Ann-Kathrin Wolf - Sternschnuppenschauer

  • Inhalt
    Cassie hat ihren Vater verloren und damit auch ihre Liebe zu den Sternen. Da ihre Mutter nicht mit dem Verlust klar kommt, schickt sie sie für den Sommer zu einer Freundin. Obwohl Cassie auch leidet, geht sie trotzdem. Jane nimmt sie liebevoll auf und ihre Tochter Summer freundet sich sofort mit ihr an. Ihr Sohn Logan dagegen bringt Cassie völlig durcheinander. Mal ist der attraktive junge Mann nett und liebevoll und dann wieder kalt und abweisend. Während sie versucht ihren Verlust zu verarbeiten, mischen sich Gefühle für den Surferboy ein und sorgen für Chaos. Doch Logans Stimmungsschwankungen machen es ihr nicht leicht, denn scheinbar belastet ihn etwas und zieht ihn ins Dunkle. Können die Sterne sie beide retten?


    Meine Meinung

    Cassie und ihr Vater liebten die Sterne und sahen sie sich bei allen Gelegenheiten an. Sie selbst wurde nach einem Sternbild benannt, Cassiopeia. Doch dann kam ihr Vater bei einem Unfall ums Leben, als er sich gerade einige Sterne ansehen wollte, weshalb Cassie die Leidenschaft am Nachthimmel verlor. Der Verrat schmerzt noch immer, denn sie verlor so ihre Vertrauensperson und irgendwie auch ihre Mutter, die über seinen Tod nicht hinwegkommt. Statt die Nähe zu ihrer Tochter zu suchen, schickt sie sie weg zu einer Freundin.


    Jane Atkins hat es auch nicht gerade leicht. Vor zwei Jahren verließ ihr Mann die Familie, weshalb sie wie wild arbeitet, um die laufenden Kosten zu decken. Trotz allem nimmt sie das verletzte Mädchen bei sich auf und versucht ihr die nötige Liebe und Aufmerksamkeit zu geben, die sie braucht.


    Ihre Tochter Summer, die eine ungewöhnliche Vorliebe für die Farbe Lila hat, nimmt sich Cassie an. Die Mädchen verstehen sich und Summer hilft ihr auf andere Gedanken zu kommen. Zusammen machen sie schließlich an einer Sommer Challenge mit, die von ihnen das Erledigen verschiedener Aufgaben verlangt. Dabei kommt sie auch ihrem Schwarm etwas näher und hilft Cassie ihre Gefühle zu ordnen.


    Cassie ist von Tod ihres Vaters schwer getroffen. Gerne hätte sie ihre Mutter bei sich, doch diese scheint sie immer wieder von sich zu stoßen. Erinnerungen an ihren Vater schmerzen noch immer, weshalb es sie trifft, wenn abwertende Kommentare gemacht werden. An Summers Seite findet sie Abwechslung und kann endlich auch wieder lachen. Sie schließt Freundschaften und beginnt sich zu verlieben. Es ist nicht leicht, doch sie öffnet sich wieder nach und nach. Obwohl Logan den absoluten Surverboy repräsentiert und sie so etwas nie anziehend fand, fühlt sie bei ihm anders. Besonders wenn er lächelt oder nett ist, schlägt ihr Herz höher. Doch leider kann er auch ganz anders sein. Es gibt Momente der Kälte und Abweisung mit vielen unfreundlichen Worten. Zu gerne würde sie wissen, weshalb er solche Stimmungsschwankungen vorführt, doch dazu schweigt er. Seine Taten verwirren sie aber umso mehr, denn oft scheint es, als hätte er zwei Persönlichkeiten.


    Ann-Kathrin Wolf entführt ihre Leser in einen heißen Sommer am Meer. In den Mittelpunkt stellt sie aber zwei Protagonisten, die mit viel Schmerz klar kommen müssen. Über ihnen schwebt eine dunkle Wolke, unter der sie sich aber schließlich langsam hervorwagen. Während Cassie mit einem Verlust fertig werden will, wird Logan von schlechten Erinnerungen und Schuld verfolgt. Doch nicht all ihre Tage sind dunkel. Oft gibt es auch Momente der Entspannung und Sorglosigkeit. Es wird ein Spiel der Emotionen ausgeführt, bei dem es mal das Gute und mal das Schlechte überwiegt.


    Logans Verhalten gehört zu den Punkten, die in dieser Geschichte sehr irritieren. Wie schon einige Male angeführt, finden sich darin Widersprüche. Erst am Ende offenbart die Autorin das große Geheimnis und lässt ihn um Verzeihung bitten. Doch neben ihm gibt es zum Glück noch andere nette Jungs, die Cassies und Summers Weg kreuzen und ihnen die Zeit versüßen. Bei manchen wurden die Charaktere wirklich gut aufgebaut, sodass sie nicht als blasse Nebendarsteller in Erinnerung blieben.


    Unbedingt erwähnenswert ist auch, dass die Autorin hier keine wirkliche Dreiecksgeschichte aufbaut. Zwar sind leichte Ansätze erkennbar, doch die werden gut gelöst. Zumal dieses Verhältnis auch für einigen Humor sorgt, denn dadurch wird Eifersucht deutlich.


    Fazit
    Eine schöne Sommerlektüre mit vielen Hochs und Tiefs. Emotional erzählt Ann-Kathrin Wolf eine Geschichte über Schuld, Verlust und den Mut zum Weiterleben. Mit dem schönen Bild der Sterne im Hintergrund, vermittelt die Autorin, dass egal wie groß der eigene Ballast ist, man sich davon nicht unterkriegen lassen sollte, denn das Glück ist irgendwo in greifbarer Nähe.


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