Henrik Siebold - Inspektor Takeda und der leise Tod

  • Kurzmeinung

    Marie
    Unterhaltsam durch das Zusammenspiel der beiden Ermittler. Bzgl der Fälle trägt der Autor zu dick auf.
  • Kurzmeinung

    claudi-1963
    Ein sehr unterhaltsamer Krimi mit einem außergewöhnlichen Ermittlerpaar und viel japanischer Kultur und Lebensart.
  • "Der Weise sagt: eine Sekunde Wut kann mehr zerstören, als du in einem Jahr Arbeit aufbauen kannst." (Aus Japan)

    Der Ermittler Kenjiro Takeda, eigentlich Inspektor der Mordkommission in Tokio ist für ein Austauschprogramm in Hamburg. Trotzdem er das Wetter Hamburgs und die deutschen Eigenheiten noch nicht so gut kennt, hat er sich inzwischen gut eingelebt. Seine Eigenheiten wie die Vorliebe für Jazz, Whisky, seine Liebe zu Frauen und seine spezielle Teezeremonie bleibt er auch in Hamburg treu. Ihr neuer Fall dreht sich um den Internetexperten Markus Sassnitz. Dieser wurde tot aufgefunden, nachdem er überfahren und nackt am Tatort liegen gelassen wurde. Wie sich jedoch herausstellt, war dies nicht die Todesursache, den er wurde danach erstickt. Schnell stellen Ken und Claudia fest, das Sassnitz nicht nur Freunde hatte. Für Claudia rückt seine Ehefrau Susanne an erster Stelle der Verdächtigen, da ihr Mann sie betrogen hatte. Für Ken jedoch ist Susanne Sassnitz faszinierend, da sie eine besondere Liebe für die japanische Kultur hat. Doch ebenfalls hätte sein Kollege Armin von Suttner ein gutes Motiv, falls er herausbekommen hätte, das Sassnitz längst Pleite war. Außerdem geht es noch um den Tod eines kleinen Kindes, das vom Balkon gefallen ist, war es Mord oder ein Unfall?


    Meine Meinung:
    Die Kooperation eines japanischen Ermittlers in Hamburg hatte mich neugierig auf diesen Krimi gemacht. Der Schreibstil war sehr unterhaltsam und gleichzeitig prägnant durch die Einflüsse der japanischen Lebensarten von Kenjiro Takeda. Lediglich die vielen japanischen Wörter fand ich ein wenig anstrengend und der extreme Alkoholkonsum der beiden Ermittler fand ich auch nicht gut. Ich kann mir kaum vorstellen, da jemand nach dem Konsum einer Flasche Whisky am nächsten Tag wieder voll im Einsatz sein kann. Das der Fall Sassnitz dann in Vordergrund rückte, wunderte mich ein wenig, da der Krimi mit dem Sturz eines Kindes vom Balkon begann. Dafür waren die Charaktere sehr ausgeklügelt und gut beschrieben, auch wenn ich mir Ken nicht mit langen Haaren vorstellen konnte. Doch seine Lebensart, wie die Liebe zum Jazz, sein Saxofon spielen nach Feierabend um herunterzukommen, seine Liebe zu Frauen und dem gleichzeitigen nachtrauern um seine Ehe und seine spezielle Teezeremonie fand ich gut. Dadurch hat mich der Autor ein wenig in die japanische Kultur, Denkweise und Lebensart von Ken mitgenommen. Mir erschien, dass der Autor eine besondere Liebe zu Japan hat oder aber nur gut recherchiert hatte. Claudia Harms dagegen war eher die besonnene, aber auch recht einsame Kollegin, die ebenso wie Ken gerne einmal zu viel ins Glas geschaut hatte. Trotzdem hatte sie immer alles im Blick und auch am Ende das Gespür das Ken ihre Hilfe benötigt. Für mich war die beiden ein gutes und harmonisches Gespann, die selbst bei Karaoke singen noch toll sind. Lediglich die Spannung kam mir vor lauter japanischer Kultur ein wenig zu kurz. Trotzdem gebe ich diesem Krimi 4 von 5 Sterne für die gute Unterhaltung. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::applause::thumleft:

  • Inspektor Takedas Aufenthalt in Hamburg geht in die zweite Runde. Zusammen mit Claudia Harms hat er zuerst eine harte Nuss zu knacken. In einer Wohnung mitten in einem sozialen Brennpunkt wurde ein Säugling vom Balkon geworfen und er starb an den Verletzungen. Es herrschten schlimme Zustände in der Wohnung, verdreckt, für den Säugling ein absperrbare Box auf dem Balkon und die beiden Erwachsenen bekifft und alkoholisiert. Aber der Freund der Mutter gesteht die Tat. Takeda ist sichtlich schockiert und zieht wieder Vergleiche zu Japan. Ihr nächster Fall führt sie in genau die gegensätzliche Richtung. Markus Sassnitz, ein bekannter Unternehmer wurde vor seinem Büro überfahren, dann erstickt und auch noch nackt ausgezogen. Wen hatte er zum Feind, der einen solch perfiden Mord verübt hat? Je weiter die beiden Ermittler in den Fall einsteigen, desto mehr Geheimnisse bringen sie ans Tageslicht. Ganz so erfolgreich scheint er doch nicht gewesen zu sein und was war eigentlich konkret das Geschäftsfeld von Sassnitz? Die Mitarbeiter scheinen alle nur Teilinformationen zu haben. Und dann spielen natürlich die Frauen noch eine größere Rolle. Die diversen Geliebten lernten auch einen anderen, nämlich einen gewalttätigen Sassnitz kennen. Plötzlich kommt die große Wendung und alles war doch ganz anders!


    Ich kannte bereits den ersten Fall von Takeda und Harms und mir hat gerade diese Kombination zwischen japanischem Ermittler und deutscher Kommissarin sehr gut gefallen. Auch in diesem Fall kommt man als Leser, trotz des ernsten Themas, immer wieder zum Schmunzeln. Takeda ist absolut sympathisch, vor allem in seiner Denkweise, weil er immer den Fall aus einer anderen Perspektive betrachtet, seine eigenen Schlüsse zieht, dann mit Claudia die Sache ausdiskutiert und auch immer wieder gerne deutsche Redewendungen erklärt haben möchte. Außerhalb der Arbeit sind Ken sein Saxophon, die Musik, der Whisky und natürlich seine Mild Seven außerordentlich wichtig. Abends versucht er Kontakte zu Deutschen zu bekommen und sich zu integrieren. In der Liebe hält er sich jedoch vorerst an eine junge Japanerin, obwohl natürlich die Witwe Sassnitz samt ihrer Kunstsammlung sehr anziehend auf ihn wirkt. Claudia und Ken agieren sehr menschlich, verstehen sich nicht nur beruflich, sondern singen auch immer wieder gerne in einer Karaoke-Bar und genehmigen sich dabei ein, zwei, drei Drinks. Claudia wiederum reagiert teilweise sehr emotional und wirft auch schon mal eine wertvolle Teedose.


    Es hat mir auf jeden Fall wieder sehr viel Spaß gemacht Claudia und Ken zu begleiten und mittlerweile wissen wir, dass er noch einige Zeit in Deutschland bleiben wird.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: