Turmschatten - Seiten 1-145

  • Meine Befürchtung ist wahr geworden und es wird hier gespoilert. Ich ziehe mich zurück bis ich durch bin und poste dann erst wieder wenn ich das Buch durch habe. Dieses Verhalten ohne Spoiler in Threads zu posten geht gar nicht.


    Danke für Nichts.

    Ich werde natürlich weiter posten, aber nix von anderen lesen oder kommentieren, außer vom Autor natürlich, der das ganze wirklich gut macht. Mir gefällt das Buch auch, aber wenn Menschen sich nicht an einfachste Regeln halten können, dann muss ich daraus Konsequenzen ziehen. Schade ist es trotzdem.

    Vielleicht schreibst du ja einfach zu den anderen was, sobald du mit einem Abschnitt durch bist. Innerhalb eines Abschnittes sollte ja eigentlich nichts stehen was zu einem späteren Abschnitt gehört. Wäre schade wenn du nichts mehr kommentieren würdest.

    "I'm one with the force, the force is with me..." - Chirrut Imwe (Star Wars: Rogue One)

    俺は、お前を裏切らない - Ich werde dich nicht verraten

  • bis Seite 81

    Aber als junge Frau hat sie es weit in ihrem Job gebracht und soll jetzt Karls Bewährungshelferin sein.Sie Jüdin,er Nazi. Das Gespräch zwischen den beiden lief nicht gut.Murats Auftritt war jetzt auch keine Hilfe.

    Murat war mal so was von keine Hilfe... Glaubt er wirklich, dass er einen Kerl wie Karl damit beeindruckt?

    Marie könnte eine der tragischen Figuren in dieser Geschichte werden. Die Konstellation Jüdin als Bewährungshelferin für einen Neo-Nazi birgt doch viel Brisanz. Das tragische ist vor allem, dass die beiden eigentlich voneinander beeindruckt sind (Karl vielleicht ein wenig mehr von Marie als sie von ihm), aber das Gespräch endet, bevor dieser Umstand irgendwie zum Tragen kommt. Ich nähre das kleine Pflänzchen Hoffnung, dass Karl vielleicht die Kurve kriegt und sich von der ganz radikalen Linie entfernt.

    Ja,hier habe ich auch sofort an diese Konstellation gedacht. Karl hat ja versucht,Marie zu provozieren wegen ihrem Nachnamen. Da habe ich echt gedacht da kommt jetzt eine Auseinandersetzung,aber Marie hat dies mit geschickter Ignoranz verhindert. Genau wie mit dem Portemonnaie.

    Ich finde auch,dass beide im geheimen voneinander beeindruckt sind.

  • Marie (S.60-81)

    Wie bereits das Kapitel Karl (S. 24-45) spielt die Handlung zu unterschiedlichen Zeitpunkten, hier im Juni 1985 und im Oktober 2020. Ich finde es sehr hilfreich, dass die Datumsangabe über dem entsprechenden Abschnitt steht, weil mir dies bei der Orientierung enorm hilft.

    Wir lernen eine neue Figur kennen, Marie, die sich als Kind an kochendem Wasser schwer verbrannt hat. Von ihrem Vater, einem Juden, hat sie gelernt, sich bei Anfeindungen zu wehren, auch mit Gewalt, was ihr einige Probleme einbringt. 25 Jahre später ist sie Bewährungshelferin, nachdem ihr Vorgänger von einem seiner ehemaligen Häftlinge zusammengeschlagen worden ist. Sie betreut Karl Rieger und wir erfahren nun über die Akte, mit der sie sich vorbereitet hat, seinen kriminellen Werdegang und den Grund für seine Haftstrafe. Die Information so dem Leser zukommen zu lassen, finde ich geschickt, denn es ist glaubwürdig, dass Marie vor ihrem ersten Gespräch mit Karl die Akte sichtet.

    Weil sie zu spät kommt, möchte Murat Demir, Streetworker, den Fall übernehmen, der Marie nicht genug zutraut. Ich finde, dass Marie ihre Aufgabe gut meistert. Sie sieht selbst, wenn sie einen taktischen Fehler gemacht hat, aber entscheidend ist doch, dass Karl sie zumindest ansatzweise achtet und am Ende „sein ganzes Leben infrage“ stellt.

  • Bis Seite 81:

    Interessante neue Figuren - eine Sympathieträgerin und ein Kotzbrocken, der inhaltlich zwar Recht hat, aber in der Wahl der Mittel deutlich über das Ziel hinausschießt. Möglicherweise ein Bild, das sich auch in Zukunft wiederholen dürfte, und in diesem Buch mehrfach aufgegriffen wird. :wink:

    Es entwickelt sich eine spannende und brisante Dreierkonstellation - ich würde zu der von Hirilvorgul erwähnten Jüdin als Bewährungshelferin für einen Neonazi noch den temperamentvollen muslimischen Kollegen der Bewährungshelferin dazurechnen, der es mit dem Dienstweg nicht immer so genau nimmt.

    Ansonsten mag ich Marie, sie hat sich trotz der emotionalen Reaktionen, die sie sich selbst vorwirft, meiner Meinung nach sehr professionell verhalten. Offenbar hat sie ja auch auf Karl mehr Eindruck gemacht, als beide für möglich hielten. Möglicherweise hat ja sogar Murat mit seiner grenzüberschreitenden EInmischung eher Marie genutzt, im Bezug auf das Ansehen bei Karl.


    Ein gutes Kapitel und ich hoffe, dass wir jetzt endlich die meisten Protagonisten kennen, sonst werde ich den Überblick verlieren ... :wink:

    "Imagination, rather than mere intelligence, is the truly human quality."


    "Chaos is found in greatest abundance wherever order is being sought. It always defeats order, because it is better organized."

    Terry Pratchett

    "The person, be it gentleman or lady, who has not pleasure in a good novel, must be intolerably stupid."

    Jane Austen


    :study:

    Alex Haley - Roots

    Andrew Jefford - Whisky Island

    Randale Munroe - What if 2


    :bewertung1von5: 2024: 5 :bewertung1von5:

  • glicherweise hat ja sogar Murat mit seiner grenzüberschreitenden EInmischung eher Marie genutzt, im Bezug auf das Ansehen bei Karl.

    Bestimmt hat Murat ihr genutzt, denn sie hat sich zwischen die beiden Männer gestellt, damit Mut und Durchsetzungsvermögen bewiesen und Karl in gewisser Weise vor Murat beschützt.

  • Bis Seite 109 (Kapitel Karl II und Marie II)

    In diesen beiden Kapiteln verfolgt Tyrell weiter die begonnene Strategie, dem Leser einen per Definition Neonazi festgelegten eigentlich Antagonisten durch die verschiedensten kleineren und größeren Sympathiezuschreibungen und seiner Ideologie zuwiderlaufenden Handlungen sympathisch zu machen. Wir nehmen ihn als zerissene und ambivalente Persönlichkeit wahr, der sogar durch Widersprüchlichkeit an seiner Ideologie zweifelt. Zuerst und instinktiv reagiert er kalt, brutal und berechnend auf die bedrohliche Situation mit den vier jungen Türken und als er Zeit bekommt, nachzudenken, mitzufühlen fragt er sich selber "Was tue ich da" und rettet sogar einem Angreifer das Leben. Später stellt er sich in der Versammlung sogar gegen seinen Chefeinheizer und tritt als Beschützer von Thomas auf, sogar auf Kosten, selber für schwach gehalten zu werden, eine Eigenschaft, die in seinen Kreisen ein absolutes Ausschlusskriterium ist.

    Das nächste Kapitel, in dem uns einerseits der weitere Leidensweg Maries während des Aufwachsens geschildert wird, endet sogar mit der für die momentane Situation ebenfalls wichtige Ablehnung Maries, sich Karls Situation anzuhören und ihn "kalt professionell" auf Montag zu vertrösten. Aber es ist wie so oft im Leben: Kleine Geste - große Wirkung. Eigentlich würde man denken, ob jetzt Freitag oder Montag spielt keine große Rolle, aber ich denke nicht, dass Karl noch die Möglichkeit haben wird, Montag Maries Hilfe anzunehmen.


    Ich mag Karl immer mehr, nur als den interessantesten Charakter versteht sich, nicht ideologisch.

    "Imagination, rather than mere intelligence, is the truly human quality."


    "Chaos is found in greatest abundance wherever order is being sought. It always defeats order, because it is better organized."

    Terry Pratchett

    "The person, be it gentleman or lady, who has not pleasure in a good novel, must be intolerably stupid."

    Jane Austen


    :study:

    Alex Haley - Roots

    Andrew Jefford - Whisky Island

    Randale Munroe - What if 2


    :bewertung1von5: 2024: 5 :bewertung1von5:

  • Bis Seite 109 (Kapitel Karl II und Marie II)

    In diesen beiden Kapiteln verfolgt Tyrell weiter die begonnene Strategie, dem Leser einen per Definition Neonazi festgelegten eigentlich Antagonisten durch die verschiedensten kleineren und größeren Sympathiezuschreibungen und seiner Ideologie zuwiderlaufenden Handlungen sympathisch zu machen. Wir nehmen ihn als zerissene und ambivalente Persönlichkeit wahr, der sogar durch Widersprüchlichkeit an seiner Ideologie zweifelt. Zuerst und instinktiv reagiert er kalt, brutal und berechnend auf die bedrohliche Situation mit den vier jungen Türken und als er Zeit bekommt, nachzudenken, mitzufühlen fragt er sich selber "Was tue ich da" und rettet sogar einem Angreifer das Leben. Später stellt er sich in der Versammlung sogar gegen seinen Chefeinheizer und tritt als Beschützer von Thomas auf, sogar auf Kosten, selber für schwach gehalten zu werden, eine Eigenschaft, die in seinen Kreisen ein absolutes Ausschlusskriterium ist.


    Ich mag Karl immer mehr, nur als den interessantesten Charakter versteht sich, nicht ideologisch.

    Sehr gut erkannt, denn Menschen sind nicht per se nur gut oder nur böse. Die Szene im Park zeigt aber auch, dass Hans immer nur in Extremen handelt kann. Das hat sich schon bei seinem Wiedersehen mit Thomas angedeutet. Es gibt da keine Graustufen. Er liebt Thomas wie ein Vater, um nächsten Augenblick fügt er ihm unglaubliche Schmerzen (physisch und psychisch) zu. Bei der Situation im Park wiederholt sich dieses Verhaltensmuster - nur in umgekehrter Reihenfolge - ud die Mund zu Mund-Beatmung ist eben deutlich mehr als nur eine Hilfestellung.

  • Bis S. 81

    Seligmann

    Ganz schön heftiges Kapitel. Frau Seligmann tat mir richtig leid. Bei ihren Angreifern habe ich tatsächlich schon über die Frage nachgedacht, wie man mit ihnen umgehen sollte, sollten sie in irgendeiner Weise erwischt werden. Wirklich menschlich haben sie sich ja nicht benommen und ich würde sie sehr gerne sehr lange im Knast sehen, soviel steht fest. Und dass es dann noch gegen ihre Enkel ging... ich frage mich wieviel "Macht" die Männer tatsächlich haben und ob sie da wirklich etwas tun könnten wenn Frau Seligmann die Polizei einschalten würde. Die sollten die Kinder doch eigentlich schützen können. Verfahrene Situation, aber generell halte ich eigentlich immer wenig davon sich von Verbrechern erpressen zu lassen und die Polizei außen vor zu lassen. In der aktuellen Situation hätte sie nicht viel machen können, könnte danach aber ja zur Polizei gehen. Mal sehen wie das weitergeht.


    Marie

    Murats Verhalten fand ich auch total unmöglich. Streetworker schön und gut und ja, es geht auf der Straße rauer zu, aber das gibt ihm noch nicht das Recht gegen Regeln zu verstoßen, im Gegenteil. Gerade er sollte sich daran halten und Marie hatte ja durchaus Gründe für ihr Zuspätkommen. Sie kann schließlich nichts dafür wenn der Nahverkehr nach solch einem Sturm nicht so gut funktioniert. Da können die meisten Arbeitgeber froh sein wenn es die Leute überhaupt zur Arbeit schaffen. Und er ist nur ein Kollege. Finde ich aber gut wie sie ihn in seine Schranken gewiesen hat. Und auch wie sie das Gespräch mit Karl geführt hat, fand ich gut. Ich denke sie könnte da durchaus was erreichen bei ihm. Murats Verhalten dort einfach reinzukommen und so auf Karl loszugehen fand ich dagegen wieder unmöglich. Gut aber dass es Marie vermutlich geholfen hat, trotzdem ist das keine Art mit Menschen umzugehen. So bekommt man jemanden wie Karl sicher nicht dazu wieder zur Gesellschaft gehören zu wollen. Mal sehen ob Marie da auf Dauer mehr erreichen kann.



    Tyrell Mir sind im Buch noch zwei Fehler aufgefallen.

    S. 55 (ca. mittig): "Aber dann erloschen auch sie, und trotz der wild pfeifenden Böen des Sturms war nun deutlich Seligmanns gepresster Atmen zu hören." (Hier entweder: "gepresstes Atmen" oder "gepresster Atem".)

    S. 62 (ca, gegen Ende): "Die Narben auf ihrem Körper waren nur der Ausgangspunkt von Ereignissen, die die Marie nach und nach veränderten." (Klingt so seltsam. Ich denke es wäre besser eines der "die" wegzulassen.)

    "I'm one with the force, the force is with me..." - Chirrut Imwe (Star Wars: Rogue One)

    俺は、お前を裏切らない - Ich werde dich nicht verraten

  • Bis Seite 109 (Kapitel Karl II und Marie II)

    Das nächste Kapitel, in dem uns einerseits der weitere Leidensweg Maries während des Aufwachsens geschildert wird, endet sogar mit der für die momentane Situation ebenfalls wichtige Ablehnung Maries, sich Karls Situation anzuhören und ihn "kalt professionell" auf Montag zu vertrösten. Aber es ist wie so oft im Leben: Kleine Geste - große Wirkung. Eigentlich würde man denken, ob jetzt Freitag oder Montag spielt keine große Rolle, aber ich denke nicht, dass Karl noch die Möglichkeit haben wird, Montag Maries Hilfe anzunehmen.

    Marie ist auf den ersten Blick makellos, aber ihre Kindheit hat äußerliche und innerliche Narben hinterlassen. Das wirkt sich negativ auf ihre Leben und ihre Arbeit aus. Doch im Gegensatz zu Hans, lernt Marie aus ihren Fehlern und ist fähig Reue zu spüren.

  • Bis S. 81

    Tyrell Mir sind im Buch noch zwei Fehler aufgefallen.

    S. 55 (ca. mittig): "Aber dann erloschen auch sie, und trotz der wild pfeifenden Böen des Sturms war nun deutlich Seligmanns gepresster Atmen zu hören." (Hier entweder: "gepresstes Atmen" oder "gepresster Atem".)

    S. 62 (ca, gegen Ende): "Die Narben auf ihrem Körper waren nur der Ausgangspunkt von Ereignissen, die die Marie nach und nach veränderten." (Klingt so seltsam. Ich denke es wäre besser eines der "die" wegzulassen.)

    Leider sind tatsächlich im fertigen Buch einige schlimme Tipp-Fehler. In der eBook-Ausgabe wurden sie bereits entfernt, im Buch kann das erst ab der 2. Aufläge passieren (soweit es eine solche geben sollte). Die Lektoren und ich, haben uns natürlich in den Allerwertesten gebissen als wir sie entdeckt haben. Dazu folgender Hintergrund: Noch kurz vor Drucklegung waren wir in heftige Diskussionen verstrickt, bzgl. Änderungen und Kürzungen (das Buch hatte zuvor ca. 80 Seiten mehr). Die Korrekturfahnen waren übersät von Kommentaren und Korrekturen - und irgendwann wird man dann wahrscheinlich einfach blind. Ich kann daher nur um Verständnis hoffen und darum bitten, die Fehler einfach zu übersehen. Lieben Dank, Peter :)

  • Bis Seite 109 (Kapitel Karl II und Marie II)

    Das nächste Kapitel, in dem uns einerseits der weitere Leidensweg Maries während des Aufwachsens geschildert wird, endet sogar mit der für die momentane Situation ebenfalls wichtige Ablehnung Maries, sich Karls Situation anzuhören und ihn "kalt professionell" auf Montag zu vertrösten. Aber es ist wie so oft im Leben: Kleine Geste - große Wirkung. Eigentlich würde man denken, ob jetzt Freitag oder Montag spielt keine große Rolle, aber ich denke nicht, dass Karl noch die Möglichkeit haben wird, Montag Maries Hilfe anzunehmen.

    Marie ist auf den ersten Blick makellos, aber ihre Kindheit hat äußerliche und innerliche Narben hinterlassen. Das wirkt sich negativ auf ihre Leben und ihre Arbeit aus. Doch im Gegensatz zu Hans, lernt Marie aus ihren Fehlern und ist fähig Reue zu spüren.

    Wer ist Hans? Oder meinst du Karl?

  • Bis S. 81

    Tyrell Mir sind im Buch noch zwei Fehler aufgefallen.

    S. 55 (ca. mittig): "Aber dann erloschen auch sie, und trotz der wild pfeifenden Böen des Sturms war nun deutlich Seligmanns gepresster Atmen zu hören." (Hier entweder: "gepresstes Atmen" oder "gepresster Atem".)

    S. 62 (ca, gegen Ende): "Die Narben auf ihrem Körper waren nur der Ausgangspunkt von Ereignissen, die die Marie nach und nach veränderten." (Klingt so seltsam. Ich denke es wäre besser eines der "die" wegzulassen.)

    Leider sind tatsächlich im fertigen Buch einige schlimme Tipp-Fehler. In der eBook-Ausgabe wurden sie bereits entfernt, im Buch kann das erst ab der 2. Aufläge passieren (soweit es eine solche geben sollte). Die Lektoren und ich, haben uns natürlich in den Allerwertesten gebissen als wir sie entdeckt haben. Dazu folgender Hintergrund: Noch kurz vor Drucklegung waren wir in heftige Diskussionen verstrickt, bzgl. Änderungen und Kürzungen (das Buch hatte zuvor ca. 80 Seiten mehr). Die Korrekturfahnen waren übersät von Kommentaren und Korrekturen - und irgendwann wird man dann wahrscheinlich einfach blind. Ich kann daher nur um Verständnis hoffen und darum bitten, die Fehler einfach zu übersehen. Lieben Dank, Peter :)

    Also sind die schon bekannt und ich soll sie nicht mehr anmerken? Ok. :)

    "I'm one with the force, the force is with me..." - Chirrut Imwe (Star Wars: Rogue One)

    俺は、お前を裏切らない - Ich werde dich nicht verraten

  • Marie ist auf den ersten Blick makellos, aber ihre Kindheit hat äußerliche und innerliche Narben hinterlassen. Das wirkt sich negativ auf ihre Leben und ihre Arbeit aus. Doch im Gegensatz zu Hans, lernt Marie aus ihren Fehlern und ist fähig Reue zu spüren.

    Wer ist Hans? Oder meinst du Karl?

    Sorry, Karl hieß in meiner Originalfassung Hans. Da ich aber Hans sehr oft im Genetiv verwendet habe, schlug das Lektorat vor, ihn umzurennen, deshalb nun Karl. Habs oben in meinem Kommentar soeben korrigiert :)

  • Ich habe den Klappentext zitiert und das haben einige als spoilern empfunden, dieser Text stammt nicht von mir sondern vom Verlag.

    Darum werde ich mich aus dieser Leserunde zurück ziehen. Dadurch disqualifiere ich mich für weitere Leserunden hier aber damit kann ich leben.

    Aber für diese Vorwürfe ist mir meine Zeit zu kostbar, ich werde das Buch durch lesen, dann eine Rezension schreiben und das wars. Ich wünsche allen anderen weiterhin viel Spaß.

  • wiechmann8052 Ich habe schlichtweg meinem Ärger darüber Ausdruck verliehen, dass unter anderem du über Dinge geschrieben hast, ohne die entsprechenden Seiten darüber zu schreiben, mit dem Wissen von jemandem, der nach eigener Aussage schon weit fortgeschritten ist im Buch und ohne entsprechende Spoiler - eine Funktion, die dieses Forum durchaus bietet.

    Ich fände es unabhängig davon sehr schade, wenn du aus der Leserunde aussteigen würdest. Das war nicht der Zweck oder das Ziel meiner Aussagen.

    Ich bin halt einfach ein Mensch, der wenn er sich ärgert, es lieber direkt anspricht, ohne es still in sich reinzufrusten. Es täte mir wie gesagt sehr leid, wenn du dich durch meine Äußerungen dazu veranlasst sähest auszusteigen.

    "Imagination, rather than mere intelligence, is the truly human quality."


    "Chaos is found in greatest abundance wherever order is being sought. It always defeats order, because it is better organized."

    Terry Pratchett

    "The person, be it gentleman or lady, who has not pleasure in a good novel, must be intolerably stupid."

    Jane Austen


    :study:

    Alex Haley - Roots

    Andrew Jefford - Whisky Island

    Randale Munroe - What if 2


    :bewertung1von5: 2024: 5 :bewertung1von5:

  • wiechmann8052 Ich habe schlichtweg meinem Ärger darüber Ausdruck verliehen, dass unter anderem du über Dinge geschrieben hast, ohne die entsprechenden Seiten darüber zu schreiben, mit dem Wissen von jemandem, der nach eigener Aussage schon weit fortgeschritten ist im Buch und ohne entsprechende Spoiler - eine Funktion, die dieses Forum durchaus bietet.

    Ich fände es unabhängig davon sehr schade, wenn du aus der Leserunde aussteigen würdest. Das war nicht der Zweck oder das Ziel meiner Aussagen.

    Ich bin halt einfach ein Mensch, der wenn er sich ärgert, es lieber direkt anspricht, ohne es still in sich reinzufrusten. Es täte mir wie gesagt sehr leid, wenn du dich durch meine Äußerungen dazu veranlasst sähest auszusteigen.

    ich habe dich auch so verstanden und ich wiederhole mich gern: ich habe mich auf dem Klappentext/Buchbeschreibung bezogen denn ich habe den ersten Abschnitt gelesen und weiter noch nicht. Des weiteren habe ich auf die Frage des Autors geantwortet, mit meiner persönlichen Meinung ergo kein Spoiler das du es anders empfindet ist okay, wenn aber jetzt jemand nach dem es erklärt wurde die Spoilerrüge hinterher plappert ist für mich die Leserunde erledigt

  • bis Seite 99

    Welche Rolle Frau Seligmann noch spielen wird, bleibt abzuwarten. Viel wissen wir ja noch nicht von ihr, außer dass sie es gut mit ihrer Stadt meint. Mindestens diesen Eindruck habe ich gewonnen.

    Marie ist Karls Bewahrungshelferin und auch noch Jüdin, aber sie kann Karl beeindrucken.


    Der Plan der Kameradschaft ist, Ephraim zu überfallen und davon zu überzeugen, dass er kein Geld für den Bau der Synagoge geben soll.

    Dass Thomas dabei sein soll, gefällt Karl nicht und deswegen möchte er auch mitgehen, um ihn schützen zu können.

    Irgendwie habe ich den Eindruck gewonnen, dass Karl nicht wirklich hinter diesem Plan steht. Wenn ich bedenke, dass er kurz vorher einem Türken das Leben gerettet hat, fällt mir sehr schwer, ihn in der Rolle des gewissenlosen Neo-Nazis zu sehen. Klar haben böse Menschen auch gute Seiten, aber Karl ist wirklich "viel zu gut" für diese "Rolle".


    Dabei stellt ich Euch gerne mal die Frage, was wäre ein gutes Ende? Wie müsste das Buch in diesem Fall ausgehen Eurer Meinung nach?

    Für mich ist ein gutes Ende eine große Überraschung.

    Mit anderen Worten .... genau das was ich mir momentan nicht vorstellen kann.

    bis Seite 81

    Aber als junge Frau hat sie es weit in ihrem Job gebracht und soll jetzt Karls Bewährungshelferin sein.Sie Jüdin,er Nazi. Das Gespräch zwischen den beiden lief nicht gut.Murats Auftritt war jetzt auch keine Hilfe.

    Murat war mal so was von keine Hilfe... Glaubt er wirklich, dass er einen Kerl wie Karl damit beeindruckt?

    Ich frage mich, welche Rolle Murat noch spielen wird. Auf jedem Fall wird er sicherlich jede Schwäche von Marie zu seinen Gunsten nutzen.


    **OFFTOPIC**

    Ich denke es ist genug über mögliche Spoiler etc. gesprochen worden.

    Versöhnen wir uns wieder?

    Ich denke, wenn jeder in Zukunft darauf achtet, die Seitenzahl als Überschrift zu schreiben, können wir wieder zusammen lesen wie es sein sollte. Ich möchte nicht auf Eure Gedanken zum Buch verzichten und würde auch gern Euch meine vorstellen.

    :friends::friends::friends::friends::friends:

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.
    Heinrich Heine

  • ich habe dich auch so verstanden und ich wiederhole mich gern: ich habe mich auf dem Klappentext/Buchbeschreibung bezogen denn ich habe den ersten Abschnitt gelesen und weiter noch nicht. Des weiteren habe ich auf die Frage des Autors geantwortet, mit meiner persönlichen Meinung ergo kein Spoiler das du es anders empfindet ist okay, wenn aber jetzt jemand nach dem es erklärt wurde die Spoilerrüge hinterher plappert ist für mich die Leserunde erledigt

    Zitat

    Ich fänds sehr schade, gerade weil sich Tyrell ja hier richtig einbringt. Wäre ihm gegenüber nicht fair. Überleg mal, da hat er 5 Jahre an seinem ersten Buch geschrieben und muss nun so eine Zänkerei über sich ergehen lassen, die ja mit dem Buch selbst gar nicht zu tun hat. Bleib doch dabei.

    Mojoh:

    Ich hatte das Buch ja schon vor der Lesung zum Großteil auf wattpad gelesen, deshalb halte ich mich hier sehr zurück, aber es gibt noch so viele Wendungen, dass trotz des Klappentextes noch viel Überraschungen folgen werden.

    :santa:Peace :kiss:

  • Bis Seite 109 (Karl II und Marie II)

    Zuerst und instinktiv reagiert er kalt, brutal und berechnend auf die bedrohliche Situation mit den vier jungen Türken und als er Zeit bekommt, nachzudenken, mitzufühlen fragt er sich selber "Was tue ich da" und rettet sogar einem Angreifer das Leben. Später stellt er sich in der Versammlung sogar gegen seinen Chefeinheizer und tritt als Beschützer von Thomas auf, sogar auf Kosten, selber für schwach gehalten zu werden, eine Eigenschaft, die in seinen Kreisen ein absolutes Ausschlusskriterium ist.

    Vielleicht hat der Aufenthalt im Gefängnis verändert, vielleicht ist er aber neben dem GEdankengut, dass der Großvater im eingepflanzt hat, doch auch offen für andere Einflüsse von außen. Wahrscheinlich ist er aber einfach ein intelligenter junger Mann, der über den Tellerrand der braunen Suppe hinausschaut (ob ihm das bewusst ist, ist eine andere Frage, denn er zweifelt ja auch immer wieder an sich.)

    Ich mag Karl immer mehr, nur als den interessantesten Charakter versteht sich, nicht ideologisch.

    Oh ja - er war mir von Anfang an sympathisch und ich wiederhole meinen Wunsch für ein gutes Ende, dass er die Kurve kriegen möge und sich von den Radikalen in seiner Szene distanzieren kann. Auch wenn ich mir nur schwer vorstellen kann, wie ihm das gelingen kann. Ich glaube, in der Szene geht nur ganz oder gar nicht.

    Die Szene im Park zeigt aber auch, dass Hans immer nur in Extremen handelt kann.

    Das mit dem "Hans" hast du ja schon erklärt. Ich dachte mir schon, dass das ein "Arbeitsname" war.

    Ich hab das mit den Extremen gar nicht so empfunden bisher. In dieser speziellen Situation natürlich schon - von der Überlegung, die Angreifer zu erschießen bis zum Leben retten war es ein verdammter kurzer Schritt. Aber seine Reaktion passt zum Bild, dass du uns von ihm vermittelst. Hätte er geschossen, wäre ich sehr enttäuscht gewesen.

    ich frage mich wieviel "Macht" die Männer tatsächlich haben und ob sie da wirklich etwas tun könnten wenn Frau Seligmann die Polizei einschalten würde. Die sollten die Kinder doch eigentlich schützen können. Verfahrene Situation, aber generell halte ich eigentlich immer wenig davon sich von Verbrechern erpressen zu lassen und die Polizei außen vor zu lassen.

    Angst ist etwas, das an unseren ureigensten Instinkten rührt. Und Angst um Angehörige macht uns das klare Denken manchmal fast unmöglich. Da ist immer der Zweifel, ob die Drohung wahr wird, wenn die Polizei eingeschaltet wird. Natürlich ist es rational gedacht eine Unmöglichkeit, sich von Verbrechern erpressen zu lassen, aber in dem Moment denkt man wohl nicht rational. Aber mal sehen, wie sie mit ein bisschen Abstand reagiert.

    Sorry, Karl hieß in meiner Originalfassung Hans. Da ich aber Hans sehr oft im Genetiv verwendet habe, schlug das Lektorat vor, ihn umzurennen, deshalb nun Karl.

    Auf was ein Lektorat nicht so alles achtet. Aber für den Lesefluss wahrscheinlich ein guter Einwand.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Bis Abschnittsende (Esther und Ephraim II)

    Das muss ich jetzt mal einen Moment sacken lassen. Unglaublich, was Tyrell in diese beiden Abschnitte hineingepackt hat. Es waren bisher die beiden mit Abstand intensivsten Kapitel, mit der größten Bandbreite an Emotionen.


    Wir erfahren in ersten Andeutungen, dass Ephraim einige sehr dunkle Geheimnisse haben muss, wenn sich in seinen Alpträumen "die dunklen Augen seiner Mutter in die schreckgeweiteten von SS-Offizieren gewandelt" haben. Aber Esther tut ihm gut und es scheint ein wahrer Glücksfall zu sein, dass er Rabi Moshe gekenngelernt hat, der einer Eingebung folgend hier zwei Menschen zusammengebracht hat, die beide vom Schicksal gebeutelt sind. Aber leider rächt sich diese gute Tat nun ganz furchtbar. Und wie immer ist es die Verkettung von vielen kleinen Dingen, die zur großen Tragödie führen.


    Im ersten Moment war ich über Thomas' Handlung schockiert, aber bei näherem Nachdenken, war es irgendwie zu erwarten, dass er der Grund sein wird, dass die ohnehin verfahrene Situation für Karl zum absoluten Desaster wird. Ein Überfall allein wäre schon schlimm genug gewesen, aber ein Mord wird ihn für sehr lange Zeit ins Gefängnis bringen. Denn natürlich wird er die Tat auf sich nehmen, um Thomas zu beschützen und es war ja schließlich auch seine Waffe, also wird man ihm auch glauben.

    Die Darstellung der verschiedenen Charaktere hat mir hier auch wieder sehr gut gefallen. Der tumbe Udo, der nur auf Krawall gebürstet ist. Der etwas gerissenere Gottfried, der nur auf seine Anerkennung in der Kameradschaft fixiert ist und eben Karl, der verzweifelt, weil wieder alles aus dem Ruder läuft.

    Und da ist dann noch Ephraim, der unglaublich kaltblütig agiert, obwohl er doch von Angst um Esther erfüllt ist. Da schimmert eine langjährige Erfahrung durch. Zum Glück wird er aber nicht als der in dieser Situation komplett überlegene Supermann dargestellt, sondern sein Alter darf sich schon bemerkbar machen. Es ist einfach die geistige Überlegenheit und wohl auch Erfahrung im Umgang mit solchen Situation, die ihn die Angreifer überwinden lässt. Die Brutalität hat mich ein bisschen geschockt, passt aber natürlich aber ganz genau in die Szene. Gewalt führt zu neuer Gewalt - diese ewige Spirale setzt sich hier gerade wieder in Gang.


    Ich bin sehr gespannt, wie sich dieser neuerliche Verlust jetzt auf Ephraim auswirken wird und wie er (hoffentlich) einen Weg aus der Spirale herausfindet. Ich glaube, dass der Rabbi hier vielleicht noch eine wichtige Rolle spielen könnte. Im Moment bin ich auf jeden Fall noch sehr geschockt, dass die Handlung hier eine so extreme Wendung nehmen muss und Ephraim so gewaltsam aus seinem langsamen "Vergebungsprozess" herausgerissen wird.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark