Sam Feuerbach - Die Auftragsmörderin

  • Die Handlung

    Karek ist der Thronerbe des Reiches Toladar. Doch das Leben als Prinz ist nicht so toll, wie man sich das vielleicht erträumt. Er kämpft täglich gegen die unerträgliche Langeweile des Alltags. Einziger Lichtblick sind die opulenten Mahlzeiten und vielleicht seine Dienstmagd Sara, die mit ihrer frechen Art nicht ganz dem höfischen Trott entspricht.

    Doch das Reich ist unruhig und das realisiert auch der Königssohn. Die Allianzen mit den angrenzenden Reichen sind bröckelig und es scheint ein Krieg mit dem Nachbarland im Süden zu drohen. Und das erzeugt innere Konflikte in Toladar, denn nicht jeder ist mit dem König einer Meinung, dass zunächst diplomatische Lösungen gefunden werden sollten.

    Vor diesem Hintergrund erhält die Krähe einen Auftrag: Sie soll den Prinzen von Toladar töten. Und man sagt, wenn eine Krähe einen Auftrag hat, dann führt sie ihn mit absoluter Sicherheit aus.

    Das Setting

    Die Handlung spielt in einer klassischen mittelalterlichen Fantasywelt. Dabei ist Magie eine Legende. Denn die sagenumwobenen Myrnen gab es schließlich nur im Märchen. Toladar ist eines von vier Reichen auf dem Kontinent, die sich zwar zum Zeitpunkt der Handlung miteinander in mehr oder minder lockeren Allianzen arrangiert haben, doch das Machtverhältnis scheint nicht sonderlich stabil. Im ersten Band spielt die Handlung vornehmlich in einzelnen Städten bzw. Festungen und beleuchtet das Leben des Adels.

    Die Welt ist nicht übermäßig detailreich und bedient sich einiger bekannter Fantasyelemente. Dadurch gewinnt die Geschichte Raum für die Charaktere und verliert sich nicht in langen Beschreibungen.

    Die Charaktere

    Wir folgen einer überschaubaren Anzahl von Charakteren, vor allem dem jungen Prinzen Karek. Dieser muss sich erstmals mit der Politik seines Landes auseinandersetzen, aber auch der Ungerechtigkeit im Machtverhältnis zwischen Adel und Bevölkerung. Sein ausgeprägtes Gerechtigkeitsverständnis und der Wunsch nach Frieden beflügeln ihn, erste behutsame Schritte in seine Verantwortung als Thronnachfolger zu tun. Er muss sich dabei mit den hohen Erwartungen an seine Person auseinander setzen und seinen eigenen Weg finden.

    Außerdem lernen wir die namenlose Krähe kennen, die den Auftrag zur Ermordnung des Prinzen hat. Sie ist rational, effizient und gefühllos, so wie sie es gelernt hat. Die Geschichte zeigt Ausschnitte ihrer Kindheit und Jugend, die sie zu dem gemacht haben, was sie heute ist.

    Der Schreibstil

    Sam Feuerbach verwendet einen einfachen und präzisen Stil. Ich finde es schön, wenn eine Geschichte zum Punkt kommt ohne große Ausschweifungen. Die Geschichte wird in der dritten Person erzählt, geht aber auch auf Gedankengänge der Charaktere ein. Dabei gibt gerade Karek gern mal einen witzigen Kommentar zur Situation, den nur er denkt, aber an dem man als Leser teilhaben darf.

    Fazit

    Ich bin vom Auftakt der Geschichte absolut begeistert. Wer charakterzentrierte Fantasygeschichten liebt, ohne sich in einen Wälzer mit langen Beschreibungen der Welt stürzen zu wollen, dem lege ich die Krosann-Saga mit dem ersten Band "Die Auftragsmördern" auf jeden Fall ans Herz.

    Für mich 5 Sterne. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Ich kann übrigens auch das Hörbuch wärmstens empfehlen. Robert Frank leistet hier wieder tolle Arbeit als Sprecher.

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Sam Feuerbach - Die Auftragsmörderin: Die Krosann-Saga“ zu „Sam Feuerbach - Die Auftragsmörderin“ geändert.
  • 4.5 Sterne für einen richtig guten Auftakt - der gemächlich beginnt und sich immer spannender steigert!


    Klappentext


    Wie viel Hass passt in ein Leben? Sie ist eine Mörderin - ohne Namen, ohne Kindheit, ohne Skrupel. Während andere zaudern, noch überlegen, was gut, was schlecht oder was richtig, was falsch ist, handelt sie bereits. Meistens schlecht und falsch. Eine verlorene Herkunft, tief in ihr brodelnd, sucht sich seinen Weg an die Oberfläche.


    Im Königreich Toladar greifen viele Hände begierig nach der Krone. Den jugendlichen Thronfolger, Prinz Karek, kümmern die Intrigen wenig, bis er über das Erbe längst vergessener Götter stolpert. Unverhofft muss er sich in einer Welt beweisen, in welcher sein Talent, die richtigen Fragen zu stellen, lebensgefährliche Antworten liefert.


    Die Auftragsmörderin - der Einstieg in die Krosann-Saga


    In einer Welt im tiefen Mittelalter kreuzen sich die Wege Prinz Kareks und einer Mörderin. Eine Begegnung, die das Reich für alle Zeiten verändern könnte. Doch sie hat den Auftrag, ausgerechnet Prinz Karek



    Meine Meinung


    Aufmerksam geworden bin ich auf den Autor durch die Reihe "Der Totengräbersohn". Nachdem ich ein bisschen gestöbert habe, hab ich gesehen, dass Sam Feuerbach als erstes die Krosann Saga geschrieben hat und deshalb wollte ich auch damit anfangen :)


    Zu Beginn hatte ich das Gefühl, eine eher seichte und leicht-lockere Geeschichte zu bekommen, die mit den Problemen des etwas dicklichen Prinzen Karek am Hof seines Vaters aufwartet. Der naive Thronfolger ist allerdings mehr, als man es auf den ersten Blick vermutet. Trotz seiner knapp 14 Jahre entwickelt er ein kritisches Denken, mit dem er das Recht und die Gerechtigkeit des Königreiches und den Entscheidungen der Mächtigen hinterfragt.


    Während Karek also Wissen anhäuft, Fragen stellt und vor allem seinen ständigen Hunger zu stillen versucht, ist eine Auftragsmörderin hinter ihm her. Eine der "Krähen", die den Ruf haben, unerbittlich und tödlich zu sein und erst aufzugeben, wenn die Aufgabe erledigt ist.

    Hauptsächlich folgt man Karek in seinen Gedanken, Beobachtungen und auf seinem Weg aus der Komfortzone - und erfährt hierbei einiges über die Ränke des Reiches sowie über die Anzeichen einer Prophezeiung, die jedoch mehr Rätsel aufgibt als enthüllt.

    Karek ist hier jedenfalls sehr sympathisch und entwickelt sich in seinem gemächlichen Tempo sehr gut weiter, während die wenigen kurzen Einblicke in das Dasein der Assassine ein ebenso klares Bild präsentieren, wobei noch viele Geheimnisse unentdeckt bleiben.


    Einige interessante "Neben"Figuren sind auch aufgetaucht, deren Rolle bzw. Schicksal sich erst noch erschließen wird, ich bin gespannt!


    Der Autor hat es geschafft, mit einem gemächlichen Anfang mein Interesse zu wecken und es im Lauf der Handlung immer weiter zu schüren, je mehr man in die Entwicklungen und Hintergründe eintaucht. Dabei fokussiert sich alles sehr auf die beiden Protagonisten, aber ich denke, dass man über das Land und die "Gegenspieler" in den weiteren Bänden sicher noch mehr erfährt!


    Der Schreibstil ist angenehm flüssig, mit einem Humor an den ich mich schnell gewöhnt habe und einen lockeren Lauf, der mich durch die Seiten fliegen ließ. Manchmal wirkt es vielleicht noch etwas unbeholfen, aber das fällt kaum ins Gewicht und hat mich nicht wirklich gestört.


    Übrigens: da sich ja "oft" beschwert wird, dass weder Nahrungsaufnahmen noch die Abgabe dergleichen in Geschichten mit aufgenommen wird, obwohl das ja dazugehört - hier wird jedenfalls gerne gegessen und auch mal auf die Latrine gegangen, und alles unaufgeregt in die Handlung eingeflochten, ohne positiv oder negativ aufzufallen -> perfekt gelöst!


    Ich war auf jedenfall positiv überrascht und freue mich jetzt schon auf die weiteren Bände!


    Mein Fazit: 4.5 Sterne


    Weltenwanderer