Die Bogenschützin

Buch von Martha Sophie Marcus

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Bogenschützin

Sie liebt einen Ritter. Doch sie will ihre Freiheit niemals aufgeben. Die Mark Brandenburg zur Zeit der Hussitenkriege: Während des Kampfes um die Burg ihres Vaters geht die kleine Hedwig im Wald verloren. Dort wird sie von dem geächteten Adligen Richard von Restorf aufgenommen und wächst bei ihm auf. Auf ihren Wunsch bildet er sie in der Kunst des Bogenschießens aus. Jahre später verspricht sie dem sterbenden Richard, seinen Sohn zu suchen. Ganz allein macht sich Hedwig auf die gefahrenvolle Reise und muss noch viele ungewöhnliche Wege gehen, bevor sie ihr Glück als Gemahlin eines königlichen Ritters finden kann ...
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Bewertungen

Die Bogenschützin wurde insgesamt 3 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3 Sternen.

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Meinungen

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Bogenschützin

    Hedwig von Quitzow ist gerade einmal zehn Jahre alt, als die elterliche Burg überfallen wird und sie mit ihrer Amme in den Wald flüchten muss. Aufgrund der Strapazen stirbt diese und Hedwig ist ganz auf sich allein gestellt. Der im Wald lebende, geächtete Ritter Richard von Restdorf nimmt sich des Mädchens an und zieht sie wie seine Tochter auf. Von ihm lernt sie den Umgang mit Pfeil und Bogen sowie alles, was zum Überleben im Wald nötig ist. Jahre später erkrankt Richard schwer. Auf dem Totenbett bittet er Hedwig um einen Gefallen. Sie soll seinen Sohn Wilkin sowie ihre eigene Familie ausfindig machen. Auf der Reise gerät sie mehr als einmal in Gefahr, macht sich Feinde, aber gewinnt in den Spielleuten Adam und Irina, die sie begleiten, auch Freunde. Erst mit Hilfe des Bastards Cord von Putlitz gelingt es ihr, Wilkin von Thorgau und ihre Brüder ausfindig zu machen. Für Hedwig ist dies der Beginn eines ganz neuen Abenteuers. Aus dem aufbrausenden, wilden Wesen soll nun eine Edelfrau an der Seite eines Ritters werden …
    Das Cover des historischen Romans „Die Bogenschützin“ von Martha Sophie Marcus ist mit der edel gewandeten Frau, die einen Rückenköcher trägt und einen Pfeil in den Händen hält, passend zum Thema gestaltet. Besonders gut gefallen mir die verwendeten, kräftigen Farben. Die Geschichte selbst, entfachte leider kein Freudenfeuer, obwohl es durchaus auch positive Aspekte hervorzuheben gibt.
    Als Ausgangspunkt hat die Autorin den Überfall auf Burg Friesack, dem Sitz von Dietrich von Quitzow, durch Burggraf Friedrich VI. von Hohenzollern gewählt. Nachdem Friedrich von König Sigismund zum Verwalter der Mark Brandenburg ernannt wurde, verweigerten die Quitzows die Unterwerfung, was schließlich zu ihrem Ende führte. Hedwig, die (fiktive) Tochter von Dietrich von Quitzow übersteht die Eroberung und lebt fortan an der Seite Richards von Restdorf einsam im Wald. Als dieser stirbt, gibt sie ihm das Versprechen, seinen Sohn ausfindig zu machen, gleichzeitig schwört sich Hedwig, dass sie den übrigen Besitz ihrer Familie, vor allem Burg Friesack, zurückerobern und dem Geschlecht der Quitzows einen neuen Namen machen wird. Bis es aber soweit ist, muss sich die junge Frau nicht nur in gefährlichen Situationen behaupten, sondern sich auch mit den strengen Regeln und Verhaltensnormen, denen sie als Frau eines Ritters und am Hofe des Königs unterworfen ist, auseinandersetzen.
    Hedwig ist eine für ihre Zeit außergewöhnlich starke und eigensinnige Frau, doch was in historischen Romanen mit solchen Protagonisten oft unglaubwürdig wirkt, ist in „Die Bogenschützin“ aufgrund dessen, dass das Mädchen jahrelang in der Abgeschiedenheit des Waldes aufwuchs und entsprechend erzogen wurde um sich das Überleben zu sichern, nachvollziehbar. Durch die Umstände der damaligen Zeit wird sie immer wieder gezwungen, ihre wahre Natur zu unterdrücken, was ihr mal mehr, mal weniger gut gelingt. Leider hat mir das Herzliche an ihrem Charakter gefehlt, weswegen sie mir nie so richtig sympathisch wurde. Ebenso erging es mir bei Wilkin, Cord und allen anderen Figuren, die in ein Korsett guter oder nur böser Charaktereigenschaften gezwängt wurden, weshalb der Funke nie wirklich überspringen wollte.
    Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und die Liebesgeschichten rücken glücklicherweise nie direkt allzu lange in den Vordergrund. Etwas gestört haben mich die größeren Zeitsprünge über mehrere Jahre hinweg, die immer wieder vorkommen und den Lesefluss etwas unterbrechen. Die Einbindung der Geschichte um Hedwig in den historischen Zusammenhang ist der Autorin gelungen. Verwandtschaftsbeziehungen, Intrigen, König Sigismund persönlich, seine bevorstehende Krönung zum Kaiser sowie die Kriege gegen die Hussiten und Osmanen spielen eine Rolle. Die geschichtlichen Hintergründe sind wirklich gut recherchiert und hätten meiner Meinung nach im Nachwort ruhig ausführlicher beschrieben werden können. Außerdem finden sich am Ende des Buches ein Personenverzeichnis und ein Glossar über die verwendeten historischen Begriffe. Am hilfreichsten wäre allerdings eine Übersichtskarte, der über Europa verstreuten Handlungen, gewesen, wie sie zum Teil auf der Homepage der Autorin zu finden ist.
    „Die Bogenschützin“ ist ein Roman mit interessantem Hintergrund, überzeugt aber leider nicht durch ansprechende Charaktere und übermäßige Spannung, was es für mich nur zu einem mittelmäßig unterhaltsamen Buch macht.
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Ausgaben von Die Bogenschützin

Taschenbuch

Seitenzahl: 544

E-Book

Seitenzahl: 545

Besitzer des Buches 8

Update: