Andreas Eschbach - Ultramarin

  • Band 3 und somit Abschluss der Trilogie


    Klappentext


    Im Jahr 2152


    In den Tiefen der Weltmeere braut sich eine große Gefahr zusammen. Denn nach Jahrzehnten der Genforschung sind die Submarines, die Wassermenschen, nun bereit, für die Alleinherrschaft über ihren Lebensraum zum Äußersten zu gehen und gegen die Menschen zu kämpfen…


    Saha, halb Meermädchen, halb Mensch, weiß, sie hat keine Wahl: Sie muss ihr Schicksal annehmen und als Mittlerin zwischen Wasser- und Luftmenschen den großen Krieg verhindern. An Bord der Segeljacht „Ultramarin“ beginnt ein rasanter Wettlauf gegen die Zeit. Ein Wettlauf, der nicht nur beide Völker, sondern auch die ganze Welt in den Abgrund reißen könnte!


    Meine Meinung


    Der Autor bleibt sich auch beim dritten und letzten Band seinem Erzählstil treu und lässt den Leser alles aus Sahas Perspektive erleben. Während sie mittlerweile als Botschafter zwischen den Luft- und Wassermenschen agiert, möchte sie die Suche nach ihrem Vater fortsetzen, was sich aber als schwieriger darstellt, als eh schon gedacht.

    Außerdem scheint sich die Lage zuzuspitzen, nachdem eine Gruppe der Unterwasser-Reiter scheinbar Mittel in der Hand haben, um die Menschen an Land zu bedrohen und Saha durch ihre Stellung mitten zwischen die Fronten gerät.


    Passend zum Lesealter für Jugendliche ist es einfach, aber anschaulich geschrieben, wobei ich es insgesamt doch teilweise sehr ausschweifend fand. Gerade die Gedanken von Saha, die sich beständig im Kreis drehen, werden mir zu oft wiederholt und haben das Tempo immer wieder gebremst.

    Was dadurch aber transportiert wurde ist auf jeden Fall Sahas extreme Unsicherheit: sie will es allen recht machen und hat nicht gelernt, sich selbst zu vertrauen. Sie hört viel zu sehr auf die vielen anderen Menschen um sie herum, als in sich hinein und kann deshalb schwer "nein" sagen oder Entscheidungen fällen, ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen.

    Ebenfalls wird sehr schön die Kehrseite zu ihrer plötzlichen Berühmtheit eingeflochten, die nicht nur positive Nachwirkungen hat. Die ständige Bereitschaft, zur Verfügung zu stehen wenn sie gebraucht wird, überall erkannt zu werden und ihre Unabhängigkeit einzubüßen, bringt sie zusammen mit ihrer Scheu, ihre eigenen Standpunkte zu vertreten, in eine immerwährende Zwickmühle.


    Allerdings hatte ich das Gefühl dass die Handlung an manchen Stellen etwas in die Länge gezogen wird und manches konnte ich logisch auch nicht so nachvollziehen - ein ganz ungewohntes Gefühl, das ich bei Eschbachs Bücher bisher noch gar nicht gewohnt war.


    Dafür hat er aber auch viele interessante Ideen eingebracht. Wie schon in den beiden Vorgängern hat er sich einige technische Rafinessen einfallen lassen, die es in dieser Zukunft gibt - gerade die Beschreibung von Hongkong fand ich total faszinierend, wie auch die gesponnenen Theorien rund um das sagenumwobene Atlantis.


    Vor allem das letzte Viertel war dann plötzlich richtig spannend und auch vom Tempo her hat es ganz schön angezogen. Es war insgesamt ein gelungener Abschluss, von dem ich mir aber noch ein bisschen mehr erhofft hatte.


    3.5 Sterne von mir