Der Fuchs und Dr. Shimamura

Buch von Christine Wunnicke

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Der Fuchs und Dr. Shimamura

Vom Fuchs besessen, und das auch noch in Japan! Klarer Fall für Neurologen mit geschärftem Sinn für Menschen - vorzugsweise Frauen - neben der Spur. Dr. Shimamura (den es wirklich gab) reist in der Abendröte des 19. Jahrhunderts durch die Provinz, wo das burleske Krankheitsbild zur Folklore gehört. Ein liebestoller Student begleitet ihn, geht aber bald verloren, dafür fängt der Doktor sich selbst einen Fuchs ein (den es vielleicht auch gab). Da hilft nur noch Europa, und so flieht Shimamura auf Bildungsurlaub gen Westen, besteht neurologisch aufschlussreiche Abenteuer in Paris, Berlin und Wien. Allein, der Fuchs lässt ihn nicht los - auch nicht Jahrzehnte später zurück in Japan, wo sich dieses seltsame Leben, beäugt von allerhand weiblichem Familienanhang, seinem Ende zuneigt. Und so bleibt der Fuchs der unsichtbare Protagonist dieses zauberhaft fernöstlich getönten Gegenwartsromans.
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Bewertungen

Der Fuchs und Dr. Shimamura wurde insgesamt 5 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der Fuchs und Dr. Shimamura

    Ich muss zugeben, dass mir der Einstieg in dieses Buch nicht gerade leicht fiel. Der junge Neurologe Dr. Shimamura reist 1891 in die japanische Provinz um Frauen zu untersuchen, die vom Fuchsgeist besessen sein sollen. Fuchsgeist? Besessene Frauen? Soll damit die Tollwut gemeint sein? Bevor ich weitergrübelte, recherchierte ich ein bisschen und stieß auf eine Seite der OAG, der Ostasiatischen Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens, die mir die besondere Beziehung der japanischen Gesellschaft zum Fuchs deutlich machte (siehe oag.jp/images/publications/oag_notizen/Notizen_Feature_Fuchs_und_Fuchsglaube_in_Japan.pdf). Danach fiel mir das Lesen deutlich leichter ;-)
    Doch ich blieb beim Recherchieren. Denn nicht nur Dr. Shimamura (wie auf der Umschlagseite vermerkt) war eine reale Person, auch alle anderen auftauchenden Figuren, denen er während seines Stipendiums in Europa begegnete, waren existent, sodass ich mir nach und nach einen umfangreichen Überblick über die Anfänge der Neurologie verschaffen konnte. Alle äußeren Merkmale wie auch öffentliche Beziehungen scheinen wahrheitsgetreu wiedergegeben worden zu sein - das Ganze dann angereichert durch die vermutlich fiktiven persönlichen Merkmale der Einzelnen und deren Verhältnis zu Dr. Shimamura.
    Diese Verflechtung von Realität und Fiktion wirkt mustergültig - als ob die Autorin als Zeitgenossin an den Geschehnissen beteiligt gewesen wäre. Wer über das reine Lesen des Buches hinaus sich ein wenig mit den darin vorkommenden Personen beschäftigt, wird vielleicht bald von der Geschichte der Neurologie und Psychoanalyse gefesselt sein (siehe beispielsweise spiegel.de/einestages/jean-marie-charcot-und-die-hysterieforschung-in-der-pariser-salpetriere-a-951005.html). Mir ist es zumindest so ergangen und so hat das Lesen dieses dünnen Büchleins wesentlich länger gedauert als gedacht ;-) Und mich nicht nur sehr gut unterhalten, sondern auch mein Wissen erweitert.
    PS: Das Buch war auf der Longlist 2015 für den Deutschen Buchpreis.
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Ausgaben von Der Fuchs und Dr. Shimamura

Hardcover

Seitenzahl: 144

Taschenbuch

Seitenzahl: 160

E-Book

Seitenzahl: 109

Besitzer des Buches 7

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