Hilfe, die Googles kommen! Mein Leben als Digital Dummy

Buch von Tobias Mann

Bewertungen

Hilfe, die Googles kommen! Mein Leben als Digital Dummy wurde insgesamt 4 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,3 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Hilfe, die Googles kommen! Mein Leben als Digital Dummy

    Wahr und witzig – witzig und wahr.
    Ich hatte ehrlich gesagt vor dem Lesen nicht die Erwartung, dass das Buch besonders lustig sein würde oder sein müsste, auch wenn die Beschreibung auf dem Buchrücken, meiner Meinung nach, doch sehr in diese Richtung hindeutet. Nach dem Lesen muss ich sagen, dass ich einige Stellen witzig fand (ohne dabei in Dauerlachen zu verfallen), an einigen Stellen musste ich schmunzeln und an vielen Stellen habe ich zustimmend genickt.
    Auf jeden Fall ist es ein sehr kurzweiliges Buch und lässt sich sehr flott lesen.
    Es hat mich beeindruckt, mit welch philosophischer Herangehensweise der Autor sich bestimmten Themen genähert hat. Als er nämlich den Wandel in unsere Gesellschaft beschreibt: Früher wurde immer versucht möglichst viele Aufgaben und Verantwortung abzugeben. Und nun nimmt man freiwillig über die vielen Selbermach-Portale alle möglichen und unmöglichen Aufgaben an und sucht geradezu deren Herausforderung – auch wenn man vielleicht gar keinen Hammer halten kann.
    Natürlich kommen auch die lustigen Aspekte nicht zu kurz: Wenn man sich z.B. das Thema „Abwarten und Teetrinken“ bildlich vorstellt: „wenn einem beim Warten der Tee aus der Hand fällt, weil man auf dem Tablet rumwischt“ (S. 198).
    Auch politik-kritische Aspekte kamen erfreulicher Weise nicht zu kurz: Beispielsweise dass die Meldeämter unsere Daten an Firmen verkaufen dürften. Und die damit verbundenen weitreichte Konsequenzen letztendlich durch die Internet-Gemeinde aufgedeckt wurde.
    Selbst der Umgang der Medien mit dem Thema Internet fand seine nähere Untersuchung, als er beispielsweise auf heitere Weise das Resultat eines Zeitungsberichtes zu dem Thema „Schutz der Daten bei Facebook“ beschreibt: Der Artikel kommt zu dem Ergebnis, dass „egal, wie sicher Sie ihr Profil machen – Facebook liest immer mit!“: „Ja, leck mich fett, wer hätte das gedacht? … Demnächst kommt noch raus, dass die Bank weiß, wie viel Geld man auf dem Konto hat, oder die Klofrau sieht, ob man sich die Hände gewaschen hat.“ (S. 71).
    Ich finde, einfach nur zu sagen, dies wäre ein comedy-antisches Buch, würde dem Inhalt nicht gerecht, weil der Autor sowohl philosophische Aspekte, als auch politik-kritische Punkte, als auch den Umgang der Medien mit dem Thema Internet genau untersucht.
    Insgesamt hat der Autor sehr scharfsinnig beobachtet, so dass fast schon eine Gesellschaftsstudie dabei herausgekommen ist.
    5 Sterne (von max. 5 Sternen)
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  • Rezension zu Hilfe, die Googles kommen! Mein Leben als Digital Dummy

    Autor: Bekannt ist Tobias Mann als Comedian und Kabarettist von Deutschlands Kleinkunstbühnen. In den letzten Jahren hat er mehrere renommierte Preise erhalten, unter anderem den deutschen Kleinkunstpreis 2008 und den Prix Pantheon. Im Fernsehen tritt er als Moderator von „WDR Fun(k)haus“ und „Mann an Bord“ sowie als regelmäßiger Gast in einschlägigen Comedy-Sendungen wie Nightwash, Neues aus der Anstalt oder Satire Gipfel auf. Aktuell tourt er mit seinem Programm „Durch den Wind. Und wieder zurück“ durch Deutschland.
    Auf 272 Seiten in kurzen überschaubaren Kapiteln zündet Tobias Mann ein kabarettistisches Feuerwerk rund ums Internet.
    Dabei bekommen Dauer-Smartphone-User genauso ihr Fett weg wie Facebook Junkies, Twitterer und Follower, Nerds, Trolle und wie sie alle heißen. Andererseits lästert er über PWSNTACAAs (seine liebevolle Abkürzung für „Persons who should never touch a computer at all“) in Person seiner Mutter, die mit dem nächtlichen Panikanruf „Mein Word ist weg“ für Aufruhr im Hause Mann sorgt. Und Tobias Mann ist mittendrin – als Digital Dummy – ein Status zwischen besagten PWSNTACAAs und den sogenannten Digital Natives, nämlich den Kids, die quasi mit der Muttermilch die Technik aufgesaugt haben.
    Von seinen ersten Erlebnissen in den späten 80ern und den frühen 90ern mit Commodore 64, steinzeitlichen Konsolen über seine ersten Gehversuche im www. mit gigantischen 56K Modems und dem tagelangen Warten auf eine Email bis hin zur Allgegenwart und Allverfügbarkeit der Informationsflut, die uns das Web heutzutage zur Verfügung stellt.
    Gesellschaftskritisch und mit klarem Blick für Situationskomik bringt er seine Erfahrungen und Beobachtungen und bettet sie ein in politische, familiäre und freizeitliche Realitäten.
    Als Fazit bleibt der Eindruck eines verschriftlichten Bühnenprogramms, das als solches sicherlich äußerst sehenswert wäre. In Buchform geht einem ein wenig die erzählerische Dichte verloren und ab der Mitte des Buches fragt man sich gelegentlich „Hat er das nicht schon mal gesagt ?“ Das steht dem Lesegenuss und den Reaktionen von lauthals herauslachen über leise schmunzeln bis hin zum plötzlichen selbst-ertappt-fühlen nicht oder wenig im Weg. Ich habe mich köstlich amüsiert und für Zwischendurch ein kurzweiliges und witziges Buch gelesen.
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Ausgaben von Hilfe, die Googles kommen! Mein Leben als Digital Dummy

Taschenbuch

Seitenzahl: 272

E-Book

Seitenzahl: 273

Besitzer des Buches 9

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