zweiten "Mrs. Reed" aufwachsen müsste. Ein wirklich edler Zug ihrerseits. :love::pray: Rochester bietet sich an, ihr eine neue Stelle zu suchen. Ich denke da spricht wieder sein "Kontrollwahn" aus ihm.


    Jane besucht Mrs. Reed und diese bleibt unverändert eine schreckliche, missgünstige Frau. Bei der Betrachtung der sterbenden Mrs. Reed denkt Jane noch einmal an Helen Burns. Das fand ich sehr rührend. :love: Die Kleine hat noch immer einen Platz in Janes Herzen und hat sie nachhaltig beeindruckt.


    Schließlich rückt Mrs. Reed mit der Sprache heraus. Sie hat drei Jahre einen Brief von Mr. Eyre zurückgehalten. In diesem bot er an, Jane zu adoptieren und ihr später sein Vermögen zu vererben. :shock: Die missgünstige Frau hat den Brief aber nicht weitergeleitet, weil sie Jane kein Glück gönnt. Sie hat ihm geschrieben, Jane sei tot. :evil: Einfach unglaublich! Stark, dass Jane trotz allem ruhig bleibt und dieser Frau verzeihen kann.


    Kapitel 22


    Nach einem Monat kehrt Jane zu Rochesters Anwesen zurück. Die Hochzeit steht bevor und er hat Miss Ingram eine Kutsche gekauft. Jane hegt noch immer leise Gefühle für ihn. Rochester scheint die Bediensteten des Herrenhauses irgendwie in seiner Nähe behalten zu wollen. Da alles so still um Miss Ingram und Rochester ist, hofft Jane, dass es doch nicht zur Hochzeit kommt. Ich kann sie verstehen. Eine kleine Hoffnung hat man ja immernoch. Doch ist sie äußerlich schon sehr distanziert ihm gegenüber und das finde ich gut und richtig. :thumleft:

    "Herr, in mir ist es finster, aber bei dir ist das Licht. Ich bin einsam, aber du verlässt mich nicht. Ich bin kleinmütig, aber bei dir ist Hilfe. Ich bin unruhig, aber bei dir ist der Friede. Ich verstehe deine Wege nicht, aber du weisst den Weg für mich." (Dietrich Bonhoeffer) :love:


    "Don't look to the left or the right, look up to the throne of God."


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  • Wie Rochester in dieser Situation mit Jane umgeht, fand ich alles andere als gut.

    Er sperrt sie tatsächlich für gut eine bis zwei Stunden da oben ein, mit einem blutenden Mann und einer oder zwei? irren Personen/Kreaturen. Auch seine drohenden Worte, dass sie keine Fragen stellen dürfe und Mason ebenso nicht reden dürfe...fand ich schrecklich. Da hat Rochester etwas "böses" an sich.

    Es ist schon spannend und interessant, dass wir da so ganz andere Blickwinkel haben. Mir kam Rochesters Handeln eigentlich sehr Jane gemäß vor: er sucht sie von allen Leuten als diejenige aus, die am ehesten einen klaren Kopf behält und verschwiegen ist im Bezug auf "das Geheimnis". Fachkenntnisse in Erste Hilfe werden ja nicht von ihr verlangt. Wirklich Angst scheint Jane auch nicht zu haben, obwohl sie sich natürlich unbehaglich fühlt. Kapitel 20 war richtig toll. Man will einfach wissen, was da oben haust.


    Er säuselt davon, dass er ein "Werkzeug" gefunden hat, dass ihn heilen kann. Am Ende erwähnt er, dass es Miss Ingram ist.

    Ich bin mir nicht ganz sicher, ob er wirklich Miss Ingram meint, auch wenn sein Verhalten hier echt mies ist. Aber er benimmt sich reichlich merkwürdig, als es zum vorübergehenden Abschied kommt. Er fragt Jane, was man tut, wenn man sich trennt, und er wäre nicht einmal mit einem Kuss zufrieden... Sapperlot, ganz schön forward, der Edward!


    Jane besucht Mrs. Reed und diese bleibt unverändert eine schreckliche, missgünstige Frau.

    Ganz ehrlich, die Kapitel mit Tante Reed fand ich anstrengend. Sie haben mich wenig berührt, da ich merke, dass ich mehr über Rochester und sein Geheimnis erfahren möchte... mir fiel aber etwas auf, das mich bewegt hat in Janes Verhalten, ihrer Tante zu vergeben. Mr. Reeds Schwester (Janes Mutter) stand wohl zeitlebens in seiner Gunst höher als die eigene Frau. Jane als die Tochter war sozusagen die "Nachfolgerin", die Tante Reed immer daran erinnert hat, zweite Wahl zu sein. Obwohl sie hartherzig und verbittert bleibt, kann Jane sie verstehen und macht ihren Frieden mit ihr.

  • Kommentare Kapitel 20 - 22

    Es ist schon spannend und interessant, dass wir da so ganz andere Blickwinkel haben.

    Allerdings! :lol::friends:Gerade das macht eine Leserunde doch aus. :thumleft:

    Wirklich Angst scheint Jane auch nicht zu haben, obwohl sie sich natürlich unbehaglich fühlt. Kapitel 20 war richtig toll. Man will einfach wissen, was da oben haust.

    Dieses Unbehagen finde ich schon schlimm genug. :-? Würde jemand einen geliebten Menschen einfach so allein in der Situation lassen? Zumal Jane mit dem Ganzen gar nichts zu tun hat. Er hätte auch versuchen können Mason mit Jane in ihr kleines Kämmerchen zu bringen. Aber da hatte er wieder zu viel Angst, dass - offenbar - sein Geheimnis auffliegt. [-(

    Er fragt Jane, was man tut, wenn man sich trennt, und er wäre nicht einmal mit einem Kuss zufrieden... Sapperlot, ganz schön forward, der Edward!

    Das fand ich aber auch frech...:shock: Das ist genau das was ich meine...er hält sich schöne alle Damen von Interesse warm. [-( Wie kann er erst etwas über die "dralle" :roll: Ingram säuseln und dann die anständge Jane in so eine unangenehme Lage bringen??

    Mr. Reeds Schwester (Janes Mutter) stand wohl zeitlebens in seiner Gunst höher als die eigene Frau. Jane als die Tochter war sozusagen die "Nachfolgerin", die Tante Reed immer daran erinnert hat, zweite Wahl zu sein. Obwohl sie hartherzig und verbittert bleibt, kann Jane sie verstehen und macht ihren Frieden mit ihr.

    Ich fand die Szene mit Mrs. Reed sehr wichtig, zeigt diese doch, dass Menschen sich selten ändern. Jane könnte so liebreizend wie irgend möglich zu Mrs. Reed sein, diese wäre nach wie vor bösartig zu ihr. Das ist dann ein klares Zeichen, das man von diesen Menschen fortgehen muss. Und für mich rechtfertigt die Angelegenheit von Janes Mutter, das Verhalten von Mrs. Reed nicht und macht es auch nicht verständlich, sondern nur noch schlimmer. Was kann denn das arme Kind für diese Eifersüchteleien? Gar nichts.


    Und ich denke Jane vergibt Mrs. Reed aufgrund ihres Gottesglaubens, der besagt, dass wir auch unserem Feinde vergeben sollten. Ich glaube nicht, dass sie Mrs. Reeds Situation verstehen will, sondern dass hier noch einmal ihre Gottergebenheit untermalt wird. Eine so starke Geste. :pray::love:

    "Herr, in mir ist es finster, aber bei dir ist das Licht. Ich bin einsam, aber du verlässt mich nicht. Ich bin kleinmütig, aber bei dir ist Hilfe. Ich bin unruhig, aber bei dir ist der Friede. Ich verstehe deine Wege nicht, aber du weisst den Weg für mich." (Dietrich Bonhoeffer) :love:


    "Don't look to the left or the right, look up to the throne of God."


    :study: "Die Bibel - AT und NT" + Kommentare von William MacDonald (Langzeitprojekt) :flower:

    :study: "Das Geisterhaus - Isabell Allende" (Minileserunde)