Guillaume Musso - Das Atelier in Paris / Un Appartement à Paris

  • Grundsätzlich muss der Leser bereit sein, sich auf diese Geschichte einzulassen; bereit, den Autor auf einer Lesereise zu begleiten. Es braucht viel Empathie für die Hauptprotagonisten Madeline, Gaspard und den Plot. Dann ist es ein sehr großes Leseerlebnis für denjenigen, der sich gerne und ohne zu zögern auf einer Gefühlswoge dahingleiten lässt.

    Weihnachtszeit in Paris: Die Ex-Polizistin Madeline Green aus Machester möchte in Paris zur Ruhe kommen und in einen neuen Lebensabschnitt eintreten. Gaspard Coutances, erfolgreicher Theaterautor, Misanthrop und Soziopath, mag weder sich noch die Welt, kommt nach Paris, um ein neues Stück zu schreiben. Beide treffen sich ungewollt in einem Haus, das sie für ihren Aufenthalt gebucht hatten. Was beide vereint ist die gegenseitige Abneigung. Das Haus, in dem der Künstler Sean Lorenz gewohnt hat birgt eine ungeahnte Magie, die Madeline und Gaspard anfangs nicht wirklich ahnen, die sie jedoch nicht nur nicht mehr loslässt, sondern immer mehr in ihren Bann zieht. Sie suchen nach den drei verbliebenen Gemälden von Lorenz. Beide recherchieren voneinander unabhängig und finden diese Bilder. Eines davon, welches nur in der Dunkelheit phosphoreszierend eine mystische Nachricht offenbart, schickt Madeline und Gaspard auf eine schicksalhafte Reise nach New York. Musso setzt den Leser unzählige Erzählpuzzles vor. Nichts ist wie es scheint. Die losen Fäden werden am Ende - nach atemlosen und spannendem Lesen - verknüpft. Das Herz des gefühlsempfänglichen Lesers erwärmt sich. Madeline und Gaspard erleben eine ungeahnte schicksalhafte Transformation ihrer Persönlichkeit, die sie nie für möglich gehalten hätten, finden zu ihrem wahren ICH und ihrer insgeheim gesuchten Bestimmung.

    Eines der schönsten Bücher je gelesen.

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Bestseller par ex­cel­lence

  • Mario

    Hat den Titel des Themas von „"Das Atelier in Paris" von Guillaume Musso“ zu „Guillaume Musso - Das Atelier in Paris / Un Appartement à Paris“ geändert.
  • Klappentext:

    Ein abgelegenes kleines Atelier am Ende einer Allee, mitten in Paris: Hier hat sich die Londoner Polizistin Madeline eingemietet, um eine Weile abzuschalten. Doch plötzlich sieht sie sich Gaspard gegenüber, einem mürrischen amerikanischen Schriftsteller. Offenbar gab es einen Irrtum, denn auch er hat das Atelier gemietet, um in Ruhe schreiben zu können. Der Ärger legt sich, als die beiden erkennen, an welch besonderen Ort sie geraten sind. Das Atelier gehörte einst einem gefeierten Maler, von dem aber nur noch drei Gemälde existieren sollen – alle drei verschollen und unermesslich wertvoll. Als sie sich gemeinsam auf die Suche nach den Bildern begeben, wird ihnen schnell klar, dass den Maler ein grausames Geheimnis umgibt … Für Madeline und Gaspard beginnt eine spannende Jagd, die sie von Paris nach New York führt und sie nicht nur mit ungeahnten menschlichen Abgründen, sondern auch mit ihren eigenen Dämonen konfrontiert. - Amazon


    Zum Autor:

    Guillaume Musso, 1974 in Antibes geboren, arbeitete als Gymnasiallehrer und Universitätsdozent, bis er 2001 den von der Kritik hoch gelobten Debütroman veröffentlichte. Der große Durchbruch gelang ihm mit seinem zweiten Roman "Ein Engel im Winter", den er nach einem schweren Autounfall geschrieben hatte. Auch sein dritter Roman "Eine himmlische Begegnung" stürmte auf Anhieb die französischen Bestsellerlisten. - Amazon


    Allgemeine Informationen:

    Originaltitel: Un appartement à Paris

    aus dem französischen übersetzt von Eliane Hagedorn und Bettina Runge

    Prolog im Briefstil, Epilog als Ich-Erzählung, ansonsten personale Perspektive der beiden Protagonisten und gelegentliche verschiedene Ich-Einschübe

    Mit Quellenverzeichnis und Inhaltsangabe 464 Seiten


    Meine Meinung:

    Kunst-Krimis, in denen ein Gemälde im Zentrum steht, egal, ob ein wirkliches oder fiktives, lese ich gern. Am liebsten mit Kunstfälschern, Jagd durch nächtliche Museen oder geheimnisvolle Galerien, undurchsichtigen Sammlern und Galeristen. In der Hoffnung, von einem Buch dieser Art unterhalten zu werden, begann ich.


    Sean Lorenz, der gefeierte Maler, verlor nach dem gewaltsamen Tod seines kleinen Sohnes seine Inspiration und starb kurze Zeit danach. Doch sein Galerist weiß von drei Bildern, die er noch fertig stellen konnte, die aber nicht aufzufinden sind.

    Die tragische Geschichte fesselt und verbindet die ungleichen, einander natürlich zunächst spinnefeinden Mieter von Lorenz‘ Atelier, und gemeinsam jagen sie den dünnen Hinweisen und verblassten Spuren hinterher.


    Nach knapp 200 Seiten ist die Suche nach den Gemälden zu Ende, und es beginnt die Aufklärung eines ganz anderen Verbrechens.


    Eine hanebüchene Szene folgt der nächsten, eine unglaubwürdige Episode übertrifft die andere. Obendrein spielt der Zufall die größte Rolle.



    Der größte „Hammer“:



    Und wer behauptet

    kennt den Begriff "Trauma" vermutlich nicht.


    Gaspard und Madeline scheinen eine Art polizeilicher Narrenfreiheit zu haben. Sie übertreten Gesetze auf zwei Kontinenten, brauchen ein Heer williger Zeugen, und König Zufall beschert, was nicht durch Kopfarbeit oder Connections erreicht wird.


    Hätte ich das Buch im Sommer gelesen, wäre es ein Abbruch geworden. Aber ich wollte nicht aus meinem warmen Bett und in der kalten Wohnung nach einem Ersatz suchen. Also hielt ich durch.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Unerwartete Fortsetzung


    Ein Atelier mitten in Paris, zwei Mieter: Madeline Greene, eine Londoner Polizistin, hat privat eine schwere Zeit durchgemacht und möchte nun in Paris einfach nur abschalten. Kurz nach ihrer Ankunft steht sie in ihrem gemieteten Atelier allerdings dem Schriftsteller Gaspard gegenüber, der die Ruhe nutzen will, um ein neues Theaterstück zu schreiben. Als sie jedoch erkennen, dass sie das Atelier des gefeierten und inzwischen verstorbenen Malers Sean Lorenz gemietet haben, von dem nur noch wenige, verschollene Gemälde existieren sollen, ist ihr Ärger schnell verflogen. Sie entdecken ein dunkles Geheimnis, dass sie so sehr in ihren Bann zieht, dass sie Nachforschungen anstellen und immer tiefer in ihre Ermittlungen hineingezogen werden.


    Zu Beginn der Geschichte erwartete mich gleich eine Überraschung, da mir nicht bewusst war, dass es sich bei diesem Buch mehr oder weniger um die Fortsetzung von „Nachricht von dir“ handelt. Da dies mein bisher liebstes Buch von Guillaume Musso ist und ich Madeline damals schon sehr mochte, habe ich mich umso mehr gefreut, dass ihre Geschichte weitergeht.


    Wie von Guillaume Musso gewohnt, ist der Schreibstil wieder sehr flüssig und ließ mich gleich in die Geschichte eintauchen. Wie schon ein paar andere seiner Bücher, geht „Das Atelier in Paris“ wieder mehr in die Richtung Thriller/Krimi, was mir besonders gut gefällt.


    Auch, wenn es sich hierbei im weitesten Sinne um eine Fortsetzung handelt, ist dies eine abgeschlossene Geschichte, die man auch eigenständig lesen kann und für die keine Vorkenntnisse benötigt werden.


    Da die Geschichte zwischen dem 20. und 25. Dezember spielt, war dies ein doppelt gelungener Abschluss meines Lesejahres.