Ich bezahle für Sex: Aufzeichnungen eines Freiers

Buch von Chester Brown, Stefan Pörtner

Bewertungen

Ich bezahle für Sex: Aufzeichnungen eines Freiers wurde bisher einmal bewertet.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Ich bezahle für Sex: Aufzeichnungen eines Freiers

    Der Autor (Quelle: Walde+Graf): Chester Brown, am 16. Mai 1960 in Montréal geboren, begann seine Karriere in den 1980er-Jahren in Toronto. 1986 erschien seine erste Graphic Novel “Ed the happy clown”. Es folgten The Playboy-Stories und Louis Riel. Der Comic über den legendären kanadischen Politiker und Mystiker Louis Riel war 2004 für zwei Eisner Awards nominiert. 2011 wurde Brown in die Canadian Comic Book Creator Hall of Fame eingeführt.
    Klappentext (Q: Walde+Graf): Chester Brown ist nicht nur einer der besten Comic-Künstler der Gegenwart, er ist auch einer der kompromisslosesten Meister dieses Genres. Sensibel und schonungslos erzählt er im vorliegenden Buch von seinem Leben mit Prostituierten. Dabei stellt er nicht nur das Ideal der romantischen Liebe infrage, er schildert auch provokant und verblüffend sachlich, dass er die Inanspruchnahme von käuflichem Sex nicht nur legitim findet - sondern sinnvoll, besser und ehrlicher.
    Seine Ansichten über Prostitution muss man keineswegs teilen, um Gewinn aus der Lektüre zu ziehen. Sie wird einen beschäftigen, weil Ich bezahle für Sex mit grafischen Mitteln erzählte Literatur ist. Mit klaren, reduzierten Linien berichtet Brown von seiner Gefühls- und Gedankenwelt, und verweist dadurch auf den generellen Charakter menschlicher Beziehungen.
    Englische, spanische, deutsche, französische und koreanische Ausgaben:
    Die englische Originalausgabe erschien 2011 (eine vorherige Serialisierung in Magazinen gab es diesmal nicht) unter dem Titel „Paying For It - A Comic-Strip Memoir of Being a John“ im Verlag Drawn & Quarterly in Montréal, mit Neuauflagen im Jahr 2013 (292 Seiten). Die spanische Übersetzung besorgte Montserrat Terrones. Sie erschien 2011 als „Pagando por ello: Memorias en cómic de un putero“ im Verlag „Ediciones La Cúpula“ in Barcelona, nachgedruckt 2016.Die deutsche Übersetzung besorgte Stephan Pörtner. Sie erschien 2012 als „ Ich bezahle für Sex – Aufzeichnungen eines Freiers“ mit einem Vorwort von Robert Crumb über Chester Brown und einem Vorwort von Chester Brown im Walde+Graf Verlag in Zürich (321 Seiten).Die französische Übersetzung besorgten Barbara und Emilie Le Hin. Sie erschien 2012 als „Vingt-trois prostituées“ mit der Einleitung von Robert Crumb im Verlag Éditions Cornélius in Paris.Eine koreanische Ausgabe erschien 2015 als "Yuryo sŏbisŭ : ŏnŭ sosimhan namcha ŭi sachŏgin kyŏnghŏmdam" im Verlag Mimesis in P'aju-si (301 Seiten).
    Das Buch ist seinem Freund und Kollegen Joe Matt gewidmet, dessen autobiografischen Comics ("Peep Show") eine große Inspiration für Chester Brown waren.
    Das konkrete Comic-Memoir endet auf Seite 227. Daran schließt sich ein etwa 85-seitiger Anhang von Chester Brown über die Entstehung seines Comics, sein Unbehagen mit dem vom Verlag gewählten Titel, dessen Doppelsinn er nicht mag, und die Normalisierung der Prostitution an.
    Meine Einschätzung:
    Autobiografischer Comic, in dem der kanadische Zeichner Chester Brown, der einige Probleme mit dem Konzept der großen romantischen Liebe hat, und immer wieder an und nach Beziehungen darunter gelitten hat, beschreibt, wie sehr sich sein Gemütszustand verbessert hat, nachdem er sich entschied, aus dem Dating- und Pärchen-Zirkus auszusteigen und sich dazu überwand, zu Prostituierten zu gehen. Das ganze Buch durchziehen Gespräche mit seinem guten Freund Seth (selber Comicautor) über das Für und Wider der Prostitution. Man muss Browns Haltung nicht teilen, aber man muss erstens seine selbstvergessene, uneitel "peinliche" Offenheit und zweitens die dialektische Qualität des Buches bewundern. Ein wirklicher Gedankenanreger! Eine Polemik zur Entkriminalisierung der Prostitution, wobei durch den rein subjektiv gefärbten Freier-Blick die kriminellen Auswüchse der Prostitution als Zwang und Menschenhandeln außen vor bleiben.
    Der steife und reduzierte Zeichenstil, der ein wenig an alte Superhelden-Comics aus den 1940er-Jahren erinnert, ist wie immer ein stilisierter Genuss! Als Chester-Brown-Fanboy sind dem Buch vier Sterne sicher. Andere Leser mögen es weniger lesenswert oder Browns Haltung zur Prostitution naiv verklärend finden. (Aber es würde ja auch niemand "Pretty Woman" als die Prostitution verharmlosend abkanzeln, obwohl man es eigentlich könnte oder sollte. )
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Ausgaben von Ich bezahle für Sex: Aufzeichnungen eines Freiers

Hardcover

Seitenzahl: 280

Besitzer des Buches 1

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