O Caledonia

Buch von Elspeth Barker

Bewertungen

O Caledonia wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu O Caledonia

    Aus dem Klappentext:
    Janet ist knapp siebzehn Jahre alt, als sie in einem Abendkleid ihrer Mutter ermordet aufgefunden wird. Sieht man von einer zahmen Dohle ab, gibt es niemanden, dem sie wirklich fehlt. Man ist sich einig, dass Janet für diese Welt, aus der sie frühzeitig abtreten musste, ohnehin nicht geschaffen war.
    Hector, ihr Vater, war immer der Überzeugung, dass Mädchen eine mangelhafte Form von Jungen sind, ein Makel, der sich durch entsprechende Erziehung beheben lässt, Aber obwohl Janet dem Treiben ihrer Geschlechtsgenossinnen wenig abgewinnen kann und den Puppenwagen zum Katzenkorb macht, steht ihr der Sinn auch nicht so recht nach dem auf Sport und Mannschaftsspiele konzentrierten Ertüchtigungsprogramm der Jungen. Eher versucht sie, ihre zwei Lieben, die Welt der Dichtung und die der Tiere, zu verknüpfen.
    NEIN, das Buch ist kein Krimi.
    Es ist die Geschichte des Mädchens Janet, geboren während der Vater noch im 2. Weltkrieg kämpft, Älteste von fünf Geschwistern. Zunächst wohnt die Familie bei den Großeltern am Rande von Edinburgh, später zieht sie in ein geerbtes zugiges schlossähnliches Haus im Norden Schottlands, wo auch die "verrückte" Cousine des Vaters lebt, zu der einzig Janet eine Beziehung aufbaut..
    Janet ist anders als ihre Geschwister. Sie lebt eher in ihren Träumen als in der Realität; sie kann sich schwer anpassen und gehorchen; sie ist eine Eigenbrötlerin, eine Außenseiterin. Sowohl in der Familie hat sie Probleme - sie kann weder zu Hausarbeiten noch zur Aufsicht der jüngeren Geschwister herangezogen werden - als auch im Internat - die Spiele der Mitschülerinnen und die Kontakte zu ihnen sind Janet unwichtig, sie versteckt sich lieber in Büchern.
    Wie in allen Bücher, in denen die Protagonisten Außenseiter sind und in denen dieses Außenseitertum DAS Thema ist, so funktioniert es auch hier: Man fühlt mit dem Protagonisten, empfindet seine Hilflosigkeit gegenüber der Übermacht der anderen, man durchleidet mit ihm Alleinsein und Unverständnis, man spürt die Wut gegen die geballte Feindseligkeit.
    Andererseits sind "die andern" keine böswilligen Menschen: Die Mutter, die ja noch vier kleinere Kinder zu erziehen hat, ist trotz ihres besten Willens mit Janets Eigenarten überfordert. Der Vater, der zwar einige merkwürdige Ansichten vertritt, lässt sie im Grunde links liegen. Ihre Mitschülerinnen können mit ihrer Freude am Lernstoff und dem Unwillen, sich zu integrieren, nichts anfangen.
    Die Frage, ob man sich selbst zum Außenseiter macht oder ob man dazu gemacht wird und wer "Schuld" an diesem Zustand trägt oder ihn verursacht hat, ist also ebenso müßig wie die Frage nach dem Ei und der Henne.
    Und tatsächlich ist Edgar Allan Poe neben den Schwestern Bronte der Dichter, der einem einfallen muss, wenn man sich der geheimnisvollen Atmosphäre dieses Romans überlässt, in der ein kindliches Zutrauen dem gefährlichen Unwillen der Erwachsenenwelt ausgeliefert ist. Dass die Sehnsucht der einen und die Kälte der anderen letztlich unversöhnlich sind, ist selten eindringlicher geschildert worden als in diesem wundersamen Buch. schreibt der Klappentext weiter.
    Damit bin ich nicht ganz einverstanden. Sicher, die Atmosphäre der kargen Landschaft, der Kälte und der Einsamkeit findet sich auch bei den Brontes (oder bezog sich der Klappentext etwa auf die Verrückte in der Dachkammer?), aber als geheimnisvoll habe ich das Buch nicht empfunden. Als "wundersam" (was immer das sein mag) auch nicht.
    Es ist einfach eine gute Geschichte über das schwierige Aufwachsen eines Menschen, der "anders" ist, mit einem tragischen, aber passenden Ende. Gut erzählt, von der Stimmung und den Landschaftsbeschreibungen her sehr intensiv, weder überzeichnet noch oberflächlich.
    Marie
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Ausgaben von O Caledonia

Taschenbuch

Seitenzahl: 192

Hardcover

Seitenzahl: 191

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