Das Haus am Alsterufer

Buch von Micaela Jary

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Das Haus am Alsterufer

Hamburg 1911: Nur widerstrebend stimmt der verwitwete Reeder Victor Dornhain der Heirat seiner Tochter Lavinia mit dem Architekten Konrad Michaelis zu. Niemand in der Familie ahnt, dass Lavinias Schwester, die Malerin Nele, ihren Schwager liebt. Etwa zeitgleich wird die 16-jährige Klara Tießen als Hausmädchen bei Dornhains eingestellt. Nur Victor Dornhain und seine Mutter Charlotte wissen, dass Klara sein illegitimes Kind ist. Drei Jahre später bricht der Große Krieg aus und verändert alles: In der Tragödie erkennt Lavinia ihre wahre Bestimmung, Klara findet auf der Suche nach ihrer unbekannten Mutter den Mann ihres Lebens, und das Schicksal seiner Familie wird für den Reeder zu einer Frage der Ehre ...
Weiterlesen

Serieninfos zu Das Haus am Alsterufer

Das Haus am Alsterufer ist der 1. Band der Alster Saga Reihe. Diese umfasst 2 Teile und startete im Jahr 2014. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2015.

Bewertungen

Das Haus am Alsterufer wurde insgesamt 17 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

(6)
(9)
(2)
(0)
(0)

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Das Haus am Alsterufer

    Inhaltsangabe:
    An der Havestehuder Straße Nr. 12 steht das herrschaftliche Haus der Reeder-Familie Dornhain Anfang des 20. Jahrhunderts, nahe am Ufer der Binnenalster. Der Elbtunnel ist gerade eingeweiht, als die Geschichte um die drei Töchter von Victor Dornhain beginnt.
    Während die Älteste, Ellinor, sich ehrenamtlich engagiert, studiert die Mittlere, Nele, in München Kunst. Die Jüngste, Lavinia, hat nur die aktuellste Mode im Sinn und wie sie sich am Besten in den Mittelpunkt stellen kann. Entgegen jeder Erziehung wirft sich Lavinia dem Architekten Konrad Michaelis an den Hals und erzwingt so eine nicht ganz standesgemäße Heirat. Bevor Nele überhaupt erfahren kann, wer der Bräutigam ist, lernt sie Konrad kennen und verliebt sich in ihn.
    Als Nele erkennt, wen ihre kleine Schwester ehelichen wird, flüchtet sie zurück nach München und studiert weiter. Doch auch Konrad sieht in Nele die Liebe seines Lebens. Jedoch kann er die Heirat nicht ohne einen Skandal absagen, damit wäre auch seine berufliche Zukunft vorbei. Nachdem Konrad sie einmal in München besucht hat, bricht sie körperlich zusammen und erkrankt schwer an Tuberkulose. Ihr kann es nur recht sein, braucht sie doch keine Entschuldigung mehr, der Hochzeit fernzubleiben. Zudem will sie die Familie nicht zerrütten mit einem handfesten Skandal.
    Dann ist da noch Klara Thießen, die aus Glückstadt nach Hamburg kommt und sich als drittes Hausmädchen im Haushalt der Dornhains den Lebensunterhalt verdient. Ihre Einstellung ist ungewöhnlich, aber sie gibt sich sehr viel Mühe und kann sich durch Fleiß und Zuverlässigkeit etablieren.
    Für einen handfesten Skandal sorgt Nele im Grunde selbst und als der Erste Weltkrieg ausbricht, ist auch für Nele die Welt nicht mehr so, wie sie eigentlich sein sollte.
    Mein Fazit:
    Eine Familien-Saga der besonderen Art. Die Autorin hat mit vielen Schilderungen und detailierten Beschreibungen die Atmosphäre der damaligen Zeit sehr gut eingefangen und widergegeben. Die Hansestadt vor 100 Jahren war so ganz anders, als man es sich heute vorstellen mag. Einige bekannte Plätze erwähnte sie, die auch einem Nicht-Hamburger bekannt sein dürften. Auch die gesellschaftlichen Konventionen wurden gut beschrieben und man konnte sich gut in die Figuren hineinversetzen.
    Mir persönlich war die eine oder andere Beschreibung dann irgendwann dann doch zuviel des Guten. Es wurde zwischendurch etwas langatmig und gelegentlich fragte ich mich auch, wo die Geschichte hinführen soll. Am Ende wurde es dann etwas zu holprig bzw. ich hatte als Leserin das Gefühl, das die Autorin plötzlich irgendwie fertig werden wollte. Die Geschichten um Klara Thießen und um Ellinor wurden eher nicht unbedingt so vertieft. Ist allerdings auch nicht so sehr notwendig, ging es doch eher um die “Drei-Ecks-Geschichte” zwischen Nele, Lavinia und Konrad. Insgesamt sind die Figuren sehr gut ausgearbeitet.
    Das Ende ist ein wenig offen, das lässt auf einen Folge-Roman schließen. Trotz der zwischendurch langatmigen Stellen wäre ich nicht abgeneigt, den nächsten Teil – wenn er denn käme- auch noch zu lesen. Vier Sterne ist mir der Roman durchaus wert.
    Anmerkung: Ich habe es als eBook gelesen.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Das Haus am Alsterufer

    Inhalt (laut Klappentext)
    Hamburg 1911: Nur widerstrebend stimmt der verwitwete Reeder Victor Dornhain der Heirat seiner Tochter Lavinia mit dem Architekten Konrad Michaelis zu. Niemand in der Familie ahnt, dass Lavinias Schwester, die Malerin Nele, ihren Schwager liebt. Etwa zeitgleich wird die 16-jährige Klara Tießen als Hausmädchen bei Dornhains eingestellt. Nur Victor Dornhain und seine Mutter Charlotte wissen, dass Klara sein illegitimes Kind ist. Drei Jahre später bricht der Große Krieg aus und verändert alles: In der Tragödie erkennt Lavinia ihre wahre Bestimmung, Klara findet auf der Suche nach ihrer unbekannten Mutter den Mann ihres Lebens, und das Schicksal seiner Familie wird für den Reeder zu einer Frage der Ehre ...
    Meine Meinung
    Geschildert wird „Das Haus am Alsterufer“ aus der Sicht von Helene (oder auch Nele), der Kunststudentin, die das elterliche Heim am Alsterufer verlassen hat und in München lebt und gegen alle Konventionen ihrer Leidenschaft, dem Malen, nachgeht.
    Sowie aus der Sicht der jüngsten Dornhain- Schwester Lavinia (Livi genannt), dem verwöhnten, trotzigen Nesthäkchen, das auch vor einer Intrige nicht zurückschreckt, um ihren Schwarm, den Architekten Konrad Michaelis, zu ehelichen, auch wenn sie damit gegen sämtliche gesellschaftliche Regeln und Riten verstoßen sollte.
    Und schließlich aus der Perspektive von Klara Tießen, die ahnungslos, was ihre Herkunft betrifft, im Hause der Dornhains als Hausmädchen angestellt wird.
    Die Dritte im Bunde müsste eigentlich Victor Dornhains älteste Tochter Ellinor sein, die als Frauen- und Menschenrechtlerin ihr Leben den Bedürftigen, Armen und Minderheiten widmet. Leider jedoch bleibt Ellinor in dieser Rolle stecken, denn Micaela Jary gibt ihr als dritte bzw. vierte Tochter des Reeders keine eigene Stimme.
    Mit dem vorliegenden Roman ist der Autorin, die selbst aus Hamburg stammt und im Tessin aufgewachsen ist, eine bilderreiche Familiensaga gelungen, ein authentischer und sorgfältig recherchierter historischer Roman, mitreißendes „Gefühlskino“ über Intrigen und Skandale, die wahre Liebe, über unerfüllte Liebe.
    Augenblicklich versetzt sie ihre Leser ins historische Hamburg kurz nach der Jahrhundertwende zurück, in eine Zeit, in der gesellschaftliche Pflichten und Riten über alles und jeden gesetzt wurden, aber auch ins lebhafte München, in schillernde und freigeistige Künstlerkreise, oder ins schweizerische Tessin auf den Monte Verità, den Sitz einer bedeutenden Künstlerkolonie. Und nicht zuletzt in ein Hamburg, geprägt von Hunger und Leid, Not und Gewalt während des Zweiten Weltkrieges.
    So ist Micala Jarys Schreibstil detailliert, dicht und bildgewaltig – mir an manchen Stellen manchmal leider zu detailliert, dicht und bildgewaltig.
    Ihre Romanfiguren sind dafür wahre Charaktere, mit denen man mitleiden und mitfiebern kann, die authentisch wirken und sich weiterentwickeln. Wenn auch ich empfinde, dass ihre persönlichen Schicksale vor den Nöten des Krieges gegen Ende ein wenig zu sehr in den Hintergrund gedrängt werden.
    Bei aller historischen Treue kam mir das Ende dann doch zu überstürzt.
    Ich habe immer darauf gewartet, dass auch Ellinor Dornhain mehr in den Mittelpunkt der Geschichte rücken wird, wie auch die auf dem Klappentext angepriesene Suche Klara Tießens nach ihren Eltern – vergeblich.
    Die Kriegswirren nehmen allen begonnenen Konflikten und neu aufkochenden Skandalen und Intrigen zudem die gesellschaftliche wie auch die emotionale Sprengkraft.
    Einige wichtige Fragen bleiben bis zum Ende hin ungeklärt, und gerade bei einer Familiensaga erwarte ich ein in sich geschlossenes Ende.
    Erst bei Beendigung der Lektüre habe ich erfahren, dass „Das Haus am Alsterufer“ eigentlich als Zweiteiler konzipiert worden ist (, in dem auch Ellinor zu Wort kommen sollte), der zweite Band aber noch in den Sternen steht. Mit diesem Wissen ist das Ende, das einige Fragen unbeantwortet lässt und deshalb für reichlich Spannung sorgt, verständlich, dennoch lässt mich der Schluss als Leser unzufrieden zurück, da man mir wichtige Antworten vorenthält und mich in der Luft hängen lässt.
    Fazit
    Ich denke, man kann hier ruhig sagen: Wer „Downton Abbey“ mag, könnte auch „Das Haus am Alsterufer“ lieben.
    Dennoch hat Micaela Jary mit ihrer Stadtvilla in Harvestehude, dem Haus an der Außenalster, dem Zuhause der Familie Dornhain, keine Seifenoper im historischen Gewand geschaffen, in der nur Intrigen, Skandale und Liebeleien im Vordergrund stehen. Sondern eine vielschichtige Familiensaga aus der Sicht verschiedenster sozialer Schichten, verschiedenster glaubwürdiger Charaktere, gespickt mit fundiertem Wissen über Geschichte, Architektur, Kunst, Frauenrechtsbewegung, gesellschaftliche Gepflogenheiten zu jener Zeit oder auch Schifffahrt.
    An manchen Stellen finde ich jedoch, ist der Roman in meinen Augen etwas zu langatmig und zu detailliert geraten, das Ende dafür zu kurz und abrupt, und lässt mich daher etwas unzufrieden zurück.
    Weiterlesen

Ausgaben von Das Haus am Alsterufer

Taschenbuch

Seitenzahl: 576

E-Book

Seitenzahl: 577

Besitzer des Buches 39

Update: