C. S. Harris - Die Schatten von Westminster / What Angels Fear

  • Kurzmeinung

    Bellis-Perennis
    Mord und Intrigen in London 1811
  • Kurzmeinung

    Tine13
    Super spannender Auftakt einer historischen Krimireihe die in London spielt
  • London 1811 - in einer alten Kirche nahe Westminster Abbey wird eine junge Frau bestialisch ermordet aufgefunden. Durch eine verräterische Duellpistole am Tatort fällt der Verdacht sofort auf den jungen Edelmann Sebastian St. Cyr. Bei seiner Festnahme gelingt Sebastian dank seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten aber zum Glück die Flucht! Da er die Londoner Polizei für unfähig erachtet, beschließt St. Cyr. selbst die Ermittlungen zum Mord anzugehen. Gar nicht so einfach, wenn man auf der Flucht ist! Zum Glück helfen ihm seine Erfahrungen als Geheimagent im Krieg, seine Freunde und sogar sein ungeliebter Vater....


    Der historische Kriminalroman “Die Schatten von Westminster (Sebastian St. Cyr-Reihe 1)" von Autorin C. S. Harris ist Auftakt einer spannenden historischen Serie, gekrönt mit einem sehr sympathischen Ermittler, die Anfang des 19. Jahrhunderts in London spielt. Der junge Adelige Viscount St. Cyr. ist dabei ein richtiger Draufgänger, mit ungewöhnlichen Fähigkeiten. Ausgestattet durch sein angeborenes Bithil-Syndrom, hat er schnelle Reflexe, kann besser sehen und hören. Die besten Voraussetzungen für einen guten Ermittler, der wie in diesem ersten Fall, erst einmal seine eigene Haut zu retten hat!

    Die Spur ist wirklich kompliziert gestrickt, es gibt zig Motive, die für den Mord an der jungen Schauspielerin sprechen, denn nichts ist wie es scheint, Beziehungen, Verehrer, Spionage und Intrigen, führen bis in die höchsten Kreise und bedrohen selbst die Politik der Krone.

    Ein leidenschaftlicher und anschaulicher Schreibstil lassen die Seiten nur so dahinfließen, eine spannende Szene löst die nächste ab und man taucht ab in eine andere Zeit! Da stören nicht mal die Fehler, die sich noch im Text befinden.


    Mein Fazit:

    Grandioser Serien-Auftakt mit einem vielversprechenden Ermittler, der hoffentlich noch viele Fälle lösen wird! Es ist eine Freude ihm durch das historische London zu folgen! Ein James Bond aus vergangener Zeit, ein Krimi gewürzt mit etwas Sherlock Holms und Jack the Ripper, großartige Spannung inbegriffen, fand ich wirklich super:)

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb::lechz:

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „C. S. Harris - Die Schatten von Westminster (Sebastian St. Cyr-Reihe 1)“ zu „C. S. Harris - Die Schatten von Westminster“ geändert.
  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „C. S. Harris - Die Schatten von Westminster“ zu „C. S. Harris - Die Schatten von Westminster / What Angels Fear“ geändert.
  • Ein wunderbarer historischer Kriminalroman mit spannenden Figuren


    Buchmeinung zu C. S. Harris – Die Schatten von Westminster


    „Die Schatten von Westminster“ ist ein Kriminalroman von C. S. Harris, der 2020 im dp Verlag in der Übersetzung von Katharina Radtke erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet „What Angels Fear“ und ist 2005 erschienen.


    Zum Autor:
    C. S. Harris, auch bekannt als Candice Proctor und C. S. Graham, ist die USA-TODAY-Bestsellerautorin von mehr als zwei Dutzend Romanen, darunter die historische Krimi-Bestsellerserie rund um Sebastian St. Cyr. Als ehemalige Akademikerin mit einem Doktortitel in europäischer Geschichte hat Candice einen Großteil ihres Lebens im Ausland verbracht und in Spanien, Griechenland, England, Frankreich, Jordanien und Australien gelebt. Heute wohnt sie zusammen mit ihrem Ehemann, dem pensionierten Armeeoffizier Steven Harris, in New Orleans, Louisiana.


    Klappentext:
    1811, London: Die Leiche einer schönen jungen Frau wird brutal zugerichtet auf den Altarstufen einer alten Kirche in der Nähe von Westminster Abbey gefunden. Eine am Tatort entdeckte Duellpistole und die belastende Aussage eines Zeugen deuten beide auf einen Mann hin: Sebastian St. Cyr.
    Der brillante junge Edelmann mit ungewöhnlichen Fähigkeiten – der jetzt als Flüchtender um sein Leben rennt – versucht den wahren Mörder zu fangen, um seine eigene Unschuld zu beweisen. Dabei sammelt er eine Schar ungewöhnlicher Verbündeter an, darunter auch die rätselhafte Schönheit Kat Boleyn, die Sebastian vor Jahren das Herz brach.
    In der adeligen Welt der Intrigen und Spionage ist nichts so wie es scheint. Doch die Wahrheit könnte den Schlüssel zur Zukunft der britischen Krone und zu Sebastians eigener Rettung enthalten …


    Meine Meinung:
    Mich hat dieser historische Kriminalroman schon nach wenigen Seiten gefangen genommen. Der Schreibstil ist angenehm und vermittelt viel Atmosphäre. Meist wird die Perspektive der Hauptfigur Sebastian St. Cyr genutzt, so dass man auch dessen Gefühle erleben kann. Sebastian ist eine wundervoll gezeichnete Figur mit Ecken und Kanten, der aufgrund eines Gen-Defektes sehr gut hören und auch nachts sehen kann. Er ist ein nachgeborener Adliger, der glaubhaft sowohl den Lebemann als auch einen armen Schlucker darstellen kann. Unterstützt wird er vom jungen Straßendieb Tom und einem irischen Wundheiler und vielleicht von seiner Ex-Geliebten Kat Boleyn. Auch diese Nebenfiguren sind interessant gezeichnet. Auch der ermittelnde Richter Lovejoy ist gelungen. Schnell wird die Verstrickung in Agententätigkeiten deutlich, aber die Frage bleibt, ob hier der Täter zu finden ist. Mehrere Figuren wirken sympathisch, allen voran Sebastian, Tom und Lovejoy, aber besonders gefallen hat mir die Figur des intriganten Lord Jarvis, der die Machtfäden aus dem Hintergrund zieht. Er agiert skrupellos zum Wohl des Königreichs oder was er dafür hält.
    Durch die unterschiedlichen Rollen, in die Sebastian schlüpft, erhält man einen Eindruck von dem Gefälle zwischen arm und reich. Auch der politische Gegensatz zwischen Demokratie und Monarchie oder Frankreich und England wird thematisiert. Sebastian agiert mit seinen Unterstützern wie ein Geheimagent, der aber auch polizeilich gesucht wird. Immer wieder wechseln Phasen des Handelns und des Nachdenkens bei Sebastian ab, ohne das dies der Spannung schadet. Ganz im Stile eines Agententhrillers gibt es einen Showdown, bei dem Sebastian um sein Leben kämpfen muss.
    Mein einziger Kritikpunkt ist, dass Sebastian manchmal ein bisschen zu übermächtig wirkt, sowohl was Fähigkeiten als auch was seine Motive angeht.


    Fazit:
    Dieser historische Roman hat mich vor allem mit seiner Figurenzeichnung und der vermittelten Atmosphäre überzeugt. Gerne bewerte ich dieses Buch mit fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung für die Freunde historischer Kriminalromane aus.

    :study: James Lee Burke - Die Tote im Eisblock


    :musik: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • 1811: Als die Leiche der Schauspielerin Rachel York gefunden wird, deutet alles darauf hin, dass Sebastian St. Cyr der Täter ist. Doch dieser ist unschuldig, und um dies zu beweisen, muss er den wahren Täter finden.


    Sebastian ist ein interessanter Protagonist, denn er hat durch ein Genanomalie besondere Fähigkeiten, hört besser, sieht besser im Dunkeln, hat bessere Reflexe, und das kommt ihm hier auch immer wieder zu Gute. Außerdem ist er ein sympathischer Mann, Veteran des Krieges gegen Napoleon und hat seine eigenen Päckchen zu tragen. Ihm zur Seite stehen der Straßenjunge Tom und seine frühere Geliebte Kat Boleyn, wobei letztere nicht ganz offen zu ihm ist.


    Eingebettet ist die Kriminalgeschichte in die historischen Hintergründe der Zeit, der König gilt als wahnsinnig und der Prince of Wales soll als Regent eingesetzt werden (woraus sich die Regency-Epoche entwickelte), und natürlich dem Krieg gegen Frankreich bzw. Napoleon Bonaparte. Sebastian ist zudem der Erbe des Earls of Hendon, also nicht irgendwer in der britischen Gesellschaft.


    Sebastians Ermittlungen sind gut nachvollziehbar, einen möglichen Zeugen nach dem anderen befragt er, einen Verdächtigen nach dem anderen schließt er aus, neue Erkenntnisse vereint er mit bisherigem Wissen, und das alles, während er versucht, sich verborgen zu halten.


    Wer mich kennt weiß, dass ich es nicht mag, wenn am Ende der Protagonist und/oder eine ihm nahestehende Person in Gefahr gerät, das ermüdet mich eher, als dass ich es spannend finde – leider ist es auch hier der Fall, und das, nachdem Sebastian, und der Leser, bereits weiß, wer der Täter ist. Die Situation gibt der Autorin zwar die Möglichkeit, Sebastian in einige verzwickte Situationen kommen und ein paar Actionstunts zu absolvieren zu lassen, und wird gewiss bei vielen Lesern für Spannung sorgen, bei mir aber leider nicht.


    Die Lösung selbst ist gut nachvollziehbar und kam für mich überraschend, ich hatte jemand anderen in Verdacht. Der Roman ist erst der Beginn einer Reihe, und ich denke, ich werde Sebastian weiter begleiten, zumindest noch einen Roman lesen. Denn letztlich fühlte ich mich gut unterhalten und konnte mit Sebastian mitfühlen. Auch Tom mag ich sehr und möchte gerne wissen, wie es ihm weiter ergeht.


    Ich vergebe knappe 4 Sterne und eine Leseempfehlung für Freunde historischer Kriminalromane.

  • Start einer historischen Krimi-Reihe aus dem London von 1811

    Intrigen, Mord und Politik - auch im 19. Jahrhundert ein schmutziges Handwerk

    Dieser erste von achtzehn historischen Krimis rund um Sebastian St. Cyr, Viscount Devlin, von denen bislang sechs auf deutsch erschienen sind, entführt uns in das London von 1811.


    In seinem ersten Fall wird St. Cyr gleich einmal hart auf die Probe gestellt, wird er doch des Mordes an der Schauspielerin Rachel York verdächtigt, die brutal ermordet und grotesk in einer Kapelle in Westminster ausgestellt worden ist, denn immerhin findet die Polizei eine von St. Cyrs Duellpistolen neben der Toten. Um seine Unschuld zu beweisen, beginnt St. Cyr, der nicht irgendwer in der High Society von London ist, sondern der (letzte) Sohn des einflussreichen Earl of Hendon, selbst zu ermitteln.


    Dabei wird er von seinem Freund, einem kriegsversehrten Arzt unterstützt. Ein Zusammentreffen mit dem Gassenjungen Tom beschert dem Adeligen, der spezielle kognitive Fähigkeiten besitzt, noch einen Helfer, der seine Augen und Ohren in den Gassen von London hat.


    Bald hat St. Cyr einen Verdächtigen im Auge, doch es ist nicht leicht, an den Mann heranzukommen, denn der verkehrt in allerhöchsten Kreisen. St. Cyr wird immer tiefer in ein Geflecht von Spionage, Intrigen und Politik verstrickt, in das auch seine ehemalige Geliebte Kate verwickelt ist.


    Wird es Sebastian St. Cyr gelingen, den Mörder zu fassen? Und welche Konsequenzen ergeben sich dann daraus?


    Meine Meinung:


    Politik ist seit je her ein schmutziges Geschäft. Das war auch zu Beginn des 19. Jahrhunderts, das durch die Napoleonischen Kriege erschüttert wird, nicht anders. London ist, wie zahlreiche andere Hauptstädte, Mittelpunkt von zahlreichen Spionen, in deren Kielwasser auch der eine oder andere sadistische Mörder sein Unwesen treibt. Genau diese historische Kulisse ist der Hintergrund der Reihe. Ich persönlich hätte mir nur ein wenig mehr Details über St. Cyrs Kriegseinsatz gewünscht, die nur sehr vage angedeutet werden.


    St. Cyr wirkt an manchen Stellen wie ein gelangweilter Sohn eines mächtigen Adeligen, der ein wenig ziellos durch das Leben geht. Doch seine besonderen Fähigkeiten, er sieht und hört besser als gewöhnlich, machen ihn sensibel und wecken seinen Gerechtigkeitssinn.


    Viele der „Mitspieler“ sind Intriganten, Hochstapler, Spione und/oder degenerierte Adelige, die ihr eigenes Süppchen um Macht und Geld kochen und für die ein Menschenleben nicht zählt. Gut sind die historischen Fakten rund um den geistig umnachteten König und den Regenten in die Handlung eingebunden.


    Fazit:


    Gerne gebe ich diesem Reihenauftakt, der uns in das London des 19. Jahrhunderts entführt, 4 Sterne.

    "Ein Tag ohne Buch ist ein verlorener Tag"


    "Nur ein Lesender kann auch ein Schreibender sein oder werden" (Maria Lassnig/1919-2014)