Turmschatten - Seiten 1-145

  • Durchaus möglich, aber eine homophobe Einstellungen haben doch alle Neonazis. Das hat vermutlich nichts mit dem Gefängnis zu tun.

    Tatsächlich gibt's eine nicht unerhebliche Anzahl von Homosexuellen, die eine rechte Einstellung haben, das geht sogar soweit, dass es die Behauptung gibt, dass in der Regenbogenfahne die Farbe Braun vergessen wurde, weil erheblich viele Homosexuelle auch islamophob sind. Natürlich mögen auch einige die zumeist männliche Geselligkeit unter Gleichgesinnten etc.


    Gibt verschiedene Gründe, die vielleicht nicht immer erklärlich sind und auch nicht nachvollziehbar, aber es scheint halt tatsächlich so zu sein.

    Ok, das war mir noch nicht klar, danke für die Aufklärung. :thumleft: Dann ersetzen wir mein "alle" besser mit "viele". Denn dass Karls und seine Freunde so denken, das hat man ja schon mitbekommen. (War ja glaube ich auch bei Karls Auflistung Marie gegenüber erwähnt.)

    "I'm one with the force, the force is with me..." - Chirrut Imwe (Star Wars: Rogue One)

    俺は、お前を裏切らない - Ich werde dich nicht verraten

  • bis Seite 145

    ich vermute das Karl im Gefängnis vergewaltigt wurde, daher seine homophobe Einstellung und die Angst wieder zurück ins Gefängnis zu müssen

    Durchaus möglich, aber eine homophobe Einstellungen haben doch alle Neonazis. Das hat vermutlich nichts mit dem Gefängnis zu tun.

    ja, aber hier empfinde ich sie als persönlich

  • Durchaus möglich, aber eine homophobe Einstellungen haben doch alle Neonazis. Das hat vermutlich nichts mit dem Gefängnis zu tun.

    ja, aber hier empfinde ich sie als persönlich

    Klar, ist möglich. Ich denke auch dass da durchaus mehr gelaufen ist als Karl zugeben will. Als einzelner Neonazi hatte er es ganz sicher nicht leicht im Gefängnis.

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  • Er ist definitiv ein sehr interessanter Charakter, aber tatsächlich sympathisiere ich nicht mit ihm, dazu ist er mir zu homophob, zu aggressiv, zu rechtsradikal. Ich sehe auch seine positiven Bemühungen, aber es ist bei jeder Situation ein schmaler Grat und man weiß nie wie das Pendel letztendlich ausschlägt.

    Ich sympathisiere schon mit ihm. Und immer mehr, je weiter wir lesen. Das mag irrational sein, aber ich das tiefe Gefühl, dass Karl noch nicht verloren ist, weil er als einziger aus der Truppe doch hin und wieder sich selbst und seine Motive hinterfragt.

    ich vermute das Karl im Gefängnis vergewaltigt wurde, daher seine homophobe Einstellung und die Angst wieder zurück ins Gefängnis zu müssen

    Ich glaube, dass das Attribut "schwule" what ever einfach in den Katalog der Beleidigungen der rechten Szene gehört und nicht zwingend auf Homophobie schließen lässt. Und ich glaube auch nicht so wirklich, dass er - außer Prügel - Gewalt erleiden musste. Warum, kann ich nicht erklären.

    Was Thomas angeht, hatte ich eigentlich gehofft er könnte noch die Kurve kriegen. Vielleicht kann er das sogar jetzt noch, wenn er konsequent aus der Szene herausgeholt wird und sich jemand seiner annimmt.

    Ich weiß nicht warum, aber ich habe das Gefühl, dass Thomas an die Szene verloren ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es jemand gibt, der ihn da rausholen kann. Der einzige, zu dem er eine festere Bindung hat, ist ja wohl Karl. Und der hängt selbst drin. Wenn auch manchmal gefühlt nicht so tief wie Thomas.

    Dass aber ansonsten kein klarer existierender Ort der Ausgangspunkt von allem ist, das empfinde ich als ungünstig, da ja immer wieder Fakten eingestreut werden über den Krieg oder anderes.

    Kein existierender Ort? Ich hatte die Story - nach den Erklärungen zum Standort des Turms - für mich jetzt nach München verlegt. Hab ich da etwas überlesen und bin auf dem falschen Pfad Tyrell ? :-k

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Dass aber ansonsten kein klarer existierender Ort der Ausgangspunkt von allem ist, das empfinde ich als ungünstig, da ja immer wieder Fakten eingestreut werden über den Krieg oder anderes.

    Kein existierender Ort? Ich hatte die Story jetzt - nach den Erklärungen zum Standort des Turms für mich jetzt nach München verlegt. Hab ich da etwas überlesen und bin auf dem falschen Pfad Tyrell ? :-k

    Hier nochmal die Info dazu:


    Ich wollte ganz bewusst keinen Ort in Deutschland nennen, um die Idenfakation für jeden Leser zu vereinfachen. "Es könnte meine Stadt... meine nähere Umgebung gemeint sein..." war der Hintergedanke dabei. Tatsächlich habe ich Ereignisse aus verschiedenen Städten zusammengetragen und in einem fiktiven Ort gebündelt. Der Turm steht z.B. in Trudering bei München, aber der Streit um die Synagoge geschah in Potsdam usw:

    https://taz.de/Synagogen-Bau-in-Potsdam/!5118640/

    "I'm one with the force, the force is with me..." - Chirrut Imwe (Star Wars: Rogue One)

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  • Kein existierender Ort? Ich hatte die Story jetzt - nach den Erklärungen zum Standort des Turms für mich jetzt nach München verlegt. Hab ich da etwas überlesen und bin auf dem falschen Pfad Tyrell ? :-k

    Hier nochmal die Info dazu:


    Ich wollte ganz bewusst keinen Ort in Deutschland nennen, um die Idenfakation für jeden Leser zu vereinfachen. "Es könnte meine Stadt... meine nähere Umgebung gemeint sein..." war der Hintergedanke dabei. Tatsächlich habe ich Ereignisse aus verschiedenen Städten zusammengetragen und in einem fiktiven Ort gebündelt. Der Turm steht z.B. in Trudering bei München, aber der Streit um die Synagoge geschah in Potsdam usw:

    https://taz.de/Synagogen-Bau-in-Potsdam/!5118640/

    Okay.. die hab ich wirklich überlesen. Danke für den Hinweis :friends:

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    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Bis Seite 145

    Ich muss erst sacken lassen, bevor ich kommentieren kann.

    Ich will heute nur ein Satz zitieren, der mich sehr berührt hat

    Zitat

    Zahlen haben etwas erschreckend Nüchternes. Ob neun Tote oder sechs Millionen Tote; Schreckensmeldungen werfen uns erst aus der Bahn, wenn eines der Opfer ein Bekannter ist, ein Freund oder ein Familienmitglied.

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.
    Heinrich Heine

  • Bis Seite 145

    Ich muss erst sacken lassen, bevor ich kommentieren kann.

    Ich will heute nur ein Satz zitieren, der mich sehr berührt hat

    Zitat

    Zahlen haben etwas erschreckend Nüchternes. Ob neun Tote oder sechs Millionen Tote; Schreckensmeldungen werfen uns erst aus der Bahn, wenn eines der Opfer ein Bekannter ist, ein Freund oder ein Familienmitglied.

    Ja. Der ist recht wahr. Wobei es Ausnahmen gibt. Wenn es um Kinder geht, dann berührt es viele trotzdem, ob man sie kennt oder nicht. Aber ansonsten stimmt das schon. Wir sind inzwischen einfach zu abgebrüht bei dem was auf der Welt passiert. Und das ist durchaus erschreckend.

    "I'm one with the force, the force is with me..." - Chirrut Imwe (Star Wars: Rogue One)

    俺は、お前を裏切らない - Ich werde dich nicht verraten

  • Wenn es um Kinder geht, dann berührt es viele trotzdem, ob man sie kennt oder nicht.

    Das ist etwas, was ich in den Nachrichten immer ziemlich befremdlich finde. Warum müssen Kinder unter den Opfern immer extra erwähnt werden? Dieses "30 Tote, darunter auch 6 Kinder" ist einfach völlig fehl am Platze, Jeder Einzelne ist für irgendwen ein ganz schrecklicher Verlust und das Unglück wird nicht schlimmer weil Kinder unter den Opfern sind oder nicht weniger schlimm, wenn es "nur" Erwachsene getroffen hat.


    Und dem Zitat stimme ich auch nur bedingt zu. Ja, es gibt Katastrophenmeldungen, die einen vielleicht nicht so betroffen machen, wie der Tod eines Angehörigen oder engen Freundes. Aber ich werde nie den Schauer vergessen, der mich überlief, als ich zum ersten Mal vor den Toren der Gedenkstätte in Buchenwald stand und dort "Jedem das Seine" las. Der Besuch dort hat mich wirklich tief beeindruckt und wirkt auch heute (über 30 Jahre später) noch immer nach.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Ich hatte mit der Festlegung einer spezifischen Stadt lange gehadert - mich dann aber für die Variante ohne Nennung entschieden. Stell dir mal vor, ich hätte Chemnitz genommen (das wäre naheliegend gewesen wegen dem Streit um die Synagoge). Hätte das nicht wieder auf das Klischee eingezahlt - "typisch für den Osten.. die mit ihren Neonazis"? Für mich als Autor käme das einem Fingerzeig gleich - das wollte ich aber auf gar keinen Fall. Rechtsextremismus betrifft nunmal ganz Deutschland. TURMSCHATTEN ist eben in meinen Augen kein klassischer Thriller, sondern soll uns die real existierende Gefahr spürbar machen - soll uns aufrütteln und zwingen hinzuschauen.


    Bzgl. Schreib-Fehler. Wenn du eine sadistische Ader hast, kannst du gerne den Finger in die Wunde legen :wink:

    Glaube mir, niemand schmerzen diese Fehler so sehr wie mich.

  • Karl (S. 82-99)

    Tyrell: Hast du dich eigentlich bewusst für eine bestimmte Erzählhaltung entschieden? Hier bei diesem Kapite habe ich mich gefragt, wie sich ein personaler Erzähler, der jedes Kapitel konsequent aus einer bestimmten Sicht erzählen würde, bei der Wirkung des Buches bemerkbar machen würde. Er hätte den Vorteil, die Gedanken und Gefühle der Figuren genauer zu schildern, hier Karls Eindrücke, aber vielleicht wäre diese Perspektive bei manchen Figuren auch zu heftig.

    Ich kann dir diese Frage nicht beantworten, da ich beim Schreiben nicht darüber nachdenke aus welcher Perspektive ich etwas erzähle. Je nach Stimmung rücke ich mit den Figuren ganz nah zusammen - und manchmal gehe ich auf Distanz. Ganz unabhängig von den Charakteren. Esther hat mich zutiefst berührt. Ich hatte wirklich Tränen in den Augen als ich ihr Kapitel fertig hatte. Ich konnte danach Wochen nicht weiterschreiben. Was ich damit sagen will, als Autor bin ich auch nur ein Mensch. Man kann sich nicht frei machen von Gefühlen und aus der Distanz "berichten" - und die Theorie vom "allwissenden Erzähler mit uneingeschränkter Macht", trifft auf mich zumindest nicht zu. Inspiration ist wie eine Eingebung eines Dritten. Esther musste sterben, aber nicht weil ich es wollte, es war der vorgegebene Verlauf dem ich nichts entgegenzusetzen hatte. Das klingt seltsam, aber ich betrachte Geschichten nicht in Form von Legobaukästen sondern als organische Ausdrucksformen die in gewisser Maße ein Eigenleben führen.

  • Bis Seite 145 (Ende Abschnitt 1):

    So dann bin ich hier tatsächlich auch noch angekommen und die letzten beiden Kapitel waren definitiv ereignisreich.


    Wir erfahren in ersten Andeutungen, dass Ephraim einige sehr dunkle Geheimnisse haben muss, wenn sich in seinen Alpträumen "die dunklen Augen seiner Mutter in die schreckgeweiteten von SS-Offizieren gewandelt" haben.

    Ob nur in den Träumen oder auch real weiß man nicht so genau, aber er scheint neben den Alpträumen auch ein Rachefeldzug zu führen.

    Im ersten Moment war ich über Thomas' Handlung schockiert, aber bei näherem Nachdenken, war es irgendwie zu erwarten, dass er der Grund sein wird, dass die ohnehin verfahrene Situation für Karl zum absoluten Desaster wird. Ein Überfall allein wäre schon schlimm genug gewesen, aber ein Mord wird ihn für sehr lange Zeit ins Gefängnis bringen. Denn natürlich wird er die Tat auf sich nehmen, um Thomas zu beschützen und es war ja schließlich auch seine Waffe, also wird man ihm auch glauben.

    Das könnte möglich sein, aber würde natürlich auch dem Satz 'Ich gehe niemals mehr zurück ins Gefängnis' widersprechen. Ist die Liebe, oder besser Zuneigung zum Jungen so groß, dass er für ihn in den Knast geht? Aktuell hat er ja eh genug Kopfschmerzen, aber ich glaube er hat kein Interesse dran wieder in den Knast zu sitzen. Thomas hin oder her … :-k

    Klar, ist möglich. Ich denke auch dass da durchaus mehr gelaufen ist als Karl zugeben will. Als einzelner Neonazi hatte er es ganz sicher nicht leicht im Gefängnis.

    Sicherlich nicht, aber ob er wirklich ein einzelner ist, bei so vielen rechten Straftaten? Ich denke nicht. In den USA ganz sicher nicht, da gibt es in Gefängnissen die bekannte 'arische Bruderschaft'

    Bis Seite 145

    Ich muss erst sacken lassen, bevor ich kommentieren kann.

    Ich will heute nur ein Satz zitieren, der mich sehr berührt hat

    Zitat

    Zahlen haben etwas erschreckend Nüchternes. Ob neun Tote oder sechs Millionen Tote; Schreckensmeldungen werfen uns erst aus der Bahn, wenn eines der Opfer ein Bekannter ist, ein Freund oder ein Familienmitglied.

    Diesen Satz habe ich auch für mich rausgeschrieben und in Verbindung mit einem Tier könnte man auch noch anfügen, dass manche Menschen mehr Tränen über ihr Haustier vergießen, als über Menschen.



    Dann habe ich noch gelesen, dass die 'Wolsangel' ein verbotenes Symbol sein soll, was allerdings auch nur bedingt richtig ist und zwar nur dann verboten, wenn ein Verein / Organisation es zu rechten Zwecken missbraucht. Es gibt auch Städte, wie zum Beispiel Gladbeck, welche diese Wolfsangel im Wappen haben und auch die Vereine SC Verl und FSV Frankfurt A.M. haben diese Wolfsangel im Wappen.


    Ich bin auf jedenfall gespannt wie es weiter geht mit Thomas, der wohl erstmal vergeblich auf Karl warten wird. Mit Karl, der wohl mit einem ziemlichen Schädel aufwachen wird. Mit Zamir, der nun einige Nazis in seiner Gewalt hat.

    :study: Feuerkind (Stephen King) 34 / 542 Seiten

    :study: Mit Nachsicht (Sina Haghiri) 50 / 268 Seiten


    SUB: 857

  • Ich hatte mit der Festlegung einer spezifischen Stadt lange gehadert - mich dann aber für die Variante ohne Nennung entschieden. Stell dir mal vor, ich hätte Chemnitz genommen (das wäre naheliegend gewesen wegen dem Streit um die Synagoge). Hätte das nicht wieder auf das Klischee eingezahlt - "typisch für den Osten.. die mit ihren Neonazis"?

    Jetzt muss ich mich in die Ortsthematik auch nochmal einklinken. Du hattest auf meine diesbezügliche Frage ja geantwortet, dass du eine Identifizierung gerade ausschließen wolltest. Das kann ich für eine bestimmte Stadt oder Ortschaft auch sehr gut nachvollziehen.

    Beim genaueren Nachdenken darüber ist die Nichtnennung aber doch eher kontraproduktiv - weil gerade nach deinem letzten Statement "typisch für den Osten - die mit ihren Neozazis" sich ja eher JEDER im Osten damit identifiziert. Dass die Geschichte irgendwo in Ostdeutschland spielt ist ja eindeutig.

    Es ist glaube ich generell eine Gratwanderung über so ein emotional besetztes Thema zu schreiben, ohne irgendwelche Klischees zu bedienen oder irgendjemandem auf die Füße zu treten.

    "Imagination, rather than mere intelligence, is the truly human quality."


    "Chaos is found in greatest abundance wherever order is being sought. It always defeats order, because it is better organized."

    Terry Pratchett

    "The person, be it gentleman or lady, who has not pleasure in a good novel, must be intolerably stupid."

    Jane Austen


    :study:

    Alex Haley - Roots

    Andrew Jefford - Whisky Island

    Randale Munroe - What if 2


    :bewertung1von5: 2024: 5 :bewertung1von5:

  • Wenn es um Kinder geht, dann berührt es viele trotzdem, ob man sie kennt oder nicht.

    Das ist etwas, was ich in den Nachrichten immer ziemlich befremdlich finde. Warum müssen Kinder unter den Opfern immer extra erwähnt werden? Dieses "30 Tote, darunter auch 6 Kinder" ist einfach völlig fehl am Platze, Jeder Einzelne ist für irgendwen ein ganz schrecklicher Verlust und das Unglück wird nicht schlimmer weil Kinder unter den Opfern sind oder nicht weniger schlimm, wenn es "nur" Erwachsene getroffen hat.

    Ich persönlich finde das auch in der Regel zu sehr auf die Tränendrüse gezielt. Warum möchte ich bei seriösen Nachrichtenmeldungen die Betroffenheit künstlich erhöhen ? Aber es liegt nunmal in der menschlichen Natur, dass "Kinder" nochmal mehr für Machtlosigkeit, Unschuld etc. stehen als wenn "nur" allgemein von Opfern die Rede ist.


    Aber eine ähnliche Debatte hat ja vor einiger Zeit auch schon in der Öffentlichkeit hohe Wellen geschlagen, die aus der komplett entgegengesetzten Richtung kommt: Wie wird über Straftaten und Täter berichtet ? Ist es schon bedenklich, wenn man einen Täter als Täter mit Migrationshintergrund beschreibt und schürt das nur subtil den Ausländerhass ? Auch hier stellt sich die Frage, ist das eine Information, die der Zuschauer benötigt, ganuaso wie, ob Kinder unter den Ofern sind ...

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    :study:

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    :bewertung1von5: 2024: 5 :bewertung1von5:

  • Das Argument kann ich zwar durchaus nachvollziehen, aber dann hättest du vielleicht manche Anmerkungen oder Fakten weglassen sollen die das Buch automatisch in eine bestimmte Richtung drängen. Wie Mojoh auch schon sagt: Es gibt zu vieles das deutlich in den Osten deutet. Wie zB die Kommentare zu Seligmann und ihren Wahlkreis, da es dort ja auch um die Abwanderung vieler in den Westen geht. Sowas hätte man im Westen ja überhaupt nicht.

    Aber wachrütteln das funktioniert im Buch durchaus. Sogar so sehr dass ich mich beim Lesen teilweise sogar gefragt habe ob man als Autor eines solche Buches vielleicht Angst haben muss dass es "gewissen Leuten" nicht gefallen dürfte. :-?

    Bzgl. Schreib-Fehler. Wenn du eine sadistische Ader hast, kannst du gerne den Finger in die Wunde legen :wink:

    Glaube mir, niemand schmerzen diese Fehler so sehr wie mich.

    Es ist nicht so dass ich eine sadistische Ader hätte, ich musste nur einmal ziemlich darüber nachdenken was es für Leser, die eventuell viel Geld für ein Buch ausgegeben haben, bedeutet, wenn sie ein fehlerbehaftetes Buch haben weil es schnell herausgebracht werden musste. Das ist wie bei Computer-Spielen. Wenn die zu einem bestimmten Tag draußen sein sollen und haben dann noch Fehler, dann werden sie oft trotzdem herausgebracht. Das kann dann zu teils vernichtenden Kritiken führen von denen sich mancher Entwickler nie wieder erholt. Dabei haben die Entwickler dort die Möglichkeit alles möglichst schnell durch Patches gerade zu rücken. Bei Ebooks geht das ja durchaus auch, soweit ich weiß aktualisieren die sich ja auch nachträglich noch.

    Kauft man aber ein Buch das 25 € kostet und das von außen wirklich hochwertig aussieht und von einem Verlag (kein Self-Publisher) stammt, dann hat man natürlich eine gewisse Erwartung. Wird die nicht erfüllt, hilft einem persönlich eine Neuauflage auch nichts, da sich niemand das Buch aus solchen Gründen noch einmal kaufen würde (abgesehen von Leute mit zu viel Geld vielleicht). Und ich weiß nicht wie es bei anderen ist, aber ich zB kaufe nur in Ausnahmefällen teure Bücher (warte sonst eher auf ein Taschenbuch oder schaue in der Bibliothek nach), weil ich mir zu viele davon gar nicht leisten könnte.


    Also versteh mich nicht falsch, ich beschwer mich ganz sicher nicht. Ohne die Leserunde wäre ich sicher nicht auf dein Buch gekommen (vor allem weil ich auf neue Bücher meist eher hier im Forum aufmerksam werde und es dann bei mir auf Bibliothek oder Preis ankommt - oder ob es so klingt als würde ich es wirklich dringend lesen müssen) und ich bin froh dass ich es jetzt lesen kann, denn es wäre (zumindest bisher) schade gewesen wenn ich es nicht getan hätte.

    Es ist auch nicht so als wäre das Buch nun eine totale Katastrophe, keine Sorge! Ich habe schon bei einem anderen Buch sehr viel Schlimmeres erlebt (war allerdings Self-Publishing ohne fremde Hilfe). Ich wollte das auch nur einfach generell einmal anmerken, weil ich darüber nachdenken musste und weil ich wollte dass das einfach mal für zukünftige Bücher im Hinterkopf behalten wird. :)

    Also nicht böse sein und auch nicht denken dass das Buch total schrecklich wäre. Wie gesagt: Bisher ists eigentlich nicht schlimm und von außen sieht es wirklich gut aus! :D

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  • Bzgl. Schreib-Fehler. Wenn du eine sadistische Ader hast, kannst du gerne den Finger in die Wunde legen :wink:

    Glaube mir, niemand schmerzen diese Fehler so sehr wie mich.

    Also ich glaube nicht, dass Canach eine sadistische Ader hat. Und es kann deinem Buch doch auch nur gut tun, wenn in der nächsten Auflage diese Fehler ausgemerzt sind. Ich teile Fehler, über die ich stolpere, den Verlagen auch immer mit, wenn ich ihnen meine Rezi schicke. Wenn es dir lieber ist, können wir dir die HInweise aber auch gern per PN zukommen lassen.

    Dass die Geschichte irgendwo in Ostdeutschland spielt ist ja eindeutig.

    Für mich irgendwie immer noch nicht...

    Ich persönlich finde das auch in der Regel zu sehr auf die Tränendrüse gezielt. Warum möchte ich bei seriösen Nachrichtenmeldungen die Betroffenheit künstlich erhöhen ? Aber es liegt nunmal in der menschlichen Natur, dass "Kinder" nochmal mehr für Machtlosigkeit, Unschuld etc. stehen als wenn "nur" allgemein von Opfern die Rede ist.

    Schade eigentlich...

    Aber eine ähnliche Debatte hat ja vor einiger Zeit auch schon in der Öffentlichkeit hohe Wellen geschlagen, die aus der komplett entgegengesetzten Richtung kommt: Wie wird über Straftaten und Täter berichtet ? Ist es schon bedenklich, wenn man einen Täter als Täter mit Migrationshintergrund beschreibt und schürt das nur subtil den Ausländerhass ? Auch hier stellt sich die Frage, ist das eine Information, die der Zuschauer benötigt,

    Das frage ich mich auch jedesmal.

    Es gibt zu vieles das deutlich in den Osten deutet. Wie zB die Kommentare zu Seligmann und ihren Wahlkreis, da es dort ja auch um die Abwanderung vieler in den Westen geht. Sowas hätte man im Westen ja überhaupt nicht.

    Da hast du natürlich Recht. Aber da hab ich wahrscheinlich wieder ein bisschen schludrig drüber gelesen. Vielleicht ist da auch ein bisschen Verdrängung im Spiel, weil ich es einfach furchtbar finde, wenn meine Heimat immer als DAS rechtsradikale Loch dargestellt wird. Es gibt dieses rechte Gezücht leider überall, aber das vergisst man gern und zeigt mit dem Finger auf den tiefbraunen Osten.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


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  • Es gibt zu vieles das deutlich in den Osten deutet. Wie zB die Kommentare zu Seligmann und ihren Wahlkreis, da es dort ja auch um die Abwanderung vieler in den Westen geht. Sowas hätte man im Westen ja überhaupt nicht.

    Da hast du natürlich Recht. Aber da hab ich wahrscheinlich wieder ein bisschen schludrig drüber gelesen. Vielleicht ist da auch ein bisschen Verdrängung im Spiel, weil ich es einfach furchtbar finde, wenn meine Heimat immer als DAS rechtsradikale Loch dargestellt wird. Es gibt dieses rechte Gezücht leider überall, aber das vergisst man gern und zeigt mit dem Finger auf den tiefbraunen Osten.

    Ganz ehrlich? Mir war das gar nicht so bewusst dass der Osten da angeblich so schlimm sein soll. Das kommt erst durch eure Kommentare hier. Ich bin mir durchaus bewusst, dass auch bei uns Gestalten rumlaufen, die nicht rumlaufen sollten. Und sogar ohne ein Neonazi zu sein, gibt es genug Menschen die ungünstige Meinungen haben die in diese Richtung gehen und die AfD zb bevorzugen. Aus Gründen die recht gruselig sind und gut zeigen, dass manche einfach nur keine Ahnung und teilweise auch Ängste haben und alles nachplappern was sich in ihren Ohren gut anhört.

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  • Bis Seite 145

    Mit dem tragischen Tod von Esther habe ich definitiv nicht gerechnet und hat mich sehr mitgenommen.

    Vor allem weil sie schon ihre Familie durch einen sinnlosen Attentat verloren hat und nun stirbt sie in durch eine genau so sinnlose Tat. Nur weil ein Teenager Anerkennung haben will. Da kann ich nur den Kopf schütteln.

    Irgendwie habe ich sie mir als das Licht in diesem Turm vorgestellt ... und nun ist nur noch Schatten darin.

    Wahrscheinlich war dieses Opfer für den Fortgang der Story notwendig ... aber es macht mich wirklich traurig.


    Nun sind die Bösen überwältigt und ich bin gespannt welche Fäden noch gesponnen werden.


    Ich bin schon sehr gespannt, wie Karl sich noch verhalten wird. Sehr, sehr spannend.

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.
    Heinrich Heine

  • Der TURM ist wie das Tor zum Hades. In der Spitze ist seine dunkle Macht am schwächsten, doch steigt man ihn im hinab, wird sein düsterer Einfluss immer stärker.