Kommentare Kapitel 20 - 22
Es ist schon spannend und interessant, dass wir da so ganz andere Blickwinkel haben.
Allerdings! Gerade das macht eine Leserunde doch aus.
Wirklich Angst scheint Jane auch nicht zu haben, obwohl sie sich natürlich unbehaglich fühlt. Kapitel 20 war richtig toll. Man will einfach wissen, was da oben haust.
Dieses Unbehagen finde ich schon schlimm genug. Würde jemand einen geliebten Menschen einfach so allein in der Situation lassen? Zumal Jane mit dem Ganzen gar nichts zu tun hat. Er hätte auch versuchen können Mason mit Jane in ihr kleines Kämmerchen zu bringen. Aber da hatte er wieder zu viel Angst, dass - offenbar - sein Geheimnis auffliegt.
Er fragt Jane, was man tut, wenn man sich trennt, und er wäre nicht einmal mit einem Kuss zufrieden... Sapperlot, ganz schön forward, der Edward!
Das fand ich aber auch frech... Das ist genau das was ich meine...er hält sich schöne alle Damen von Interesse warm.
Wie kann er erst etwas über die "dralle"
Ingram säuseln und dann die anständge Jane in so eine unangenehme Lage bringen??
Mr. Reeds Schwester (Janes Mutter) stand wohl zeitlebens in seiner Gunst höher als die eigene Frau. Jane als die Tochter war sozusagen die "Nachfolgerin", die Tante Reed immer daran erinnert hat, zweite Wahl zu sein. Obwohl sie hartherzig und verbittert bleibt, kann Jane sie verstehen und macht ihren Frieden mit ihr.
Ich fand die Szene mit Mrs. Reed sehr wichtig, zeigt diese doch, dass Menschen sich selten ändern. Jane könnte so liebreizend wie irgend möglich zu Mrs. Reed sein, diese wäre nach wie vor bösartig zu ihr. Das ist dann ein klares Zeichen, das man von diesen Menschen fortgehen muss. Und für mich rechtfertigt die Angelegenheit von Janes Mutter, das Verhalten von Mrs. Reed nicht und macht es auch nicht verständlich, sondern nur noch schlimmer. Was kann denn das arme Kind für diese Eifersüchteleien? Gar nichts.
Und ich denke Jane vergibt Mrs. Reed aufgrund ihres Gottesglaubens, der besagt, dass wir auch unserem Feinde vergeben sollten. Ich glaube nicht, dass sie Mrs. Reeds Situation verstehen will, sondern dass hier noch einmal ihre Gottergebenheit untermalt wird. Eine so starke Geste.