L'affaire Rosenblatt

Buch von Joël Haroche

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu L'affaire Rosenblatt

    Original: Französisch, 2017
    INHALT :
    Anfang der 60iger Jahre : die Rosenblatts sind in Texas angekommen. « Ungläubige », und doch den Sabbat einhaltende, Juden in einem evangelikal geprägten Umfeld ; russischer Herkunft in einer diesen eher feindlich geprägten Atmosphäre ; linksorientiert, gerade mal zehn Jahre nach dem Tode des Ehepaars Rosenberg auf dem elektrischen Stuhl – na, die Integration wird nicht von alleine gehen.
    Familienvater Julius ist ein nicht erfolgreicher, etwas träge Rechtsanwalt. Seine Frau Rose träumt von Anpassung und unternimmt dabei lustige Methoden. Der zweite Sohn, Nathan, ist ein Genie von acht Jahren, der in Quizzshows auftritt, aber auch am Tourelle-Syndrom leidet. Die kleine Jessie stört noch nicht viel. Und der Ich-Erzähler Elias bekämpft seine Dämonen mit schwarzem Humor. Anfang der 60iger kommt es zu einer Bekanntschaft, Freundschaft mit einem jungen Paar, das fast noch mehr am Rande steht. Er, ein ehemaliger Marines, der zeitweise entflohen war (wohin?), sie eine junge, gerade exilierte Russin aus der UdSSR.
    Bald aber geschieht etwas, was diese kleine Welt mit der grossen Geschichte verbinden wird...
    (Quelle : Elemente aus der französischen Verlagsbeschreibung von Grasset)
    BEMERKUNGEN :
    Wie kann man solch einen Roman einordnen (wenn man solche Neigung verspürt) ? Eine Satire ? Schwarzer Humor ? Historischer Roman ? Eine Vorstellung einer (mißglückenden) Integration von linksdenkenden, russischen, nichtgläubigen Juden am Anfang der 60iger Jahre ? Man erahnt es auch zwischen den Zeilen schnell, dass dieser, zumal für einen französischen Autor, etwas andere Rahmen eines diesjährig erschienen Romans eine besondere Rolle spielen wird. Welche ? Man nähert sich dem Spätherbst ‘63...
    Vielleicht trifft es der Begriff einer tragischen Komödie ? Welch eine ausgelassene Drolligkeit, ja, welch ein schwarzer Humor, in den Beschreibungen von Sohn Elias über dieses ausgeflippte Familienleben, in das keine Ruhe und « Beschaulichkeit » einziehen will. Kein Satz nahezu ohne Ironie und treffende Pointe. Doch es bleibt ja nicht allein bei dieser Form von Sprachwitz : er bindet ihn ein in einen historischen Rahmen, und der Kern wirkt plausibel. Ob er nun SO in seinen Beschreibungen stimmt, so mag es zumindestens zutreffen, dass Menschen eine gewisse historische Seite des Romans SO erlebt haben. (Ich verrate mal nicht zu viel.) Allerdings kann man sich, tue ich zumindestens, fragen, ob man die Form des « schwarzen Humors » auf alles und quasi ohne Limit anwenden darf. Klaro, sagen viele. Ich fühlte mich aber hier dann doch etwas geniert an manchen Stellen...
    Der Erzähler ist doch eigentlich ein Zwölfjähriger ! Schreibt einer so in diesem Alter? Zu « schwarz », ironisch ? Dahinter dann eine manchmal sehr reife Tonart, nahezu Überlegungen und eine distantere Ab- und Einschätzung, die irgendwie (mir) nicht ins Konzept passen. Diese beiden Vorgehensweisen, Annäherungen machen vielen keinerlei Probleme, ja sind gerade hier vielleicht das Salz in der Lektüre. Sie könnten aber auch als dissonant, oder unstimmig empfunden werden ? Insofern teile ich nicht ganz die unbeschränkte Begeisterung vieler französischer Kritiker. Aber sehr viele, auch hier, könnten diesen Roman als sehr stark empfinden ! Seht selber.
    AUTOR :
    Joël Haroche sit 1947 in Casablanca (Marokko) geboren worden. Er war ungefähr fünfzehn Jahre als Rechtsanwalt in Paris tätig. Herausgeber (von medizinischer Fachliteratur) und Produzent im Multimediabereich. Seit 2005 schriftstellerisch tätig. Nach « Le Petit Loukoum » (unter dem Pseudonyme Josh Harel, 2005) handelt es sich hier um seinen zweiten Roman.
    Broché: 192 pages
    Editeur : Grasset (15 février 2017)
    Collection : Littérature Française
    Langue : Français
    ISBN-10: 2246862701
    ISBN-13: 978-2246862703
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