Die Stadtärztin

Buch von Ursula Niehaus

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Stadtärztin

Ursula Niehaus hat die aufregende Lebensgeschichte der Agathe Streicher wiederentdeckt und daraus einen kenntnisreichen historischen Roman gesponnen: Im 16. Jahrhundert ist es Frauen versagt, den Beruf des Arztes zu ergreifen. Dennoch träumt die junge Agathe von Kindheit an von nichts anderem. Es gelingt ihr, sich heimlich ein profundes medizinisches Wissen anzueignen und sich 1561 die Erlaubnis zum Arzteid zu erkämpfen. Ihre Heilerfolge werden weit über die Grenzen der Stadt bekannt, zahlreiche Persönlichkeiten ihrer Zeit reisen nach Ulm, um sich von ihr behandeln zu lassen. Doch Agathes Erfolge rufen Feinde und Neider auf den Plan, und schließlich muss sie die schwerste Entscheidung ihres Lebens treffen: zwischen ihrer Berufung und ihrer großen Liebe …
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Bewertungen

Die Stadtärztin wurde insgesamt 8 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,4 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Stadtärztin

    Ich kann mich den positiven Beurteilungen zu diesem Buch ebenfalls nur anschliessen.
    Den Schreibstil der Autorin fand ich ganz wunderbar. Sie beschreibt das Leben im 16. Jahrhundert so plastisch, dass man meint, man ist dabei.
    Interessant auch die Ausführungen zu den damals vorherrschenden religiösen Strömungen, mir waren bis dato die Lehren des Kaspar Schwenckfeld nicht bekannt.
    Man erfährt viel über Anfänge und Geschichte der Medizin. Wir begegnen auch Paracelsus und man merkt immer wieder, für diese Zeit wohl so typisch, das Ankämpfen gegen alte Gewohnheiten, Denkweisen und nicht zuletzt die Macht der Kirche. Auch den Unterschied der Gesellschaftsschichten kommt sehr gut zum Ausdruck. Wer arm war konnte sich eben keinen Arzt leisten.
    Eine Verbindung zur heutigen Zeit besteht imho noch immer. Es gab damals wie heute gute und schlechte Ärzte. Welche, denen das Wohl ihrere Patienten sehr am Herzen liegt und solche welche der Meinung sind durch den Berufsstand eines Arztes einen Status zu besitzen welcher sich durch Arroganz und Selbstverliebtheit auszeichnet. Das hat sich durch die Jahrhunderte erhalten.
    Ein sehr schön zu lesendes, sehr interessantes Buch um die Person der Agatha Streicher. Einer Frau welche ihrer Zeit weit voraus war.
    Von mir für dieses Lesevergnügen !
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  • Rezension zu Die Stadtärztin

    Inhalt lt. Amazon.de
    Ursula Niehaus hat die aufregende Lebensgeschichte der Agathe Streicher wiederentdeckt und daraus einen kenntnisreichen historischen Roman gesponnen: Im 16. Jahrhundert ist es Frauen versagt, den Beruf des Arztes zu ergreifen. Dennoch träumt die junge Agathe von Kindheit an von nichts anderem. Es gelingt ihr, sich heimlich ein profundes medizinisches Wissen anzueignen und sich 1561 die Erlaubnis zum Arzteid zu erkämpfen. Ihre Heilerfolge sind weit über die Grenzen der Stadt bekannt, zahlreiche Persönlichkeiten ihrer Zeit reisen nach Ulm, um sich von ihr behandeln zu lassen. Doch Agathes Erfolge rufen Feinde und Neider auf den Plan, und schließlich muss sie die schwerste Entscheidung ihres Lebens treffen: zwischen ihrer Berufung und ihrer großen Liebe …
    Die Autorin (auszugsweise wikipedia.org)
    Ursula Niehaus wurde 1965 in Köln geboren. Sie stammt auseiner Buchhändlerfamilie.1993 machte sie sich mit einem Stoffgeschäft in Köln selbständig, musste das Geschäft jedochwegen einer beruflichen Veränderung ihres Mannes aufgeben. Ihre Begeisterungfür Textilien setzte Niehaus in dem 2007 erschienenen historischen Roman DieSeidenweberin um, in dem sie das Schicksal einer jungen Seidenweberinim Köln des Mittelaltersschildert. Ihr Erstlingswerk fand Erfolg beim Publikum, sie ist seitdemhauptberuflich schriftstellerisch tätig. Sie lebt mit ihrem Mann Andreas in Ingelheim am Rhein.
    Weitere Werke:
    Das Heiligenspiel (2008)
    Die Tochter der Seidenweberin (2011)
    Eigene Meinung
    Ich gelobe, fürderhin dem Bürgermeister, Rat und der gemeinen Stadt getreu und gewogen zu sein, zu dienen und vor Schaden zu bewahren (...) des Weiteren, ob ich von einem Bürger oder Bürgerin, Einwohner oder Einwohnerin dieser Stadt, reich oder arm seiner Krankheit halben, ausgenommen in der Krankheit der Pestilenz, so sie gemeinlich hier regiert, gefordert werde, dass ich darin ungefährlich, willig, fleißig und unsäumlich erscheinen und dem Kranken zu seiner Krankheit das Beste nach meinen Verständnis raten und helfen soll und will, und mich deswegen mit angemessener Entlohnung begnüge. Des Weiteren, dass ich auch niemandem einen Sirup oder ein Arzneimittel geben werde, außer den durch geschworene Apotheker gemachten. Des Weiteren, dass ich auch keinen Apotheker dem anderen vorziehe, lobe oder schelte, noch die Leute zu einem vor dem anderen weise, weder um Nutzen, Gaben, Neid, Hass, Freundschaft, Feindschaft noch anderer Sachen willen, sondern einen jeden selbst gehen und kaufen lassen soll und will (...)
    (Seite 411 - 412 )
    Ehe Agathe Streicher 1561 den Eid auf die Ärzteordnung bei der Stadt Ulm ableisten und damit als erste Frau ohne Studium und Doktortitel praktizieren darf, liegt ein langer Weg vor ihr.
    Aus ihrer Sicht erlebt man sehr anschaulich und fesselnd die gesellschaftlichen, religiösen und medizinischen Gegebenheiten des 16. Jahrhunderts. Die Visiten an den Krankenbetten sind sehr detailreich geschildert. Wer dahingehend sehr empfindlich ist, sei gewarnt. Die Charaktere sind vielschichtig gestaltet und kommen ohne das leider weitverbreitete Gut/Böse-Schema oder sonstige Intrigen aus. Die Liebesgeschichte nimmt einen winzigen Teil der Handlung ein. Angesichts der vielen historischen Romane, die sich als Schmonzette im historischen Gewand entpuppen, eine echte Wohltat.
    Lediglich mit dem Stil hatte ich zu Beginn Schwierigkeiten, aber nach 50 Seiten hatte ich mich daran gewöhnt. Für meinen Geschmack hat die Autorin zu oft die Worte "obzwar", "obschon" und "alsdann" verwendet, aber das ist Jammern auf sehr hohem Niveau.
    Fazit
    Wie unschwer zu erkennen, schließe ich mich der Bewertung von @€nigma an. Für Leser historischer Romane, die mehr als Liebesgeschichte und/oder Ränkeschmiede beinhalten, bestens geeignet
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  • Rezension zu Die Stadtärztin

    Kurzbeschreibung (Quelle: amazon)
    Ursula Niehaus hat die aufregende Lebensgeschichte der Agathe Streicher wiederentdeckt und daraus einen kenntnisreichen historischen Roman gesponnen: Im 16. Jahrhundert ist es Frauen versagt, den Beruf des Arztes zu ergreifen. Dennoch träumt die junge Agathe von Kindheit an von nichts anderem. Es gelingt ihr, sich heimlich ein profundes medizinisches Wissen anzueignen und sich 1561 die Erlaubnis zum Arzteid zu erkämpfen. Ihre Heilerfolge sind weit über die Grenzen der Stadt bekannt, zahlreiche Persönlichkeiten ihrer Zeit reisen nach Ulm, um sich von ihr behandeln zu lassen. Doch Agathes Erfolge rufen Feinde und Neider auf den Plan, und schließlich muss sie die schwerste Entscheidung ihres Lebens treffen: zwischen ihrer Berufung und ihrer großen Liebe …
    Autorin (Info aus dem Buch)
    Ursula Niehaus wurde 1965 geboren. Schon früh begeisterte sich die gebürtige Kölnerin fürs Schreiben und für historische Stoffe.
    Ihr erster Roman Die Seidenweberein war ein großer Erfolg. Ursula Niehaus lebt mit Mann und Kind in einem kleinen Winzerstädtchen am Rhein.
    Allgemeines
    Erschienen als Hardcover mit 432 Seiten am 03.11.2014 im Knaur Verlag
    Vier Teile in insgesamt 17 Kapiteln (1531 - 1539, 1540 - 1542, 1547 - 1548, 1560 - 1561), Nachwort, Glossar, Danksagungen
    Erzählung in der dritten Person aus der Perspektive der Protagonistin Agathe Streicher
    Ort der Handlung: Ulm
    Zum Inhalt
    Im vorliegenden Roman gestaltet die Autorin das Leben einer historischen Persönlichkeit aus: Agathe Streicher (1520 - 1581) hatte zwar nicht Medizin studiert, sich aber - vermutlich bei ihrem Bruder, dem Arzt Hans Augustin Streicher und bei pflegerischen Tätigkeiten - ein profundes medizinisches Wissen angeeignet. Als erste und einzige Frau legte sie den Amtseid ab und durfte als Ärztin praktizieren.
    Im Roman erwacht in der jungen Agathe durch zwei Schlüsselereignisse, bei denen sie unmittelbar Zeugin der ärztlichen Kunst ihrer Zeit wird, das Interesse an heilkundlicher Tätigkeit. Zunächst hilft sie ohne Wissen ihrer Familie in der nahegelegenen Klause der Beginen bei der Pflege der Siechen und macht dabei manche praktische Erfahrung, die die examinierten Ärzte mit ihrer Bücherweisheit nicht teilen, da im 16.Jahrhundert die praktische ärztliche Tätigkeit den Wundärzten obliegt. Um auch die medizinischen Schriften lesen zu können, die ihr Bruder an der Heidelberger Universität studiert, lernt sie Latein und wird auf diese Weise mit den Lehren von Hippokrates, Galen und Avicenna vertraut. Während die Herren Doktoren am Krankenbett aus theorielastigen Schriften rezitieren und dafür viel Geld einstreichen, widmet sich Agathe der medizinischen Versorgung der einfachen Leute, die sich keinen der namhaften Ärzte leisten können. Die ärztliche Kunst stößt häufig schnell an ihre Grenzen, dennoch gelingt es Agathe gelegentlich, durch Beobachtung Wege zur wirksamen Behandlung verbreiteter Krankheiten (Gicht) zu erschließen.
    Ihr für eine Frau ihres Standes - sie entstammt einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie - unpassender Lebenswandel schmälert ihre Heiratsaussichten, dennoch findet sie in dem in ihrem Elternhaus verkehrenden Reformator Kaspar Schwenckfeld von Ossig (1490 - 1561) einen Mann, der ihre Persönlichkeit zu schätzen vermag. Der geliebte Mann ist jedoch in Ulm aufgrund seiner religiösen Lehre nicht wohlgelitten und muss die Stadt verlassen. Agathe muss sich zwischen ihrer Berufung und der Chance auf Eheglück fern ihrer Heimatstadt entscheiden...
    Beurteilung
    Das Leben der Protagonistin wird fiktiv ausgestaltet, die historischen Hintergründe in Bezug auf die Medizin des 16.Jahrhunderts und die diese Epoche beherrschenden Religionskonflikte sind jedoch gründlich recherchiert und werden ebenso unterhaltsam wie informativ präsentiert. Für medizingeschichtlich interessierte Leser bietet der Roman faszinierende Einblicke in die Behandlung damals verbreiteter Leiden, wie z.B. der Gicht und der Syphilis. Die Beschreibung ärztlicher Maßnahmen ist manchmal recht drastisch.
    Die Liebesgeschichte ist in keiner Form "schmalzig" und nimmt keinen großen Raum ein, der Schwerpunkt des Romans liegt eindeutig auf der medizinhistorischen Thematik.
    Gelungen ist auch die Charaktergestaltung der Romanfiguren, die ausgewogen und glaubwürdig ist - ohne krasse Zuordnung als Helden oder Schurken.
    Der Sprachstil der Autorin ist flüssig und sehr anschaulich, unbekanntere Wörter (Fachausdrücke, regionale Mundart) werden in einem ergänzenden Glossar erklärt.
    Das Nachwort der Autorin "Ein Wort zum Schluss" gibt zeitgeschichtliche Hintergrundinformationen und einen Ausblick auf den weiteren Lebenslauf historischer Romanfiguren.
    Für Leser mit Interesse an medizingeschichtlichen und religionsgeschichtlichen Themen gebe ich eine uneingeschränkte Leseempfehlung.
    Fazit
    Gut recherchiert, unterhaltsam und informativ, für Liebhaber etwas anspruchsvollerer historischer Romane uneingeschränkt empfehlenswert!
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Ausgaben von Die Stadtärztin

Hardcover

Seitenzahl: 432

Taschenbuch

Seitenzahl: 432

E-Book

Seitenzahl: 432

Besitzer des Buches 15

Update: