Felicitas von Lovenberg - Gebrauchsanweisung fürs Lesen

  • Kurzmeinung

    Mojoh
    Was für Zwischendurch - liebevolle Ansammlung verschiedenster Zitate und Gedanken rund um das Lesen.
  • Kurzmeinung

    PotatoPeelPie
    Wunderbares Geschenk für alle Bücherliebenden!
  • Gebrauchsanweisung fürs Lesen
    Autorin: Felicitas von Lovenberg
    Verlag: Piper (01.03.18)
    ISBN-10: 3492277179
    Seiten: 128



    Braucht man als Vielleser eine Gebrauchsanweisung fürs Lesen?
    Ich war mir nicht sicher. Doch schon auf den ersten Seiten hat mich Frau von Lovenberg abgeholt und eingefangen. Immer wieder musste ich schmunzeln, weil ich mich ertappt und erkannt gefühlt habe.
    Ein Buch, was den Leser bauchpinselt, dachte ich da noch.
    Aber das Buch ist so viel mehr. Es ist so wohl intellektuell als gleichzeitig eine wunderbare Liebeserklärung an Bücher und das Lesen.


    Wir erfahren, wie das Lesen sich im Laufe der Geschichte verändert hat und warum.

    Was es, ganz neurowissenschaftlich gesehen, bewirkt.
    So weist die Sehrinde von Lesern z.B. zahlreiche Zellnetzwerke auf, die bei einem Nichtleser nicht nachweisbar sind. Liest man 3,5 Stunden in der Woche, lebt man 2 Jahre länger als Nichtleser.
    Lesen verändert auch den Charakter.


    Wir lernen, warum das Lesen auf dem E-Reader für uns persönlich eine gewisse Gefahr mit sich bringt.
    Sie schreibt über die Magie der Bibliotheken und die Freuden des Bücherhortens.


    Weitere Überkapitel widmen sich dem: "Wie lesen? Wann, wo, wie oft - und wann man aufhören sollte" und "Was lesen? Von der Suche nach der richtigen Lektüre".
    Keine Angst, sie zwingt einem keine Klassiker auf, wenn man das nicht will.


    "Also müssen Leser sich darin üben, eine Wahl zu treffen, ihre Wahl. Aber wie? Hier hat Umberto Eco einige nützliche Hinweise für uns parat. "Beispielweise indem man sich fragt, ob das Buch, das man gerade in die Hand nehmen will, eines von denen ist, die man nach der Lektüre wegwerfen wird."


    Sie ermutigt einem zum selbstbewusstem Lesen.
    "Für mich ist Durchhalten bei Lektüren heute keine Leistung an sich mehr, sondern eher eine Frage des Selbstvertrauens: Warum soll ich Zeit mit Charakteren und Themen verbringen, die mich nicht interessieren?


    Dazu zitiert sie viele bekannte Autoren und Bücher.


    Mir tat das Buch unheimlich gut.
    Mein liebstes Hobby wird auf einer Metaebene reflektiert und dadurch begreift man auch sich selbst besser.
    Ich lese Bücher selten doppelt, aber hier weiß ich ganz sicher, dass ich es noch oft lesen werden.


    Wunderschön ist auch der Leineneinband.


    Fazit:
    Ein Buch, dass ich Euch wirklich wärmstens ans Herz lege!
    Kauft es, lest es, verschenkt es.
    Leser werden sich verstanden fühlen und Nichtleser... wer weiß....


    5 :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:
    und ein extra ♥ weil ich es wirklich so wunderbar finde

  • Mario

    Hat den Titel des Themas von „Felicitas von Lovenberg - Gebrauchswanweisung fürs Lesen“ zu „Felicitas von Lovenberg - Gebrauchsanweisung fürs Lesen“ geändert.
  • Dank findo habe ich die Rezension auch gerade entdeckt, und deine schöne Beschreibung des Buches, Smartie,:thumleft: hat es ebenfalls gleich auf meine Wunschliste wandern lassen, zumal ich Felicitas von Lovenbergs Literaturkritiken ohnehin gerne lese.

    :study: Zsuzsa Bánk - Die hellen Tage

    :study: Claire Keegan - Liebe im hohen Gras. Erzählungen

    :study: David Abulafia - Das Mittelmeer

    :musik:Jussi Adler-Olsen - Verachtung
















  • Autorin: Felicitas von Lovenberg

    Titel: Gebrauchsanweisung fürs Lesen

    Seiten: 127

    ISBN: 978-3-492-27717-4

    Verlag: Piper


    Autorin:

    Felicitas von Lovenberg wurde 1974 in Münster geboren und ist eine deutsche journalistin, Literaturkritikerin, Autorin und Verlegerin. Während der Schulzeit wechselte sie von Deutschland auf ein englisches Internat und trat nach ihrem College-Abschluss in die Feuilleton-Redaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ein. Seit 2008 leitete sie dort das Ressort Literatur und moderiert in unregelmäßigen Abstäden die SWR-Sendung lesenswert. Sie ist Mitglied in mehreren Literaturstiftungen und übernahm 2016 die verlegerische Geschäftsführung des Piper-Verlages.

    Inhalt:

    Wie, warum und was wir heute lesen - eine leidenschaftliche Anstiftung zur Lektüre für alle, die vom Lesen nicht lassen wollen. (Klappentext)


    Rezension:

    Die Reihe "Gebrauchsanweisung für"-Reihe aus den Piper-Verlag ist vor allem in der Reiseliteratur nicht mehr wegzudenken. Eigentlich stellen hier Autoren Länder und Städte, ihre Kultur, Geschichte, sehenswürdigkeiten und die Eigenheiten ihrer Bewohner vor und so manch Gereister wird das eine oder andere wiedererkennen, mit dieser kleinen Liebeserklärung an das Lesen als Tätigkeit wird das Schema jedoch durchbrochen.


    Felicitas von Lovenberg schreibt über ihre liebste Passion und lässt ihre Leser an grundsätzliche Fragen teilhaben, aber auch an solche, die die Leserschaft seit jeher spalten. Kann man sich zunächst darauf einigen, dass die denk- und Merkfähigkeit durch das Lesen von Büchern angekurbelt wird, gehen schon die Meinungen beim Ordnen der Regale oder den Abbrechen von Büchern auseinander. Die Autorin versucht auf diese und andere Fragen Antworten zu geben, verhält sich sehr diplomatisch zu allem. Nicht Schweizerin, aber dennoch keine Meinung. Nur die eine, Lesen ist toll, aber das wissen wir ja.


    Was mich aber dennoch überzeugt, sind die reinen Fakten, wenn es um die wissenschaftliche Betrachtung des Lesens als Tätigkeit geht, sowie die Erklärung, warum Printbücher nachhaltiger wirken als E-Book-Reader. Wobei man sich hier auch die Frage stellen darf, warum dann überhaupt der Verlag eben solche auch verkauft. Es geht jedoch interessant weiter und damit dies nicht nur graue Theorie bleibt, hat von Lovenberg zitate großer Autoren herausgepickt, an denen sie sich entlang hangelt und so eine leidenschaftliche Stimme, zusammengesetzt aus vielen anderen, für das Lesen erhebt.


    Man erfährt nicht viel Neues, aber wird in seiner Lieblingstätigkeit bestärkt, freut sich um so mehr auf den nächsten großen oder kleinen Schmöker und die darin vorkommende Welt, die es zu entdecken gilt. Alleine dafür lohnt sich die Lektüre.