Alberto Angela - Ein Tag im Alten Rom

  • Autor: Alberto Angela

    Titel: Ein Tag im Alten Rom - Alltägliche, geheimnisvolle und verblüffende Tatsachen

    Seiten: 413

    ISBN: 978-3-442-15638-2
    Verlag: Goldmann

    Übersetzerin: Julia Eisele


    Autor:

    Alberto Angela wurde 1962 in Paris geboren, studierte nach dem Abitur in Frankreich und in Italien Naturwissenschaften, bevor er sich weiter auf Paläontologie und Paläoanthropogie spezialisierte. Er arbeitete an verschiedenen Orten der Welt an Ausgrabungen und Forschungen und veröffentlichte mehrere in Fachkreisen anerkannte Aufsätze. Als Wissenschaftsjournalist arbeitete er für Fernsehsender und veröffentlichte mehrere Sachbücher über die menschliche Entwicklungsgeschichte und das Alte Rom. Er ist Mitglied des Instituts für Menschliche Paläontologie in Rom.


    Inhalt:

    Die Welt der Antike hautnah erleben!


    Was ist ein Obolus? Wie wickelt man eine Toga? Wie teuer ist ein Sklave? Und wie fühlt es sich an, den Löwen zum Fraß vorgeworfen zu werden? Alberto Angela lässt uns einen Tag lang am bunten Treiben im antiken Rom teilnehmen: Wir werfen einen Blick in prächtige Patrizierhäuser, dampfende Kochtöpfe und venusgefällige Schlafzimmer, erleben blutige Gladiatorenkämpfe im Kolosseum und nächtliche Festgelage am Ufer des Tibers. Mit allen Sinnen tauchen wir ein in die Alltagswelt und das Lebensgefühl der Alten Römer. Das ist Geschichte, wie sie lebendiger nicht sein könnte! (Klappentext)


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    Neben mein Rezensionsexemplar das Zweitbuch, welches ich mir heute zur Hand genommen habe und in das Leben im Zentrom des römischen Imperiums eingetaucht bin. Natürlich in Rom selbst, einer Stadt, die damals schon um die 1,5-2 Millionen Einwohner umfasste. Wie auch schon in seinem Werk über Pompeji schickt uns der Autor auf eine Zeitreise und durch einen kompletten Tagesablauf. Kurz vor Sonnenaufgang beginnen wir unseren Rundgang und werden um Mitternacht diesen beenden. Diese Einteilung und kurzweiligen Abschnitte gefallen wir schon mal sehr gut.


    Zeitliche Einordnung, wir befinden uns im Jahr 115 n. Chr, das Römische Reich erfährt gerade unter Kaiser Trajan seine größte Ausdehnung.


    Zunächst sind wir in den engen und dunklen Gassen der Hauptstadt des Weltreiches. Kurz vor Sonnenaufgang brennen nur vereinzelt Öllichter an Tempeln heiliger Städten etwa oder an Tavernen und Gasthäusern. Ansonsten ist's duster. Vigiles, städtische Patrolien, Wächter, streifen durch die Gassen, um Brandherde zu sichten und zu bekämpfen, gleichzeitig, wenn nötig, für Ordnung zu sorgen. Ein paar Betrunkenen begegnen wir ebenso, wie Obdachlosen, die der Vermieter nach der alljährlichen Mieterhöhung vor die Tür gesetzt hat.


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    Wieder liegt hier ein beeindruckendes literarisches Sachbuch von Angela vor, in dem im nächsten Atemzug, inzwischen ist es sechs Uhr morgens, wir ein Domus betreten. Die Wohnstatt eines reichen römischen Bürgers. Elf Sklaven hat ein solcher Hausheer persönlich unter sich, Ehemänner und -frauen schlafen in getrennten Räumen, die Wände sind mit reichen Malereien, Teppichen oder Fresken verziert, ansonsten herrscht Minimalismus. Wenige Möbelstücke, dafür sehr schöne. Der Tresor wird reich präsentiert und nicht versteckt. Wasserspiele und -leitungen hat, wer es sich leisten kann.


    Das Haus erwacht zum Leben, es wird beschrieben, wie man sich eine Toga angezogen hat und wie Frauen sich kleideten (die ersten BHs sind mitunter aus (kratziger) Wolle. :wink:

    Seide ist selten und teuer.


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    Bis hierhin sind wir erst auf Seite 50 angelangt, der nächste Punkt liegt uhrzeitmäßig bei 07:15 Uhr. Ich werde die anderen Kapitel nicht ganz so detailliert schildern, nur einige interessante Stellen herauspicken. Ihr sollt ja das Buch später auch noch lesen. Wollte bloß mal darstellen, wie detailliert hier wieder die römische antike beschrieben wird und wie gut Alberto Angela auch hier wieder Alltagsgeschehen erleb- und fassbar macht. Der Leser nimmt dabei die Rolle, wie auch im Pompeji-Buch, eines unsichtbaren Beobachters ein.


    Ich bin gerade fasziniert, zumal mein Rom-Besuch ja noch nicht allzu lange her ist.