Der Walfisch

Buch von Eduardo Mendoza, Stefanie Gerhold

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Der Walfisch

Als der Bischof Fulgencio Putucàs 1952 aus Lateinamerika nach Spanien kommt, um in Barcelona an einem eucharistischen Kongress teilzunehmen, wird er von einer Gastfamilie respektvoll aufgenommen. Doch in seinem Heimatland findet ein Militärputsch statt, und Putucàs kann nicht mehr nach Hause – in Barcelona gestrandet, macht er eine kuriose Wandlung durch. Er hilft im Haushalt der Familie und ist bald nicht mehr der ehrwürdige Mann der Kirche, sondern einfach Fulgencio. Dann aber geht er immer öfter auf Sauftour und ist eines Tages verschwunden. Erst Jahre später taucht er wieder auf, und erneut hat er sich komplett verändert. Ein vergnüglicher Roman über die Bilder, die wir uns voneinander machen, und die Überraschungen eines Lebens.
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Bewertungen

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der Walfisch

    Original : La ballena (Spanisch, 2009), erschienen im Original (und anderen Sprachen) mit zwei anderen Geschichten unter dem Titel « Tres Vidas de Santos »
    INHALT :
    Als der Bischof Fulgencio Putucàs 1952 aus Lateinamerika nach Spanien kommt, um in Barcelona an einem eucharistischen Kongress teilzunehmen, wird er von einer Gastfamilie respektvoll aufgenommen. Doch in seinem Heimatland findet ein Militärputsch statt, und Putucàs kann nicht mehr nach Hause – in Barcelona gestrandet, macht er eine kuriose Wandlung durch. Er hilft im Haushalt der Familie und ist bald nicht mehr der ehrwürdige Mann der Kirche, sondern einfach Fulgencio. Dann aber geht er immer öfter auf Sauftour und ist eines Tages verschwunden. Erst Jahre später taucht er wieder auf, und erneut hat er sich komplett verändert. (Quelle: Hanser-Literaturverlage)
    BEMERKUNGEN :
    Der Ich-Erzähler wächst in einer Großfamilie auf, in der sich alles mehr oder weniger unter den Fittichen seiner Tante Conchita abspielt. Sein eigener Vater ist ein eher harmloser Alkoholiker, die Mutter mitfühlend. Wir befinden uns im Jahre 1952, und in Barcelona findet ein Eucharistischer Kongress statt. Wegen Platzmangel werden Familien als Gastgeber gesucht. Diese eher bigotte, eher rechts gewandte Familie erwartet respektvoll einen Bischof « ines kleinen zentralamerikanischen Landes ». Und er benimmt sich wie erwartet. Doch als kurz vor der Abfahrt in seinem Land ein Putsch stattfindet, wird er dableiben, und nach und nach ändert sich zunächst sein eigenes Verhalten hin zu Gefälligkeiten jedweder Art, aber auch das Verhalten der Gastgeber (denen er nach und nach als Aufdringling erscheint). Dem namenlosen Ich-Erzähler wird er nahestehen : nimmt Don Fulgencio doch an seinem Leben Anteil. Später wird dieser langsam absacken und schließlich « verschwinden » und erst Jahre später auftauchen : vor einem verfaulenden « Moby Dick » im Hafen Barcelonas. In ihm wird er sich wiedererkennen, und dort trifft er erneut den Ich-Erzähler.
    Der Wechselspiele und verschiedenen Ausdrücke von Identitäten, Bildern und Wahrheiten gibt es viele, und sie gehen bis zur letzten Seite weiter. Ganz anders kann diese Erzählung eingeordnet werden, wenn man sie im Ganzen des spanischen Originals sieht : Dort befinden sich noch zwei andere Kurzgeschichten, die zusammen also die « Tres Vidas de Santos », die drei Heiligenleben, bilden. In der dortigen Einleitung ist die Rede von zwei grundsätzlichen Auffassungen von Heiligen (hier scheint der Autor allerdings etwas gefangen von seinem Verständnis davon) : entweder die traditionelle Hagiographien von leidenden Gestalten, oder Gestalten, von denen man etwas erwartet (durch fürbittendes Gebet).
    Hier aber, so Mendoza, handele es sich um einen anderen Typus von Heiligkeit : die von ihm beschriebenen « Heiligen » hätten ihr ganzes Leben einem Kampf verschrieben zwischen Mensch und Gott. Sie erinnerten eher an einen Kapitän Ahab, oder einen Raskalnikov etc.
    Ja, wie man die Sache auch wendet, entspricht hier keiner einem wie auch immer gearteten Vollkommenheitscharakter. Suchen und Verlangen aber machen aus verschiedenen Personen, auch den anderweitig vielleicht nicht völlig einheitlichen, sympathischen, doch irgendwie glaubwürdige. Die bigotten werden entlarvt, dennoch bleibt etwas ehrliches auch an ihnen ? Der Bischof ist noch ganz anders als man denkt ?
    Wie das Mendoza gelingt ist toll. Dabei schreibt er sehr flüssig, nicht zu kompliziert, aber auch nicht simpel. Häufig aber mit einem tollen Witz, einer gewissen Gewandtheit.
    Ich kannte diesen Autor noch nicht, doch in Spanien gehört er zu den ganz Großen !
    AUTOR :
    Eduardo Mendoza i Garriga (* 11. Januar 1943 in Barcelona) ist ein spanischer Schriftsteller, der auf Spanisch und auf Katalanisch schreibt. Er studierte zunächst Rechtswissenschaften und arbeitete von 1973 bis 1982 in New York als Dolmetscher bei der UNO.
    1975 erschien sein erster Roman « La verdad sobre el caso Savolta » (dt. Die Wahrheit über den Fall Savolta). Sein bislang größter Erfolg ist der Roman « La ciudad de los prodigios » von 1986 (dt. Die Stadt der Wunder), in dem er das Leben eines jungen Mannes in Barcelona im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts erzählt. In seinen Werken thematisierte er als einer der ersten spanischen Autoren die vergangene franquistische Diktatur. Die postmoderne Erneuerung des spanischen historischen Romans wird auf ihn zurückgeführt. (Quelle : wikipedia)
    Acht seiner Bücher sind inzwischen auf Deutsch erhältlich : http://www.amazon.de/Eduardo-M…k_2?qid=1450799734&sr=8-2
    Gebundene Ausgabe: 128 Seiten
    Verlag: Verlag Nagel & Kimche AG (23. Februar 2015)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3312006465
    ISBN-13: 978-3312006465
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Ausgaben von Der Walfisch

Hardcover

Seitenzahl: 128

Besitzer des Buches 1

  • Mitglied seit 30. März 2006
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