Alibi für einen König

Buch von Josephine Tey, Maria Wolff

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Alibi für einen König

Inspector Alan Grant von Scotland Yard muss mit einem gebrochenen Bein das Bett hüten – und fühlt sich wie im Gefängnis. Erbärmlicher noch, denn im Krankenhaus ist Haftverkürzung selbst bei guter Führung ausgeschlossen. Beinahe so demütigend wie die Erinnerung an seinen lächerlichen Sturz ist der schroffe Ton der Krankenschwestern. Am schlechtesten aber erträgt Grant die Langeweile. Eine Freundin rät ihm, sich an einem der vielen ungelösten Rätsel der Kriminalgeschichte zu versuchen, und versorgt ihn mit Porträts berühmter Verbrecher. Beim Anblick von Richard III., der seine Neffen ermordet haben soll, muss Grant stutzen: Keineswegs die Visage eines Mörders, befindet der erfahrene Polizist. Mit der Unterstützung eines unterbeschäftigten Historikers geht Grant der Sache nach und stellt fest: Die Beweislage ist äußerst dürftig. Grant kann der Versuchung nicht widerstehen: Vom Krankenbett aus rollt er einen über vierhundert Jahre zurückliegenden Mordfall ganz neu auf.
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Serieninfos zu Alibi für einen König

Alibi für einen König ist der 5. Band der Alan Grant Reihe. Diese umfasst 6 Teile und startete im Jahr 1929. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 1952.

Bewertungen

Alibi für einen König wurde insgesamt 9 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Alibi für einen König

    Autorin (Quelle: amazon)
    Josephine Tey (1897 - 1952) wurde in Inverness, Schottland, geboren. Sie besuchte die Royal Academy in Inverness und das Anstey Physical Training College in Birmingham, arbeitete als Sportlehrerin und machte sich als Verfasserin zahlreicher Romane und Theaterstücke einen Namen.
    Ergänzung: "Josephine Tey" war das Pseudonym der Elizabeth Macintosh, weitere biografische Information findet man hier.
    Allgemeines
    Titel des Originals: The Daughter of Time, erschienen 1951
    Vorliegende deutsche Ausgabe von 1997, erschienen im DTV Verlag als TB mit 220 Seiten
    17 Kapitel
    Erzählung in der dritten Person
    Die Rahmenhandlung spielt zu Beginn der Fünfzigerjahre in London, Rückblick in die Jahre 1483-1485.
    Zum Inhalt
    Inspector Alan Grant, der als Ermittler in anderen Werken der Autorin vorkommt, liegt nach einem Beinbruch mehrere Wochen im Krankenhaus und langweilt sich zu Tode, da ihn die von Besuchern mitgebrachten seichten Romane nicht interessieren. Als ihm Porträts bekannter Persönlichkeiten mitgebracht werden, ist er vom Bild des englischen Königs Richard III (1452 - 1485) total fasziniert: Das Gesicht des als Usurpators und Mörders seiner Neffen in die Geschichte eingegangenen Königs scheint so gar nicht zu einem so ruchlosen Menschen zu passen. Auch Ärzte, Krankenschwestern und Besucher teilen diesen Eindruck, deshalb erbittet Grant historische Fachbücher über Richard und seine Zeit. Sehr schnell bemerkt er, dass Shakespeare, auf den die Darstellung von Richard als mordender Schurke zurückgeht, sich bei Thomas More bedient hat, dieser war aber zur fraglichen Zeit ein Kind und kann folglich nur vom Hörensagen berichten. Außerdem stand More, als er Jahre nach Richards Tod über ihn schrieb, in den Diensten der Tudors, die Richard verunglimpfen mussten, um ihren eigenen Thronanspruch zu legitimieren.
    Gemeinsam mit dem jungen Historiker Carradine, arbeitet sich Grant vom Krankenhausbett aus durch zeitgenössische Werke und findet zahlreiche Hinweise darauf, dass Richard nicht nur niemals überführt, sondern vermutlich sogar unschuldig des Doppelmordes bezichtigt wurde...
    Beurteilung
    Der Titel "The Daughter of Time" geht auf ein Zitat von Francis Bacon zurück:
    "Truth is the daughter of time, not of authority."
    Dieser ungewöhnliche Krimi ist ebenso innovativ wie auch genial, zwei selbsternannte Ermittler versuchen, allein anhand historischer Quellen und logischer Schlussfolgerungen einen fast 500 Jahre zurückliegenden Mord- / Vermisstenfall aufzuklären. Die Autorin hat sich mit der Materie bestens vertraut gemacht und fordert dem Leser einiges an Kenntnissen und Konzentration ab.
    Die historischen Persönlichkeiten treten nicht direkt auf, sondern werden im - oft recht humorvollen - Dialog zwischen Grant und Carradine zum Leben erweckt. Die Beweisführung scheint durchaus schlüssig und sollte auch den heutigen Leser davon überzeugen, dass Richard III in einem gerechten Verfahren zumindest aus Mangel an Beweisen freigesprochen werden müsste und dass die üble Nachrede, die ihm seit der Tudor-Ära (und nicht vorher!) anhängt, durch nichts zu rechtfertigen ist.
    Man fragt sich, warum die Tudors, die bis in die Zeit Heinrichs VIII die Erben des Hauses York systematisch ausgerottet haben, in der Geschichtsschreibung als Helden stilisiert sind, während Richard, ein zu seiner Regierungszeit beliebter König, über den es in York nach seinem Tod auf dem Schlachtfeld hieß "This day was our good King Richard piteously slain and murdered; to the great heaviness of the city.", zum Schurken erklärt wurde. Die Erklärung kann wohl nur lauten, dass Geschichte oft von Siegern geschrieben wird.
    Fazit
    Ein Kriminalroman der Extraklasse, für Leser mit Interesse an der englischen Geschichte (Rosenkriege) unbedingt zu empfehlen!
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  • Rezension zu Alibi für einen König

    Originaltitel: Daughter of Time
    Ursprünglicher dt. Titel (60er-Jahre): Richard der Verleumdete
    Inhalt:
    Klappentext:
    "...bin ich gewillt, ein Bösewicht zu werden", läßt Shakespeare seinen Richard III. in dem gleichnamigen großen Königsdrama sagen. Also weiß man in England schon als Schüler, daß der letzte York-König ein finsterer Schurke war, der seine beiden Neffen, unschuldige Kinder, im Tower ermorden ließ. Eine Anschuldigung, die sich 450 Jahre lang gehalten hat - bis Inspector Grant sich in einem Londoner Krankenhaus langweilt und dort beim Lesen zufällig über ein Bild von Richard stolpert. Dessen Physiognomie fasziniert Grant, er wird neugierig, und je mehr er liest, desto sicherer wird er: nicht Richard war das mordende Scheusal.
    Bei der Erstveröffentlichung (1951) erregte dieser amüsante wie intelligente Detektivroman Aufsehen in England, weil er der offiziellen Geschichtsschreibung massive Verfälschung vorwirft. Die angloamerikanische Kritik zählt Teys Meisterstück geistvoller britischer Kriminalliteratur mittlerweile zu den hundert besten der Gattung.
    Zur Autorin:
    Josephine Tey (1897 - 1952), Pseudonym der Schottin Elizabeth Mackintosh, wurde in Inverness, Schottland, geboren. Sie besuchte die Royal Academy in Inverness und das Anstey Physical Training College in Birmingham, arbeitete als Sportlehrerin und machte sich als Verfasserin zahlreicher Romane und Theaterstücke einen Namen.
    Weitere Romane rund um Alan Grant sind:
    Warten auf den Tod (Der Mann in der Schlange) - The Man in the Queue (Killer in the Crowd)
    Klippen des Todes - A Shilling for Candles
    Die verfolgte Unschuld (Der große Verdacht) - The Franchise Affair
    Wie ein Hauch im Wind - To Love and Be Wise
    Alibi für einen König (Richard der Verleumdete) - The Daughter of Time
    Der singende Sand - The Singing Sands
    Meine Meinung:
    Sämtliche Ermittlungsarbeiten in diesem Roman geschehen vom Krankenbett aus - es ist eine Recherche in Büchern und mit Hilfe von Abbildungen Richard III. Es ist also eine eher wissenschaftliche Abhandlung im Mantel des Detektivromans. Schnell ist man in der Handlung und Detektivarbeit und fiebert mit, ob es Inspector Grant gelingt, seine These zu beweisen. Die Aussage des Romans wirft ein neues Licht auf die Rosenkriege und die damalige Zeit.
    Ich kannte Inspector Grant bereits aus dem Roman "Wie ein Hauch im Wind" - er ist ein anspruchsvoller, schwieriger Mensch, der in seinem Beruf aufgeht. Einmal von einem Fall begeistert, beißt er sich fest, bis eine Auflösung erreicht ist.
    Leider ist im Moment keine Ausgabe des Buches in Deutschland lieferbar; allerdings dürfte es nicht schwierig sein, ein gebrauchtes Exemplar zu erhalten.
    Wer Spaß an Recherchearbeit und logischem Vorgehen bei Ermittlungen hat, wird sich mit dem Buch wohlfühlen. Wer allerdings Nervenkitzel und Spannung sucht, wird enttäuscht sein.
    PS: Ich möchte mich an dieser Stelle entschuldigen, dass meine Meinung so allgemein gehalten ist, aber es ist schon zwei Jahre her, seit ich das Buch gelesen habe. Viele Details sind leider nicht mehr hängengeblieben. Vielleicht mag ja jemand, der es noch genauer im Kopf hat, weitere Details beitragen...
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Ausgaben von Alibi für einen König

Taschenbuch

Seitenzahl: 256

Hardcover

Seitenzahl: 256

E-Book

Seitenzahl: 236

Alibi für einen König in anderen Sprachen

  • Deutsch: Alibi für einen König (Details)
  • Englisch: The Daughter of Time (Details)

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