Evas Geschichte: Anne Franks Stiefschwester erzählt

Buch von Eva Schloss, Julia Kent

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Evas Geschichte: Anne Franks Stiefschwester erzählt

'Der Uniformierte war Dr. Mengele, der über Leben und Tod entschied ... Wir versuchten alle, möglichst aufrecht zu stehen und sicher dreinzuschauen, aber wir waren jämmerlich unterernährt und bis auf die Knochen abgemagert ... Als ich an der Reihe war, winkte er mich nach rechts. Ich drehte mich um und wartete auf Mutti. Zu meinem Entsetzen sah ich, wie ein Kapo sie brutal nach links stieß. Ich schrie ... ich zitterte am ganzen Körper und meine Zähne schlugen aufeinander, als ich zusehen musste, wie man meine Mutter mit den anderen Frauen abführte. Das war der schlimmste Moment meines Lebens. Ich dachte, ich würde sie nie mehr wiedersehen.' Eindringlicher Bericht vom Überleben einer Fünfzehnjährigen in Auschwitz, die - anders als ihre Stiefschwester Anne Frank - das KZ überlebte. Eva Schloss, geboren 1929 in Wien als Eva Geiringer, lebt heute mit ihrem Mann Zvi Schloss in London. Sie hat drei Töchter und fünf Enkel. Eva Schloss war unter anderem im Oktober 2014 zu Gast in der Talksendung 'Markus Lanz'.
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Bewertungen

Evas Geschichte: Anne Franks Stiefschwester erzählt wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Evas Geschichte: Anne Franks Stiefschwester erzählt

    Eva Schloss (with Julia Kent)
    Eva’s Story
    Castle Kent (Softcover/1999)
    ISBN 0-952-3716-93
    224 Seiten
    Deutsch:
    Eva Schloss
    Evas Geschichte
    Heyne (Softcover 1991)
    ISBN 3453052188
    205 Seiten
    Eva Schloss ist eine Stiefschwester von Anne Frank – so teilt es uns die Titelseite dieses Berichts mit. Dieses Stiefschwesterntum ist allerdings nur posthum zu verstehen, da ihre Mutter Otto Frank nach dem Tode von dessen Frau und den beiden Töchtern geheiratet hat. Evas Vater war ein erfolgreicher Schuhfabrikant in Wien und als es schwieriger wurde eine Fabrik zu betreiben, begann er in Heimarbeit produzierte Mokassins zu vertreiben, die sogar in die USA verkauft wurden. Als die deutsche Wehrmacht mit dem „Anschluss“ nach Österreich kam wurde es für die Familie zunehmend unangenehmer und der Vater brachte einige Vermögenswerte zunächst nach Brüssel und dann nach Holland, zwei Ziele, zu denen seine Familie ihnen jeweils folgte. In Brüssel musste die kleine Eva ein ganz neue Sprache lernen um in der Schule mitzukommen, was dann dafür sorgen sollte, dass sie auf Grund ihrer besseren Französischkenntnisse etwa ein Jahr später bei ihrer holländischen Französischlehrerin unangenehm auffallen sollte. Doch dies hielt nicht lange vor, denn bald waren die Deutschen auch in den Niederlanden und setzten hier sehr schnell ihre antijüdischen Verordnungen durch, weswegen die Familie Schloss gut verteilt in Verstecke gehen musste. Doch die zunächst hilfsbereiten Holländer werden durch den Druck zunehmend nervöser und so muss die Familie schließlich andere Ausweichquartiere suchen, wo sie bei einer großen Durchsuchungsaktion schließlich auch gefasst werden. Mit ihren Erfahrungen bis dahin und der Zeit im Gefängnis beschäftigt sich vor allen Dingen der erste Teil dieses Romans.
    Im zweiten Teil wird die inhumane Überführung nach Birkenau beschrieben und die Ankunft am Konzentrationslager mit der Aufteilung der Familien in die einzelnen Gruppen. Für Neulinge zu dem Thema mag dies sehr informativ und erschreckend sein – für Veteranen der Beschäftigung mit dem Holocaust ist es eine beunruhigende Erfahrung zu sehen, wie man die Schritte als etwas mittlerweile sehr Vertrautes vorhersagen kann, die dieses junge Mädchen nun durchlaufen muss. Sortierung, „Entlausung“, Rasierung, Tätowierung, Zuteilung. Das Verhalten, der Kappos, die nur so lange ihre Privilegien behielten – und damit meist auch ihre Leben – wenn sie ihre Mithäftlinge möglichst streng behandelten.
    Nach einer kurzen Typhuserkrankung gelingt es Eva zusammen mit ihrer Mutter in eine der Kommandogruppe zu kommen, die damit beauftragt war, die Kleidungsstücke von getöteten Insassen nach Wertsachen zu durchsuchen, eine Arbeit, die nicht besonders gut für die Seele war, aber die Überlebenschancen der beiden Frauen enorm erhöhte. Und nach einiger Zeit sieht sie auch ihren Vater wieder und durch eine alte Bekannte im Anstaltshospital kommt sie mit ihrer Mutter an vielen riskanten Situationen vorbei. Und so überleben die beiden Frauen auch die Zeit im Lager durch den Willen der Tochter und durch gute Freunde und eine gehörige Portion Glück und die Leserinnen und Leser sehen die Befreiung, die Reise nach Russland und von dort über Frankreich zurück nach Holland, wo die verstreuten Überlebenden ihre Leben wieder aufnehmen.
    Bewegend und eine wunderbare Chronik des Überlebenswillens unter unmöglichen Umständen.
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Ausgaben von Evas Geschichte: Anne Franks Stiefschwester erzählt

Taschenbuch

Seitenzahl: 272

E-Book

Seitenzahl: 249

Besitzer des Buches 6

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